- Funime Nr.4
- Editorial
- Neue Manga
- News and Trends
- Rückblick auf die Facts VII
- Karaoke, KARAOKE, I need K A R A O K E !!!
- El Hazard – The Magnificent World
- The Vision of Escaflowne
Hallo,
es ist wieder soweit: Ihr haltet gerade die neueste Ausgabe der FUNime in Euren Händen.
Wir haben uns einige Eurer Anregungen zu Herzen genommen und ein paar Neuheiten eingeführt (wobei natürlich das sich bereits bewährte nicht zu kurz kommen wird): Trends und Karaoke. Unter Trends findet Ihr Berichte über aktuelle Geschehen wie Ausstellungen (Manga Experience II), Cons und Börsen (Facts VII und Mühlheim), aber auch spezielle Themen aus den Medien. Diesmal haben wir das doch recht zweifelhafte Vergnügen, über einen weiteren Anime-Beitrag im deutschen Fernsehen berichten zu dürfen.
Die Rede ist von „NZZ format“, einem Magazin des kleinen Senders VOX. Soviel möchten wir schon vorher verraten: Wer bisher der Meinung war, daß der bekannte Beitrag des Senders TM3 nicht mehr zu unterbieten sei, wird hier eines Besseren belehrt werden.
In der Rubrik Karaoke wollen wir Euch einige Songs aus bekannten Anime vorstellen, angefangen natürlich mit einer kleinen Einführung zu diesem Thema. Daß wir auch einen Song vorstellen, versteht sich fast von selbst. Unsere Wahl fiel auf „Country Road“ aus dem Miyazaki Film „Whisper Of The Heart“.
Selbstverständlich haben wir noch viele andere Themen in der aktuellen Ausgabe zusammengetragen. „The Vision Of Escaflowne“ ist der Schwerpunkt in diesem Heft! Wir stellen Euch nicht nur die Serie vor, die im japanischen TV für Furore sorgte, sondern auch eine ganze Handvoll Soundtracks dazu.
Wer sich mit Anime und Manga beschäftigt, kommt nicht umhin, sich die Geschichte Japans näher anzuschauen. Dabei wollen wir Euch mit unserer kleinen mehrteiligen Serie über die Geschichte und Traditionen des Landes der aufgehenden Sonne unterstützen.
Vielleicht wird der nächste Anime („Mononoke Hime“?) dadurch besser verständlich.
Natürlich steht in dieser „mini“ nicht der vollständige Artikelumfang zur Verfügung. Aber die FUNime zu erhalten ist ganz leicht: Einfach den Aufnahmeantrag auf der letzten Seite ausfüllen, abschicken, fertig. Viel Spaß beim Lesen!
Ron
Neuigkeiten vom Manga Markt
Auf dem deutschen Manga Markt herrscht erstaunliche Ruhe. Die großen Verlage halten sich mit Neuankündigungen zurück, zum Teil weil sie sich in einer kompletten Reorganisation befinden, zum Teil aber auch, weil die Mangasparte deutlich zurückgefahren wurde. So bleibt es bei den Ankündigungen, die die Verlage für die nächsten Monate gemacht haben.
Neue Manga im Juni:
Battle Angel Alita (Kishiro Yukito) Band 11: Verratene Verräter (Carlsen Verlag)
Dragonball (Toriyama Akira) Band 12: Die Mächte des Bösen (Carlsen Verlag)
Neue Mangas im Juli:
Dragonball (Toriyama Akira) Band 13: Das magische Wasser (Carlsen Verlag)
Gunsmith Cats (Sonoda Kenichi) Band 10: Die Herausforderung (Feest Verlag)
Sarah (Otomo Katsuhiro / Nagayasu Takumi) Band 10: Tsumuri (Carlsen Verlag)
Vielleicht schafft es auch der Verlag Schreiber & Leser, den lange angekündigten Manga Dirty Pair 2 „Engelsplage“ endlich fertig zu stellen.
Sonoda Kenichis (GunSmith Cats) neues Manga „Cannon God Exxaxion“, bisher nur in losen Einzelfolgen erschienen, soll in Kürze in Japan auch gesammelt als Buch (tankoubon) erscheinen. Ein West-Release ist aber noch nicht in Sicht, allerdings will der amerikanische Dark Horse-Verlag die restlichen GunSmith Cats-Folgen auch weiterhin verlegen, und bis Kapitel 75 ist es noch ein weiter Weg ! ^_^
Silent Moebius scheint irgendwie verhext zu sein, während eine deutsche Buchausgabe höchst unwahrscheinlich geworden ist, ist selbst die amerikanische in Gefahr ! Viz hatte zwar im Februar die Ausgabe des Mangas als Graphic Novel für den Mai angekündigt, dies hinterher aber widerrufen. Scheinbar gibt es Probleme mit den Rechten, da Silent Moebius nicht von Viz´s Mutterfirma Shogakukan verlegt wird.
