Last Exile – Schlachtschiffe im Wolkenmeer
Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 37, Seite 29, April 2004
Bei Last Exile handelt es sich um eine 26teilige TV-Serie aus dem Hause Gonzo, die in einer Welt spielt, in der Luftfahrzeuge die normalen Transportmittel sind. Große Königreiche führen mit gewaltigen fliegenden Schlachtschiffen in den Wolken gegeneinander Krieg, ständig überwacht von der technisch überlegenen Gilde, die darauf achtet, daß keine Partei die Regeln der Ritterlichkeit bricht.
In dieser Welt bestreiten der junge Claus und die junge Lavie ihren Lebensunterhalt mit Hilfe eines Vanships, einer Art von fliegenden Autos, die gerne zum Transport kleinerer Gegenstände oder Nachrichten und zur Beobachtung eingesetzt werden.
Doch schnell müssen die beiden lernen, daß die Verhältnisse bei weitem nicht so sauber und geordnet sind, wie es scheint. Sie müssen miterleben, wie eine Flotte heimtückisch aus dem Hinterhalt angreift und die Gilde nicht reagiert, weil diese offenbar ihr eigenes Spiel spielt. Nur das Auftauchen des geheimnisvollen und mächtigen Schiffes Silvana kann der angegriffenen Flotte den Rückzug ermöglichen.
Kurz darauf begegnen Claus und Lavie bei einem Rennen einem anderen Vanship, das in Not geraten ist. Dieses Schiff hatte den Auftrag erhalten, das kleine Mädchen Alvis Hamilton zur Silvana zu transportieren, als es von seltsamen Maschinen der Gilde angegriffen wurde. Die beiden Jugendlichen übernehmen die kleine Alvis, während sich das andere Vanship opfert, um die Gilde von ihrer Spur abzubringen.
Trotzdem werden sie kurze Zeit später auch von der Gilde gejagt und erst nach einigen Beinahekatastrophen gelangt die kleine Alvis in die Hände von Alex Rowe, dem Kapitän der Silvana und auch Claus und Lavie kommen an Bord des mächtigen Schiffes und werden in die Mannschaft aufgenommen.
Was hat es mit der kleinen Alvis auf sich?
Was sind die wahren Absichten der Gilde?
Und was haben die Silvana und ihre Besatzung für ein Geheimnis?
Die Handlung kann sowohl mit mehreren ineinander verschlungenen Handlungssträngen wie auch mit vielen abwechslungsreichen und dennoch komplexen Charakteren aufwarten. Hinzu kommen für eine TV-Serie geradezu unglaubliche Animationen, denen man den massiven Computereinsatz zwar ansieht, der aber nicht wirklich stört.
Gekoppelt mit einem stimmungsvollen, eher instrumental orientierten Soundtrack, eindrucksvollen Flugszenen und einer Mischung aus allgemeiner Technik des späten achtzehnten Jahrhunderts mit Flugmaschinen macht das diese Serie zu einem Hit, der nicht ganz zufällig an alte Miyazaki-Filme wie Nausicaä, Castle in the Sky oder Porco Rosso erinnert.
Da läßt sich auch Geneon (Pioneer) nicht lumpen, die diese Serie in den USA auf 7 DVDs veröffentlichen. Jede dieser DVDs kann mit einem anamorphen Bild aufwarten und auch die japanische und englische Dolby Digital 2.0 Tonspur kann überzeugen. Zwar würde man sich gerade bei dieser Serie eine echte Dolby Digital 5.1 Tonspur wünschen, doch die entsprechenden Produktionskosten dürften nahezu jedes Budget sprengen und die gute Dolby Prologic Abmischung läßt viele Dolby Digital 5.1 Upmixe ausgesprochen alt aussehen.
Und auch die englische Synchronfassung versucht dem Niveau der Serie gerecht zu werden.
Die Extras bieten den gewohnten Mix aus vereinzelten Interviews, Entwurfszeichnungen und hochwertigen Inlays, zusammen mit gut designten Covern, die vor allem durch ihre leichten Silbereffekte Blicke auf sich lenken.
Da kann man nur gespannt sein, wie sich im Vergleich die sechs deutschen DVDs machen, die Panini angekündigt hat, die pro DVD 25 Euro kosten und auch eine deutsche Synchronfassung enthalten sollen.
Last Exile
Format: TV-Serie mit 26 Folgen
Umfang: 7 DVDs
Ländercode: 1
Herausgeber: Geneon
Listenpreis: $29.98 pro DVD
Lucky ✰ Star – Anime-Vorurteile in Aktion
Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 57, Seite 10, Juli 2009
Eigentlich haben wir es hier nur mit der Geschichte von vier Schulmädchen zu tun, aber ihre Charaktere kratzen stark an den Grenzen der Realität.
Da ist zum einen Konata, die mit ihrer sportlichen Konstitution ein Gewinn für jeden Club wäre, aber das kommt für sie überhaupt nicht in Frage, denn damit würde sie ja ihre geliebten Prime-Time-Animes verpassen. Wegen ihrer starken Beschäftigung mit solchen Sachen kommen auch Hausaufgaben und Lernen ein wenig kurz, doch wozu gibt es gute Freundinnen, bei denen man abschreiben kann?
Für Prüfungen kann man schließlich einfach die ganze Nacht davor durchbüffeln. Man kann nicht behaupten, dass sie sich zu viel mit Anime und Computerspielen beschäftigt, sondern eher, dass sie nur zu selten aus diesen Welten auftaucht. Ein Otaku, wie er im Buche steht, wenn da das Geschlecht nicht wäre.
Dann gibt es ihre Klassenkameradin Tsukasa, die sich immer noch eher wie ein kleines Mädchen benimmt und auch gerne mal einen ganzen Tag verschläft und dann peinlich berührt ist, wenn man bei der ärztlichen Untersuchung ihre Unterwäsche mit Tiermotiven sieht. Mit anderen Worten: die Lolicon-Abteilung.
