R.O.D. – The TV Read or Dream die Zweite
Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 39, Seite 20, Oktober 2004
Während die dreiteilige OVA-Serie Read or Die inzwischen auch schon in Deutschland erschienen ist, gibt es in Japan dazu noch mehrere Romane und eine Manga-Serie. Zusätzlich gibt es eine weitere Manga-Serie namens Read or Dream. Als man sich nach dem großen Erfolg von Read or Die entschloß, eine TV-Serie zu erstellen, entschied man sich für eine Kombination der beiden Serien.
Und so beginnt die TV-Serie sechs Jahre nach der OVA-Serie und eine japanische Schriftstellerin namens SUMIREGAWA Nenene macht sich auf den Weg, um in Hongkong ihre Bücher zu signieren. Dort angekommen, wird sie von der energischen 24jährigen Michelle Chan und ihrer hochgewachsenen und stillen Schwester Maggie abgeholt, beide ausgewiesene Buchliebhaber. Im späteren Verlauf taucht auch noch die kleine, aber ausgesprochen zynische Anita als dritte und letzte Schwester auf, die Bücher nicht leiden mag.
Gemeinsam betreiben sie eine Detektei und erklären sich gegen den Willen Anitas bereit, Nenene zu unterstützen, nachdem ihr Hotelzimmer bei einem Anschlag in die Luft geflogen ist.
Und tatsächlich kommt es bei Nenenes Signierstunde zu einem Zwischenfall, bei dem ein Attentäter mit einer Bombe auftaucht und Nenene als Geisel nimmt. In dieser Situation offenbart sich, daß alle drei Schwestern Paper-Master sind und ähnlich wie Yomiko Readman mit Papier nahezu unglaubliche Dinge bewerkstelligen können.
Sie überwältigen den Attentäter und reisen später zusammen mit Nenene nach Japan, wo sie als Leibwächter engagiert werden und schließlich sogar in Nenenes Wohnung einziehen…
Doch damit sind sie auch in unmittelbarer Nähe von Yumikos ehemaliger Wirkungsstätte, und während ihre älteren Schwestern die Buchhändler der Umgebung in Aufregung versetzen, fällt die Entscheidung, daß Anita in die Schule muß. Hier landet sie in der Bibliothek, als ein Besucher angeschossen wird, weil er es offenbar auf das gleiche Buch abgesehen hatte wie der Attentäter. Doch niemand hatte mit der jüngsten der „Papier-Schwestern“ gerechnet…
Zunächst lebt R.O.D. (es ist weder Read or Dream noch Read or Die) vor allem von den Charakteren.
Da ist zum einen die ehemals erfolgreiche, leicht aggressive Schriftstellerin Nenene, die seit dem Verschwinden ihrer Freundin Yomiko ihre Inspiration verloren hat. Dazu kommen die energische, doch häufig ziemlich ungeschickte Michelle, die für den Fernkampf zuständig ist, die stille Maggie, die mit ein paar Büchern und einer stillen Ecke vollkommen zufrieden ist und aus Papier hilfreiche Tiere bastelt und schließlich die hyperaktive kleine Zynikerin Anita, die mit ihrer übermenschlichen Geschicklichkeit im Nahkampf ihre Talente einsetzt, womit auch gleich die richtige Mischung für Actionsequenzen vorhanden ist.
Doch im weiteren Verlauf werden die Verknüpfungen zur OVA immer bedeutsamer. So kann man schon am Ende der ersten DVD einen kurzen Blick auf Joker erhaschen, während man im weiteren Verlauf einige Ereignisse der OVA in einem etwas anderen Licht sehen wird, auch wenn das Ende ein wenig ungeschickt ist.
Die Bildqualität der TV-Serie ist dabei (vor allem in der ersten Folge) recht ordentlich, was zum Teil auch darauf zurückzuführen ist, daß für die DVD-Veröffentlichung wieder ein paar Szenen und Einstellungen verbessert wurden. Die DVDs können dabei mühelos mithalten und selbst Standbilder sehen aus wie in die Bildröhre des Fernsehers eingraviert.
Der Soundtrack steht dem Visuellen in nichts nach. Sowohl die japanische wie auch die englische Synchronfassung liegen im Dolby Digital 5.1-Format vor. Dabei werden die Surroundlautsprecher zwar nur zurückhaltend eingesetzt, doch man nutzt die Möglichkeiten des Formates, um auch die vordere Bühne zu erweitern. Zusätzlich gibt es den japanischen Ton auch noch einmal in Stereo.