Drakuun: Entgegen anfänglicher Pläne wird die Serie von Manabe Johji nach dem letzten Heft von „Shadow of the Warlock“ nun doch fortgesetzt, es erscheinen somit noch zwei ganze Kapitel mit insgesamt 14 Heften.
Adam Warren arbeitet offenbar an mehreren Dirty Pair-Crossovers, von denen als kurze Miniserien gedachten Stories soll zunächst erstmal ein gemeinsames Abenteuer der Lovely Angels und – Superman (!) erscheinen. Was zunächst etwas bizarr anmutet, wird sicherlich schon nicht schlecht werden, immerhin kommt es von Adam Warren :-).
Ein genauer Termin steht noch nicht fest, Ende 98/Anfang 99 ist aber wahrscheinlich.
Comic Salon Erlangen: Bei Ehapa/Feest signieren u.a.: Béhé, Debarre (Joe Bar Team), Karabajic (Fix und Foxi), Don Lawrence (Storm), Don Rosa (Onkel Dagobert) sowie Schuiten/Peeters. Beim Carlsen Verlag sind u.a. angekündigt: Alain Ayroles & Jean-Luc Masbou (Mit Mantel und Degen), Hermann, Jeff Smith (Bone), Vittorio Giardino (Max Friedman, Little Ego), Isabel Kreitz sowie Eddy Paape (Valhardi, Luc Orient).
Sören, Markus
News and Trends Anime in Deutschland
Kurz vor erscheinen dieser FUNime erschienen endlich „Big Wars“, „Hakkenden 4“ und „Bubblegum Crisis 4“.
Mit „Streetfighter II V TV-Box 3“, „Record of Lodoss War 3“ und „Moldiver 3“ ist in der nächsten Zeit zu rechnen.
Vom 31.7 – 2.8 wird in München unter dem Namen „Neo Moon Project“ ein Sailormoon-Con stattfinden. Anmelden kann man sich auf der ConHomepage:
VORSICHT BOOTLEGGER! Auf einigen Messen ist ein Händler beobachtet worden, der behauptet für 22 DM Originalkassetten zu verkaufen. Auf den ersten Blick sind diese Fälschungen nicht ganz einfach zu erkennen, da man für das Cover recht anständige Farbkopien verwendet hat. Das beste Kennzeichen ist die Hülle selbst. Diese ist nicht, wie bei britischen Kassetten üblich, durchsichtig, sondern weiß. In dem Zusammenhang ist auch zu bemerken, daß weitere Son-May-Raubkopien im Handel aufgetaucht sind, so stieß man zum Beispiel beim Terminal Entertainment in Frankfurt auf Kopien des „Mononoke Hime Soundtracks“. Da man auch dort erst die Kopien bei ihrer Ankunft erkennen kann, bitten die „Anime No Tomodachi“ und die Händler um eine Meldung von entdeckten SonMay-CDs, damit man bei Häufung derartiger Kopien bei bestimmten Großhändlern entsprechende Konsequenzen ziehen kann.
News aus Japan Hideto Matsumoto, ehemaliges Mitglied der Gruppe X-Japan, hat Selbstmord begannen. Anime Fans kannten ihn durch die Texte der meisten „Nadia“-Imagesongs und das Lied „Forever Love“ aus „X-The Movie“.
Auch beim Videoverkauf von „Mononoke Hime“ will man mit über 5 Millionen geplanten Kopien alle Rekorde brechen. Angesichts der 2,2 Millionen Vorbestellungen ein realistisches Ziel.
Der nächste Ghibli Film wird „Tonari no Yamada-kun“ (Meine Nachbarn die Yamadas) heißen und unter der Regie von Isao Takahata stehen. Der Film soll im Sommer 1999 veröffentlicht werden und über ein Budget von 1,6 Milliarden Yen (etwa 22 Millionen DM) verfügen.
Und nun die Sensation: Disney ist mit 10% an den entstehenden Kosten beteiligt und erhält dafür die Film-, Fernseh- und Video-Rechte für die USA und Europa.
