- Funime Nr.28
- Editorial
- The Candidate for Goddess
- Steel Angel Kurumi − Ein paar Maids gefällig?
- Full Metal Panic! − So einfach wie reale Politik
- Gravitation − Shounen-Ai vom Feinsten?
- Card Captor Sakura Artbook 1+2
- (Niao) Fancia Graphics
Und los geht’s !
Wir sind auf der Suche, auf der Suche nach dem Sommerloch!
In Koblenz, bei der AnimagiC haben wir es nicht gefunden, dazu wurde einem zu viel Abwechslung geboten.
Und auch die Zeitschriften enttäuschten. In diesem Jahr scheint jede Zeitung/Zeitschrift, die glaubt, etwas auf sich zu halten, an Anime und Manga interessiert zu sein. Nach dem der Focus so gekonnt vorgemacht hat, wie leicht einem der Griff in die Güllegrube fallen kann, zog der Spiegel in Form seiner Beilage KulturSPIEGEL gekonnt nach und erstaunte und entsetzte die deutsche Animewelt: Niemand hätte es für möglich gehalten, daß ein renommiertes Magazin so wenig journalistische Ehre besitzt und einen Artikel abliefert, bei dem es uns nicht gewundert hätte, das Sommerloch in der Tageschau durch die Meldung ausgefüllt zu sehen, daß wütende Heerscharen von Animefans die Spiegelzentrale in Schutt und Asche legen. Bei soviel Sommertheater beschloß auch RTL II nicht einfach nur Zuschauer zu sein. Hier versuchte man sich im Programm-Monopoly: Erst wurde Ranma 1/2 vom Nachmittag auf den Vorabend verlegt, von dort dann ins Archiv, als die Zuschauerzahlen in die Knie gingen. Die Anime-Volksseele kochte: Waren die Fans schon hellauf empört durch redaktionelle Bearbeitungen der Serien Conan, Ranma und Dragon Ball Z, setzte das Absetzen von Ranma dem Ganzen die Krone auf. Zum Glück beteuerte RTL II unverzüglich, daß Ranma nach den Sommerferien weiter ausgestrahlt werden würde und versuchte Balsam auf die Wunden der Fans zu streichen, indem man ankündigte, die Rechte an Inu-Yasha erworben zu haben. Wenn man also bei den Medien kein Sommerloch findet, kann man sich ja vielleicht ein Loch in der Briefbörse verschaffen und ein wenig Shoppen. E-Bay bietet sich hier eigentlich an. Allerdings wird hier dem Fan das Geldausgeben gewaltig durch dubiose Anbieter verleidet, die die Handelsplattform mit DVDs überschwemmen, bei denen man mit Fug und Recht die Legalität bezweifeln kann. „Hongkong-Raubkopie” dürfte eines der Schlagwörter dieses Jahres werden. An dieser Stelle können wir nur jeden zur Vorsicht raten, ungesehen DVDs aus Hongkong zu bestellen, wenn deren Regioncode auf Free steht. Die Chance, überteuert minderwertige Ware zu bekommen, ist nicht zu unterschätzen.
Tja, das Sommerloch war nicht zu finden, deshalb haben wir auch viele interessante Artikel für Euch!
Viel Spaß beim Lesen!
Euer FUNime-Team
The Candidate for Goddess
„Halt’s Maul du penetrante Nervensäge”. Diesen Spruch eines der Charaktere zum Protagonisten sollte man sich zu eigen machen: Selten hat ein „Sympathieträger” so genervt…
Dabei ist der erste Eindruck, den man von der deutschen DVD-Box erhält, gar nicht schlecht: drei DVDs mit 13 Episoden, nettes DVD-Design, das Coverbild noch einmal als Faltbild in der Verpackung, dazu Charaktere, denen man eine gewisse Anleihe an To Heart oder Steel Angel Kurumi nicht absprechen kann. Besonders ein Charakter wird so manchen Fan für sich gewinnen können, denn irgendwie scheint die halbe Welt auf Catgirls zu stehen.
