The Sky Crawlers
Autor: Karsten Schubert
Der ewige Kreislauf
Mamoru Oshii hat sich seit den Zeiten von Patlabor oder Ghost in the Shell gewandelt, ist sich aber in anderen Punkten treu geblieben. Wie weit er sich treu blieb kann man in seinem neuesten Werk sehen, das seinen Weg nun auch auf den deutschen Markt geschafft hat und zwar sowohl als DVD wie auch als Blu-ray. Die Rede ist von The Sky Crawlers.
Sky Crawlers spielt in einer fiktiven Welt die vom Zeitverlauf der heutigen Gegenwart entsprechen könnte, mit ein paar entscheidenden Unterschieden. So stellt Krieg keine allgemeine Bedrohung dar, sondern das Leben der meisten Menschen verläuft absolut friedlich, dennoch Verlieren Menschen in tödlichen Kämpfen Tag für Tag ihr Leben in tödlichen Auseinandersetzungen.
Der Grund: Man hat Kriege privatisiert. Es sind keine Staaten die gezielt mit Waffen aufeinander losgehen, sondern Konzerne, die ausschließlich gegeneinander Krieg führen.
Im Auftrag der Europäischen Union arbeitet Rostock, während ihr Gegner der Lautern Konzern ist. Beide Konzerne unterhalten eine eigene Luftwaffe, die gegeneinander antreten, während sie sonstiges Eigentum nicht anrühren dürfen.
Da unter solchen Bedingungen Kollateralschäden natürlich eine ganz andere Rolle spielen unterscheiden sich auch die Kriege und ihre Mittel. Man kann es ganz einfach nicht riskieren das Kampfflugzeuge aus mehreren Kilometern Entfernung aufeinander los gehen und ihre Luft-Luft Raketen plötzlich ein Wohnhaus treffen.
Statt dessen sind die Kampfflugzeuge immer noch im Propellerzeitalter die im engen Kurvenkampf mit MGs aufeinander feuern. Allerdings hat man Flugzeuge des zweiten Weltkrieges etwas weiter entwickelt. So besitzen die meisten Flugzeuge gegenläufige Doppelpropeller. Dadurch sind die Flugzeuge besser zu steuern und sie übertragen die Kraft ihrer Motoren fast so gut an die Luft wie es Düsenflugzeuge tun.
Dennoch sind sie in ihrer Geschwindigkeit vergleichsweise eingeschränkt, da sie nicht wie Düsentriebwerke mit internen Überdruck arbeiten können und weitaus mehr bewegliche Teile benötigen.
Doch in diesen Film geht es nicht so sehr um die Technik, oder die normalen Menschen, die der ganzen Veranstaltung wie einer Sportveranstaltung folgen, sondern um die Frage: Was denken sich die Piloten, die die Opfer in diesen makaberen Schauspiel sind.
Dafür begleitet der Film einen dieser Piloten. Yuichi Kaname, ein Könner der schon viele Schlachten erlebt und überlebt hat. So viele dass er vollkommen den Überblick verloren hat und er laufend Déjà-vu Erlebnisse hat. Dabei ist er kein normaler Mensch, sondern ein sogenanntes Kildren.
Ein Mensch der nicht altert, bis er im Kampf stirbt. Er befindet sich auf dem Weg zu seiner neuen Basis, doch dort erlebt er eine Überraschung.
Warum gibt es hier ein neues Flugzeug für ihn, aber keinen Piloten, der ihm diese Maschine übergeben kann. Auf seine Rückfragen nach diesen geheimnisvollen Piloten erhält er immer wieder ausweichende Antworten. Doch bei seiner Suche nach Antworten stößt er immer wieder auf neue Fragen.
Wie man unschwer sieht ist die Story neu, und auch die optische Aufmachung hat man so in einem Anime noch nicht erlebt. Vor allem die Luftkämpfe sind ausgesprochen eindrucksvoll umgesetzt. Dennoch überkommt den Zuschauer schnell ein eigenes Déjà-vu Erlebnis. Zu unverkennbar ist der Soundtrack von Kenji Kawai, vor allem wenn man Ghost in the Shell kennt. Und erst recht bei Kanames Chefin wird der Wiedererkennungseffekt übermächtig, denn diese heißt nicht nur Suito Kusanagi, sondern sie sieht auch noch genauso aus wie Major Kusanagi aus, die alte Hauptfigur aus Ghost in the Shell, einzig die Kleidung wirkt neu.
Dennoch ist auch diese Figur anders. So raucht sie zum Beispiel laufend. Auch ist sie selbst nur noch bedingt auf der Suche, sondern sie besitzt die Antworten auf die meisten Fragen, die Kaname bewegen. Und auch wenn sie es zunächst verbirgt ist doch erkennbar, dass sie durch Kanames Anwesenheit innerlich aufgewühlt ist. Könnte sie tatsächlich etwas mit dem Verschwinden seines Vorgängers zu tun haben?
Natürlich kommt auch in diesen Film wieder ein anderes Markenzeichen von Mamoru Oshii vor, ein Bassett Hound, der in diesen Fall das Maskottchen des Heimatflughafens ist.
Kommen wir nun zu den technischen Eigenschaften, wobei wir vor allen Dingen näher auf die Blu-ray eingehen, die im Mittelpunkt dieses Reviews steht. Da haben wir zunächst die Zeichnungen und Animationen.
Bei diesen Punkt ist zu sagen, dass wir hier zwei streng voneinander zu trennende Bereiche haben. Zunächst, die eigentlichen Flugzeuganimationen die zum überwiegenden Teil in 3D vorgenommen wurden, während die Charaktere selbst, wie auch zahlreiche Bodenszenen in 2D animiert wurden. Die Gesichter der Charaktere selbst, wirken dabei ein wenig detailarm und auch einige der Animationen könnten etwas flüssiger sein, dennoch ist es beeindruckend, was man hier alles animiert hat. Während andere Serien versuchen möglichst viel mit Standbildern auszudrücken versucht man hier sogar die Ausgleichsbewegungen darzustellen die ein Mensch unwillkürlich durchführt, wenn er steht..
Doch damit man die Einstellungen trotzdem als eine Einheit wahrgenommen werden muss man etwas improvisieren. Hier hat man zu diesen Zweck sehr gerne auf Weichzeichner zurück gegriffen, der auch noch in einigen Szenen besonders intensiv eingesetzt wurde um die Stimmung der jeweiligen Szene zu unterstreichen. Das führt zu der paradoxen Situation, dass trotz des hohen Aufwands kaum eine Szene wirklich scharf abgebildet wird. Wer also von einer Blu-ray ein besonders scharfes Bild erwartet, wird enttäuscht werden.
Die Stärke der Blu-ray liegen bei diesen Film in anderen Bereichen. Vor allem die präzisen und sauberen Farben kommen hier gut zur Geltung. Der Film vermeidet nämlich in vielen Fällen präzise Primärfarben, sondern der ganze Film ist primär in dunklen, erdenen Farben gehalten. Die Sonne scheint fast nur über den Wolken und sogar bei den Flugaufnahmen hat man häufig genug mit sehr gedämpften Farben gearbeitet, so als ob es historische Aufnahmen wären.
Es ist schon beinahe selbstverständlich das der Film in 24p Abtastung vorliegt, oder korrekter mit 23,976 Bildern pro Sekunde (eine Unterscheidung die zahlreichen Scaler Herstellern, aber auch Intels Clarksdale GPU massive Kopfschmerzen bereitet). Bei Datenraten von bis zu 35 Mbps (praktisch identisch zur US-Blu-ray) sind auch Artefakte eher dem Weichzeichner, als der Komprimierung der Blu-ray anzulasten.
Wenden wir uns nun dem Ton zu. Da hat man auf der deutschen Blu-ray durchaus geklotzt, nicht gekleckert, denn der deutsche wie auch japanische Ton liegen jeweils im Verlustfreien DTS-HD MA 6.1 Format vor. Dieses Format hat Vorteile gegenüber den Dolby True HD 5.1 Fassungen der US-Blu-ray. Nicht nur, dass bei der deutschen Abmischung ein Back Surround Lautsprecher direkt angesprochen wird, der Ton der US-Blu-ray muss in Verbindung mit einem Receiver ohne Unterstützung der HD Tonformate erst vom Player umgerechnet und dann mit einer Datenrate von 480 kbps zum Receiver übertragen werden, wo bei der deutschen Blu-ray einfach die HD Rest abgeschnitten wird und ein normales DTS Signal mit der maximalen Datenrate von 1,5 Mbps zum Receiver geht. Dieser Unterschied ist hörbar.