Die Extras beschränken sich neben den üblichen Entwurfszeichnungen auf eine Kommentarspur während der ersten Folge, in der der englische Produzent, der Autor der Untertitel sowie der Synchronregisseur einige recht interessante Details erzählen. Zum Beispiel, daß in dieser Serie alle Kinder in der englischen Fassung auch wirklich von Kindern gesprochen werden, obwohl dies für die Crew eine ziemliche Belastung war.
Der größte Schwachpunkt der Serie dürfte neben der Streckung der TV-Serie auf 7 DVDs die dumme Angewohnheit von Pioneer/Geneon sein, daß man wieder die Episoden-Previews von den Folgen getrennt in die Extras gepackt hat, obwohl diese eine angenehme Abwechslung gebracht hätten. Insgesamt eine nette Serie mit einer ordentlichen DVD-Fassung, aber auch einigen Schwächen im Abschluß.
R.O.D. – The TV
TV-Serie, 26 Folgen auf 7 DVDs
Herausgeber: Geneon
Ländercode: 1
Listenpreis: $29.98 pro DVD
Rail of the Star
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch synchronisiert, englisch untertitelt, Laufzeit 80 Min.
Firma: ADV Films
Das kleine Mädchen Chitose, kurz Chiko genannt, lebt zu Beginn des zweiten Weltkriegs in Nordkorea. Ohne wirklich etwas von der Situation zu verstehen, muß sie erleben, wie ihre einst wohlhabende japanische Familie immer mehr verarmt und sie nach dem Krieg als verhaßte Besatzer plötzlich fliehen müssen.
Die Zeichnungen und Animationen sind für einen Kinofilm eher bescheiden, was in soweit verständlich ist, da dieser Art von Filmen im allgemeinen nur ein kleines Budget zur Verfügung steht.
Der Soundtrack besteht aus ruhigen, melancholisch gehaltenen Melodien, wobei jedoch in vielen Bereichen Stille vorherrscht.
Bei der Story muß man sich ein wenig vorsehen, daß man nicht mehr hineininterpretiert, als tatsächlich vorhanden ist. Es handelt sich um autobiographische Erinnerungen und nicht um den Versuch einer geschichtlichen Aufarbeitung. Dies wird schon daran deutlich, daß der Tod der kleinen Schwester offenbar einen größeren Eindruck auf die Autorin gemacht hat als die eigentliche Flucht.
Daher ist es auch verständlich, daß die geschichtlichen Hintergründe nur soweit genannt werden, wie es im Rahmen der Story notwendig ist. Für Fans von eher ernsten Geschichten ist dieser Film durchaus eine Empfehlung wert, allerdings kann er sich nicht mit Filmen wie Grave of the Fireflies vergleichen.
Daten
Titel: Rail of the Star
Originaltitel: O Hoshi Sama no Reeru
Regie: Toshio Hirata
Drehbuch: Tatsuhiko Urahata, Hideo Asakura
Character Design: Yoshinori Kanemori
Musik: Koichi Sakata
Vorlage: Roman von Chitose Kobayashi
Produktionsjahr: 1996
Genre: Drama
Ranma 1/2 TV Collectors Edition
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: TV-Serie, englisch synchronisiert, englisch untertitelt
Firma: Viz Video
Ranma 1/2 ist die Nachfolgeserie von Urusei Yatsura. Hier kommen aber keine merkwürdigen Außerirdischen zum Einsatz, sondern es tauchen „normale“ Menschen auf, die allerdings bei einem Besuch in China in verwünschte Quellen gefallen sind und sich seitdem bei Kontakt mit kaltem Wasser in jeweils das Lebewesen verwandeln, welches als letztes in dieser Quelle ertrunken ist.
So verwandelt sich zum Beispiel der 16-jährige Ranma in ein Mädchen, während sich sein Vater bei Kontakt mit kaltem Wasser in einen riesigen Panda verwandelt. Nun wurde zwischen Ranmas Vater und dessen Freund, einem Leiter einer Kampfsportschule, eine Heirat zwischen ihren Kindern beschlossen. Ranma soll also Akane, eine der drei Töchter von Herrn Tendo, heiraten, womit die beiden nicht ganz einverstanden sind.