Die DVDs selbst sind ordentlich gemastert, ein leichtes Kantenflimmern fällt nur bei genauester Betrachtung aus nächster Nähe auf. Der Stereo-Ton liegt in der japanischen Originalfassung auf der DVD, dazu gibt es zuschaltbare deutsche Untertitel, gelb, außerordentlich konturenscharf und gut lesbar. Alles in allem eine ordentlich gemachte DVD-Box. Außerdem erhält der geneigte Fan hier einen Anime, der sehr schnell den Weg von Japan nach Deutschland fand. Im Frühjahr diesen Jahres erschien erst die letzte Folge im Land der aufgehenden Sonne.
Doch trotzdem kommt die richtige Begeisterung nicht auf. Denn schon nach wenigen Minuten fällt auf, daß für diese Serie der Computer richtig schuften mußte. Dabei ist der Anime zweigeteilt: Renderorgien wechseln sich mit vergleichsweise lieblosen Animationen der 2D-Charaktere ab. Weltraumschlachten werden butterweich animiert, die „normalen” Charaktere dagegen einfach in die (gerenderten) Kulissen geklatscht.
Und beim Hauptcharakter, Zero, wünscht man sich spätestens nach der dritten Episode, er möge doch bitte ohne Schutzanzug in den Weltraum gehen! Natürlich kann man die Begeisterung von Zero, einen der ultimativen Mecha steuern zu dürfen, irgendwo noch nachvollziehen. Aber bei aller Begeisterung, etwas weniger Überdrehtheit hätte es sicherlich auch getan. So bricht er alle paar Minuten in Begeisterungsstürme aus, ist am Herumjammern, weil ihm wieder einmal in der Schwerelosigkeit speiübel wird und fängt regelmäßig lautstark mit einem seiner Rivalen einen Streit an. Nervig, absolut nervig! Noch dazu völlig überzogen dargestellt.
Wer zu diesem Zeitpunkt der Serie noch nicht ablehnend gegenüber steht, ist spätestens angesichts der dünnen Story geneigt, den Ausschalter zu betätigen: Die Menschheit kämpft verzweifelt um ihren letzten Planeten, Zion, der immer wieder von unbekannten Wesen, sogenannten Victims, angegriffen wird. Zur Verteidigung gibt es fünf „Ingrids”, Mechas, die von jungen Menschen gesteuert werden, die in einer Kadettenschule ausgebildet werden. Zu jedem Mecha gibt es einen Piloten, der durch einen Lotsen unterstützt wird.
Wer die Victims sind, warum sie immer wieder angreifen, bleibt die gesamte Serie über genauso unklar, wie die Ursprünge der „Ingrids” oder der Göttinnen und wer sie erschaffen hat. Die geheimnisvolle Bedeutung wird nicht geklärt. Leider werden auch die Charaktere nur oberflächlich beleuchtet. So bleiben viele Handlungsmotive unbekannt. Im Großen und Ganzen behandelt die 13teilige Serie die Ausbildung künftiger Piloten, ab und an aufgelockert durch ein paar Renderkämpfe.
Auf ein warum und wieso muß der Zuschauer leider verzichten. Im TV wurden dem Zuschauer mehr als 12 Folgen zum Glück nicht zugemutet. Danach, so scheint es, wurde auf die Produktion weiterer Teile verzichtet. Für den Videomarkt erschien nachträglich noch eine weitere Folge, die das abrupte Ende irgendwie weniger plötzlich gestalten sollte, ohne Aussicht auf Erfolg.
Schade, so ist diese Box nur eingefleischten Mechafans zu empfehlen.
Ron
Candidate for Goddess
13teilige Serie
Originalstory:Sugisaki Yukiru
Musik:Asakawa Tomoyuki
Regie:Hongou Mitsuru
Produktion: Bandai
Deutsche Fassung: OVA Films
Vertrieb: A.C.O.G.