Tsukasas Schwester ist Kagami, eigentlich der normalste der vier Hauptcharaktere. Doch sie scheint immer nur mit ihrer Schwester herumzuhängen, um die Absonderlichkeiten ihrer Freundinnen vorzuführen. Und dann gibt es noch die hoch gewachsene Miyuki, ein Moe-Charakter wie er auch im Buche steht. übergroße Brille, sehr gut in der Schule, schusselig und nie kommt ein böses Wort über ihre Lippen.
Jede Folge dieser 24 Teile umfassenden TV-Serie besteht aus einzelnen Geschichtchen, die sich um Erkältungen, das korrekte Essen verschiedener Gerichte und ähnliche, eher unbedeutende Sachen drehen. Der größte Teil der Komik kommt durch die vollkommen überdrehten Charaktere zustande – vor allem Konata ist in der Beziehung eine Nummer.
Wer außer ihr kommt auf die Idee, dass Jungen es vermutlich lieben, zum Zahnarzt zu gehen, weil es da um Bohrer geht und sie ja Anime, in denen sich gewaltige Roboter mit riesigen Bohrern bekämpfen, mögen…
Oder Konata erwähnt, dass sie einen Teilzeitjob hat und ihre Freundinnen stellen sich vor, wo man wohl jemanden wie Konata einsetzen könnte…
Natürlich in einem Cosplay-Café!
Man merkt schon: alles vollkommen logisch und normal… (Wobei man insgesamt diese Art von Humor schlecht beschreiben kann, um einen wirklichen Eindruck der Serie zu vermitteln.)
Der Zeichenstil ist im Grunde sehr einfach gehalten, dabei würde man die Charaktere wohl eher als 12-13-jährige einstufen, obwohl sie eigentlich 16 sein sollen…
Am Ende jeder Episode kommt dann immer eine kleine Spezialshow, der sogenannte „Lucky Channel“ unter der Führung der kleinen und süßen KOGAMI Akira, doch irgendwie rutscht sie durch SHIRAISHI Minoru, einen Jungen aus Tsukasas Klasse, immer wieder aus ihrer Rolle und man erfährt einige Dinge, die so überhaupt nicht zu ihrem niedlichen Image passen.
So wird ihre eigentlich zuckersüße Stimme plötzlich tief und genervt und sie zeigt, wie zynisch sie in Wirklichkeit ist, da sie sich von allen ausgenutzt vorkommt. Kostprobe gefällig?
„Ok, ich verstehe, die ganzen Verrückten sind hinter Miyuki her, aber ich habe zumindest die Pädophilen“… Man merkt schon, dass dies eine Serie ist, die es nicht auf das normale Publikum abgesehen hat, sondern auf die Hardcore-Otakus, die mit den vielen Anspielungen auf uralte Serien oder andere Fans auch wirklich etwas anfangen können, doch bei denen ist es ein absoluter Volltreffer.
In Bezug auf den Ton gibt es auf den DVDs zwar nur englischen und japanischen Dolby-Digital-2.0-Ton, doch die Serie lebt sowieso nicht von Musik oder Effekten, einzig den Stimmen kommt eine größere Bedeutung zu. Die Sprecherinnen müssen die Charaktere und die Gags richtig herüberbringen und das gelingt sowohl den japanischen als auch den englischen Sprechern hervorragend.
Auch bei den gelben Untertiteln mit schwarzem Rand kommen keine größeren Probleme auf.
Kommen wir nun zu den Extras: Da sind an erster Stelle die Liner Notes auf dem Beipackzettel der DVD zu nennen. Dem gleichen Zweck dienen bei den Extras noch so genannte Key Scenes, wo Standbilder mit erklärenden Untertiteln auf besondere Elemente verweisen. Ansonsten gibt es außer den üblichen Werbetrailern noch ein Videotagebuch über Werbeaufnahmen mit dem Sprecher von SHIRAISHI Minoru. Alles in allem eine wirklich gute Serie für die etwas ernsthafteren Fans, die aber dennoch ihr Hobby nicht zu ernst nehmen, während der eher unbelastete Zuschauer hier von den zahlreichen Anspielungen regelrecht überrollt wird.
Lucky ✰ Star
24-teilige TV-Serie auf 6 DVDs
Herausgeber: Bandai Entertainment
Ländercode: 1
Ton: Englisch, Japanisch Dolby Digital 2.0
Listenpreis: $29,98 pro DVD
Ladius
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: OVA, englisch synchronisiert, 48 Min.
Firma: Western Connection
Bei Ladius handelt es sich um einen typischen Vertreter des Giant Robo bzw. Mecha Genres.
Hervorzuheben ist die recht gute Grafik. Leider wurde dafür an der Story gespart, so daß diese kaum der Rede wert ist.
Insgesamt kann man die OVA aber trotzdem noch als ganz nett einstufen, weshalb ich ihr auch 3 Sterne gegeben habe.
Trotz des etwas freizügigen VHS-Covers ist diese OVA auch für Kinder vollkommen unbedenklich.
Daten
Titel: Ladius
Originaltitel: Makyo Gaiden Le Deus
Regie: Hiroshi Negishi
Drehbuch: Hideki Sonoda
Musik: Hiroyuki Namba
Bemerkung: Hiroyuki Namba produzierte später auch die Musik für Armitage III.
Produktionsjahr: 1987
Genre: Science-fiction / Mecha
Landlock
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, englisch synchronisiert, 2 Folgen (1 Kassette), Laufzeit 93 min
Firma: Manga Video
Der junge Lue’der hatte eine recht friedliche Kindheit. Doch genau an dem Abend, an dem er als „User of the Wind“ und Nachfolger seines Vaters initiiert wird, greifen Einheiten von Zul’earth sein friedliches Dorf an. Im Verlauf des Kampfes wird sein Vater von Aga’lee, der Anführerin der gegnerischen Truppen und Tochter des Herrschers von Zul’earth, getötet.
Aga’lee, deren linkes Auge eine blaue Färbung aufweist, handelt im Auftrag ihres Vaters. Sie soll den Träger des roten Auges finden und als Gefangenen zurückbringen. Als sie jedoch Lue’der, der sich als der Gesuchte herausstellt, gefangen nehmen will, geschieht etwas Unerwartetes. Offenbar verfügt er über geheimnisvolle Kräfte, mit denen er sich vorerst in Sicherheit bringen kann.
