Iczer Reborn
Autor: Gunnar
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 36, Seite 34, Februar 2004
Brandneu in diesen Tagen erschienen ist die US-DVD Iczer Reborn. Hinter diesem Titel verbirgt sich nichts anderes als die komplette 6teilige OVA Boken! Iczer 3 aus dem Jahre 1990. Wer die deutsche DVD oder die Tapes mit der OVA von Iczer One gekauft hat, darf sich freuen: Mit dieser DVD erhält er die Fortsetzung und tatsächlich begegnet er in dieser Serie auch der Kriegerin Iczer One, die hier eine Weiterentwicklung durchmacht, allerdings nur in einer Nebenrolle.
Das hohe zeichnerische Niveau des Vorgängers wurde gehalten. Die Handlung ist schnell erzählt: Der fiese Gegner Neos aus Iczer One hat einen Abkömmling namens Neos Gold hinterlassen, der zerstörend durch das Weltall zieht.
Iczer One bekämpft ihn, kann ihn aber nicht besiegen. Beide Kämpfer müssen sich nach einer harten Auseinandersetzung für den Endkampf regenerieren. Neos Gold nutzt die Zeit, die Erde zu attackieren. Die Iczer können nicht tatenlos zusehen und schicken die niedliche Iczer 3, um den Erdbewohnern bis zur Zeit der letzten Auseinandersetzung beizustehen…
Die an sich trivial klingende Handlung ist mit bester Animation umgesetzt. Der Charakter-Designer HIRANO Toshihiro ist Fan des japanischen Frauenwrestling, und so darf man sich nicht wundern, wenn die Kämpfe sehr flüssig animiert werden und so mancher Kampfgriff an diese Sportart erinnert. Auch beim Soundtrack hat man nicht gespart, in den Kopfhörern grollt der Donner des Gefechts und man hört die Kämpfenden von rechts nach links fliegen.
Für die Stimme von Iczer 3 wurde gar der echte Frauen-Wrestler Superstar Cutey Suzuki engagiert. Selbst wenn die Handlung eher Durchschnitt ist, wirkt die Serie doch sehr unterhaltsam und ist nie langweilig. Die hohe zeichnerische Ästhetik von Hiranos Charakter-Design erfreut das Auge, die rockige Hintergrundmusik das Ohr.
Fans, die den Zeichenstil der 80er mögen, können bedenkenlos zugreifen. Alle anderen sollten wenigstens mal reinschauen, wenn sie die Gelegenheit haben, denn so flüssig und detailliert gezeichnete Action ist heute selten geworden.
Noch ein abschließender Satz zur Extra-Ausstattung: Die Bildergalerie bei den Extras präsentiert sich als vierminütiger Videostream mit Bildern aus dem Iczer-3-Artbook, gefolgt von Szenenbildern aus der Serie. Wegen der geringen Bildauflösung ist manches davon schwer zu erkennen, weshalb es sich nicht lohnt, weitere Worte darüber zu verlieren.
Dieses Extra ist ein Zeichen des guten Willens, aber Hauptkaufargument bleibt der Film.
Iczer Reborn
Laufzeit: 180 Min.
Regionalcode: 0
Ton/UT: Japanisch, zuschaltbare englische Untertitel
Extras: Bildergalerie
Publisher: US Manga Corps Division
Erschienen: Dezember 2003
Listenpreis: $19,99
Interstella 5555 – Der Weltraum tanzt
Autor: Christian Artikel erschienen in: FUNime Nr. 36, Seite 25, Februar 2004
Vielen von uns bereits ansatzweise aus den Musikvideos bei VIVA und MTV bekannt, ist das komplette Album Discovery des französischen House-Duos Daft Punk unter der Beteiligung von MATSUMOTO Leiji mit einem Anime unterlegt worden. Das ungewöhnliche Werk schlägt am ehesten in die Kerbe von Disneys Fantasia.
Abgesehen von den knappen Sätzen Matsumotos ganz am Anfang, die mit Untertiteln versehen sind, ist die Wahl der Sprachfassung bei diesem Film egal. Es handelt sich im Grunde um ein durchgängiges Musikvideo, bei dem die Charaktere kein einziges Wort sprechen. Bis auf vereinzelte Geräusche wie z.B. Reifenquietschen ist ausschließlich Musik zu hören.
Auf einem fernen Planeten gibt eine scheinbar sehr erfolgreiche Band ein Konzert. Dies lockt eine Truppe fieser Außerirdischer an, die das Konzert stürmen und die Band entführen. Nun wird der Held der Geschichte (er hat ein lebensgroßes Poster der Leadsängerin über seinem Bett hängen und träumt gerade von ihr…) auf den Plan gerufen, um die Band zu retten.