Die bekannte Synchronsprecherin Megumi Hayashibara („Cat Girl Nuku Nuku“, „Pai“ aus „3×3 Eyes“, „Lina Invers“ aus „Slayers“ um nur einige Rollen zu nennen) hat am 1.April 1998 geheiratet.
Neil Gaiman hat inzwischen in New York einem Vertreter von Studio Ghibli die erste Fassung des englischen Scripts von „Mononoke Hime“ übergeben. Der Vertreter von Studio Ghibli zeigte sich über die Übersetzung hocherfreut. Zur endgültigen Genehmigung wird das Script an Miyazaki übergeben, weshalb Neil Gaiman noch mit einigen Überarbeitungen rechnet.
Karsten
Rückblick auf die Facts VII
Der Lockruf der FACTS VII, die Anime als eine ihrer Hauptausrichtungen sogar im Flyer führt, ist weitaus verführerischer als die dagegen popelig ausfallende Kölner Börse.
Diesmal findet die Convention in einem Kongreßzentrum in der Innenstadt statt (hört hört!) und ist schon wieder um das Doppelte angewachsen. Der Grund für diesen Ortswechsel waren allerdings nicht hochgesteckte Ziele, sondern der spontane und unangekündigte Abriß der alten Halle.
Mich soll das nicht stören – hier gibt es mehr Parkplätze und die schon im Titel erwähnte fatal nahegelegene „Cash Mashine“.
Durch die ausladenden Räumlichkeiten ist die Atmosphäre sichtlich gelockert. Ich bekomme meinen Stempel, lasse 100 bfr (5 DM, der Umrechnungskurs ist erfreulich einfach) am Tresen und ergebe mich dem Unvermeidlichen.
Die FACTS ist seit jeher die einzige konkurrenzfähige Festlandbörse zu Mütterchen Großbritannien (auch Helenien oder McCarthy-Land genannt). Händler von dort, Frankreich, Holland, Belgien und auch Deutschland bieten alles, was das Herz begehrt.
Und jetzt kommt die böse Überraschung. Es soll ja Leute geben, die alles kaufen, wenn sie es sehen. So hat sich nicht nur das Ausmaß der Halle vergrößert, auch die Preise haben an der wundersamen Vermehrung teilgenommen. Vorbei die Zeiten, als man seine Dose Spielkarten für unter 10 DM bekam.
Ich schaue mich verzweifelt um und erkenne den Trick – viele der angebotenen Sachen sind schwer zu finden, und damit rechnen einige Händler natürlich.
Handeln ist erlaubt, aber das war es vorher auch, und das Resultat bleibt das selbe. Ich verziehe mich erst einmal zu den Postern, deren Preise als einzige konstant geblieben zu sein scheinen, und tröste mich mit den Gundam Wing Jungs. Aber wer suchet, der findet.
Der britische Mailorder-Laden Otakuworld kontert den Taiwan-Bootlegs und bietet Original-CDs zum selben Preis an.
Außerdem kann man bei einigen Geschäften Vergünstigungsbons absahnen, hier ist die Entlohnung eines solchen Zettels sogar äußerst signifikant!
Die größte Menschentraube weist mir den Weg zu dem berühmt-berüchtigten französischen Händler, der LDs, Artbooks und Manga anbietet, die anderswo schon längst vergriffen sind. Und das teuer. Ohne irgendwelche Englischkenntnisse.
Neben mir lassen Leute munter Scheine mit vielen vielen Nullen über den Tresen wandern. Ich merke, daß ich an dem Eingeben meiner Geheimcodenummer in ein gewisses Gerät nicht mehr vorbeikomme.
Wenn man gar nicht mehr kauffähig ist, bleibt nur noch der Trip zum Videoraum. Auf die Frage an die Veranstalter hin, was da denn so läuft, ernte ich ein abwesendes Schulterzucken. Das wisse man nicht, da wären andere Leute für zuständig. Ach ja, so ist das also.
Noch eins drauf. Der Comiczeichner George Perez signiert nur nach Kauf eines Bons. Schön wäre allerdings gewesen, wenn man so etwas auch durch Aushänge oder Ähnliches bekanntgeben würde. So werden Leute, als sie schon ihre Vorlage zücken wollen, erst dann auf das Versehen aufmerksam gemacht und dürfen sich noch einmal anstellen.
Ebenso werden weder das Programm noch das Vorhandensein eines Videoraums irgendwo sichtbar angezeigt.