Zusammen mit seiner Schwester und einem Insektenforscher flieht Lue’der vor den feindlichen Truppen. Doch das Glück hält nicht lange an und sie werden doch noch gefangen genommen. Schließlich offenbart sich, daß vieles nicht so ist, wie es den Anschein hatte. Aga’lee ist gar nicht die Tochter des Herrschers, sondern die Zwillingsschwester von Lue’ders Schwester!
Sie hat also ihren eigenen Vater umgebracht, während der Herrscher von Zul’earth zu einer Gefahr für die ganze Menschheit geworden ist. Zusammen mit einem Vertrauten befreit Aga’lee die Gefangenen und flieht. Doch haben sie überhaupt eine Chance gegen den gewaltigen Militärapparat von Zul’earth und dessen Herrscher?
Weiter kompliziert wird die ganze Angelegenheit noch dadurch, daß Lue’der Aga’lee immer noch haßt, da er ihr nicht so einfach vergeben kann.
Die Qualität der Zeichnungen ist sehr gut und auch die Animationen gehen im allgemeinen in Ordnung. Leider gibt es jedoch einige merkwürdige Aussetzer. So hat man es z.B. tatsächlich einige Male fertig gebracht, das Meer als festes Hintergrundbild darzustellen, was dann eher an eine Mondlandschaft erinnert.
Die Hintergrundmusik ist zwar nicht besonders vielfältig, hört sich aber meist recht gut an und auch die englische Synchronisation geht noch in Ordnung.
Die Story hat jedoch einige kleinere Schwächen. So macht sie einem den Einstieg nicht besonders leicht und im späteren Verlauf hat sie Probleme mit der Geschwindigkeit. Einige wichtige Dinge werden nur gestreift, während man sich in anderen Szenen sehr viel Zeit läßt.
Was nun die Bewertung ein wenig schwierig macht ist die Tatsache, daß die OVA auf einigen Bildern von Masamune Shirow basiert, was man vor allem dem Chara-Design anmerkt. Während also für Shirow-Fans diese OVA eine Empfehlung sein kann, könnten für andere die optischen Schwächen und Unzulänglichkeiten der Story eher den Ausschlag geben.
Daten
Titel: Landlock
Originaltitel: Landlock
Regie: Yasuhiro Matsumura
Drehbuch: ORCA
Character Design: Kazuto Nakazawa and Seiji Handa
Musik: Matsuo Hayato
Vorlage: Videospiel von SEGA mit Character-Design von Masamune Shirow
Produktionsjahr: 1995
Genre: Fantasy / Action
Laputa Castle in the Sky
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 8 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm
Firma: Tokuma
Und wieder haben wir einen Miyazaki-Film vor uns. Nach dem Erfolg von Nausicaä gründete man zur Produktion dieses Films das legendäre Studio Ghibli, dem auch solche Meisterwerke wie Grave of the Fireflies zu verdanken sind.
Der Film beginnt an Bord eines Luftschiffes, das von Luftpiraten angegriffen wird. Diese haben es auf das Mädchen Sheeta abgesehen, die sich an Bord befindet und einen sehr wertvollen Levitationsstein trägt. Als Sheeta jedoch auf der Flucht vor den Piraten aus einem Fenster klettert, stürzt sie in die Tiefe. In den sicheren Tod?
Nein, denn schon in einigem Abstand über dem Boden beginnt der Stein zu leuchten und verlangsamt den Sturz. Diesen Vorfall beobachtet der junge Pazu und fängt das sanft wie eine Feder schwebende Mädchen auf.
Genau wie Sheeta hat er keine Eltern mehr und lebt allein in einer armen Minenkolonie. Pazus Vater hatte die letzten Jahre seines Lebens mit der Suche nach der am Himmel schwebenden Stadt Laputa verbracht, von der auch ein Bild in Pazus Wohnung hängt. Doch warum starrt Sheeta dieses Bild so an?
Hat sie etwa etwas mit der sagenumwobenen Stadt zu tun?
Diese Überlegung wird jedoch unterbrochen, als ein Auto mit verkleideten Luftpiraten in der Kolonie auftaucht. Als die Kinder fliehen, müssen sie feststellen, daß nicht nur die Piraten den Stein haben wollen. Auch das Militär ist hinter dem Stein her und nimmt Sheeta gefangen.
Durch einen auf die Erde gestürzten Roboter auf die überlegene Technologie von Laputa aufmerksam geworden, hoffen sie, mittels des Steins und des Mädchens die Kontrolle über Laputa erlangen zu können. Um Sheeta aus den Klauen des Militärs zu befreien, geht Pazu ein Bündnis mit den gar nicht mal so üblen Piraten ein. (Soweit ein kurzer Einblick in die Handlung.)
Die Zeichnungen und Animationen sind (wie nicht anders zu erwarten war 😉 ) für das Produktionsjahr 1985/1986 hervorragend. Wie in fast jedem Miyazaki-Film (Ausnahme: Mononoke Hime) tauchen auch hier wieder sehr viele und beeindruckende Flugszenen auf, wobei vor allem die Gefährte der Luftpiraten ins Auge fallen. Man könnte sie am ehesten als eine Art Autoscooter mit zwei Paar Libellenflügeln und Düsenantrieb bezeichnen.
Der Soundtrack ist nicht zu verachten und auch die Story hat es mal wieder in sich. Sie befaßt sich diesmal mit dem Umgang des Menschen mit der Technik, und auch das Verhältnis Technik zu Natur wird ein wenig gestreift.
Insgesamt ein Film für die ganze Familie, obwohl er nicht ganz an die Spannung und das Charisma von Nausicaä heranreicht. Er dürfte jedoch durch den weitgehenden Verzicht auf Gewalt-Szenen für viele an leichte Disney-Kost gewohnte Zuschauer besser zugänglich sein. Und mit diesen Filmen nimmt es auch Laputa noch spielend auf.
Leider trifft man auf das von vielen Miyazaki-Filmen bekannte Problem: Es gibt ihn in Deutschland einfach nicht. Während also Laputa in den USA und Großbritannien (aufgrund des Disney-Miyazaki-Deals) auf DVD veröffentlicht wurde (unter dem Titel Castle in the Sky), hat sich Buena Vista Deutschland noch nicht zu derartigen Plänen geäußert.