Sprache: Japanisch mit zuschaltbaren deutschen Untertiteln
Region Code: 2
Preis: 69,95 Euro
Steel Angel Kurumi − Ein paar Maids gefällig?
Nachdem Pioneer bereits einige Zeit Hand Maid May im Angebot hat, zieht nun ADV Films mit Steel Angel Kurumi, ihrer ersten Maid-Serie, nach. Diese 24teilige TV-Serie spielt dabei ähnlich wie Sakura Wars in einer alternativen Vergangenheit, etwa in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, genauer in der Taisho Ära (1912-1926).
So verfügt das Militär schon über ferngesteuerte Mechs mit Kettenantrieb. Mittels fremdartiger Technologie ist es einem Wissenschaftler gelungen, perfekte menschenähnliche Roboter zu entwickeln, nur weiß er nicht, wie er diese Mechanismen in Gang setzen soll… Da verschlägt es den elfjährigen Nakahito durch eine Mutprobe in das Haus ebendieses Wissenschaftlers, wo er ein scheinbar schlafendes Mädchen findet, das nichts anderes als einer der Prototypen dieser Roboter ist. Durch einen Unfall wackelt plötzlich das ganze Haus, und es kommt zu einem unbeabsichtigten Kuß zwischen dem Mädchen und Nakahito. Doch genau dieses Ereignis erweckt den Roboter zum Leben. Sie nennt sich von nun an Kurumi und erkennt den jungen Nakahito als ihren alleinigen „Meister” an, für den sie alles tun würde, wobei sie eine gewaltige Kampfkraft an den Tag legt.
Die Serie ist nicht vollkommen ernst zu nehmen, sondern versteht sich selbst teilweise eher als Parodie, was nicht zuletzt durch die häufigen Wechsel in den Super-Deformed (SD)-Mode verdeutlicht wird. Neben zahlreichen In-Jokes lebt der Humor vor allem von den überdrehten Charakteren, allen voran natürlich Kurumi, die Nakahito mit ihrer Aktivität häufig überfordert. Dabei ist sie stellenweise geradezu kindlich naiv, während sie andererseits laufend versucht, Nakahito zu erklären wie sich ihr Meister zu verhalten hat. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird versucht, andere Steel Angels gegen Kurumi einzusetzen, die übrigens ein nicht weniger seltsames Verhalten an den Tag legen. Die eigentlichen Hintergründe der Geschichte werden jedoch erst im weiteren Verlauf der Serie offenbart.
Die zeichnerische wie auch die Animations-Qualität der jeweils etwas weniger als 15 Minuten langen Episoden ist dabei für eine TV-Serie ausgesprochen hoch, was natürlich auch den zahlreichen, kostengünstigen SD-Sequenzen zu verdanken ist. Auch die Musik und Soundeffektuntermalung ist für eine TV-Serie sehr gut, wobei wie üblich der japanische Soundtrack erheblich aggressiver abgemischt wurde als der amerikanische. Aufgrund zahlreicher sprachspezifischer Eigenarten von Kurumi ist die englische Synchronfassung allerdings etwas freier geworden als allgemein üblich, dennoch kommen ihre Eigenarten auch im Englischen sehr gut herüber. Insgesamt ist die englische Besetzung recht gut gewählt, wobei man in den USA dank der Verwendung von Claudia Black auch noch zahlreiche Farscape-Fans zu den Käufern dieser Serie zählen konnte.