Auch die deutsche Synchro ist durchaus hörenswert. Dabei hat man (im Gegensatz zur US Blu-ray) auch bei der Synchro noch halbwegs die Feinheiten des japanischen Tons erhalten , man hat nur die deutschen Dialoge ein wenig lauter abgemischt. Weder vom Soundtrack, noch von den Effekten hat man besondere Einschränkungen, auch wenn Soundtrack und Dialoge praktisch nur die Frontbühne dominieren und einzig die Effekte den gesamten Raum nutzen.
Leider gibt es trotz allem eine Fehlentscheidung bezüglich des deutschen Tons zu kritisieren. man hat lediglich die Dialoge am Boden synchronisiert. Da auch bei der japanischen Originaltonspur die CNN artigen TV-Spots und die Flugsequenzen englisch gesprochen wurden und bei den Flugaufnahmen die Sprecher auch noch Masken trugen hielt man es offenbar nicht für nötig solchen Aufwand mit den deutschen Sprechern zu betreiben, wenn man sowieso die Stimmen schlecht verstehen kann.
Allerdings gibt es zwei Probleme:
1. Wo es bei den Nachrichten Spots keine Probleme gibt, da man offenbar wirklich eine amerikanische Sprecherin für die Rolle einsetzte, werden die englischen Flugszenen meist von den japanischen Sprechern gesprochen die wie üblich, trotz aller Mühe, zum Teil eine öh, interessante Aussprache an den Tag legen (oder wie es mein Japanisch Lehrer einst ausdrückte: „Sie sollten nach diesen Kurs einen Englisch Kurs belegen um die Sauereien, die sie hier lernen, wieder aus dem System zu kriegen.“).
2. Wo bei der DVD, womöglich noch bei Tonwiedergabe durch den Fernseher die Überlegung stimmt, dass ein Sprecher während des Fluges durch Störungen und Maske sowieso nicht zu identifizieren ist, trifft dies bei der Blu-ray nicht mehr zu.
Man kann die Sprecher mit einer vernünftigen Anlage halbwegs gut identifizieren und man muss erst mal schlucken um zu akzeptieren dass Kaname der Pilot Cairn ist, denn es ist eindeutig nicht seine Stimme.. Der Handlung kann man dennoch folgen, denn man hat die meisten Flugszenen und die CNN Kommentare einfach mit deutschen Zwangsuntertiteln versehen.
Trotz dieser Einschränkungen ist der Ton für Anime-Verhältnisse ausgesprochen gut, auch wenn man einräumen muss dass die Skywalker Studios, die mit den Soundeffekten betraut wurden, durchaus noch mehr leisten hätten können, ist der Ton in Anbetracht der geringeren Budgets ausgesprochen gut.
Allerdings muss gesagt werden, dass ich zwei US-Blu-rays in der Review Pipeline habe, die vom Ton noch besser sind!
Da wir schon bei Zwangsuntertiteln waren, wenden wir uns jetzt den Untertiteln zu. Diese sind weiß, mit schwarzem Rand und ausreichend gut dass sie auch auf kleineren Fernsehern noch lesbar bleiben. Neben den Zwangsuntertiteln gibt es noch eine Untertitelspur für den deutschen Ton, die jedoch genau betrachtet nur von 1:18:30 bis 1:19:30 arbeitet, da man ansonsten wenn nötig mit Zwangsuntertiteln arbeitet, und natürlich eine Untertitelfassung für den japanischen Ton, die sich auch ausgesprochen gut an die japanischen Dialoge hält, ganz anders als die deutsche Synchro die sich aus guten Grund ein paar Freiheiten herausnimmt um die Handlung noch besser auf den Punkt zu bringen. Der Handlung kann man dennoch folgen, denn man hat die meisten Flugszenen und die CNN Kommentare einfach mit deutschen Zwangsuntertiteln versehen.
Kommen wir nun zu den Extras. Wie auch die US Blu-ray kann auch die deutsche Blu-ray mit 3 HD Videos mit einer Minute 20, mit Interviews und Dokumerntation der Produktion, dem Besuch der Skywalker Studios sowie der polnischen Ortbesichtigungen aufwarten. Des weiteren gibt es den deutschen und 3 japanische Trailer von Sky Crawlers.
Und es gibt noch ein Extra das unbedingt erwähnt werden muss: Die Hülle. Wo man bei der US Blu-ray mit einer ausgesprochen schlechten und dünnen Blu-ray Hülle abgespeist wird, kommt die deutsche Blu-ray im formschönen und gut gestalteten Steelbook daher. Selbstverständlich kann von dieser auch der FSK Aufkleber recht einfach abgezogen werden.
Alles in allem eine durchaus empfehlenswerte Blu-ray, doch auch mit der DVD wird man in Anbetracht des günstigeren Preises recht gut bedient. Allerdings muss man wissen dass man es mit einem ausgesprochen ernsten und düsteren Film zu tun hat. Auch ist das eigentliche Ende, das erst nach dem Ende des Abspannes kommt, eigentlich vorhersehbar.
Neben dem Fehler bei der deutschen Synchro, den nicht immer ganz überzeugenden Charakter-Animationen und der ein wenig an den Haaren herbei gezogenen Handlung fällt es ausgesprochen schwer Kritikpunkte zu finden. Besitzer von Ghost in the Shell 2 – Innocence werden zwar einige Stilmittel wiedererkennen, doch das ist ja nichts schlechtes. Mamoru Oshii ist es wieder einmal gelungen einen recht interessanten Film auf die Beine zu stellen was auch außerhalb der typischen Anime Fangemeinde auf Interesse stoßen könnte.
The Sky Crawlers
Laufzeit: 122 Minuten
Ton: Japanisch, Deutsch DTS-HD MA 6.1
Herausgeber: Universum Film
Sakura Wars
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 4 Folgen, englisch untertitelt, englisch synchronisiert, DVD Laufzeit 60 Minuten pro Kassette (2 Folgen), DVD 120 Minuten (alle 4 Folgen)
Firma: A.D. Vision, A.D. Vision UK
Diese auf einem sehr erfolgreichen Videospiel basierende Serie spielt in einem alternativen Jahr 1919. Die Menschheit hat sich gerade vom ersten Dämonenkrieg erholt, der 1918 zu Ende ging, als schon wieder neue Dämonen auftauchen. Inzwischen hat man aber eine neue Waffe entwickelt. Eine nur aus Mädchen bestehende Einheit wird mit Mechs ausgestattet, die mit Hilfe von Dampf und psychischer Energie angetrieben werden. Damit bestens für den Kampf gerüstet und mit einer Tarnidentität als Theatergruppe versehen, sollen sie Tokyo beschützen.
Die sogenannte Blumen-Einheit setzt sich dabei aus vollkommen unterschiedlichen Charakteren zusammen. Angefangen bei der kleinen, PSI-begabten Iris Chateaubriand (die immer mit ihrem Teddy Jean-Paul im Arm herumläuft), über Kanna, die eher die handfesten Auseinandersetzungen bevorzugt, bis hin zu Sakura, deren Vater im ersten Dämonenkrieg eine entscheidende Rolle spielte.
Die Zeichnungen und Animationen sind für eine OVA-Serie gut gelungen. Auch der sich teilweise an Jazz orientierende Soundtrack erfüllt seinen Zweck. Die Handlung der ersten drei Folgen beschreibt im wesentlichen die Vorgeschichte des Computerspiels.
Die Mädchen bauen nach und nach eine Kampfgruppe auf, der es aber noch am überlebenswichtigen Teamwork mangelt. Episode 4 gibt dann überwiegend nur Teile des Computerspiels wieder. Der neue Kommandant (das Alter Ego des Spielers) muß versuchen, die einzelnen Mitglieder seiner Truppe zu begeistern und sie zu einer schlagkräftigen Einheit zusammenzuschweißen.