An der Existenz der Organisation zweifle ich eh schon lange.
Fazit hier: Als Börse weiterhin Pflicht, aber dicke Abzüge in der B-Note. Wer es noch nicht mal schafft, ein Programm aufzustellen, geschweige denn, preisliche und organisatorische Willkür zu unterbinden, sollte die Con den mythischen Figuren überlassen, die nicht anwesend waren. Nämlich den so häufig genannten „Anderen“, die angeblich von allem eine Ahnung haben sollten.
Na dann, alle halbe Jahre wieder im November, wenn es ein neues paneuropäisches Killerwochenende geben wird. Denn auch die FACTS wird seit neuestem im Frühjahr und im Herbst veranstaltet.
Sasha
Karaoke, KARAOKE, I Need K A R A O K E !
Der Begriff Karaoke ist zusammengesetzt aus den Worten „kara“ (karappo; leer [empty]) und „oke“, die Abkürzung für okesutura (Orchester [orchestra]).
Gewöhnlich besteht ja ein Song aus Gesang (vocal) und Musik. Aufnahmen, auf denen nur die Musik zu finden ist, bezeichnet man als Karaoke.
Karaoke ist oder besser war eine typische Form der Unterhaltung für japanische Geschäftsleute. Sie kamen nach der Arbeit in eine Bar, trafen sich mit Kollegen und Bekannten, entspannten sich und genossen es, populäre Songs nachzusingen.
Zu sagen, Karaoke sei nur eine vorübergehende Modeerscheinung, wäre schlichtweg falsch. Dem widerspricht allein die Tatsache, daß diese Erfindung schon 20 Jahre alt ist. Über die Jahre hat sich Karaoke dementsprechend in der japanischen Gesellschaft etabliert.
Übrigens ist Karaoke nicht zu verwechseln mit dem Playback-Singen/-Spielen einiger Bands. Es wird zur aufgenommenen Musik live gesungen! Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Zum Ursprung dieser Freizeitbeschäftigung ist nur relativ (!) sicher, daß er in einer Snackbar in Kobe liegt. Alles andere ist Legende.
Eine dieser Legenden berichtet von einem Gitarristen, der angeblich nicht in der Lage war zu seinem Auftritt in die Bar zu kommen. So kam der Besitzer dieser Bar auf die Idee, Musikkassetten so zu präparieren, daß auf ihnen nur noch die Instrumentalmusik vorhanden war und die Gäste dazu singen konnten.
Eine Art der Unterhaltung, die sowohl bei Gästen als auch bei den Sängern großen Anklang fand. Soweit zumindest die Legende.
Doch dies alles erklärt noch nicht die große Popularität, die Karaoke in Japan besitzt. Die Japaner lieben Partys. Schon in uralten Zeiten bekam eine Feier richtig Schwung, wenn jemand ein Lied zum Besten gab. Die anderen Gäste sangen oder summten mit oder klatschten im Takt der Melodie. Dabei war es völlig egal, ob der Sänger nun besonders gut war oder nicht. Wenn derjenige ein wenig (oder mehr) falsch sang, hob das eher die Stimmung! Bei solch einem großmütigen Publikum ist man dann eher geneigt, sich vor eine Menge zu stellen und ein Lied zu singen.
Die Popularität von Karaoke hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Unterhaltungsindustrie. Wo vorher am heimischen Mischpult mühsam die Kassetten präpariert wurden, stürzt sich nun eine ganze Industrie darauf. Der technische Fortschritt kam dem natürlich auch zugute. Aus den Kassetten wurden Compact und Laser Discs, und auch die Geräte wurden weiterentwickelt. Es gibt seit geraumer Zeit auch Systeme, die den Gesang nachträglich entfernen. Dies setzt allerdings noch speziell aufgenommene CDs voraus.
Auch die ausgelieferten HIFI-Anlagen und Kassettenrecorder enthalten fast alle eine Möglichkeit, ein Mikrofon anzuschließen, um im eigenen Heim für seinen nächsten Auftritt zu üben.