Bei der DVD hat sich ADV Films wieder außerordentlich ins Zeug gelegt. Bis auf ein leichtes Kantenflimmern läßt das Bild − genauso wie der Ton − keine Klagen aufkommen. Es wurden nicht nur die nach dem Pokémon-Vorfall üblichen Epilepsie-Warnungen beibehalten, ADV Films hat sich auch bei den Extras besonders Mühe gegeben. So gibt es neben einem halbstündigen Special über die englischen Synchronsprecherinnen, den inzwischen üblichen Entwurfszeichnungen (wobei hier diesmal alle Anmerkungen ins Englische übersetzt wurden) und textfreien Opening und Ending-Szenen sowie erweiterter Episoden-Vorschauen auch noch einige recht informative Seiten über den historischen Hintergrund, die Religion der Nakahito angehört, sowie Anmerkungen des Übersetzers. Zusätzlich gibt es für Computerbesitzer noch eine PDF-Datei mit einem „Kurumi Fortune Teller”.
Alles in allem eine sehr gelungene Serie, die neben Maid-Fans auch sonst viele Freunde im Comedy-Bereich als Fans gewinnen dürfte. Zwar spielt wie bei allen Maid-Serien auch hier der Fan-Service eine große Rolle, doch die Comedy-Elemente können hier noch besser auftrumpfen. Im direkten Vergleich zu Hand Maid May würde sich Steel Angel Kurumi sowohl durch Zeichnungen und Soundtrack als auch durch einen wesentlich durchdachteren Humor absetzen.
Karsten
Steel Angel Kurumi
4 DVDs, à 90 Minuten (6 Folgen)
Ländercode: 1
Hersteller: ADV Films
Preis: $29.98
Full Metal Panic! − So einfach wie reale Politik
Wer behauptete, daß unsere Spaßgesellschaft unabhängig von Realpolitik wäre, wird spätestens seit dem 11. September eines Besseren belehrt worden sein. Doch wer hätte gewußt, daß das, was die Politik uns weismachen will, schon längst bekannt und akzeptiert ist?
Es hätte so schön werden können für die Bosse der Produktionsfirma Gonzo. Da hatten sie nun ein Projekt gestartet, das auf einem Erfolgsroman basierte, mit einem für TV-Serien unglaublichen Budget ausgestattet und auch schon die Werbetrommeln lange vor dem Starttermin im Oktober 2001 gerührt. Da passierte etwas in den USA und plötzlich war die gesamte Welt, einschließlich Japan, in Panik. Kurz, besagte Bosse verschoben das Projekt sofort auf unbestimmte Zeit. Im Januar dieses Jahres schließlich lief auf dem Pay-TV-Sender WOWOW endlich die so arg gebeutelte Serie in einer leicht „korrigierten” Fassung an.
Man stelle sich vor, wir sind am Anfang des 3. Jahrtausends und der Kalte Krieg ist noch immer nicht zu Ende. Uncle Sam und der Rote Iwan sind sich noch immer spinnefeind, der einzige Unterschied ist, daß die Waffentechnologie sich mit der Einführung humanoider Mechas, den sogenannten Armslaves (AS), revolutioniert hat. Doch auch zwischen den Blöcken bewegt sich so einiges. Neben hochgerüsteten Terroristen-Gruppen gibt es noch die multikulturelle High-Tech-Söldner-Einheit „Mithril”, die neben den weltweit besten AS auch noch über ein mehrere Milliarden US-Dollar teures „Toy-Box” verfügt, einem legendären Super-U-Boot namens „Tuatha de Daanan”, das mehr Feuer- und Rechenkraft hat als die gesamten japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte. Und zwischen einigen Terroristen und Mithril entbrennt nun ein heißer Kampf. Denn beide Gruppen sind hinter den „Whispered” genannten Menschen her, obwohl niemand von beiden Seiten so recht weiß, was diese eigentlich sind. Und hier kommen wir zu der dritten (und wichtigsten) Zweikampf-Paarung:
In Afghanistan als Terrorist aufgewachsen ist der noch junge Japaner Sagara Sousuke, einer der besten Kämpfer von Mithril. Zusammen mit seiner chinesischen Gruppenführerin Melissa Mao und dem deutschen Scharfschützen und Frauenhelden Kurtz Weber erhält er den Auftrag, nach Japan zu reisen, um eine Person zu beschützen, von der man glaubt, daß sie eine der Whispered ist. Doch das erweist sich als sehr schwierig. Sousuke soll sich nämlich als Oberschüler tarnen. Das Problem ist nur, daß er als lebenslanger Soldat keine Emotionen und soziale Kompetenzen entwickelt hat. Seine Schlussfolgerungen sind immer logisch und altruistisch, seine Handlungen direkt und brutal, er ist ein extrem unglaubwürdiger Lügner und trägt immer ein halbes Waffenarsenal mit sich rum.