Die Verfolgung der Entführer führt bis zur Erde, allerdings stürzt der Held mit seinem Raumschiff im Dschungel ab. Die Band wird einer Gehirnwäsche unterzogen und auf ein irdisches Äußeres getrimmt, um die hiesigen Charts zu stürmen…
Die gehirnlose Band, die ausschließlich den Wünschen ihres Managers folgt, ist ein ziemlich deutlicher Seitenhieb auf die Kommerzialisierung der Musikindustrie. Dabei bleibt es aber nicht – immer wieder sind in Interstella interessante Kleinigkeiten (z.B. ein Fußballspiel Frankreich – Japan, Auftritte von Daft Punk) sowie Anspielungen auf andere Anime (u.a. Galaxy Express 999 und Heidi) zu finden.
Die ersten vier von 14 Songs sind ab 2001 auf den verschiedenen Musiksendern im Fernsehen gelaufen. Die Uraufführung des gesamten Werkes war erst zwei Jahre später, am 18. Mai 2003 zu den Filmfestspielen in Cannes. 10 Tage danach lief der Film in den französischen Kinos an. Deutschlandpremiere war im Rahmen des Kinoprogrammes der AnimagiC 2003 und am 28. November ist dann schließlich die DVD in Deutschland erschienen.
Die Interstella-DVD ist in einer normalen Variante sowie als Limited Edition zu bekommen. Letztere enthält zusätzlich eine Audio-CD, auf der 12 Remixe und ein unveröffentlichter Song von Daft Punk zu hören sind. Beiden Fassungen gemeinsam ist die DVD, auf der sich der Film befindet. Sie bietet bei den eingangs erwähnten Untertiteln die Wahl zwischen Englisch und Französisch. Der Ton liegt sowohl in Stereo als auch in DTS und Dolby 5.1 vor.
Die DVD enthält einiges an Bonusmaterial: Unter anderem gibt es den Song „Digital Love“ in einer Mischung aus Skizzen, Zwischenentwürfen und fertiger Fassung zu sehen, es sind kurze Charakterfiles enthalten, es gibt drei Songs in Karaoke-Versionen (sinnigerweise wurden dafür Songs ohne richtigen Text ausgewählt), den Trailer zur französischen Kino-Veröffentlichung sowie Biographien von Daft Punk und Matsumoto (bei beiden muss man etwas warten, dann beginnt der Text zu scrollen).
Wer auf Daft Punk oder House-Musik im allgemeinen steht, der sollte sich diesen Film unbedingt ansehen. Und alle, die nicht laut „Hilfe! Techno!“ schreiend wegrennen, sollten dieses Werk ebenfalls einmal begutachten.
Der komplette Verzicht auf Dialoge ist eine sehr interessante künstlerische Form, die man nicht alle Tage sieht. In „Zeichentrick“ steckt das Wort „zeichnen“ – und Zeichnungen reichen bereits aus, um eine komplette Geschichte zu erzählen, wie Interstella 5555 beweist.
Tracklist:
- One More Time
- Aerodynamic
- Digital Love
- Harder, Better, Faster, Stronger
- Crescendolls
- Nightvision
- Superheroes
- High Life
- Something About Us
- Voyager
- Veridis Quo
- Short Circuit
- Face To Face
- Too Long
Interstella 5555
The 5tory of the 5ecret 5tar 5ystem
Movie
Produktionsjahr: 2003
Erschienen in Deutschland am 28. November 2003
Vertrieb: EMI
Laufzeit: ca. 65 Minuten (Hauptfilm)
Preis: 24,99 EUR (Limited Edition: 27,99 EUR)
I’’s Pure – Gefühle in Warteschleife
Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 48, Seite 32, Februar 2007
Diese sechsteilige OVA basiert auf einem in Deutschland bei Carlsen erschienenen Manga von KATSURA Masakazu, der auch schon für Video Girl Ai und DNA² verantwortlich zeichnete.
Die Geschichte handelt von dem Jungen Seto Ichitaka, der sich in seine von allen verehrte Klassenkameradin Iori verliebt hat. Allerdings ist er viel zu schüchtern, ihr seine Liebe auch gestehen zu können.