Die Hauptcharaktere sind hier nicht ganz so beschränkt wie bei Urusei Yatsura. So denkt Ranma eigentlich nur seine Hauptsorge, wie er seinen Fluch wieder aufheben kann, während Akane damit beschäftigt ist sich ihre zahlreichen Verehrer mit schlagkräftigen Argumenten vom Hals zu halten.
Die Grafik und Animation sind zwar bei weitem nicht bahnbrechend, aber für eine Fernsehserie in Ordnung. Die Musik ist relativ einfach gehalten, erfüllt aber sehr gut ihren Zweck. Auch wer die Geschichte bereits aus den Mangas kennt, wird die Serie als durchaus sehenswert empfinden.
Bleibt eigentlich nur die Frage, warum erscheint so etwas nicht auch endlich in Deutschland?
Nachtrag: Als dieser Review 1997 geschrieben wurde, war an Ranma in Deutschland noch nicht zu denken. Fünf Jahre später, im April 2002, war es dann endlich soweit – Ranma 1/2 startete im Fernsehen auf RTL II.
Daten
Titel: Ranma 1/2
Originaltitel: Ranma 1/2
Regie: Tsutomu Shibayama
Drehbuch: Ryota Yamaguchi, Shuji Iuchi, Yoshio Urasawa
Character Design: Atsuko Nakajima
Musik: Kenji Kawai, Akihisa Matsumura, Eiji Mori
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi
Produktionsjahr: 1989
Genre: Comedy / Martial Arts
Ranma 1/2 TV – 2. Staffel
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: TV-Serie, NTSC, englisch untertitelt, englisch synchronisiert. Laufzeit pro Tape jeweils ca. 50 Minuten
Firma: Viz Video
Viz hat lange gebraucht, bis es bei den TV-Episoden endlich weiterging. Leider haben sie inzwischen darauf verzichtet, ihren Kassetten eine fortlaufende Nummer zu geben. Diese unangenehme Vorgehensweise ist darauf zurückzuführen, daß viele Händler sich weigern lange Serien ins Programm zu nehmen, da sich sonst viele Kassetten zu Ladenhütern entwickeln; vor allem, weil Neulinge durch die hohe Folgenanzahl abgeschreckt werden.
Die Antwort der US-Firmen besteht also darin, die Folgennummern einfach wegzulassen und sie statt dessen mit einem neuen Titel zu versehen. Eine Vorgehensweise, die auch A.D. Vision bei den letzten Folgen von Blue Seed verwendet hat, was ausgesprochen ärgerlich ist, wenn man fehlende Episoden sucht.
Zunächst einige allgemeine Bemerkungen zu den Kassetten: Jede Kassette enthält jeweils 2 Folgen. Die optische Qualität ist leider höchstens auf dem Niveau der ersten Folgen der Serie und auch den Soundtrack behielt man in etwa bei.
Cat-Fu Fighting
Der Tendo-Haushalt erhält ein Paket von der Amazone Shampoo, in dem sich ein ultraniedliches Kätzchen befindet. Doch wieso kann dieses Kätzchen Akane überhaupt nicht leiden?
Und als Ranma nach Hause kommt und die Katze ihn freundlich begrüssen will, erlebt die Familie eine große Überraschung: Ranma hat panische Angst vor Katzen, seit sein Vater mal wieder auf eine seiner berüchtigten Trainingsmethoden zurückgegriffen hat.
Dieses Wissen möchte Kunos Diener nutzen, um Ranma eine Falle zu stellen…
In der zweiten Folge taucht Shampoos Großmutter auf, und zwar per Luftpost. Sie will ihren „Schwiegersohn“ besuchen, doch als Ranma nicht will, macht sie ihm jede Menge Probleme, denn für ihre 300 Jahre ist sie noch sehr gut in Form. Außerdem erfährt man hier, was es mit dem Kätzchen auf sich hat.
Leider endet diese Folge mit einem Cliffhanger.
Ranma and Juliet
Die Schule plant eine Aufführung von Romeo und Julia. Als Julia möchte man Akane haben, womit für diese ein Traum wahr wird. Doch wer spielt den Romeo?
Ranma hat zunächst kein Interesse, doch als er hört, daß der Darsteller eine Reise nach China bekommt, ist er Feuer und Flamme, auch wenn er sich gegen die Konkurrenz von Happosai und Kuno durchsetzen muß.