Die Zielperson, die Oberschülerin Chidori Kaname, ist das genaue Gegenteil. Die als „Idol, das niemand als Freundin haben will” berüchtigte Kaname ist ein sehr aufbrausender und emotionaler Mensch. Um ihren Willen durchzusetzen, kann sie sowohl auf brutale Gewalt als auch auf überzeugende Reden zurückgreifen. Schließlich ist sie Kapitän der Softball-Mannschaft und souveräne Klassensprecherin. Und auch ihre Noten und ihr Ansehen bei den Lehrern und Schulkameraden sind unglaublich hoch. Regeln befolgt sie nicht, sondern stellt sie selbst auf.
Aus dieser Paarung merkt man schnell, daß Full Metal Panic! eindeutig eine rabenschwarze Action-Komödie ist. Schon alleine die Verwicklungen und Situationen, in die beide geraten, sind zum Schreien. Doch genauso schnell wie der Spaß anfängt, hört dieser auch auf, denn schnell wird klar, daß es nicht so friedlich bleiben wird. Die Terroristen, die hinter Kaname her sind, sind nicht nur gewissenlos und unmenschlich, sondern kennen Sousuke schon aus der Vergangenheit. Und die war nicht lustig. Mit der Zeit müssen beide lernen, Eigenschaften des anderen zu akzeptieren und sogar auf sich zu übertragen. Sousuke muß erkennen, daß er mit seiner bisherigen Art, seine Wut und Verzweiflung unter dem Mantel des Rationalismus zu verstecken sehr schnell seine Freunde und Verbündete verletzen kann, und Kaname stellt unglücklicherweise fest, daß die Terroristen überhaupt keinen Spaß verstehen.
Die ganze Serie ist eine Ansammlung von Stereotypen und einer fast schon standardisierten Entwicklung dieser. Alles aber in Form von Zweikämpfen. So gibt es neben den oben genannten noch viele andere wie etwa den zwischen dem irren Terroristen Gauln, der nichts zu verlieren hat und dem tugendhaften Sousuke, der immer mehr zu verlieren hat, oder den (geistigen) Kampf zwischen der selbstsüchtigen Kaname und der gleichaltrigen sich aufopfernden Kapitänin der „Daanan”, die sich beide ähnlicher sind als man anfangs glauben mag. Und das macht den Anime irgendwie sehenswert und geradezu brandaktuell.
Die TV-Serie basiert auf einem Manga-Roman von Gatou Shouji (Illustrationen von Douji Shiki), der im Dragon Magazine erscheint. In dem Anime wurden lose die wichtigsten und witzigsten Episoden der ersten sieben Bände des Romans, sowie einige neue Geschichten übernommen. Die Handlung ist abwechslungsreich gemacht und variiert zwischen Klamauk, reinen Gewalt-Eskapaden und psychisch schockierenden Geschichten. Die Aufteilung wirkt manchmal etwas chaotisch, ist aber so geschickt, daß man am Ende einer Folge immer wissen will, wie es weitergeht. Der Schluß des Anime ist deshalb etwas unbefriedigend.
Für die absoluten Fans gibt es dann noch zwei Manga-Serien (eine, die dem Roman folgt, und eine lustige Parodie) dazu, die in den Schwestermagazinen Comic Dragon und Dragon JR laufen. Jedoch besitzen beide nur mittelmäßige Qualität. In den USA wurde die Anime-Serie schon während der Ausstrahlung lizenziert und in Japan gibt es bereits Gerüchte über eine zweite Staffel. Für Stoff ist also weiterhin gesorgt.