Eine ganz nette Geschichte, die jedoch durch eine Reihe von Lücken und Zeitsprüngen etwas gestört wird, in die der Zuschauer vermutlich einige Ereignisse aus dem Spiel einordnen soll. Insgesamt ist die Handlung jedoch auch ohne Kenntnis des zugrundeliegenden Spiels verständlich, nicht zuletzt, da diese Serie sowieso im wesentlichen von den guten Zeichnungen und dem gut gelungenen Chara-Design lebt.
DVD:
Die DVD enthält alle 4 Folgen der OVA sowohl untertitelt als auch in englisch synchronisierter Fassung. Die Bildqualität ist recht ordentlich, wenn man nicht die Standbilder betrachtet, die recht gezackte Ränder offenbaren. Auch der Ton läßt wenig Klagen aufkommen. Wenn man jedoch eine Dolby Surround-Anlage besitzt, gibt es Probleme mit dem englischen Ton, der in den Episoden 3 und 4 plötzlich von hinten kommt. Laut A.D. Vision soll dieser Fehler jedoch schon auf den Audio-Mastern vorliegen. Die englischen Untertitel sind wie üblich gelb mit schwarzem Rand. Die Menüs sind netterweise animiert, leider hat man aber im Sprachenuntermenü keine Angabe, welche Einstellungen gerade gelten. An Extras bietet die DVD einige Trailer zu anderen ADV-Filmen, außerdem kann man mittels Multi-Angle-Funktion im Vor- und Abspann einstellen, ob die Namen der englischen oder japanischen Sprecher angezeigt werden.
Daten
Titel: Sakura Wars
Originaltitel: Sakura Taisen
Regie: Takaaki Ishiyama
Drehbuch: Hiroyuki Kawasaki
Character Design: Kousuke Fujishima, Hiroyuka Matsubara, Kazuya Kuroda
Musik: Kouhei Tanaka
Vorlage: Ohji Hiroi, Videospiel
Produktionsjahr: 1997
Genre: Science-fiction / Fantasy
Bemerkung: Es gibt auch noch eine zweite Sakura Wars OVA, deren 6 Folgen in den USA auf 2 DVDs erschienen sind.
Samurai Gold
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch untertitelt, Laufzeit 60 Minuten
Firma: Western Connection
Die Geschichte spielt in der Zukunft, ist jedoch im Grunde nur die Nacherzählung einer alten japanischen Legende. Die Erde und ihre Kolonien werden vom Computersystem EDO kontrolliert, das unter der Kontrolle von fünf Aufsehern steht.
Gold ist der Sohn eines dieser Aufseher, er wurde jedoch schon vor Jahren von seinem Vater enterbt, da er nur in Bars herumhängt. Als jedoch sein Vater bei einem Anschlag in Gefahr gerät, begibt er sich, begleitet von seiner Freundin Midi, zum Planeten Fedovar. Dort entdeckt Gold, daß sein Vater vor Jahren scheinbar in den tödlichen Unfall eines Politikers verwickelt war, der ein erklärter Gegner von EDO war.
Der Film ist von der optischen Seite etwas in die Jahre gekommen (1988) und auch damals war er wohl keine optische Sensation (Bubblegum Crisis z.B. wirkt moderner!). Der akzeptable Soundtrack ist auch nicht gerade überragend. Auf Seiten der Story geht die Paarung einer Legende mit einem Science-fiction Szenario nicht ganz auf, die Science-fiction Elemente wirken immer etwas aufgesetzt. Was den Film doch noch etwas unterhaltsam macht, ist der Humor, der teilweise an Lupin III erinnert, obwohl er auch nicht immer zur Geschichte paßt.
Daten
Titel: Samurai Gold
Originaltitel: Toyamazakura Uchucho Yatsu no na wa Gold
Regie: Atsutoshi Umezawa
Drehbuch: Akiyoshi Sakai
Musik: Kentaro Haneda
Vorlage: Alte japanische Legende über „Toyama no Kin-san“, Roman von Tatsuro Jinde und Kyosuke Yuki
Produktion: Toei Doga
Produktionsjahr: 1988
Genre: Science-fiction
Serial Experiments Lain
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre – komplexe Handlung und leichter Splatter
besprochenes Material: TV-Serie, 13 Folgen, englisch synchronisiert, englisch untertitelt, DVD Laufzeit DVD 1 (4 Folgen) 96 Minuten, DVD 2 – 4 (3 Folgen) je 72 Minuten
Firma: Pioneer
Die 13-jährige Lain lebt in der nahen Zukunft. Im Grunde ist sie ein ganz normales Mädchen, wenn auch etwas still und vereinsamt. Nur ihre Schulfreundin Alice (jap. Arisu) versucht sie gelegentlich aus ihrer selbstgewählten Einsamkeit zu locken. Eines Tages sind die Mädchen in ihrer Klasse vollkommen verstört, da sie eine E-Mail von einer Klassenkameradin erhalten haben, die kurz zuvor Selbstmord verübt hatte.
Dieses Ereignis bringt Lain dazu, auch ihren alten Computer wieder einmal einzuschalten. Und tatsächlich, auch sie hat eine E-Mail von dieser Klassenkameradin erhalten, in der diese behauptet, daß zwar ihr Körper tot sei, sie selbst aber im Netz weiterlebe.
Dieses Erlebnis beschäftigt Lain so stark, daß sie ihren Vater bittet, ihr einen neuen Computer zu kaufen.
Zur gleichen Zeit beginnen ihre Schulfreundinnen plötzlich zu behaupten, sie hätten Lain abends gesehen, allerdings eine ganz andere, selbstbewußte Lain. Aber wie kann das sein?
Sie war doch abends zu Hause geblieben?
Lain beginnt sich schließlich immer stärker mit Computern und dem Netz zu beschäftigen. Dabei trifft sie immer wieder auf Leute, die behaupten, sie schon lange zu kennen, bzw. ihr Alter Ego, diese mysteriöse, selbstbewußte Lain. Immer tiefer steigt sie in das Netz ein und beginnt sich dabei zu verändern.
Sie wird selbstbewußter und droht zugleich immer stärker den Kontakt mit der Realität zu verlieren. Wer ist überhaupt diese andere Lain?
Und was sind das für geheimnisvolle Männer in einem schwarzen Wagen, die immer ihr Haus beobachten?
Und wo liegt die Grenze zwischen Netz und Realität, bzw. existiert diese Grenze überhaupt?
Die Zeichnungen sind zwar sehr einfach gehalten, dafür aber effektiv in Szene gesetzt und für eine TV-Serie gut animiert. Vereinzelt wurden auch recht gute Computeranimationen verwendet. Diesem Konzept folgt auch der Soundtrack. Im allgemeinen sehr einfach gehalten oder sogar gar nicht vorhanden, wird er, wenn es darauf ankommt, perfekt in Szene gesetzt.
Das kann leider nicht ganz für die englische Synchronfassung gelten. Einige Stimmen, vor allem Lain, wurden offenbar zu sehr nach ihrer Ähnlichkeit zur japanischen Stimme und nicht nach ihren Fähigkeiten besetzt. So paßt ihre englische Stimme zwar sehr gut zur stillen Lain vom Anfang, doch in aggressiven Szenen wirkt sie überfordert.
Das Wichtigste ist jedoch die Story. Diese schafft es mit ihrer langsamen, aber hintergründigen Handlung, den Zuschauer immer stärker in Lains Welt zu ziehen. Man will unbedingt die Rätsel in ihrer Welt lösen. Für reine Actionfans ist diese Serie zwar nicht geeignet, doch wer auch einer ruhigeren Geschichte etwas abgewinnen kann oder auch nur etwas abseits der üblichen Komödien sehen möchte, sollte sich diese Geschichte nicht entgehen lassen.
DVD:
Die DVD-Fassung hat es mal wieder in sich. Kontraste und Schärfe sind makellos und Artefakte sind ein Fremdwort. Sogar in sehr dunklen Szenen halten sich Fehler in sehr engen Grenzen. Auch der englische und der japanische Stereoton sind hervorragend aufgezeichnet.