Diese Situation wollen sich die Väter zunutze machen: Könnte man nicht einfach die Szene zu einer echten Liebeserklärung umfunktionieren?
Und so nimmt das Chaos seinen Lauf…
Zweite Folge: Das Bad des Tendo-Haushalts ist ausgefallen. Daher muß der gesamte Haushalt das öffentliche Bad aufsuchen, auch der als Gast unter ihnen weilende Happosai. Mit Happosai, der nichts als Mädchenunterwäsche im Kopf hat, zusammen in einem öffentlichen Bad – kann das gut gehen?
Daten
Titel: Ranma 1/2 TV – 2. Staffel
Originaltitel: Ranma 1/2
Regie: Tsutomu Shibayama
Drehbuch: Ryôta Yamaguchi, Shuji Iuchi, Yoshio Urasawa
Character Design: Atsuko Nakajima
Musik: Kenji Kawai, Akihisa Matsumura, Eiji Mori
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi
Produktionsjahr: 1989
Genre: Comedy / Martial Arts
Ranma 1/2 OVA: Akane And Her Sisters
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: 6 Kassetten, mit jeweils 2 zum Teil unabhängigen OVAs, englisch untertitelt, englisch synchronisiert
Firma: Viz Video, Kiseki (Australien)
Hier haben wir es mit den OVAs aus der beliebten Reihe Ranma 1/2 zu tun. Die eigentliche Handlung der OVAs ist jeweils auf 1 bis maximal 2 Episoden beschränkt. Nach einer Videokassette ist die Handlung also auf jeden Fall abgeschlossen, ein eindeutiger Vorteil gegenüber den TV-Serien.
Dadurch kommt auch der Endloscharakter der Serie nicht so stark zum Tragen und auch Neueinsteigern fällt der Einstieg nicht besonders schwer, nachdem sie erstmal die Charaktere und deren Eigenschaften begriffen haben.
Von den OVAs gibt es übrigens auch PAL-Kassetten. Dabei handelt es sich aber um (sehr teure) Importe aus Australien.
Die Zeichnungen und Animationen haben natürlich gegenüber der TV-Serie etwas zugelegt, genauso wie der Soundtrack.
Akane And Her Sisters
Hier haben wir gleich eine OVA, die sich über 2 Episoden erstreckt.
Ranmas Umgebung wird von Essensdieben heimgesucht und nachdem niemand die Diebe auch nur erkennen konnte, wendet man sich hilfesuchend an Ranma. Bevor dieser aktiv werden kann, begegnet Akane zwei Mädchen, von denen eines offenbar sehr hungrig ist, weshalb sie ihnen ihr Essen schenkt.
Doch nach diesem Vorfall folgen die Mädchen Akane und lassen sich auch nicht abschütteln, da sie sich ihr gegenüber verpflichtet fühlen. Wie sich herausstellt sind die beiden Schwestern, die auf der Suche nach ihrem Vater sind. Außerdem sind sie es, die für die Essensdiebstähle verantwortlich sind, da sie kein Geld hatten und die jüngere Schwester ewig hungrig ist.
Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, daß die beiden ebenfalls Martial Arts trainieren und sogar ausgesprochen stark sind. Als sie jedoch erklären, daß ihr Vater Soun Tendo hieß, nimmt das Ganze eine unerwartete Wendung.
Demnach wären die beiden uneheliche Töchter von Akanes Vater! Schließlich kommt es zwischen Akane, Ranma und den beiden zum Kampf, wer den Dojo weiterführen darf.
Akane und Ranma unterliegen…
Die englisch synchronisierte Fassung ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig (vor allem die Stimme von Ranma), aber noch ganz annehmbar. Trotzdem hat mir diese OVA besser gefallen als alles andere, was ich bislang von Ranma gesehen habe.
Daten
Titel: Ranma 1/2 OVA: Akane And Her Sisters
Originaltitel: – Regie: Junji Nishimura
Drehbuch: Ryota Yamaguchi
Character Design: Atsuko Nakajima
Musik: Akihisa Matsumura
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi
Produktionsjahr: 1994
Genre: Comedy / Martial Arts
Ranma 1/2 – The Movie 2 Nihao My Concubine
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch untertitelt, englisch synchronisiert, DVD. Laufzeit 60 Minuten
Firma: Viz Video
Kuno macht zusammen mit Ranma, Akane und den anderen einen Bootsausflug, bei dem sie jedoch durch ein Unwetter auf eine abgelegene Insel verschlagen werden. Von dieser Insel verschwinden schließlich nach und nach die Mädchen.