Fan-Yi
Full Metal Panic!
Roman mit Illustrationen, bisher 11 Bände
Autor:Gatou Shouji
Illustrationen:Douji Shiki
Magazin: Dragon Magazine
Verlag: Kadokawa
TV-Anime, 24 Folgen, abgeschlossen
Regie:Chigira Koichi (Gatekeepers)
Produktion: Gonzo
Animation: Gonzo Digimation
Sender: WOWOW (8.1.02 − 18.6.02)
Seiyuu: u.a. Yukino Satsuki (Kagome / Inu Yasha), Seki Tomokazu (Ryo / Furuba), Miki Shinichirou (Youji / Weiß Kreuz)
Manga, bisher 4 Bände
Autor:Gatou Shouji
Zeichner:Tateo Retsu
Magazin: Comic Dragon (Kadokawa)
Ikinari! Full Metal Panic!
Manga, bisher 4 Bände
Autor: Gatou Shouji
Zeichner: Nagai Tomohiro
Magazin: Dragon JR (Kadokawa)
Gravitation − Shounen-Ai vom Feinsten?
st es falsch, dich zu lieben? Wenn ja… will ich nicht recht haben!
Das Leben als Musiker ist hart. Erst recht, wenn man ganz am Anfang seiner Karriere steht. Diese Erfahrung muß auch Shindo Shuichi machen, dessen Traum es ist, als Sänger der Zwei-Mann-Band „Bad Luck” an die Spitze der Charts zu kommen. Doch bis dahin ist es noch ein hartes Stück Arbeit. Gerade haben „Bad Luck” einen tiefen Rückschlag erlitten: Dem „Etwas von Plattenfirma-Chef” sind Shuichi und Nakano Hiroshi, so der Name des Gitarristen von „Bad Luck”, (noch) nicht gut genug, um sich ihrer anzunehmen. Entmutigt und niedergeschlagen erinnert sich der junge Sänger auf dem Heimweg an den „Aufheiterungsversuch” seines Bandkollegen, daß eine Beziehung für ihn im Moment genau das Richtige wäre. Welch Zufall, daß ihm in just diesem Moment sein selbst komponierter Songtext aus der Hand weht und einem unbekannten Mann − wohlgemerkt gutaussehenden unbekannten Mann − in die Arme segelt. Dieser knallt ihm nach kurzem Lesen die Worte „Gib auf! Du hast kein Talent!” an den Kopf. Das kann der angehende Pop-Star natürlich nicht auf sich sitzen lassen, und so wird dem Unbekannten, der sich als der bekannte Schriftsteller und Frauenschwarm Eiri Yuki herausstellt, bald ein Besuch abgestattet. Will Shuichi wirklich nur eine Entschuldigung hören? Oder kann es sein, daß er Yukis Charme verfallen ist? Nun, da es sich bei Gravitation um eine Shounen-Ai-Serie handelt, müssen wir uns diese Frage wohl gar nicht erst stellen. Es beginnt eine Love-Story mit jeder Menge Hindernissen. So müssen sich unsere zwei Protagonisten mit verrückten Managern, skrupellosen Konkurrenten und Paparazzi, Verlobten, Kindheitstraumata und nicht zu vergessen der Tatsache, daß die beiden Männer sind, auseinandersetzen. Wer jetzt den Eindruck hat, das alles klinge recht klischeehaft, wie eine typische Seifenopfer mit Shounen-Ai-Touch, der hat recht. Die Personen entsprechen den in anderen Serien schon so häufig angewandten „Standard-Ausstattungen”: Auf der einen Seite haben wir den offenherzigen, fröhlichen Shuichi. Extrem emotional wie er ist, bricht er bei jeder Gelegenheit in Tränen aus. Für den Erfolg von „Bad Luck” und die Gunst Yukis würde er alles tun. Yuki dagegen ist das Paradebeispiel für den unnahbaren Traummann. Er gibt sich stets kühl und abweisend, was vor allem Shuichi des öfteren zu spüren bekommt. Seine für den Zuschauer anfangs noch unbekannte Vergangenheit macht ihm extrem zu schaffen.