Doch als er zusammen mit Iori eine Willkommensfeier organisieren soll, scheint die Gelegenheit günstig, ihr ein wenig näher zu kommen. Doch leider traut er sich einfach nicht, sie offen anzusprechen, sondern weicht so gut wie möglich aus, woraus Iori schließt, dass er sie nicht leiden kann…
Auch sonst passiert ihm ein Missgeschick nach dem anderen. So hatte Iori als Werbung für den Theaterclub ein paar Fotos von sich machen lassen, was einige Jungen sofort zu hässlichen Bemerkungen hinreißt, doch als Seto merkt, wie dies Iori mitnimmt, stürmt er auf die Jungen zu, die weglaufen und plötzlich halten alle, vor allem Iori, ihn für einen Spanner.
Und als er später endlich gegenüber Iori die Situation aufgeklärt hat, findet sie in seinem Heft eine Fotomontage mit ihrem Kopf auf einem nackten Frauenkörper, ein Geschenk eines Freundes…
Danach wird es immer überdrehter, so versuchen die Rabauken vom Anfang, Iori zu einem Fotoshooting zu überreden, doch als sie die versteckte Kamera in der Umkleidekabine entdeckt, drohen sie über Iori herzufallen und sie zu vergewaltigen.
Seto kann in letzter Sekunde zusammen mit seinem Freund schlimmeres verhindern. Doch gerade als sich die Angelegenheit mit Iori einzupendeln scheint und sie ihn besuchen kommt, taucht plötzlich Itsuki auf, eine Freundin aus Kindertagen, die vor fünf Jahren mit ihren Eltern in die USA ging und ausgerechnet jetzt zurück kam und vorübergehend bei Seto im Haus wohnt, wodurch Iori die beiden für ein Paar hält.
In dem Stil geht es dann auch weiter. Iori ahnt zwar, dass Seto etwas für sie empfindet, aber dann kommt doch etwas dazwischen…
Die Zeichnungen und Animationen sind für eine OVA brauchbar, aber nicht weltbewegend. Stattdessen lebt der Anime hauptsächlich von seinem Chara-Design. Die anamorphe 16:9-Abtastung erweist sich natürlich auch nicht als Nachteil. Auch der Ton ist eher zurückhaltend.
Nicht nur von der eher einfachen, klassisch angehauchten Hintergrundmusik über die nicht besonders anspruchsvollen Effekte bis hin zur teilweise etwas belegt klingenden deutschen Synchro, die stellenweise etwas clippt und deren Sprecher auch noch hier und da etwas übertrieben sprechen und denen man sogar anhört, dass die verschiedenen Sprecher nicht gleichzeitig im Raum waren.
Der japanische Ton klingt hingegen schon von den Sprechern her erheblich sauberer, obwohl beide Tonspuren, wie auch der französische und italienische Ton nur in Dolby Digital 2.0 vorliegen.
Die gelben Untertitel sind hingegen wie üblich gut lesbar und weisen auch keine übersetzungspannen auf. An Extras verlässt man sich wie üblich auf die recht hübsche Box mit einer kleinen Handy-Hülle, während die DVDs noch einmal nach jeder Folge mit einem „Ichitakas Illusions-Tagebuch“ den Fanservice etwas anheben.
Für Fans des Mangas und romantischer Comedy ganz nett, aber nichts wirklich Weltbewegendes. Im Endeffekt werden zwar die Hauptcharaktere ganz nett dargestellt, doch die Handlung wirkt teilweise zu übertrieben, ohne wirklich etwas neues zu sein.
Immerhin ist der Preis für eine Box mit zwei DVDs à 60 Minuten recht ordentlich. Während sich diese OVA eng an den Manga hält, gibt es noch eine zweite, zweiteilige OVA (From I’’s) mit den gleichen Hauptfiguren, aber einem später angesiedelten Setting, die ebenfalls bei Anime Virtual erscheinen wird.
I’’s Pure Box 1
6-teilige OVA Box 1 mit 4 Episoden auf 2 DVDs
Tonspuren: Japanisch, Deutsch, Französisch, Italienisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch, Französisch, Italienisch
Herausgeber: Anime Virtual
Ländercode: 2
Preis pro Box: 27,99 Euro
Iczer 1
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 3 Episoden, englisch untertitelt, deutsch untertitelt, 2 Kassetten (Ep. 1+2 und 3)
Firma: US Renditions, OVA
Diese Reihe vereint Elemente aus dem Horror-Mythos Cthulhu mit einigen Elementen aus Gall Force, um anschließend noch etwas Giant Robot Genre hinzuzufügen. Heraus kam dabei eine etwas eigentümliche, aber dennoch gute Serie.
