Lady Death
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 42, Juni 2005
Lady Death basiert auf einer in Deutschland kaum bekannten amerikanischen Comic-Serie von Brian Pullido. Diese handelt von Hope, einer Tochter des Fürsten Matthias, der als Satan enttarnt wurde. Sie soll auf dem Scheiterhaufen für die Sünden ihres Vaters büßen. Um die Seele ihres Geliebten Nicolo retten zu können, zitiert sie jedoch auf dem Scheiterhaufen einen Zauberspruch, woraufhin zwei Dämonen erscheinen und ihren verbrennenden Körper in die „sicherere“ Hölle bringen. Doch sie unterwirft sich nicht ihrem Vater, sondern stößt auf andere Verstoßene, wie den ehemaligen Waffenschmied Cremator und lernt unter seiner Anleitung, ihre gewaltigen Kräfte zu beherrschen und andere um sich zu scharen. Sie nimmt den Kampf gegen ihren Vater auf…
Die Zeichnungen und Animationen sind nicht besonders komplex, wobei man immer wieder deutlich den Computereinsatz bemerken kann. Ein weiteres Problem ist das ungewöhnliche Charakterdesign, bei dem häufig komplett auf die Pupillen verzichtet wurde, was den Charakteren ein recht totes, emotionsloses Aussehen beschert.
An Tonspuren gibt es die englische Originalfassung und die ausgesprochen gut gelungene deutsche Synchronfassung, die mit Sprechern wie Susanne von Medvey (Xena) oder Thilo Schmitz (Teal’c) durchaus professionell besetzt wurde. Beide Fassungen liegen außerdem in Dolby Digital 5.1 vor, wobei Surround-Effekte jedoch nur relativ zurückhaltend eingesetzt werden.
Die Handlung macht einen recht gedrängten Eindruck, dafür wurde mit ausgiebig Blut und Splattereffekten gearbeitet. Alles in allem zumindest zum normalen Verkaufspreis nur absoluten Fans des Comics zu empfehlen. Vor allem die Entscheidung, diesen Film eben nicht mit einem typischen Anime-Design zu versehen, dürfte das Interesse unter normalen deutschen Animefans ziemlich gering halten. Da können auch Extras wie Entwurfszeichnungen oder ein 20-minütiges Making-Of kaum Vorteile bringen.
Lady Death
Laufzeit: 76 Minuten
Tonspuren: Deutsch DD 5.1, Englisch DD 5.1
Untertitel: –
Herausgeber: ADV Films Deutschland
Ländercode: 2
Preis: EUR 27,99
Die letzten Glühwürmchen – Collector’s Box
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 40, Dezember 2004
Obwohl dieser Titel schon etwas älter ist, hat man sich angesichts der heutigen Boxoffensive entschlossen, auch diesen Klassiker als Collector’s Edition zu veröffentlichen. Diese enthält in einer aufwendigen Box neben einem schön gestalteten Umschlag mit der eigentlichen DVD ein 30-seitiges Booklet mit kurzen Informationen über Studio Ghibli, den Autor des Buches, den Regisseur des Anime und umfangreiche Bilder und Storyboards des Anime.
Hinzu kommen zwei überformatige Postkarten und zu guter Letzt ein 62-seitiges Büchlein mit der deutschen Übersetzung der Geschichte, auf der dieser Film beruht. Und auch die eigentliche DVD will sich da nicht lumpen lassen:
Sie enthält den Film im 16:9-Format mit einer japanischen, französischen und nicht zu vergessen einer sehr guten deutschen Synchronfassung jeweils im Dolby Digital 2.0-Format. Dabei ist die Bildqualität in Anbetracht des Alters dieses Filmes durchaus gelungen und selbst die japanische Tonspur ist akzeptabel, wenn sie auch aufgrund des Alters ein wenig höhenarm und dumpf wirkt, vor allem im Vergleich zur deutschen Fassung.
Auch wenn der normale Preis auf den ersten Blick etwas hoch erscheint (zeitweise ist die DVD allerdings deutlich billiger zu haben), kann man mit gutem Gewissen feststellen: Wenn jemand diesen depressiven Klassiker in seine Sammlung aufnehmen möchte, dann sollte er nach Möglichkeit zu dieser Fassung greifen!
Die letzten Glühwürmchen
Collector’s Box
Laufzeit: 85 Minuten (Kinofilm)
Tonspuren: Deutsch, Japanisch, Französisch (jeweils Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Französisch
Herausgeber: Anime Virtual
Ländercode: 2
Preis: EUR 32,95