Das Problem, das mit der Verbreitung von sogenannten Karaokemaschinen in den Privathaushalten aufkam, war die geringe Geräuschdämmung der japanischen Häuser, die überwiegend aus Holz gefertigt sind. Findige Leute kamen nun auf die Idee, spezielle Räumlichkeiten zu schaffen, die jeder anmieten kann und die so gedämmt sind, daß niemand gestört wird. Die Karaoke-Box war geboren. Die erste wurde 1984 zwischen den Reisfeldern in der Okayama Präfektur gesichtet. Sie bestand aus einem umgebauten LKW. Seit diesen Tagen wurden überall im Lande die Karaoke-Boxen gebaut. Zuerst in eher unbewohnten Gegenden, später auch in Ballungsgebieten.
Matthias
El Hazard – The Magnificent World
Diese 7teilige OVA handelt von Mitzuhara Makoto, der zusammen mit dem verhaßten Schülerpräsidenten Jinnai Katsuhiko, dessen Schwester Nanami und dem Lehrer Mr. Fujisawa durch ein geheimnisvolles Mädchen in die Welt von El Hazard versetzt wurde.
Diese Welt wird zur einen Hälfte von Menschen und zur anderen von Bugroms, einer Art zweibeiniger Insekten, kontrolliert und befindet sich durch Bugrom Angriffe in Aufruhr, während zugleich eine der beiden Prinzessinnen der Menschen, Fotora, verschwunden ist.
Nur gemeinsam können sie die mächtigste Waffe gegen die Bugrom auslösen.
Und in dieser Welt muß er sich zunächst mit Mr. Fujisawa zurechtfinden, während es Katsuhiko und Nanami in andere Ecken der Welt verschlug. Da Makoto genau wie die Prinzessin aussieht, soll als ihr Doppelgänger auftreten, um so ein Zerwürfnis unter den Menschen zu verhindern.
Doch auch die anderen Charaktere sind wesentlich mehr als nur schmückendes Beiwerk. So hat zum Beispiel Mr. Fujisawa ein kleines Alkoholproblem, doch zugleich erhielt er unheimliche Körperkräfte.
In Episode 2 krabbelt dann auch noch Alielle, die Geliebte der Prinzessin Fotora, in Makotos Bett und wird so zu den Mitwissern der Verschwörung.
Katsuhiko wiederum landete bei den Bugroms, wo er sofort eine Karriere als Heerführer beginnt.
Seine Schwester Nanami hingegen geriet in eine Wüste. Als sie später wieder auf Makoto stößt, gerät sie in einen Konflikt mit der Pristerin Shayla Shayla, da beide ein Auge auf Makoto geworfen haben.
Und dann gibt es natürlich noch das geheimnisvolle Mädchen vom Anfang…
Auch wenn die Vielzahl der Charaktere und die Handlung einen zunächst erschlagen könnten, entwirrt sich schließlich alles zu einer sehr gut durchdachten und komplexen Story.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Dies ist jedoch hauptsächlich den überspitzten Charakteren zu verdanken.
Vor allen war man sich bei El-Hazard schon zu Beginn des Projektes über das genaue Ende im klaren, so daß man die Handlung Schritt für Schritt zu ihrem Finale aufbauen konnte. Da gleichzeitig trotzdem Raum für überraschende Wendungen freigelassen wurde, bleibt die Geschichte bis zur letzten Minute spannend.
Von den Zeichnungen und Animationen her bewegt sich diese aus dem Jahre 1995 stammende Serie auf sehr gutem OVA-Niveau.
Das Chara-Design ist gut gelungen. Auch bei der Darstellung der orientalischen Welt von EL-Hazard, die zugleich über die Reste einer weit entwickelten Technik und eine eigene „Tierwelt“ verfügt, gab man sich viel Mühe.
Der Soundtrack setzt sich aus einer Mischung von arabisch klingenden Motiven mit J-Pop Elementen zusammen. Dadurch wird eine faszinierende orientalische Atmosphäre aufgebaut.
Karsten
The Vision Of Escaflowne
Tja, man muß sich warm anziehen in Japan, denn Escaflowne beweist, daß auch ein limitiertes Budget nicht maßgeblich dafür ist, wie gut eine Serie sein kann.
Allein animationstechnisch können sich wohl viele OVAs nun hinten anstellen.
Was die Geschichte betrifft, so ist auch die Präsenz des obligatorischen Schulmädchens mit mystischen Kräften in einer fremden Fantasywelt keine Entschuldigung für seichte Unterhaltungskultur oder gar den Griff in den rosa Farbtopf.