Im ersten Teil befindet sich das Schulmädchen Nagisa auf dem Weg zur Schule, wobei sie ein merkwürdig gekleidetes Mädchen sieht, welches sie beobachtet. Nagisa denkt sich dabei nicht allzu viel, sondern wundert sich nur, ob das Mädchen zu einem Kostümwettbewerb unterwegs ist.
In der Schule hört sie jedoch in ihrem Geist eine Stimme ihren Namen rufen und als kurz danach auch noch aus dem Hinterkopf einer Mitschülerin ein Maul auftaucht, das sie fressen will, ist es um ihre Fassung geschehen.
Als sie sich auf dem Dach der Schule von ihrem Schrecken zu erholen versucht, verwandeln sich plötzlich ihre Freundinnen in Monster. Daraufhin stürzt Nagisa in Panik vom Dach. In der Luft wird sie jedoch plötzlich langsamer und schließlich sanft von dem merkwürdig gekleideten Mädchen (Iczer-1) abgesetzt, welches sich erkundigt ob Nagisa in Ordnung ist.
Nagisa fällt aber nichts weiter ein, als schreiend wegzulaufen, genau in die nächste Horrorszene hinein, wo sie in Ohnmacht fällt.
Um Nagisa zu verteidigen materialisiert sich Iczer-1 vor ihr und zerstört die Monster.
Als Nagisa zu Hause erwacht, glaubt sie an einen bösen Traum, bis sich plötzlich auch ihre Eltern in Monster verwandeln und mit ihren Tentakeln nach ihr greifen.
Iczer-1 erscheint (nach einigen Schwierigkeiten) und klärt die Situation. Sie erklärt Nagisa, daß sie für Nagisas Probleme indirekt verantwortlich ist, da sie zusammen mit ihr die Erde vor einem Angriff schützen will. Nagisas Eltern kann sie jedoch nicht mehr retten.
Kurz darauf erscheint in der Stadt ein riesiger Mech, der den Widerstand des irdischen Militärs innerhalb kürzester Zeit bricht. Um diesen zu bekämpfen ruft Iczer-1 ihren eigenen Mech, doch den kann sie nur einsetzen, wenn Nagisa ihr hilft. Aber diese macht Iczer-1 für den Tod ihrer Eltern verantwortlich…
Im zweiten Teil ist Nagisa nicht bereit, weiter mit Iczer-1 zusammen zu kämpfen. Iczer-1 entläßt Nagisa deshalb in die Stadt, nachdem sie ihr andere Kleidung und einen Ring gegeben hat, die sie gegen die Monster schützen sollen (wie kann ein so kurzer Rock schützen?).
In der Zwischenzeit will Iczer-1 die weiteren Pläne ihrer Gegner erkunden. Nach einer üblen Begegnung findet Nagisa im Haus ihrer Eltern ein kleines Mädchen, das zusammen mit seiner Mutter vor den Monstern dorthin geflohen ist. Doch auch dort sind sie nicht sicher! Und Iczer-1 kann nicht helfen, da sich ihr ein tödlicher Gegner in den Weg gestellt hat: ihre Schwester Iczer-2. (Leider endet die Geschichte hier in einem leichten Cliffhanger…)
Im dritten Teil, der fast so lang ist wie die beiden Vorgängerteile zusammen, geht der Kampf um das Schicksal der Erde weiter. Doch plötzlich wird Nagisa gefangen genommen und muß letztendlich sogar gegen die schwer angeschlagene Iczer-1 kämpfen. Kann Nagisa mit einem letzten Opfer noch etwas retten, oder ist alles vorbei?
In dieser Folge erfährt man auch den Hintergrund von Iczer-1 und ihrer Rasse.
Die Qualität der Zeichnungen und Animationen kann zwar heute nicht mehr beeindrucken, doch für das Produktionsjahr 1985-87 ist sie fantastisch (zum Vergleich: Der erste Teil von Bubblegum Crisis kam erst 1987 heraus!).
Die Hintergrundmusik erfüllt mühelos ihren Zweck, auch wenn sie nicht ganz für eine eigenständige CD geeignet ist.
Die Story setzt zunächst stark auf die Horroreinflüsse und einige Splattereffekte. Die Menge der weiblichen Hauptcharaktere deutet jedoch auch auf einen starken Gall Force-Einfluß hin. Mit den späteren Folgen werden die Horror-Elemente zurückgefahren und dafür etwas mehr Wert auf die Charakterentwicklung (die allerdings immer noch leichte Sprünge macht) und den eigentlichen Handlungshintergrund gelegt.