Wer gewisse Ähnlichkeiten zwischen Laputa und Nadia (im deutschen Fernsehen unter dem Titel Die Macht des Zaubersteins gelaufen) sieht, liegt damit gar nicht so verkehrt. Miyazaki baute den Film auf dem Konzept für eine nicht umgesetzte TV-Serie auf. Einige Jahre später übergab dann die Produktionsgesellschaft, welche die Rechte an diesem Konzept hatte, den Entwurf mit dem Auftrag eine Fernsehserie zu erstellen, an das neu gegründete Studio Gainax.
Daten
Originaltitel: Tenkuu no Shiro Laputa
Regie: Hayao Miyazaki
Drehbuch: Hayao Miyazaki
Character Design: Hayao Miyazaki
Musik: Jo Hisaishi
Vorlage: Hayao Miyazaki
Produktionsjahr: 1985/86
Genre: Science-fiction / Fantasy
Laughing Target
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA, englisch synchronisiert, Laufzeit 48 Minuten
Firma: Manga Video
Die Mutter der kleinen Azusa, Chefin ihres Familienclans, arrangiert gegen den Willen aller anderen, dass ihre Tochter später einmal ihren Cousin zweiten Grades, Yuzuru, heiraten soll.
Jahre später hat Yuzuru diese Vereinbarung schon längst vergessen und eine eigene Freundin. In dieser Situation taucht Azusa, deren Mutter ein halbes Jahr zuvor auf mysteriöse Weise starb, plötzlich wieder auf und beharrt unbeirrbar auf ihrer Verlobung mit Yuzuru.
Als kurze Zeit später seine Freundin Satomi nur knapp mehreren Anschlägen entkommt, beginnt Yuzuru sich zu fragen, ob die unheimlich wirkende Azusa etwas damit zu tun haben könnte…
Die zeichnerische Qualität dieser OVA geht zwar in Ordnung, doch die Animationen sind ziemlich bescheiden und auch der Soundtrack läßt einiges zu wünschen übrig. Die Story ist dafür interessant, aber auch ausgesprochen düster. Und warum bewerte ich bei dieser passablen Beschreibung den Film mit lediglich 2 von 5 Sternen?
Nun, zum einen ist die englisch synchronisierte Fassung ziemlich schlecht. Die Sprecher geben sich zwar etwas Mühe, doch die Stimmen sind schlecht ausgesucht. Was meinen Eindruck weiterhin trübt, ist das Chara-Design. Es ist zwar nicht schlecht, doch meiner Meinung nach passt es einfach nicht zu der sehr düsteren Geschichte.
Daten
Originaltitel: Warau Hyoteki
Regie: Toru Matsuzono
Drehbuch: Tomoko Konparu, Hideo Takayashiki
Art: Naoko Yamamoto, Mami Endo
Art Director: Torao Arai
Original Character Design: Rumiko Takahashi
Animation Character Design: Hidekazu Obara
Musik: Kuni Kawauchi
Music Director: Hiroshige Takeda
Photography Director: Takeo Kobayashi
Sound Effects Director: Shigeharu Shiba
Produzenten: Yuji Fukawa, Kazu Tachibara, Ren Usami, Takeshi Asami
Produktion: Toru Matsuzono
Planning: Shogakukan
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi
Laufzeit: 48 Minuten
Produktionsjahr: 1985
Genre: Horror / Mystery
Leda – The Fantastic Adventure of Yohko
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: Film, NTSC, englisch untertitelt, Laufzeit: 73 Minuten
Firma: The Right Stuf
Um sich selbst Mut zu machen und dem Jungen ihrer Träume ihre Liebe gestehen zu können, hat das Mädchen Yohko sich ein Lied komponiert. Doch kaum, daß das Lied zum Einsatz kommen soll, findet sich Yohko in einer anderen Welt mit fremden Tieren und Pflanzen wieder. Offenbar hat sie ein Mittel entdeckt, um zwischen den Dimensionen zu reisen.
Um dieses Mittel in die Hände zu bekommen, sind daher sogleich die Schergen von Lord Zell hinter Yohko her. Doch glücklicherweise verfügt sie nun über größere Kräfte und findet außerdem in dem sprechenden Hund Lingum und der Schrein-Jungfrau Yoni neue Freunde.
Die Zeichnungen und Animationen gehen für eine OVA von 1985 gerade noch in Ordnung. Das Chara-Design ist zwar gut gelungen, doch fallen einige Schwächen im handwerklichen Bereich recht unangenehm auf.
Der Soundtrack erfüllt seinen Zweck, obwohl er teilweise sehr einfach aufgebaut ist und recht dumpf klingt, was aber natürlich auch an der diesem Review zugrundeliegenden VHS-Kassette liegen könnte.
Die Story wiederum ist ein ausgesprochener Genremix. Während Yohkos Schwertkämpfe und die Fähigkeiten des sprechenden Hundes Lingum eher an Fantasy denken lassen, kommen durch Yohkos Wunschbeziehung auch romantische Elemente ins Spiel. Einige zurückgelassene Maschinen der Göttin Leda sorgen schließlich dafür, daß auch die Mecha-Fans auf ihre Kosten kommen.
Alles in allem eine ganz nette Geschichte ohne besondere Höhepunkte, die wegen der technischen Probleme mit Punktabzügen belegt wurde.
Daten
Titel: Leda – The Fantastic Adventure of Yohko
Originaltitel: Genmu Senki Leda
Regie: Kunihiko Yuyama
Drehbuch: Junki Takegami, Kunihiko Yuyama
Character Design: Mutsumi Inomata
Musik: Shiro Sagisu
Produktionsjahr: 1985
Genre: Fantasy
Legend of Crystania – The Motion Picture
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: Film, englisch untertitelt / synchronisiert, deutsch untertitelt, Laufzeit 85 Minuten
Firma: A.D. Vision (englische Fassung), Anime Virtual (deutsche Fassung)
Dieser Film spielt im gleichen Universum wie Record of Lodoss War (von dem man auch einige Charaktere übernahm), jedoch 300 Jahre in der Zukunft.