Die Charaktere der TV-Serie wirken allesamt oberflächlich. Man merkt zwar deutlich, daß sich die Macher Mühe gegeben haben, zumindest den Protagonisten tiefgründige Persönlichkeiten zu verpassen, jedoch waren sie nicht besonders erfolgreich. Die Handlung von Gravitation ist oft so vorhersehbar, daß man nur noch den Kopf schütteln kann. Nichtsdestotrotz ist die Serie auf ihre Art etwas Besonderes. Und das hat sie vor allem ihren Comedy-Elementen zu verdanken. Nicht nur einmal muß man auf die rettende Pausetaste drücken, um sich von den Lachkrämpfen zu erholen. Shuichi im Hundekostüm oder bei dem Versuch, sich bei Yuki einzuquartieren, sind nur einige Beispiele für verzweifelte Griffe zur Fernbedienung.
Die Basis für Gravitation ist der gleichnamige Manga von Murakami Maki. Nachdem sich die Manga-Reihe seit 1995 großer Beliebtheit erfreute, war eine Anime-Umsetzung nur eine Frage der Zeit. 1999 erschien zunächst eine zweiteilige OVA. Im Winter 2000/2001 folgte dann die 13 Episoden starke TV-Serie, die auf dem Pay-TV-Sender WOWOW ausgestrahlt wurde. Die Animationsqualität schwankt zwischen einem „Naja” und dem TV-Durchschnitt. Da die Musik in Gravitation eine nicht unerhebliche Rolle spielt, wird uns jede Menge JPop geboten, der echten Ohrwurmcharakter besitzt. Die Songs von „Bad Luck” werden von der Band „Mad Soldiers” gesungen. Wo der JPop auf der einen Seite positiv auffällt und Spaß macht, ist er auf der anderen Seite aber auch ein weiteres Manko des Anime. Denn bei -zig Auftritten unserer Stars, bei denen sie immer ein und dasselbe Lied performen, entwickelt sich der Ohrwurm im Laufe der 13 Folgen irgendwann zum nervenden Gedudel. Noch dazu, wenn die Auftritte immer mit denselben Bildern animiert sind. Positiv anzumerken ist dagegen die Besetzung der Seiyuu. Seki Tomokazu stellt uns als Shuichi einmal mehr unter Beweis, wie breit die Palette unterschiedlicher Charaktere ist, die er überzeugend sprechen kann. Auch die anderen Personen sind stimmenmäßig gut besetzt, vor allem Yuki weiß mit seiner tiefen und ruhigen Stimme perfekt seinen Eigenschaften entsprechend zu überzeugen. Alles in allem ist Gravitation trotz deutlicher Schwächen sehenswert. Wer auf der Suche nach leichter Shounen-Ai-Kost mit der richtigen Mischung aus Intrigen, Romantik und Comedy ist, wird hier definitiv seine Freude haben. Einen Blick ist Gravitation auf jeden Fall wert.