Bereiche, in denen zunächst gewisse Schwächen vorhanden waren. Das „Babes in Armor“-Konzept spielt aber durchgehend eine große Rolle. Man merkt dieser Reihe die Regie und das Charakterdesign von Toshihiro Hirano an, der kurz danach auch für Vampire Princess Miyu und Zeoraima verantwortlich zeichnete (und jetzt frage mich noch jemand, warum ich der Reihe am liebsten 5 Sterne gegeben hätte! 😉 ).
Shinji Aramaki konnte danach sein Mechadesign für Genesis Surviver Gaiarth einsetzen und auch der Monsterdesigner Junichi Watanabe ließ seine Tentakel nicht verkommen (Angel of Darkness).
Noch ein Wort zu den beiden deutschen Kassetten. Die Bildqualität ist zwar im allgemeinen akzeptabel, doch wie bei den meisten deutschen Kassetten gibt es auch hier einige Kritikpunkte. So gibt es auf der ersten Kassette (mit den Folgen 1+2) einige kurze Tonaussetzer und die kurze Rückschau auf die bisherige Handlung, die sich auf der zweiten Kassette befindet, muß man sogar in einer Bildqualität erleben, die von manchen Fansubs übertroffen wird.
In Anbetracht des günstigen Preises sind die Kassetten aber noch recht erträglich.
Daten
Titel: Iczer 1
Originaltitel: Tatakae! Iczer-1 (Fight! Iczer-1)
Regie: Toshihiro Hirano
Drehbuch: Toshihiro Hirano
Character Design: Toshihiro Hirano
Musik: Michiaki Watanabe
Vorlage: Manga von Toshihiro Hirano
Produktionsjahr: 1985-1987
Genre: Science-fiction, Action, Horror
Iczer 3
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, NTSC, 6 Episoden, 3 pro Kassette, englisch untertitelt, Laufzeit ca. 60 Min. pro Kassette
Firma: CPM
Hierbei handelt es sich um die Nachfolgeserie von Iczer 1.
Nachdem Iczer-1 den Hauptgegner besiegt hat, ist sie damit beschäftigt unter dessen Untergebenen aufzuräumen. Doch im Gefecht mit Neos-Gold werden beide entscheidend geschwächt. Da Neos-Gold angekündigt hatte, daß der nächste Kampf auf der Erde stattfindet, schickt sie ihre kleine Schwester Iczer-3 zur Erde, als diese überrannt wird.
Die einzigen Überlebenden befinden sich auf der Mondbasis. Unter ihnen die Enkelin von Nagisa, der alten Partnerin von Iczer-1. Und welche Überraschung, auch diese heißt Nagisa!
Als Iczer-3 die Mondbasis erreicht, sieht die Lage verzweifelt aus, doch dieser lebendige Wirbelwind Iczer-3 ändert sofort die Verhältnisse. Dabei nimmt sie bei ihren Spielchen aber so ziemlich alles auseinander, was vorher heil geblieben war. Nachdem die Überlebenden der Mondbasis an Bord der Queen Fuji, eines Raumschiffneubaus, endlich die Erde erreichen, stellt sich ihnen die nächste Helferin von Neos-Gold in den Weg.
Diese kann Iczer-3 zwar mit der Hilfe von Nagisa und dem Iczer-Robot besiegen, doch beim nachfolgenden Kampf gelingt es Neos-Gold die Energiequelle des Iczer-Robots zu stehlen. Da Iczer-3 Nagisa hoffnungslos überfordert hatte, muß sie nun zunächst ohne Hilfe weitermachen.
In der Zwischenzeit hat sich Neos-Gold eine neue Gemeinheit einfallen lassen: Atros.
Mit Hilfe der Energie des Iczer-Robots hat sie eine Gegnerin für Iczer-3 angefertigt, die dieser gleichwertig ist. Doch so ganz hat diese Idee nicht geklappt. Zwar kämpfen beide miteinander, doch Iczer-3 hat sich verändert.
Sie hat inzwischen begriffen, daß kämpfen kein Selbstzweck ist. Sie tut es, um Nagisa zu beschützen. Und auch Atros verhält sich anders als vorhergesehen. Sie scheint ein beinahe perfekter Clon von Iczer-3 zu sein, denn nicht nur ihre Kampfkraft ist identisch. Genauso wie ihr Vorbild kann sie Nagisas Stimme hören. Und so verändert sich mit der Zeit auch ihre Einstellung gegenüber Nagisa.