Die Götter hatten sich in ein Land zurückgezogen und es von der Außenwelt mit einer riesigen Mauer abgeschirmt. Dieses Land nennt man Crystania.
Der junge Redon ist Sohn eines Barons in einem an Crystania angrenzenden Land. Als seine Eltern von politischen Gegnern umgebracht werden, flieht er zusammen mit einem Diener, dem Magier Nasere und der Priesterin Aderishia. Als sie die Mauer von Crystania erreichen, spricht eine Stimme zu Redon und verspricht ihm die Macht, um sich rächen zu können.
Zusammmen mit seinen zögernden Gefährten betritt er die Mauer. Dabei werden sie vom Kämpfer Orville und dessen Tochter (?) Laifan, die Geister beschwören kann, beobachtet. Sie folgen Redon, da man Orville den Mord in die Schuhe schieben wollte und er hofft Beweise für seine Unschuld zu erhalten. Doch in Crystania sieht es gar nicht aus wie in einem Land der Götter.
Verfeindete Gruppen von Gestaltwandlern kämpfen gegeneinander um die Herrschaft. Doch die größte Macht besitzt der grausame Barbas (der auch die Stimme war, die Redon nach Crystania lockte). Was jedoch kaum jemand weiß: Der Körper von Barbas gehörte einem gewissen Ashram, der sich vor 300 Jahren für das Schicksal seiner Leute opferte.
Die Dunkelelfe Sheru, die in Wirklichkeit Pirotess heißt, versucht ein Mittel zu finden, Barbas wieder aus Ashrams Körper zu vertreiben.
Die zeichnerische Qualität ist bei diesem Film so eine Sache. Im allgemeinen bewegt sie sich auf dem Niveau einer mittelmäßigen OVA-Serie, und nur selten könnte man meinen es mit einem wirklichen Kinofilm zu tun zu haben. Dafür hat man die Animationen zum Teil sehr gut ausgearbeitet. Doch dann gibt es auch noch Szenen, in denen die Charaktere derart farbarm und grob dargestellt sind, daß man sogar bei einer TV-Serie nach Luft schnappen würde.
Ein ähnliches Bild des Schreckens stellen die sehr groben Feuereffekte dar, die gelegentlich verwendet werden. Zum Glück hat nicht auch der Soundtrack mit derartigen Qualitätsschwankungen zu kämpfen und ist recht gut gelungen (so ziemlich das Beste an diesem Film).
Die Story bietet zwar nichts grundlegend neues, dürfte aber bei Fans von Record of Lodoss War recht gut ankommen, auch wenn eine Reihe von Fragen offen bleiben. Dies ist aber in Anbetracht der relativ kurzen Spielzeit verständlich.
Wären die zeichnerischen Aussetzer nicht gewesen, hätte man wohl in der Bewertung mindestens über 4 Sterne reden können, doch in Anbetracht der Fehler kann ich nur 3 Sterne geben.
Daten
Titel: Legend of Crystania – The Motion Picture
Originaltitel: Crystania no Densetsu
Regie: Ryutaro Nakamura
Drehbuch: Ryo Mizuno
Character Design: Yoshifumi Takaraya, Hiroshi Sato
Musik: Michiru Ohshima
Vorlage: Record of Lodoss War von Ryo Mizuno
Produktionsjahr: 1995
Genre: Fantasy
Legend of Crystania – OVAs
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, NTSC, 3 Folgen (1 gesehen), englisch untertitelt / synchronisiert, deutsch untertitelt, Laufzeit 55 Minuten je Folge
Firma: A.D. Vision (englische Fassung), Anime Virtual (deutsche Fassung)
Die OVA-Serie fängt genau da an, wo der Film endete. Der eigentliche Hauptgegner ist besiegt und die Welt von Crystania beginnt sich langsam zu erholen, während unsere Helden versuchen sich dort einzuleben. Doch da taucht bereits ein neues Chaos auf, denn der alte Konflikt ist noch nicht gelöst, sondern hat sich nur verlagert.
Die Zeichnungen sind weiterhin auf dem Niveau des Films, ohne sich allerdings dessen Ausrutscher zu leisten. Dafür wurden die Animationen vereinfacht. Insgesamt bewegt man sich aber auf einem recht ordentlichen OVA-Niveau. Auch an das Chara-Design hat man sich nach dem Film bereits gewöhnt.
Der Soundtrack orientiert sich im wesentlichen am Movie und auch die wenigen neuen Stücke hören sich recht gut an. Die englisch synchronisierte Fassung ist ebenfalls ganz brauchbar, wenn man die kleine Laifan ignoriert.
Die eigentliche Story konzentriert sich vor allem auf die Punkte, die im Film nicht ausreichend erklärt wurden und wirkt daher nicht wie ein nachträgliches Anhängsel. Sollten sich die Unklarheiten zum Ende der OVAs geklärt haben, hätte sie sich ihre 4 Sterne, trotz eines etwas verworrenen Beginns und des recht gewöhnungsbedürftigen Chara-Designs, wirklich redlich verdient.
Daten
Titel: Legend of Crystania – OVAs
Originaltitel: Crystania no Densetsu OVA
Regie: Yoshifumi Takaraya
Drehbuch: Ryo Mizuno
Character Design: Yoshifumi Takaraya
Musik: Michiru Ohshima, Nobuhiko Sabashi
Vorlage: Record of Lodoss War von Ryo Mizuno
Produktionsjahr: 1996/1997
Genre: Fantasy
Legend of Lemnear
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA, englisch untertitelt
Firma: US Manga Corps
Auch wenn beide Filme inhaltlich nichts miteinander zu tun haben, stellt diese OVA in gewisser Weise den Vorgänger von Plastic Little dar.
Lemnear reist, allein mit ihrem Reittier, einer Mischung aus Saurier und Vogel, durch das Land. Sie ist beseelt von dem Gedanken, den Tod ihrer Eltern zu rächen. Was sie aber noch nicht weiß: Sie ist der Silberchampion, dem prophezeit ist den Dark Lord zu stürzen, der das Land beherrscht. Doch kaum hat sie die Stadt betreten, wird sie auch schon gefangen genommen.