Die englischen Untertitel sind wieder in angenehmem Gelb gehalten und sehr gut lesbar. Durch die sehr dünne schwarze Umrandung wird der Verbindung Fernseher – DVD-Player, wie auch der Qualität des Fernsehers einiges abverlangt, was bei schlechteren Geräten für Ärger sorgen kann.
Die Menüs wie auch das Cover der DVD sind sehr schön gestaltet. Außerdem zeigt sich an dieser DVD wieder einmal, wie bereitwillig Pioneer auf die Wünsche der Kunden reagiert. Jede der Episoden besitzt ihren eigenen Vor- und Abspann und wurde in 8 Kapitel unterteilt, die über ein eigenes Menü anzuwählen sind.
Die nicht richtig zu den Episoden passenden Previews wurden gesammelt und in ein eigenes Kapitel am Ende der DVD gepackt und auch die Eye-Catches wurden nicht vergessen, sondern versteckt im Hauptmenü untergebracht. An Extras wurden außerdem 30 Entwurfszeichnungen und ein Werbetrailer für die Soundtrack-CD auf die DVD gepreßt.
Insgesamt stellen alle 4 Lain-DVDs qualitativ zum Zeitpunkt ihres Erscheinens die Referenz dar, an der sich alle anderen Titel messen müssen.
Daten
Titel: Serial Experiments Lain
Originaltitel: Serial Experiments Lain
Regie: Ryutaro Nakamura
Drehbuch: Chiaki J. Konaka
Character Design: Yoshitoshi Abe, Takahiro Kishida
Musik: Reiichi „Chabo“ Nakaido, Tatsunosuke
Produktionsjahr: 1998
Genre: Science-fiction / Mystery
Shadow Skill – The Movie
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre, da recht blutig
besprochenes Material: OVA, englisch synchronisiert, Laufzeit 80 Minuten
Firma: Manga Video
Dieser Film handelt von der Kämpferin Ella, die auch als Shadow Skill bekannt ist. Sie hat den gleichaltrigen Gau Ban als ihren Bruder adoptiert, doch dieser verhält sich ihr gegenüber sehr zurückhaltend.
Als sie ihre Probleme gelöst haben, stoßen sie auf ein Mädchen, dessen Meister von einem Monster umgebracht wird. Sie bittet Ella und ihre Begleiter um Hilfe beim Kampf gegen das Monster.
Die Zeichnungen und Animationen gehen im allgemeinen noch in Ordnung, auch wenn die Cels manchmal recht grob gezeichnet sind. Auch das Chara-Design könnte besser sein. Der Soundtrack ist auch noch okay. Die englische Synchronisation läßt allerdings einiges zu wünschen übrig.
Die Story hat das Problem, daß sie eher aus drei einzelnen Geschichten besteht, die nur lose miteinander verknüpft sind. Man könnte sie durchaus als einzelne OVAs bezeichnen.
Insgesamt ist dieser Film nur etwas für Fans von Prügelfilmen, und selbst da gibt es Besseres.
Daten
Titel: Shadow Skill – The Movie
Originaltitel: Shadow Skill
Regie: Hiroshi Negishi, Gatake Okada
Drehbuch: Masanori Sekijima
Character Design: Shin Matsuo, Toshinari Yamashita
Anime Director: Toshio Murata
Art Director: Torao Arai
Sound Director: Kazuhiro Watanabe
Musik: Osamu Tezuka, Toshiro Yabuki
Vorlage: Manga von Megumu Okada, erschienen 1992, 4 Bände
Produktionsjahr: 1995
Genre: Action
Shutendoji – The Star Hand Kid
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 4 Folgen à 48 Min. (davon 2 gesehen), englisch untertitelt, erschienen auf 4 Kassetten
Firma: A.D. Vision UK
Ein junges Paar hat geheiratet und hält sich in einem Tempel auf, als plötzlich zwei riesige Trolle vor ihnen auftauchen und miteinander kämpfen. Doch was die Frau am meisten schockt: im Maul des einen Trolls sitzt ein kleines Baby. Als dieser Troll siegt, übergibt er dem Paar das Baby mit der Bitte, das Kind für 15 Jahre zu versorgen, dann will er wiederkommen.
Und so wächst Jiro im Glauben heran, ein ganz normaler Mensch zu sein. Doch in seinen Träumen tauchen immer häufiger Trolle auf und langsam begreift er, daß er kein Mensch ist. Seine Gegner haben keine Skrupel, und so kidnappen sie Jiros Freundin Miyuki, um ihn in eine Falle zu locken.
In der zweiten Folge taucht ein Mönchsorden auf, dessen Ziel es ist, den Shutendoji zu töten, da dieser der einzige ist, der sich der Machtergreifung ihres Meister in den Weg stellen könnte. Als sich Jiro etwas später mit Miyukis Bruder trifft, werden sie daher von einem Mönch angegriffen.
Einige Freunde eilen ihnen zu Hilfe und klären die Situation, bis plötzlich der Mönch einen Troll beschwört. Bei der anschließenden Verfolgung kommt einer der Freunde ums Leben. Erst nach diesem Vorfall kann Jiro als Shutendoji die Situation bereinigen.
Als Jiro mit seinem Vater jedoch dem Vater des Getöteten einen Besuch abstattet, ist dieser merkwürdigerweise erleichtert, daß sein Sohn bei der Verteidigung des Shutendoji ums Leben kam. Offenbar ist es unter den meisten Familien der Umgebung üblich, ihre Angehörigen darauf vorzubereiten, den Shutendoji unter Einsatz ihres Lebens zu unterstützen.
Als sich die Freunde bei Jiro versammeln, werden Jiros Eltern und Miyuki von den Mönchen gekidnappt, und man hinterläßt den Freunden eine „Einladung“, die diese natürlich annehmen.
Diese Reihe stammt von Go Nagai, der auch für solche Serien wie Devilman verantwortlich zeichnet. Wie üblich hat er an Gewaltszenen nicht gespart, genausowenig wie an nackten Oberweiten.
Die Zeichnungen und Animationen könnten wesentlich besser sein, gehen aber für das Jahr 1989 noch in Ordnung. Der Soundtrack, bestehend aus Synthesizermelodien mit Chorunterstützung, ist zwar nicht überragend, doch er erfüllt seinen Zweck. Die Story ist eine schwierige Angelegenheit. Zum einen weist sie einige mehr oder weniger schwere Logikfehler auf, zum anderen zeigt sie einige recht interessante Ansätze.
Dabei droht sie aber im Gewaltlevel etwas unterzugehen, vor allem Folge 2 ist das reinste Gemetzel. Die Nacktszenen spielen zwar eigentlich keine Rolle, jedoch frage ich mich so langsam, ob es Miyuki auch mal vergönnt sein wird, das Ende einer Kassette bekleidet zu erleben.
Daten
Titel: Shutendoji – The Star Hand Kid
Originaltitel: Shutendôji
Regie:
- Junji Nishimura (OVA 1)
- Hideyuki Motohashi (OVA 2)
- Jun Kawagoe (OVA 3+4)
Drehbuch: Masashi Sogo
Character Design: Satoshi Hirayama (OVA 3+4)
Art Director: Hideyuki Motohashi
Vorlage: Manga von Go Nagai, erschienen 1977
Produktionsjahr:
- 1989 (OVA 1)
- 1990 (OVA 2)
- 1991 (OVA 3+4)
Genre: Fantasy / Action
The Slayers
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: TV-Serie, englisch synchronisiert, englisch untertitelt, 26 Folgen (1. Staffel)
Firma: Software Sculptors
Mein Urteil zu Slayers steht fest: Dies ist die beste Fantasy-Parodie, die ich je gesehen habe!
Die ersten vier Folgen um die junge Magierin Lina Inverse und ihren Gefährten Gourry sind absolut furios. Mit der zweiten Kassette und den Episoden 5 – 7 erlebt man jedoch eine große Überraschung: Die Story macht einen eleganten Schlenker und stellt sich als erheblich komplexer heraus, als es nach den ersten vier Folgen den Anschein hat und strebt dann mit der dritten Kassette und den Folgen 8 – 10 einem Höhepunkt zu.