Cathrin
Gravitation
13 Episoden à 20 Minuten
Regisseur: Shirahata Bob
Produzent: Sony
Sender: WOWOW
Seiyuu: u.a. Seki Tomokazu (Shuichi, Van / Escaflowne)
Vorlage: Manga von Murakami Maki
Card Captor Sakura Artbook 1+2
Hierzulande hat sich in Sachen Anime und Manga einiges getan. Zur Freude der Fans erscheinen auch immer mehr Artbooks in einer deutschen Fassung. Ein echter Leckerbissen sind die drei Bücher zu CLAMPs Card Captor Sakura. Zwei von ihnen sind bereits zu haben. Nummer drei soll noch diesen Sommer erscheinen. Geboten wird Sakura in allen Varianten: als Schülerin, Prinzessin, Alice im Wunderland und natürlich auch in ihren verschiedensten Kostümen als Card Captor. Sie steht als Protagonistin der Serie ganz klar im Vordergrund. Doch auch die anderen Charaktere kommen nicht zu kurz. Jeder ist auf mindestens einem Einzelbild und auf diversen Gruppenbildern vertreten. Die Illustrationen bleiben den Mangas treu und sind überwiegend in dem Sakura-gewohnten niedlich-fröhlichen Stil gehalten. Besonders die weich gezeichneten Augen kommen auf den Bildern voll zur Geltung. Im Anschluß an den Farbteil folgen in beiden Büchern noch einmal alle Illustrationen mit Quellenangabe und Erläuterung von CLAMP sowie ein kurzer Manga und ein ausklappbares, doppelseitig bedrucktes Poster. Die deutsche Version der Artbooks kann sich mit der japanischen durchaus messen und steht dieser einzig in der Druckqualität etwas nach. Dafür erscheinen die Bücher hierzulande im Gegensatz zum Vorbild im Hardcover-Umschlag. Vergleicht man Nr. 1 und Nr. 2 der deutschen Fassung, so fällt auf den ersten Blick der Umfang auf. Artbook Nr. 2 wirkt um einiges dicker, was aber lediglich daran liegt, daß für den Druck festeres Papier verwendet wurde. Seid ihr euch nicht sicher, ob ihr zum Original aus Fernost oder zum Artbook made in Germany greifen sollt, entscheidet euch getrost für die günstigere deutsche Variante! Cathrin
Cardcaptor Sakura Illustrations 1+2
Verlag: Egmont Manga & Anime
Erschienen: 2001
ISBN:
Artbook 1: 3-89855-035-8
Artbook 2: 3-89855-036-6
Format: 18,5 × 26 cm, Hardcover
Umfang:
Artbook 1: 128 Seiten, davon 16 s/w und ein Poster
Artbook 2: 114 Seiten, davon 16 s/w und ein Poster Preis: je 25 Euro
(Niao) Fancia Graphics
Nyo − ein Artbook voller Catgirls! Basierend auf dem gleichnamigen Computerspiel, widmet sich dieses Artbook voll und ganz dem Hauptcharakter Fancia, einem kleinen Catgirl. Ihre Freundinnen, auch alles Catgirls, tauchen nur am Rande oder in Gruppenbildern auf, wie zum Beispiel am Anfang auf einem ausklappbaren A3-Bild. Im ersten Kapitel sind Fancias jüngste Jahre zu sehen. Danach folgt die Kindheit und die Jugendzeit in zwei weiteren Kapiteln. Der vergleichsweise einfache Zeichstil mit SD-Elementen sorgt dabei in Verbindung mit detaillierten Hintergründen für extrem niedliche Bilder. Zum Abschluß folgt noch ein kurzes achtseitiges Special zu Fancias Freundinnen und auf den letzten 12 Seiten gibt es eine Vorstellung der Zeichner und Voiceactors zusammen mit einem Überblick über das bisher erschienene Merchandise zu sehen. Zu erwähnen wären dann nur noch die 6 Postkarten, die als Pappbögen zum Ausschneiden hinter der letzten Seite eingefügt sind. Viel zu Schade zum Verschicken.
Fazit: Wer immun gegenüber Zuckerschocks ist, sollte hier ernsthaft ins Grübeln kommen.
Michael K.
(Niao) Fancia Graphics
Erschienen: 30.10.1999
ISBN: 4-87709-386-9
Format: ca. DIN-A4, Softcover
Umfang: 95 Farbseiten, 1 Klappbild, 6 Postkarten
Preis: ¥2.100 (ca. 18 Euro)
Importpreis: ca. 35 Euro