Die zeichnerische Qualität ist für das Produktionsjahr (1993) sehr gut, kann sich aber nicht mit Plastic Little messen.
Der Soundtrack hört sich trotz seines simplen Aufbaus recht gut an (auch wenn einige der Synchronstimmen ziemlich matt klingen).
Die Story ist allerdings sehr gestrafft, um möglichst viel Zeit für den Endkampf zu haben. Ganz nett, aber mehr auch nicht.
Daten
Titel: Legend of Lemnear
Originaltitel: Kyokuguro no Tsubasa: Valkisus
Regie: Kinji Yoshimoto
Drehbuch: Kinji Yoshimoto
Character Design: Satoshi Urushihara
Musik: Norimasa Yamanaka
Vorlage: Idee von Satoshi Urushihara
Produktionsjahr: 1993
Genre: Fantasy
Legend of the Forest
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: Kurzfilm (ohne Dialoge), NTSC, Laufzeit 25 Minuten
Firma: The Right Stuf
Hier haben wir einen kleinen zweiteiligen Kurzfilm von Osamu Tezuka vor uns, der nicht zu Unrecht als einer der Väter des Anime angesehen wird.
Der erste Teil handelt von einer jungen Flughörnchenfamilie, die durch einen Holzfäller ihren Baum wechseln muß. Dabei geht ein Junges verloren, das aber aufgrund der Fürsorge eines anderen Baumes heranwächst. Als es ausgewachsen ist, taucht der Holzfäller wieder auf und bedroht den Baum des Flughörnchens. So beginnt ein Kampf um Leben und Tod…
Der zweite Teil handelt vom gleichen Problem auf einer globaleren Ebene. Da der Mensch immer weiter vorrückt und die Wälder zerstört, treten die Bewohner des Waldes zusammen, um zu beraten, wie man dem Menschen begegnen soll, mit Kampf oder mit Freundschaft.
Die Zwerge setzen sich schließlich durch und entsenden eine Gruppe mit einem Freundschaftsangebot. Doch wird der Mensch in seiner Gier auf dieses Angebot eingehen?
Was diesen Film so besonders macht sind seine Animationen. So beinhaltet der erste Teil praktisch die Geschichte des Animationsfilms. Er beginnt mit den detailreichen Naturzeichnungen vom Ende des 19. Jahrhunderts. Doch im Laufe der Handlung entwickeln sich die Zeichnungen über die einfachen Schwarz-Weiß-Animationen der ersten Zeichentrickfilme hin zu den Darstellungen eines heutigen Zeichentrickfilms.
Der zweite Teil wiederum ist eine deutliche Hommage an die alten Fleischer-Zeichentrickfilme. Als Soundtrack dient Tschaikowskys 4. Symphonie. Dabei wurde im ganzen Film auf jeglichen Dialog verzichtet, stattdessen wird die gesamte Geschichte von den ausdrucksstarken Bildern und der Musik erzählt.
Bei weitem kein typischer Anime, doch wenn man auch mal ein eher künstlerisches Werk sehen möchte, sollte man diesen Film trotz seiner Kürze unbedingt in die engere Wahl ziehen.
Daten
Titel: Legend of the Forest
Originaltitel: Mori no Densetsu
Regie: Osamu Tezuka
Character Design: Osamu Tezuka
Musik: Peter Tschaikowsky, 4. Symphonie
Vorlage: Idee von Osamu Tezuka
Produktionsjahr: 1987
Genre: Kurzfilm
Legend of the Four Kings
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 12 Folgen à 45 Min., davon 6 beurteilt, englisch synchronisiert
Firma: Manga Video
Diese Reihe handelt von vier Brüdern, die sich bei Gefahr in Drachen verwandeln können. Sie werden jedoch von mehreren Organisationen bedroht, auf deren Gehaltsliste sogar ganze Regierungen stehen. So hat es sich zum Beispiel ein Wissenschaftler zum Ziel gesetzt einen der Brüder bei lebendigem Leib zu sezieren, um hinter das Geheimnis ihres Blutes zu kommen.
Die Zeichnungen und Animationen sind für eine OVA-Reihe aus den Jahren 1991-93 schlicht induskutabel. Das fällt vor allem in den späteren Folgen auf.
Der Soundtrack ist annehmbar, kann einem aber auf Dauer auch ziemlich auf die Nerven gehen.
Die Story hat zwar einige ganz nette Ansätze (auch wenn bei den Verschwörungstheorien etwas übertrieben wurde), doch die Handlung verläuft einfach zu langsam und hat zu viele sich wiederholende Elemente (man nehme einen der Brüder gefangen, bringe ihn in Lebensgefahr, so daß er sich in einen Drachen verwandelt und seine Umgebung verwüstet), um den Zuschauer wirklich zu interessieren.
Insgesamt eine Reihe auf die man gut verzichten kann, nicht zuletzt auch wegen der eher unterdurchschnittlichen englischen Synchronisation.
Daten
Titel: Legend of the Four Kings
Originaltitel: Sohryuden
Regie:
- Shigeru Ueda (1-2)
- Yoshihiro Yamaguchi (1-4)
- Hidemi Kubo (2-4)
- Renji Kawabata (5-6)
- Shinji Sakai (5-6)
- Harumi Tamano (7-10)
- Kyosuke Mikuriya (9-12)
Drehbuch: Akinori Endo
Character Design:
- Shunji Murata (1-12)
- Kenichi Maeshima (9-12)
Musik: Hiroyuki Namba
Musik Director: Susumu Aketagawa
Vorlage: Idee von Yoshiki Tanaka
Produktionsjahr:
- 1991 (OVA 1-3)
- 1992 (OVA 4-8)
- 1993 (OVA 9-12)
Genre: Science-fiction / Fantasy
Lily C.A.T.
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA, Laufzeit 70 Min., deutsch untertitelt
Firma: OVA Films
Ein Raumschiff soll im Auftrag eines großen Konzerns einen Planeten erforschen.