Nein, denn die Welt von Escaflowne ist ein tief atmosphärisches, ganz eigenes Konstrukt, das durchaus Anspruch beweist. Zum einen gelingt es den Machern, eine detailgetreue, fremdartige Fantasywelt zu erschaffen, die ihr ganz eigenes Flair hat. Die Welt Gaea ist irgendwo zwischen Jules Verne, Kopernikus, den Nibelungen und Narnia anzusiedeln: pantastisch, aber nie übertrieben; bombastisch, aber nie aufdringlich; realistisch, aber nie ohne den Hauch des Sagenhaften.
So gehen Drachen einher mit gewaltigen Fabrikkonstrukten, Schwerter sind die Waffen der großen Kampfroboter (genannt Guymelefs), und zu den Menschen gesellt sich eine Reihe von bunten Fabelwesen.
Zum anderen scheut sich die Serie nicht, auf diesem Hintergrund eine epische Geschichte zu erzählen, deren Angelpunkt, und sei das Aufgebot an Special Effects und Action noch so groß, die Schwächen und Stärken ihrer Charaktere und nicht irgendein überdimensionales Schicksalskonstrukt ist, das die Rolle des Sinns in der Geschichte übernimmt.
Dazu gesellt sich eine nicht nur für eine TV-Serie brillante technische Ausführung, besonders was den aufwendigen Soundtrack (siehe auch ab S. 26) anbelangt. Was will man mehr? Ein paar Infos gefällig?
Bitte schön…
Am Anfang…
… steht Hitomi, Schülerin in Japan, deren Leidenschaft die Tarotkarten und der Sprintsport sind. Aber was tut man, wenn man sich plötzlich einem riesigen Drachen und einem jungen Kämpfer gegenübersieht, die aussehen, als wären sie einem Märchenbuch entsprungen? Einem sehr realistischen, gefährlichen Märchen. Ehe sie sich versieht, wird sie mitgezogen in den gleißenden Blitz, aus dem der junge Van gekommen ist, und ist gefangen in der fremdartigen Welt Gaea.
Den Himmel über Gaea ziert die Doppelkonstellation unserer Erde und ihrem Mond, dort „Phantom-Mond“ genannt. Durch eine magische Barriere ist der Planet geschützt vor den Blicken anderer, weswegen nur wenige Erdenmenschen jemals Fuß auf diese Welt gesetzt haben. Technisch gesehen ist die Erde Gaea um ungefähr 150 Jahre voraus, jedoch verstehen es die dortigen Einwohner, sich die inherenten magischen Energien der Drachenherzen zu Nutze zu machen, mit denen sie ihre Maschinen antreiben. Und so bilden Pferdekarren und kopernikanische Fluggerätschaften den alltäglichen Kontrast auf den Straßen, und ein wahrer Ritter kämpft sowohl mit Schwert als auch mit seinem Guymelef.
Wie man schon erahnen kann, dreht sich die Geschichte vor allem um eines: Schicksal, die Versuchung, es zu kontrollieren, und die Last, es zu ertragen.
Hitomi ist zuerst nur Medium ihrer eigenen Fähigkeiten, aber bald nimmt das Realitätskonstrukt auf Gaea unheimliche Züge an. Der Strudel ihrer eigenen Hoffnungen und Ängste zieht auch ihre Freunde und Feinde mit in sich hinein.
Auf dem komplexen Hintergrund von Kriegen, Romanzen und politischen Verwirrungen zeichnet sich eine wahrhaft epische Geschichte ab, in der alles enthalten ist, was man sich als Zuschauer wünschen kann, und in der eine konstante, nervenaufreibende Spannung aufgebaut wird. Wen Escaflowne kalt läßt, dem ist wohl auch nicht mehr zu helfen.
Nicht umsonst soll Helen McCarthy gesagt haben: „Escaflowne hat mich daran erinnert, warum ich Anime liebe.“ Hut ab, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.
Die Serie sticht nicht zuletzt durch ihr wunderschönes und – ein Tusch dafür, daß es in der Animewelt noch möglich ist!!! – wirklich neuartiges Design hervor. Wer die Macross Plus-Nasen kennt, wird verstehen, was ich meine – der Stil von Escaflowne mit seinen spitzen Schwüngen in den Linien und der sensiblen Mischung aus Shoujo- und Gothic-Elementen setzt Escaflowne wirklich vom Einheitsbrei ab.
Detailreiche Hintergründe, meist durchgängige Animation, einfühlsame Charakterzeichnungen, filmische Kamerafahrten und die nahtlose Verschmelzung mit der CGI-Maschine lassen die Kinnlade hörbar in Richtung Parterre sausen.
Sasha, Joachim