Zu diesem Zeitpunkt hat Neos-Gold aber bereits die nächste Überraschung parat. Sie hat Iczer-2 wiederbelebt, die unbedingt ihren Kampf mit Iczer-1 fortsetzen will…
Die Qualität der Zeichnungen und vor allem der Animationen können sich nicht mit Iczer 1 vergleichen. Eigentlich peinlich, wenn man bedenkt, daß Iczer 3 erst 1991 erstellt wurde. Auch der Soundtrack ist eher mäßig.
Die Story, vor allem des ersten Teils, schleppt sich nur so dahin, bis schließlich Iczer-3 auftaucht und mit ihrem kindlichen Enthusiasmus die Gegner überrollt, wobei sie allerdings auch gerne über das Ziel hinausschießt.
In den späteren Folgen nimmt die Wichtigkeit von Iczer-3 zwar wieder etwas ab, doch dafür haben die Iczers die Möglichkeit sich zu verändern, was die Schwächen der Story wieder etwas ausgleicht.
Recht ungewöhnlich ist die Wahl der Sprecherin von Iczer-3. Für diese Rolle hat man allen Ernstes eine Damen-Wrestlerin verpflichtet. Und so ungewöhnlich es klingt, es war die richtige Entscheidung. Obwohl teilweise die Synchronität verloren geht und ihre Stimme springt, kann man sich kaum eine bessere Stimme für dieses überschäumende Energiebündel vorstellen.
Allerdings erinnern mich Nagisa und Iczer-3 etwas an Makis (diese Säugetiere mit den größten Augen im Verhältnis zum Kopf). Woran das wohl liegen mag? 😉
Daten
Titel: Iczer 3
Originaltitel: Boken! Iczer-3 (Adventure! Iczer-3)
Regie: Toshihiro Hirano
Drehbuch: Toshihiro Hirano, Emu Arii
Character Design: Toshihiro Hirano
Musik: Takashi Kudo
Vorlage: Manga von Toshihiro Hirano, Iczer OVAs
Produktionsjahr: 1991
Genre: Science-fiction, Action
Iczelion
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, NTSC, 2 Episoden, engl. untertitelt, Laufzeit zus. ca. 55 Min.
Firma: A.D. Vision
Diese Serie stellt einen Nachfolger von Iczer 1 und Iczer 3 dar, für den sich besonders Toshihiro Hirano stark machte, der hier gleichzeitig die Story, das Drehbuch und das Chara-Design übernahm und so ganz nebenbei auch noch Regie führte.
Die Iczers allein konnten den bösartigen Androiden nicht mehr Herr werden und schufen daher die sogenannten Iczels, kleine Roboter, die sich im Bedarfsfall in einen Powersuit verwandeln, der seinem Träger alle Fähigkeiten eines Iczers verleiht.
Damit können die Bewohner der jeweiligen Planeten selbst den Schutz übernehmen. Diese Träger eines Iczels werden Iczelions genannt, doch nicht immer sind sie erfolgreich. So sieht man gleich am Anfang den Tod einer Iczelion, die als letztes Lebewesen ihres Planeten stirbt, kurz bevor dieser explodiert.
Der Iczel flieht in den Raum und erreicht die Erde. Als Partner sucht er sich dort ausgerechnet (na was denkt ihr, wie könnte sie wohl heißen?) Nagisa aus, die zwar eine Wrestlerin werden will, aber überhaupt keine Lust hat, eine Iczelion zu sein.
Die Zeichnungen und Animationen sind recht gut geraten (Produktionsjahr 1994) und Iczelion steckt auf diesem Gebiet jede der beiden Vorgängerserien in die Tasche, auch wenn man eine gewisse Verschlechterung von Folge zu Folge nicht übersehen kann.
Bei den Suit-Up-Sequenzen verschwindet natürlich, wie so häufig, die normale Kleidung, was ausgiebig Gelegenheit für Fan-Service bietet und wovon hier mehr vorhanden ist als in Iczer 1 und Iczer 3 zusammengenommen.
Der Soundtrack setzt sich aus recht guten Instrumentalstücken (zum Teil orchestral) und einigen schwächeren J-Pop-Liedern zusammen.
Die eigentliche Story ist ziemlich mäßig, nicht zuletzt, da Nagisa mal wieder einen Großteil der Zeit damit beschäftigt ist, vor Gegnern wegzulaufen. Stattdessen setzt man eher auf die ganz nett gestalteten Kämpfe. Insgesamt also recht gut als leichte Unterhaltung für zwischendurch geeignet (auch wenn einem Nagisa ziemlich auf die Nerven gehen kann).