Auf dem Flug schlägt allerdings ein Gesteinsbrocken in das Raumschiff ein. Dadurch kommt etwas Fremdes an Bord, das ein Besatzungsmitglied nach dem anderen auf mysteriöse Art und Weise umbringt.
Fangen wir mal mit dem Positiven an: Die zeichnerische Qualität ist annehmbar (Produktionsjahr 1987). Ansonsten bleibt kaum etwas. Was das Cover sagt, stimmt: Es ist ein Film in bester Alien-Tradition. Allerdings nur, wenn man darunter ein Abschreiben des Drehbuchs versteht, an dem dann nur noch kleinere Veränderungen vorgenommen wurden, die beinahe alle den Film verschlechtern.
Daten
Titel: Lily C.A.T.
Originaltitel: Lily C.A.T.
Regie: Hisayuki Toriumi
Drehbuch: Hiroyuki Hoshiyama
Character Design: Yasuomi Umetsu
Musik: Akira Inoue
Vorlage: Der bekannte Alien-Kinofilm
Produktionsjahr: 1987
Genre: Science-fiction / Horror
Love City
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: laut BBFC ab 12 Jahre, enthält aber einige Splatterszenen, daher eher ab 16
besprochenes Material: Kinofilm, englisch untertitelt, Laufzeit 86 Minuten
Firma: Western Connection
Ein Privatdetektiv mit einem Alkoholproblem flüchtet in einem Taxi vor einer Motorradgang. Doch plötzlich erhält die ganze Sache eine neue Dimension, denn die Verfolger besitzen künstliche PSI-Fähigkeiten und sind eigentlich hinter dem Mädchen her, das auf dem Beifahrersitz neben ihrem „Vater“ sitzt.
Denn auch der „Vater“ Kei hat künstliche PSI-Fähigkeiten (deren Stärke übrigens immer an einer Zahl auf der Stirn abzulesen ist) und das Mädchen Ai hat die Fähigkeit derartige PSI-Kräfte zu verstärken. Daraus entwickelt sich eine nicht uninteressante Science-fiction Geschichte um die Gefahren der Gen-Manipulation.
Im weiteren Verlauf spielt auch noch eine Katze eine gewisse Rolle, die es nur in Ausnahmefällen für nötig befindet, ihre Vorderpfoten mal nicht wie Hände einzusetzen…
Die Qualität der Zeichnungen geht für das Produktionsjahr 1986 noch in Ordnung, doch die Animationen hätte man besser machen müssen. Darüber können auch die verwendeten optischen Tricks nicht hinwegtäuschen.
Der Soundtrack ist zwar nicht gerade auf den neuesten Stand, geht aber in Ordnung (er klingt ähnlich wie der Soundtrack vom Dirty Pair Film Project Eden).
Die Story ist zwar ganz gut durchdacht, doch wirkt sie, genau wie das Design des ganzen Films, etwas überaltert. Außerdem kann sie sich nicht richtig für ein Genre entscheiden. So kommen nicht nur eine ganze Reihe von Splatter-Szenen vor, sondern auch einige Comedy-Einlagen, wie die schon erwähnte sehr vermenschlichte Katze. Und wieso läuft eigentlich die Frau K-2 später in einem Bunny-Kostüm herum?
Ein Film den man sich mal ansehen kann, aber nicht unbedingt eine Kaufempfehlung.
Daten
Titel: Love City
Originaltitel: Ai City
Regie: Koichi Mashimo
Drehbuch: Hideki Sonoda
Musik: Shiro Washizu
Produktionsjahr: 1986
Genre: Science-fiction / Action
Luna Varga
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 4 Folgen, englisch untertitelt, 2 Folgen pro Kassette, Laufzeit ca. 50 Minuten pro Kassette
Firma: A.D. Vision (USA)
Diese Reihe spielt mal wieder in einer Fantasy-Welt, wo Shapeshifter, also Menschen, die sich bei Bedarf in bestimmte Tiere verwandeln können, recht alltäglich sind. In dieser Welt liegt das kleine Königreich Rivensbell, das von der mächtigen Armee von Dunbas belagert wird.
Die zweite Prinzessin Luna will sich angesichts dieser Bedrohung nicht geschlagen geben und nimmt den Kampf auf. Nach einigen kleineren Vorfällen bekommt sie plötzlich Macht angeboten, die sie zum Wohle Rivensbells einsetzen möchte. Infolgedessen ist sie nun plötzlich mit der Stirn eines etwa 60 Meter großen Sauriers (der einem Allosaurus ähnelt) verwachsen, den sie kontrollieren kann.
Als sie jedoch das feindliche Heer besiegt hat, taucht plötzlich ein fliegendes Ungeheuer auf, das Lunas jüngere Schwester entführt. So macht sich Luna (immer noch auf dem Dämonen Varga festgewachsen) zusammen mit Roco, einem Shapeshifter der sich in eine fliegende Katze verwandeln kann, auf die Suche. Doch warum besitzt sie beim Zurückverwandeln einen Schwanz?
Nachdem Luna auf der ersten Kassette einige kleinere Probleme in einer Stadt hatte (welch eine Verfolgungsjagd! 😉 ), beginnt Folge drei gleich mit dem Kampf gegen eine mehrköpfige Seeschlange. Zusammen mit einigen neuen Freunden und dem Prinzen Mil befindet sich Luna auf dem Weg nach Dunbas, wo man vermutlich ihre Schwester gefangen hält.
Nachdem ein Angriff mit Hilfe ihres recht einfältigen Schwarzmagiers Gilbert abgewehrt werden konnte (wobei dieser auf einen ähnlich „fähigen“ Meister seiner Kunst traf), können Luna und Mil endlich in die Stadt gelangen. Doch dort hat nicht mehr der König das Sagen, sondern ein anderes Wesen, das auch Lunas Schwester gefangen nahm.
Und dieses Wesen ist so mächtig, daß sogar Varga selbst es fürchtet.
Hier haben wir es mal wieder mit einer Komödie reinsten Wassers zu tun, die hauptsächlich von ihren komischen Elementen lebt.
Die OVA ist meist recht gut gezeichnet, doch bei den Animationen hat man teilweise ziemlich gemogelt.