Nachdem die eigentliche Haupthandlung mit Folge 10 zunächst abgeschlossen ist, wird mit der vierten Kassette ein neuer Hauptcharakter eingeführt: Amelia, eine etwas ungeschickte, dafür aber überenthusiastische Weißmagierin. Doch nach einer gewissen Übergangszeit müssen Lina und Gourry plötzlich feststellen, daß überall Fahndungsplakate mit ihren Bildern ausgehängt wurden und sogar Amelia eine Zeitlang gegen sie kämpft – wenn nach ihnen gesucht wird, müssen sie schließlich auch etwas Böses angestellt haben, nicht wahr?
Sie erfahren zwar sehr bald, wo der eigentliche Verursacher dieser Plakate sitzt, doch durch einige amüsante Verzögerungen dauert ihre Reise bis Folge 18. Erst in den letzten Folgen erfährt man die eigentlichen Zusammenhänge.
Von der grafischen Seite darf man von dieser TV-Serie natürlich keine Kunststücke erwarten, doch Zeichnungen und Animationen sind vollkommen ausreichend. Der Soundtrack ist ebenfalls recht ordentlich. Die englische Synchronfassung ist auch gut gelungen. Wo die Serie jedoch punktet, ist die Story. Vor allem die ersten 10 Folgen sind hervorragend gelungen und auch auf der Reise geht es rund.
In den letzten Folgen tauchen jedoch einige Längen auf, wodurch die Serie eine Höchstwertung von fünf Sternen nicht ganz halten konnte.
Daten
Titel: The Slayers
Originaltitel: The Slayers
Regie: Takashi Watanabe u.a.
Drehbuch: Takashi Koyama
Character Design: Naomi Yoshida
Musik: Osamu Tezuka
Vorlage: Manga von Hajime Kanzaka, Rui Araizumi
Produktionsjahr: 1995
Genre: Fantasy / Comedy
Slayers – Dragon Slave
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: 2 OVAs (NTSC), englisch untertitelt, englisch synchronisiert, Laufzeit 60 Minuten
Firma: A.D. Vision
Nach dem Slayers–Movie erschienen auch einige OVAs mit Lina und ihrem Sidekick Naga.
Auf dieser Kassette befinden sich zwei davon.
Die erste Episode handelt von einem Magier, der aus Lina, einem Drachen und einer Seeschlange eine Chimäre zu erschaffen gedenkt.
Als Lina verständlicherweise ihre Unterstützung verweigert, will er sie zwingen. Dazu stellt er aus einem Haar, das nach Linas und Nagas Besuch zurückblieb, Klone her.
Und damit fangen die Probleme an…
In der zweiten Folge erhalten Lina und Naga von einer Frau den Auftrag, ihren Sohn zu begleiten. Dieser Sohn hält sich für einen unüberwindlichen Krieger und will einige Diebe beseitigen, stellt sich aber als absoluter Vollidiot heraus.
Wenn das jemand jedoch ausspricht, taucht plötzlich die besagte Mutter mit einer Maske und einem Hammer auf und macht die entsprechende Person fertig. Dabei entwickelt sie Kräfte, die sogar jenseits von Linas Fassungsvermögen liegen.
Die Zeichenqualität ist zwar etwas besser als in der TV-Serie, bleibt allerdings weit vom Film entfernt (und die Videokassettenqualität ist diesmal ausgesprochen bescheiden). Die Musikuntermalung ist jedoch recht ordentlich und qualitativ noch eher auf der Ebene des Films.
Was jedoch zur Abwertung geführt hat (nur 3 von 5 Sternen), ist die Story. Sie dient nur noch als Gerüst für die Gags und diese sind zum Teil auch noch an der Grenze zur Idiotie.
Wenn man allerdings ein Fan von Naga ist, sollte man sich vor allem den ersten Teil der Kassette nicht entgehen lassen (11 Mal… Aua.).
Daten
Titel: Slayers – Dragon Slave
Originaltitel: –
Regie: Hiroshi Watanabe
Character Design: Yoshimatsu Takahiro
Musik: Takayuki Hattori
Vorlage: Manga von Hajime Kanzaka mit Illustrationen von Rui Araizumi
Produktionsjahr: 1996
Genre: Fantasy / Comedy
Slayers – Explosion Array
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA (NTSC), englisch untertitelt, englisch synchronisiert Laufzeit 30 Minuten (+ 20 Minuten Extra)
Firma: A.D. Vision
Und noch eine Slayers-OVA: Diesmal sind Lina und Naga hinter einem Magier her, auf den ein Kopfgeld von 200 Goldstücken ausgesetzt wurde, da er ein wichtiges Dokument gestohlen hat.
Es weist den Weg zu einem alten Artefakt: einem magischen Spiegel, der von Lebewesen eine Kopie mit den gleichen Fähigkeiten, aber entgegengesetztem Charakter erstellt.
Wenn man also einen Feind damit kopiert, hat man plötzlich eine Kopie des Feindes als Verbündeten. Und so kämpfen sich die beiden durch ganze Horden von Werwölfen. Als sie jedoch schließlich den Magier finden, hat dieser bereits den Spiegel und setzt ihn gegen Lina und Naga ein…
Die Zeichnungen und Animationen gehen für eine OVA in Ordnung. Gegenüber den ersten beiden OVAs hat die Bildqualität der Videokassette wesentlich zugelegt. Beim Soundtrack hat es mir diesmal besonders das Opening Theme angetan, während der Rest des Soundtracks mich doch eigentümlich an den Film erinnert.
Die Story ist zwar nicht gerade tiefgreifend, doch nach einem etwas schwachen Anfang steigern sich die Gags erheblich, ohne dabei derart überdreht zu wirken wie in den ersten beiden OVAs. Meiner Meinung nach die beste der Slayers-OVAs.
Und was soll dann diese Bewertung mit nur 3 von 5 Sternen?
Nun, das hat ADV seiner Preispolitik zu verdanken. Diese Kassette kostet immerhin genauso viel wie Dragon Slave, $30 (in der untertitelten Fassung), enthält dabei jedoch nur eine Folge von 30 Minuten. Da kann auch die Sammlung von Entwurfszeichnungen der OVAs, die weitere 20 Minuten einnimmt, nichts mehr retten. Solch ein Extra ist meiner Meinung nach sowieso besser auf DVDs oder LDs aufgehoben.
Daten
Titel: Slayers – Explosion Array
Originaltitel: –
Regie: Hiroshi Watanabe
Character Design: Yoshimatsu Takahiro
Musik: Takayuki Hattori
Vorlage: Manga von Hajime Kanzaka mit Illustrationen von Rui Araizumi
Produktionsjahr: 1997
Genre: Fantasy / Comedy
Slayers – The Motion Picture
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch untertitelt, englisch synchronisiert, Laufzeit 75 Minuten
Firma: A.D. Vision, A.D. Vision UK
Die Fernsehserie, an der sich dieser Film orientiert, ist ja schon seit längerem unter dem Namen The Slayers erhältlich. Dieser Film spielt aber vor der eigentlichen Fernsehserie, so daß Lina Inverse der einzige aus der TV-Serie übernommene Charakter ist.
Nachdem Lina einigen Banditen wie üblich die Leviten gelesen hat, engagieren diese eine andere Magierin, um Lina fertig zu machen. Dabei sind sie jedoch an Linas alte Bekannte Naga geraten, woraufhin es, nach einer kurzen Erklärung, den Banditen an den Kragen geht.
In deren Gepäck findet Naga zwei Tickets nach Mipross, einer geheimnisvollen Insel auf der früher Elfen lebten, die aber inzwischen die reinste Touristenfalle ist. Und so machen sich unsere beiden Heldinnen auf den Weg.
Ein dunkleres Geheimnis als Taschendiebe oder Illusionisten, ein Geheimnis aus einer Zeit als die Elfen verschwanden, wartet darauf gelüftet zu werden.