Daten
Titel: Iczelion
Originaltitel: Iczelion
Regie: Toshihiro Hirano
Drehbuch: Toshihiro Hirano
Character Design: Toshihiro Hirano, Masanori Nishii
Musik: Tatsumi Yano, Kenji Kawai
Vorlage: Manga von Toshihiro Hirano, Iczer OVAs
Produktionsjahr: 1994
Genre: Science-fiction, Action
Iria: Zeiram the Animation
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, NTSC, 6 Episoden, englisch untertitelt, deutsch untertitelt
Firma: US Manga, Anime Virtual
Diese Reihe basiert auf einem Realfilm, der auch schon im deutschen Fernsehen zu sehen war. Die OVA-Serie behandelt dabei die Vorgeschichte des Realfilms und spielt im Gegensatz zu diesem auch nicht auf der Erde, sondern auf verschiedenen Planeten und Raumschiffen.
Iria ist eine angehende Kopfgeldjägerin, die mit ihrem Bruder und dem Kopfgeldjäger Bob den Auftrag erhält, ein Raumschiff zu befreien, auf dem angeblich eine Geiselnahme stattfindet. Doch stattdessen finden sie zunächst nur Tote.
Erst nach einiger Zeit stoßen sie auf Überlebende, von denen sie erfahren, daß sich Zeiram, ein gefürchtetes und angeblich unsterbliches Monster, an Bord befindet. Und Zeiram war die Fracht, um die sich die Kopfgeldjäger besonders kümmern sollten. Nachdem Iria und ihr Bruder die Reste der Besatzung inklusive eines einflußreichen Politikers und dem verletzten Bob von Bord geschafft haben, wollen beide das Raumschiff sprengen.
Da jedoch nur Iria es schafft, ihren Gleiter zu erreichen, will ihr Bruder mit einer Fluchtkapsel des Raumschiffes fliehen. Iria macht sich auf die Suche, doch statt ihrem Bruder findet sie Zeiram auf dem nächstgelegenen Planeten.
Nach und nach entdeckt sie ein Komplott von machtbesessenen Politikern, die mit Hilfe von Zeiram ihre Probleme beseitigen lassen wollen.
Von Seiten der Zeichnungen und Animationen ist diese aus dem Jahr 1994 stammende Reihe ziemlich gut. Auch die Musik ist sehr gelungen.
Die Story verläßt sich jedoch teilweise zu sehr auf die Action, wodurch stellenweise regelrechte Durchhänger auftreten. Im zweiten Teil hat man jedoch durch die Straßenkinder noch etwas Humor in die Sache gebracht.
Das technische Design wiederum läßt eher an eine Fantasy-Geschichte als an Science-fiction denken.
Insgesamt also nicht schlecht, aber es gibt auch besseres. Die Reihe ist in Deutschland auf drei VHS-Kassetten und später auch auf DVD erschienen (bei Anime Virtual, deutsch untertitelt).
Daten
Titel: Iria: Zeiram the Animation
Originaltitel: Zeram the Animation
Regie: Tetsurou Amino
Drehbuch:
- Tetsurou Amino (1+3)
- Naruhisa Arakawa (2)
- Hajime Matsumoto (4+5)
- Yoshihisa Arakawa (6)
Character Design: Masakazu Katsura, Ryunosuke Otonashi
Musik: Yoichiro Yoshikawa
Vorlage: Manga von Keita Amemiya und Zeram Realfilm
Produktionsjahr: 1994
Genre: Science-fiction, Action
The Irresponsible Captain Tylor
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: TV-Serie, 26 Folgen à 23 Min. auf 8 Videokassetten (Vol. 1+2 = 4, sonst 3 Eps. pro Kassette), englisch untertitelt
Firma: The Right Stuf
In ferner Zukunft wird der König des riesigen Raalgon-Imperiums ermordet. Als Nachfolgerin wird seine junge Tochter Azalyn benannt und von ihren wenig vertrauenserweckenden Beratern zum Angriff auf die benachbarten „United Planets“ gezwungen, die man für den Mordanschlag verantwortlich macht.
Die schwachen Raumstreitkräfte der „United Planets“, die UPSF, versuchen sich nun ihrerseits auf die Verteidigung vorzubereiten.
Einer der neuen Musterungskandidaten für die Streitkräfte ist der junge Justy Ueki Tylor. Doch nachdem dieser gleich den Musterungscomputer in den Wahnsinn getrieben hat, versucht man ihn doch lieber in der Verwaltung unterzubringen.