Die gute Musik (von Kenji Kawai) ist ein eindeutiger Pluspunkt, genauso wie Michie Tomizawas grelle Synchronstimme, die sehr gut zu Lunas Charakter paßt.
Die Story der ersten Kassette ist nicht sehr tiefsinnig, dafür leben die beiden Episoden recht stark von ihrem Humor. Auf der zweiten Kassette läßt der Humor leider ziemlich nach, dafür nimmt aber das Niveau der Geschichte deutlich zu. Das Ende hätte man allerdings auch wesentlich besser gestalten können.
So muß man wirklich ziemlich genau aufpassen, um zu wissen ob die Geschichte überhaupt ein Happy-End besitzt, oder nicht.
Daten
Titel: Luna Varga
Originaltitel: Majusenshi Luna Varga
Regie: Shigenori Koyama
Drehbuch: Aki Tomato, Yumiko Tsukamoto
Character Design: Yuji Moriyama
Musik: Kenji Kawai
Vorlage: Idee von Toru Akitsu
Produktionsjahr: 1991
Genre: Fantasy / Comedy
Lupin III – The Fuma Conspiracy
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA, englisch untertitelt, Laufzeit 74 Min.
Firma: Western Connection
Am Anfang dieser Geschichte steht die Hochzeit von Goemon, einem mit Lupin befreundeten Samurai. Und auch Lupin selbst überlegt, sich zur Ruhe zu setzen.
Inspektor Zenigata ist sogar in ein Kloster eingetreten, da er davon überzeugt ist, Lupins Ende in einer riesigen Explosion beobachtet zu haben. Doch plötzlich versuchen Gangster, eine wertvolle Urne auf der Hochzeit zu stehlen.
Als dies fehlschlägt, kidnappen sie einfach die Braut, denn mit der Urne ist der Plan zu einem riesigen Schatz verbunden, den der gegnerische Fuma-Clan haben will.
Lupin, Goemon, Jigen und Fujiko ziehen los, um die Braut auszulösen, da ihrer Meinung nach ein Menschenleben wichtiger ist als die Urne. Und wenn man dabei selbst den Schatz finden könnte, wäre die ganze Aktion auch noch ausgesprochen profitabel.
Davon darf natürlich Goemon nichts wissen, der ja auch den Schatz schützen muß.
In der Zwischenzeit wird Inspektor Zenigata mit Hilfe eines Fotos von einem Polizisten aus dem Ruhestand geholt.
Die zeichnerische Qualität und die Animationen sind für das Jahr 1987 fehlerfrei (auch wenn die Cels etwas farbenfroher sein könnten).
Die Musik spielt keine große Rolle.
Die Story ist eine sehr gute Mischung aus James Bond- und Indiana Jones-Elementen, die kombiniert mit einer gehörigen Portion Slapstick begeistern kann.
Insgesamt empfehlenswert. Nicht zuletzt da es sich um eine untertitelte Kassette handelt, so daß man Lupins japanischem Sprecher, der übrigens auch Ataru aus Urusei Yatsura und Leon aus Bubblegum Crisis seine Stimme lieh, ungestört genießen kann.
Und auch in dieser Folge von Lupin finden absolut geniale Autoverfolgungsjagden statt, die sogar durch Häuser führen.
Daten
Titel: Lupin III – The Fuma Conspiracy
Originaltitel: Lupin III: Fuma Ichizoku no Inbo
Regie: Masayuki Ozeki Drehbuch: Makoto Naito
Character Design: Yasuo Otsuka
Musik: Kiyoshi Miyaura
Vorlage: Rupan III Manga von Monkey Punch
Produktionsjahr: 1987
Genre: Krimi / Comedy
Lupin III – The Secret of Mamo
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch synchronisiert
Firma: Manga Video
Die Geschichte beginnt damit, daß Lupin (der hier mal wieder Wolf heißt) gehängt wurde. Doch Inspektor Zenigata traut dem Ganzen nicht und er scheint recht zu haben, denn er findet Wolf, noch höchst lebendig.
Dieser möchte unbedingt an Fujiko herankommen und sie heiraten. Um sie zu überzeugen stiehlt er sogar einen bestimmten Stein aus einer Pyramide, für den Fujiko einen Auftrag hat. Doch diese ist nicht bereit, ihn sich als Hochzeitsgeschenk übergeben zu lassen und versucht Wolf den Stein zu stehlen.
Da mit diesem permanent die Hormone durchgehen und er sich von Fujiko hereinlegen läßt, haben schließlich sogar seine beiden Freunde Goemon und Jigen genug und wenden sich von ihm ab.
Als er sich daraufhin wieder hereinlegen läßt, wird er schließlich zu Fujikos Auftraggeber gebracht…
Auch wenn es sich um einen Kinofilm handelt, sollte man sich von der Grafik und den Animationen nicht zuviel versprechen. Dieser Film ist aus dem Jahre 1978 – heute sehen die meisten Fernsehserien besser aus. Leider läßt auch die Hintergrundmusik nicht gerade Lobgesänge aufkommen, genauso wie die alles andere als gelungene englische Synchronisation von Manga Video (da ist sogar Castle of Cagliostro erheblich besser).
Die Story versucht zwar wieder eine Menge witziger Szenen einzubringen, doch der Film hat ziemlich unter Längen zu leiden. Was ich weiterhin als störend empfinde, ist ein schwerer Hintergrundfehler: Durch Klonen wird ein Mensch nunmal nicht unsterblich, denn dazu ist doch noch etwas mehr nötig.
Da hilft es auch nicht, daß sich dieser Film wesentlich enger an die TV-Serie und die Mangas hält als die anderen Filme (ganz zu schweigen von Castle of Cagliostro).
Daten
Titel: Lupin III – The Secret of Mamo
Originaltitel: Rupan vs fukusei-ningen
Regie: Soji Yoshikawa
Drehbuch: Atsushi Yamatoya, Soji Yoshikawa
Character Design: Yuzo Aoki
Musik: Yuji Ohno
Vorlage: Rupan III Manga von Monkey Punch
Produktionsjahr: 1978
Genre: Action / Comedy