Von den Zeichnungen und Animationen ist der Film der Fernsehserie natürlich deutlich überlegen, für einen Kinofilm aber nur guter Durchschnitt. Der Soundtrack verwendet zwar zum Teil kleinere Orchestermelodien, fällt beim Abspannlied aber wieder auf Synthesizer zurück und ist eher durchschnittlich zu bewerten.
Bei der Übersetzung gibt es einige Unterschiede zur Fernsehserie, da A.D. Vision vor allem bei den Zaubersprüchen ganz andere Wege ging als SoftCel. Bei der englisch synchronisierten Fassung muß man außerdem damit leben, daß Lina eine andere Stimme als beim TV-Dub bekam.
Die Story des Films ist zwar ganz nett, doch nicht besonders abwechslungsreich. Im Grunde mischen Lina und Naga zunächst die Gauner auf der Insel auf, während Lina in ihren Träumen etwas über die Liebesgeschichte zwischen dem Menschenjungen „Rowdy“ und einem Elfenmädchen erfährt und mit diesen Träumen immer dichter an den eigentlichen Hauptgegner gelangt.
Bei weitem kein schlechter Film, doch nicht zuletzt durch die etwas dümmeren Witze will der Funke nicht so gut herüberspringen wie bei der TV-Serie.
Daten
Titel: Slayers – The Motion Picture
Originaltitel: Slayers Perfect / Gekijou-pan Sureiyazu
Regie: Hiroshi Watanabe
Drehbuch: Kazuo Yamazaki
Character Design: Takahiro Yoshimatsu
Musik: Takayuki Hattori
Vorlage: Manga von Hajime Kanzaka mit Illustrationen von Rui Araizumi
Produktionsjahr: 1995
Genre: Fantasy / Comedy
Sol Bianca
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 2 Folgen à 51 und ca. 60 Min., englisch untertitelt
Firma: Kiseki
Hier haben wir es mit der Geschichte von vier Frauen und einem Mädchen zu tun, die mit Hilfe ihres geheimnisvollen Raumschiffes Sol Bianca als Piraten das Weltall unsicher machen.
Im ersten Film werden leider hauptsächlich nur die Hauptcharaktere Janny, Feb, April, May und June und ihr Raumschiff vorgestellt, ohne daß man Hintergründe erklärt bekommt.
Die Story ist auch nicht ganz so astrein und hat einige Unstimmigkeiten.
Die Besatzung der Sol Bianca findet einen Jungen, der als blinder Passagier in einem der geklauten Container mitgereist ist. Durch ihn geraten die Mädchen in eine Rebellion gegen einen grausamen Imperator. (Dessen Soldaten erinnern mich übrigens in jeder Beziehung an die Sturmtruppen aus Star Wars.) Der zweite Teil ist besser durchdacht.
Als unsere Heldinnen einige Kilo der wertvollsten Substanz im Universum stehlen wollen, kommt ihnen jemand fast zuvor. Als sie sich schließlich absetzen, stellt sich heraus, daß dieser Gegner ihnen eine böse Überraschung in das Schiff gesetzt hat, durch die das Schiff nach und nach ausgeschaltet wird.
Hier bekommt man endlich eine Ahnung von der Geschichte des Raumschiffes und einiger Besatzungsmitglieder.
Die zeichnerische und Animationsqualität ist ganz gut, hat aber teilweise Durchhänger. Der Soundtrack hört sich gar nicht schlecht an und erfüllt seinen Zweck. Für Leute, denen Bubblegum Crisis gefallen hat, dürften auch diese Filme gut geeignet sein. Mir zumindest gefallen die beiden Folgen recht gut.
Man merkt den OVAs leider deutlich an, daß mehr Folgen geplant waren. Aufgrund mäßiger Verkaufszahlen in Japan stellte man die Serie jedoch nach dem zweiten Teil ein. Durch gute Verkaufszahlen in den USA ermuntert, hat AIC mit Sol Bianca – The Lagacy aber später eine neue 6-teilige OVA-Serie veröffentlicht.
Wenn jemand ein Skript zu Sol Bianca 4 im Netz findet, sollte er sich nicht verwirren lassen. Dabei handelt es sich um ein Fanfic, das allerdings nicht als solches gekennzeichnet ist.
Daten
Originaltitel: Sol Bianca
Regie: Katsuhito Akiyama (OVA 1), Hiroki Hayashi (OVA 2)
Drehbuch: Mayori Sekijima (OVA 1), Hidemi Kamata (OVA 2)
Character Design: Naoyuki Onda
Anime Director: Naoyuki Onda
Mecha Design: Atsushi Takeuchi
Musik: Tohru Hirano (OVA 1), Kohsei Kenjoh (OVA 2)
Vorlage: Nach einer Idee von Tohru Miura
Produktion: AIC
Produktionsjahr: OVA 1: 1990, OVA 2: 1991
Laufzeit: OVA 1: 51 min, OVA 2: 60 min
Genre: Science-fiction
Sorcerer Hunters
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: TV-Serie, 26 Folgen, englisch untertitelt, englisch synchronisiert Laufzeit: Kassette 1 (3 Folgen = 85 Minuten)
Firma: A.D. Vision (USA)
Auf dem Kontinent Spooner haben Zauberer die absolute Kontrolle über die Einwohner. Doch für die hilflosen Leute gibt es eine Hoffnung gegen zu wüste Übergriffe: die Sorcerer Hunters.
Diese Einheit setzt sich zusammen aus:
Carrot, der zwar keine Magie beherrscht, dafür aber eine besondere Fähigkeit hat. Leider ist er die meiste Zeit damit beschäftigt, Mädchen hinterherzujagen.
Chocolate, die ältere von zwei Schwestern, die in Carrot verliebt ist und ihn daher auch ständig als „Darling“ bezeichnet.
Tira, Chocolates jüngere Schwester, ist ebenfalls in Carrot verliebt. Eigentlich hält man sie mit ihrer übergroßen Brille für ein harmloses Mädchen, doch wehe sie nimmt ihre Brille ab und holt die Peitsche heraus…
Marron ist Carrots Bruder und Spezialist für Defensivzauber.
Die erste Episode handelt von einem gutaussehenden Magier, der ein kleines Mädchen mit freundlichen Worten hörig gemacht hat und mit ihrer Hilfe Menschenopfer fängt, um ein mächtiges Wesen wiederzuerwecken.
Folge 2 handelt schließlich von einer Magierin, die mit Hilfe einer magischen Pflanze ihren Traummann erzeugen möchte. Dafür müssen natürlich alle Männer der Gegend geopfert werden, auch die Sorcerer Hunters!
Und in Episode 3 scheint Carrot endlich ein Mädchen gefunden zu haben, das seine Annäherungsversuche nicht mit einer Ohrfeige beantwortet. Doch es steht ihm eine böse Überraschung bevor.
Die Zeichnungen und auch ein Großteil der Animationen sind für eine Fernsehserie neueren Datums ausgesprochen gut gelungen, während der Soundtrack eher Durchschnitt ist. Bei den Stimmen fällt vor allem Megumi Hayashibara in ihrer Rolle als Tira ausgesprochen gut auf.
Bei der Story darf man allerdings keine Sensationen erwarten. Schon die Beziehung zwischen Carrot und Chocolate erinnert wohl nicht ganz zufällig an Urusei Yatsura, erhält jedoch durch Tira eine ganz andere Richtung. Primär hat es diese Serie jedoch auf relativ einfache Gags abgesehen und macht sich in dieser Beziehung gar nicht so schlecht.
Man merkt jedoch, daß die Serie auf ein etwas älteres Publikum zugeschnitten ist. So gibt es z.B. einige Anspielungen auf den SM-Bereich (und damit ist hier nicht Sailor Moon gemeint). Da es sich jedoch um eine TV-Serie handelt, bleibt alles noch ausgesprochen harmlos.
DVDs: In den USA ist die komplette Serie im Jahr 2003 bei A.D. Vision auf DVD zum Listenpreis für nur $60 erschienen.