Als er dort einen Rentenscheck zustellen soll, gerät er in eine Geiselnahme. Sein völliger Mangel an Respekt vor den auf ihn gerichteten Waffen bringt jedoch die Geiselnehmer so durcheinander, daß er zum Held des Tages wird.
Um diesen Chaoten los zu werden, beschließen seine Vorgesetzten, ihn zum Kommandanten des Zerstörers „Soyokaze“ zu befördern, den man als Mülleimer der Flotte bezeichnen könnte. Nur der erste Offizier Yamamoto und die zweite Offizierin Star versuchen noch etwas die Ordnung an Bord aufrecht zu erhalten. Sehr zur Belustigung der an Bord befindlichen Marines, unter ihnen auch ein Herr mit Eishockey-Maske und Kettensäge, die ihr möglichstes tun, das Schiff in einen Sauhaufen zu verwandeln, dabei aber jederzeit für einen Kampf zu haben sind.
Hinzu kommen noch so chaotische Typen wie ein Jägerpilot, der Angst vor Frauen hat und sich ständig mit den zwei Töchtern eines Admirals herumärgern darf, ein Schiffsarzt, der dem Alkohol verfallen ist und so weiter und so fort.
Mit Tylor als Kapitän hofft die Admiralität sich dieser ganzen Problemfälle unauffällig entledigen zu können und schickt den Zerstörer von einer Krisensituation zur nächsten. Doch faszinierenderweise rettet Tylors chaotisches Verhalten ein ums andere Mal die Situation. So besiegt er eine weit überlegene gegnerische Flotte, er entwischt einer Falle des Oberkommandos durch ein Loch in seiner Tasche oder ein auf ihn angesetztes Piratenschiff wird von einer gegnerischen Flotte vernichtet, da er dem bordeigenen Spion das Zielgebiet der „Soyokaze“ verriet, um ihn von einem Selbstmord abzuhalten.
Dabei gelingt es seinem unkonventionellen Führungsstil (gegen die Langeweile läßt er z.B. eine Wahl zur „Miss Soyozake“ abhalten) im Laufe der Zeit sogar seine Mannschaft zu einer effektiven Einheit zusammen zu schweißen und den Kriegsanhängern ein ums andere Mal eine überhöhte Rechnung zu präsentieren.
Später gelangt sogar Prinzessin Azalyn in die relative Sicherheit der Soyokaze, als sie sich in Gefangenschaft begibt um einen Arzt für ihr Haustier Paco Paco (besser bekannt als Captain Tylor) zu besorgen (Das Oberkommando würde sich jedoch leicht wundern, wie die Soyokaze die Vorschriften zur guten Behandlung von Kriegsgefangenen auslegt…! 😉 ).
Die Qualität der Zeichnungen befindet sich häufig auf OVA-Niveau und nur bei den Animationen kann man gelegentlich bemerken, daß es sich eigentlich um eine TV-Serie handelt. Auch der Soundtrack erfüllt die in ihn gesetzten Erwartungen.
Diese Serie kommt ohne technischen Schnickschnack wie Riesenroboter oder brillant animierte Raumkämpfe aus, sondern verläßt sich vollständig auf die gut ausgearbeiteten Charaktere, die auch noch jede Menge Entwicklungsspielraum nutzen.
Die Story enthält viele Anspielungen, so erinnert der Charakter von Tylor frappierend an die Computerspielreihe Space Quest und die Soyokaze sieht aus wie eine Kopie der Yamato, doch die eigentliche Geschichte ist recht eigenständig, wobei die einzelnen Episoden von ziemlich ernst bis vollkommen überzogen reichen, ohne daß dabei jedoch die Logik auf der Strecke bleibt.
Wenn man wirklich etwas bemängeln wollte, bliebe nur eine Eigenart: Irgendwie ist die Story nur auf 23 Episoden ausgerichtet und man hatte Probleme, sich für die letzten drei Episoden noch eine Handlung auszudenken. Wer also knapp bei Kasse ist, kann auf die letzte Kassette ruhigen Gewissens verzichten, man verpaßt nichts.
Daten
Titel: The Irresponsible Captain Tylor
Originaltitel: Musekinin Canchou Tylor!
Regie: Koichi Mashimo
Drehbuch: Hitoshi Yoshioka
Character Design: Tomohiro Hirata
Musik: Kenji Kawai
Produktionsjahr: 1993
Genre: Science-fiction / Comedy