Daten
Titel: Sorcerer Hunters
Originaltitel: Bakuretsu Hunter
Regie: Koichi Masahimo
Drehbuch: Hiroyuki Kawasaki
Character Design: Keiji Goto
Musik: Kenji Kawai
Vorlage: Manga gleichen Namens von Satoru Akahori and Rei Omishi
Produktionsjahr: 1995 / 1996
Genre: Fantasy / Action / Comedy
Space Adventure Cobra
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA, englisch synchronisiert
Firma: Manga Video
Cobra ist ein Raumpirat, auf den ein riesiges Kopfgeld ausgesetzt ist. Er gilt zwar seit zwei Jahren als tot, doch nun hat er sich ausgerechnet in eine Kopfgeldjägerin verguckt. Doch die ist nicht wegen des Kopfgeldes hinter ihm her, sondern weil sie von der Galactic Guild, einer Art Mafia, die inzwischen einen gewaltigen Einfluß hat, verfolgt wird.
Er entschließt sich ihr zu helfen. So kommt es, daß Cobra mit ihr in seinem Raumschiff zu einem von der Guild kontrollierten Gefängnisplaneten startet, um dort eine ihrer beiden Zwillingsschwestern zu befreien.
Was er nicht weiß: Alle drei Schwestern haben zusammen die Macht über einen Planeten und die gefangene Zwillingsschwester hat sich in den Chef der Guild verliebt.
Die Qualität der Zeichnungen ist recht ordentlich, doch die Animationen lassen teilweise zu wünschen übrig. Der Original-Soundtrack wurde von Manga Video für die englisch synchronisierte Fassung durch Musik der Schweizer Gruppe Yello ersetzt, die mal mehr und mal weniger zum Ablauf des Films paßt.
Von der Story her konnte sich der Film aber nicht ganz entscheiden, was er nun wollte.
Das Verhalten von Cobra läßt meist eher an eine Komödie denken, obwohl er eigentlich immer nur seiner unerfüllten Liebe hinterhereilt, ohne sie je erreichen zu können.
Und gerade in den Actionsequenzen fällt die schlechte Animation auf und die Qualität der Zeichnungen läßt nach. Insgesamt ein Film, den man nicht unbedingt gesehen haben muß.
Daten
Titel: Space Adventure Cobra
Originaltitel: Space Cobra
Regie: Osamu Dezaki
Drehbuch: Buichi Terasawa, Haruya Yamazaki
Character Design: Akio Sugino, Shinji Otsuka
Musik:
- im Original: Osamu Shoji, Susumu Aketagawa
- Video-Version: Yello
Vorlage: Manga von Buichi Terasawa
Produktionsjahr: 1982
Genre: Science-fiction
Space Firebird
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre, aber anspruchsvolle Story
besprochenes Material: Kinofilm, englisch synchronisiert, Laufzeit 115 Minuten
Firma: Western Connection
Dies ist die Geschichte von Goto. Sie beginnt damit, wie er als Baby von Robotern und Computern aufgezogen wird, bis er schließlich im Alter von etwa 6 Jahren einen ganz besonderen Roboter erhält: Das Robotermädchen Ogra, das sich auch in ein Flugzeug verwandeln kann.
Sie übernimmt seine weitere Erziehung, bis es schließlich Zeit für ihn ist, seine Ausbildung als Raumpilot zu beginnen. Doch wie er schnell feststellt, ist die Welt bei weitem nicht so perfekt wie es den Anschein hat. Man hat keinen Respekt vor dem Leben und auch die Politik ist korrupt.
Als er sich in ein Mädchen verliebt und dabei in Konkurrenz zu einem Politiker gerät, wird er in ein Arbeitslager gesteckt. Er erfährt, daß die Erde am Ende ist. Die Menschen haben sie zu Grunde gewirtschaftet und versuchen skrupellos, auch noch das Letzte aus ihr heraus zu holen.
Die einzige Hoffnung: Der Space Firebird, auch Phönix genannt, der legendäre ewige Vogel, der nach seinem Tod aus seiner eigenen Asche wiedergeboren wird. Zusammen mit Ogra, einem Professor und einem kleinen bepelzten Putzteufel macht sich Goto auf die Suche nach diesem Vogel.
Die Qualität der Zeichnungen ist sehr gut, wenn man das Produktionsjahr (1980) betrachtet, auch wenn die Animationen stellenweise zu wünschen übrig lassen. Eine sehr wichtige Rolle spielt der orchestrale Soundtrack, der stellenweise für Minuten nur mit den Bildern zusammen die Geschichte erzählt, so läuft zum Beispiel die ganze Kindheit Gotos vollkommen ohne Worte ab. Wohl nicht ganz unbeabsichtigt kommen hier Erinnerungen an Disneys Fantasia auf.
Die Sichtweise der nicht gerade leichten Geschichte wirkt jedoch recht naiv, und auch die komischen Szenen, für die die einzelnen Mitglieder der Kapelle (zweites Bild) sorgen, passen nicht so ganz zur recht ernsten Geschichte, obwohl man ohne sie diese zweistündige Geschichte wohl nicht so gut ertragen könnte.
Ein Film, der sehr stark von den Gefühlen lebt, die von den Bildern und der Musik vermittelt werden. Allerdings erinnert er stellenweise mehr an bestimmte amerikanische Zeichentrickfilme als an einen Anime.
Daten
Titel: Space Firebird
Originaltitel: Hi no Tori 2772: Ai no Cosmozone
Regie: Taku Sugiyama
Drehbuch: Osamu Tezuka, Taku Sugiyama
Character Design: Osamu Tezuka
Vorlage: Manga Phoenix, Space Firebird von Osamu Tezuka
Produktionsjahr: 1980
Genre: Science-fiction
Spirit of Wonder
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA (NTSC), englisch untertitelt, Laufzeit 45 Minuten
Firma: AnimEigo
Miss China betreibt oberhalb eines kleinen Dorfes ein Lokal (Tenkai).
Ein Zimmer im ersten Stock hat sie an den leicht verrückten Professor Breckenridge vermietet. Zwar ist der immer mit der Miete im Rückstand, doch China hat sich in Jim, seinen Assistenten, verguckt. Wenn Jim doch nur nicht so häufig das Blumenmädchen Lily besuchen würde…
Obwohl das Chara-Design dieser OVA auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich wirkt, sind die Zeichnungen und Animationen ausgesprochen gut gelungen. Der Soundtrack mag zwar keine Preise gewinnen, erfüllt aber mit seinen einfachen Melodien durchaus seinen Zweck.
Fans von Actionfilmen oder überdrehten Comedies werden bei dieser Geschichte nicht bedient, da es sich im wesentlichen um eine zurückhaltende und recht poetische Liebesgeschichte zwischen China und Jim handelt.
Zwar sind die Erfindungen des Professors Breckenridge ziemlich überdreht und China geht durchaus auch mal dazwischen, wenn sich zwei Gäste nicht benehmen können, doch insgesamt spielen diese Elemente für die eigentliche OVA kaum eine Rolle.
Für Fans von romantischen Geschichten ist diese stille OVA jedoch eine Empfehlung wert.
Wer sich nach dieser Besprechung noch unsicher fühlt, ob diese OVA einem selbst zusagt oder nicht, der sollte auch mal einen Blick in die fünfteilige Manga-Serie von Dark Horse oder in das deutsche Release von Planet Manga werfen. Die OVA gibt aber nur die ersten beiden Mangas wieder.
Daten
Titel: Spirit of Wonder
Originaltitel: Spirit of Wonder, China-san no Yutsu
Regie: Mitsuru Hongoo
Drehbuch: Michiru Shimada
Character Design: Yoshiaki Yanagida
Musik: Koohei Tanaka
Vorlage: Manga von Kenji Tsuruta, verlegt von Kodansha in Comic Afternoon
Produktionsjahr: 1992
Genre: Fantasy / Comedy / Drama
Streetfighter II – The Movie
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, 90 Min., englisch synchronisiert, deutsch synchronisiert
Firma: Manga Video
Hierbei handelt es sich um einen Film, der auf einer recht bekannten Reihe von Computer-Prügelspielen basiert. Dementsprechend dünn ist auch die Handlung, deren Hauptzweck darin besteht, möglichst viele Kämpfe der einzelnen Figuren zu ermöglichen.
So gibt es auf der einen Seite Shadowlaw, eine Terrororganisation, die in alle möglichen kriminellen Machenschaften verwickelt ist und die mit der Psycho-Power ihres Chefs Bison immer mehr Streetfighter unter ihre Kontrolle zwingt.
Auf der anderen Seite stehen Interpol und die US-Streitkräfte (unter Kontrolle einiger Streetfighter).
Die Qualität der Zeichnungen und Animationen ist durchaus gut. Der in den USA neu eingemischte Soundtrack kann allerdings wirklich nicht begeistern. Die Story dient wie bereits gesagt hauptsächlich dazu, möglichst viele der Kämpfe in einem Film zusammenzufassen, wobei man nur noch auf die Geschichte von Ken Masters und Riyu etwas näher eingeht.
Was allerdings vollkommen demotiviert, ist die deutsche Synchronisation. Die Sprecher verwenden ein sehr gestochenes Hochdeutsch, was wirklich nicht in die Story paßt, und zudem klingen sie auch nicht gerade besonders motiviert.
Daten
Titel: Streetfighter II – The Movie
Originaltitel: Streetfighter II – The Movie
Regie: Gisaburo Sugii
Drehbuch: Gisaburo Sugii, Kenichi Imai
Character Design: Shuko Murase
Art Director: Satoru Matsuoka
Anime Director: Hiroaki Emitsu
Fight Director: Shinichi Shoji
Vorlage: 1987er Videospiel Street Fighter und 1991er Videospiel Street Fighter II von Capcom
Produktionsjahr: 1994
Genre: Martial Arts / Action
Bemerkungen:
Die Story wurde auch in einem amerikanischen Realfilm umgesetzt. Nach dem Anime erschien auch ein Spinoff als Manga.
Suikoden – Demon Century
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre (weil ziemlich blutig)
besprochenes Material: OVA, englisch synchronisiert, Laufzeit 45 Minuten
Firma: A.D. Vision UK
Das frühe 21. Jahrhundert. Nachdem Tokyo von einem furchtbaren Erdbeben verwüstet wurde, haben nun Verbrechersyndikate die Herrschaft übernommen.
In diese Stadt des Verbrechens kommt der Kämpfer Takateru, um seine gekidnappte Schwester zu befreien. Dort stößt er rein zufällig auf eine Kirche, in der sich ein Pfarrer und eine Nonne um Waisenkinder kümmern. Doch diese Kirche ist einem der Syndikate im Weg.
Takateru nimmt den Kampf auf, wobei ihm einige weitere Kämpfer zur Seite stehen.
Die Grafik ist für das Jahr 1993 in Ordnung, auch wenn einige Animationen besser sein könnten. Der Soundtrack spielt keine große Rolle. Was diese Geschichte jedoch etwas von den üblichen Prügelfilmen abhebt, ist die Story. Sie bietet zweifellos einige der überdrehtesten Kämpfer auf, die man in derartigen Filmen gesehen hat und auch für das unerklärliche Zusammentreffen hat man einen Ausweg gefunden.
Für Fans des Genres ist der Film durchaus geeignet.
Daten
Titel: Suikoden – Demon Century
Originaltitel: Yoseiki suikoden
Regie: Hiroshi Negishi
Drehbuch: Masayori Sekijima
Character Design: Nobuyuki Tsuru
Musik: Yoichiro Yoshikawa
Vorlage: Manga von Hitoshi Yoshioka, verlegt in „Sneaker Pocket Books“
Produktionsjahr: 1993 / 1996
Genre: Action / Comedy
Sukeban Deka
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA, 2 Folgen à 60 Min., 1 gesehen, englisch synchronisiert, englisch untertitelt
Firma: A.D. Vision UK
Also mit diesem Film habe ich Schwierigkeiten. Die „Story“ macht mich fertig: Saki, eine jugendliche Kriminelle, erklärt sich bereit an einer Schule als Undercover-Ermittlerin für die Polizei zu arbeiten (als Lohn dafür wird die Hinrichtung ihrer Mutter ausgesetzt).
Diese Schule wird praktisch von einem Mafia-Syndikat kontrolliert, das über Leichen geht. Die eigentliche Macht geht dabei von drei Schwestern aus. Saki nimmt den Kampf auf, wobei ihre Hauptwaffe ein Spezial-Jojo ist.
Die zeichnerische Qualität und die Animationen können mich auch nicht begeistern. Der Soundtrack ist ziemlich gemischt. Vielleicht sehe ich den Film etwas falsch, doch ich finde ihn idiotisch!
Daten
Titel: Sukeban Deka
Originaltitel: Sukeban Deka
Regie: Shinji Wada
Drehbuch: Takeshi Hirota
Character Design: Nobuteru Yuki
Vorlage: Nach einem Manga von Shinji Wada
Produktionsjahr: 1991
Genre: Action / Drama
Bemerkung:
1996 erschien auch ein Sukeban Deka Movie. Es gab auch eine Live Action TV-Serie und mehrere Realfilme.
Super Deformed Double Feature
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 8 Jahre
besprochenes Material: 2 OVA-Specials, zusammen mit Interviews 67 Min., englisch untertitelt
Firma: Anime Projects
In manchen Situationen werden in Anime die Charaktere ziemlich deformiert gezeichnet – mit kleinerem Körper, kürzeren Gliedmaßen und übergroßem Kopf, was meist sehr niedlich wirkt – um damit zu verdeutlichen, daß die nun folgende Szene nicht ganz ernst gemeint ist.
Auf dieser Kassette haben wir nun zwei kurze Geschichten, die komplett in diesem „Super Deformed“ Modus gezeichnet wurden.
Da hätten wir zuerst den 18-minütigen Film Ten Little Gall Force, in dem die Dreharbeiten zum Gall Force-Film beschrieben werden, allerdings unter der Annahme, daß es sich nicht um Zeichentrickfiguren, sondern um wirkliche Schauspieler handeln würde. – Einfach göttlich, was da bei den „Dreharbeiten“ alles passiert, vor allem wenn man den Film kennt!
Im darauf folgenden Scramble Wars findet dann das größte Rennen aller Zeiten statt, in dem die Helden der verschiedensten von Artmic produzierten Serien gegeneinander antreten müssen. Hier tauchen die Knight Sabers auf, wie auch die Hauptcharaktere aus Genesis Surviver Gaiarth und natürlich die Gall Force-Crew mit einem zum Rennfahrzeug umgerüsteten Raumschiff. – Immer noch recht furios, doch diese OVA ist nicht ganz so genial wie der erste Film.
Leider gibt es mit diesen beiden Filmen ein Problem: Sie sind mit jeweils knapp 20-25 Minuten etwas sehr kurz geraten.
Aufgefüllt werden die Lücken jeweils durch kleine Dokumentationen. So wird nach Ten Little Gall Force ein Arbeitstag von Kenichi Sonoda (nicht ganz ernst gemeint) dargestellt.
Das Beste daran ist immer noch die auf piepsig eingestellte Stimme von Michie Tomizawa (Linna aus Bubblegum Crisis oder Luna aus Luna Varga, um nur einige ihrer Rollen zu nennen).
Im zweiten Film werden dann Aufnahmen von der Aufzeichnung des Abspannliedes von Scramble Wars gezeigt, was teilweise in der Art abläuft: Man drücke den Sychronsprecherinnen eine Kamera in die Hand mit der Anweisung, sie sollen mal damit rumspielen (Hab ich schon mal erwähnt, das in Japan um die Seiyuus ein Riesenwirbel gemacht wird?).
Obwohl, wir wollen nicht ungerecht werden – das Ergebnis wirkt meist immer noch besser als die erste Dokumentation.
Daten
Titel: Super Deformed Double Feature
Originaltitel: Ten Little Gall Force / Scramble Wars
Regie: Masaki Tatsuya (Ten Little Gall Force)
Character Design: Kenichi Sonoda (Ten Little Gall Force)
Vorlage:
Ten Little Gall Force: Gall Force von Hideki Kakinuma
Scramble Wars: Bubblegum Crisis, Genesis Surviver Gaiarth, Gall Force
Produktionsjahr:
- Scramble Wars: 1988
- Ten Little Gall Force: 1992
Genre: Comedy / Parodie