Offenbar befindet sich Toma, der junge Prinz einer schwimmenden Insel, auf Brautschau und läßt daher alle Mädchen im näheren Umkreis entführen. Natürlich machen sich Ranma, Ryoga und die anderen sofort auf, um die Mädchen zu befreien.
Die Zeichnungen und Animationen sind recht ordentlich und auch der Soundtrack geht in Ordnung. Die englische Synchronfassung ist wie bei den meisten anderen Ranma-Folgen auch okay, kann aber leider nicht an die japanische Fassung heranreichen, die allerdings eine schlechtere Tonqualität aufweist.
Die Story ist relativ bescheiden und bietet keine neuen Ansätze. Statt dessen hat man sich stärker auf den Fan-Service konzentriert; die Bezeichnung „Ranma – The Swimsuit-Collection“ kommt einem in den Sinn. Nach dem Film hat man außerdem irgendwie das Gefühl: War das jetzt schon alles?
DVD:
Die DVD-Fassung, auf der dieser Review basiert, weist eine erstklassige Bildqualität auf. Man merkt deutlich, daß Viz seine DVDs von Pioneer mastern läßt. Auch der englische und japanische Stereoton wäre ohne ein komplettes Re-Mastering des Tons oder einer neuen japanischen Version nicht zu verbessern.
An Extras wurde auch wieder gedacht: Neben einem animierten Menü findet man zusätzlich zu der üblichen Sprach- und Szenenanwahl Beschreibungen der Charaktere, den englischen Werbetrailer, einige Entwurfszeichnungen, die kompletten Credits und ein Menü mit Filmszenen, das die Beziehungen der einzelnen Charaktere zueinander verdeutlicht. Außerdem befinden sich bei den Viz-Informationen noch Werbetrailer von allen Anime-Serien, die von Viz veröffentlicht werden.
Dafür erhält die DVD-Fassung von mir glatte 4 Sterne.
Daten
Titel: Ranma 1/2 – The Movie 2: Nihao My Concubine
Originaltitel: Kessen Tougenkyou! Hanayome o torimodose!!
Regie: Kou Suzuki
Drehbuch: Ryota Yamaguchi
Character Design: Atsuko Nakajima
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi
Produktionsjahr: 1992
Genre: Comedy / Martial Arts
Record of Lodoss War
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 13 Folgen à ca. 23 Min., deutsch untertitelt (3 Folgen pro Kassette, Kassette 4: 4 Folgen), DVD (290 Min.)
Firma: OVA Films, US Manga
„Rollenspiel goes Anime“, könnte man zu dieser Serie sagen. In dieser OVA-Reihe erleben wir die Abenteuer einer typischen Fantasy Rollenspiel-Gruppe mit, bestehend aus einem unerfahrenen Krieger, einem Priester, einem Magier, einem Dieb, einem Zwerg und natürlich einer Elfin.
Der erste Teil paßt inhaltlich erst später in die Handlung; er sollte mit seiner etwas Action-orientierteren Handlung erst einmal genügend Käufer für die OVA gewinnen. Daher behandeln erst die Episoden 2 und 3 der ersten Kassette das Zusammenfinden der Abenteurer-Gruppe und das erste große Gefecht.
Die ersten wirklichen Hintergründe werden erst auf der zweiten Kassette offenbart. So erfährt man hier, warum der Zwerg mitmacht und was mit dem Vater des jungen Kriegers Parn passierte. Im späteren Verlauf müssen unsere Helden erkennen, was die Folgen des Krieges für ein gewöhnliches Dorf bedeuten. Weiterhin lüften sie das Geheimnis der Hexe Karla, wobei sie jedoch zwei ihrer Mitglieder verlieren und ein neues gewinnen.
Der Krieg eskaliert immer mehr und schließlich greifen sogar die Drachen ein. Auch die Elfin Deedlit bekommt noch eine größere Bedeutung als man vermuten würde. Ihr Leben oder Tod wird die Zukunft von Lodoss entscheiden.
An der Grafik und Animation kann man zunächst wenig bemängeln, auch wenn die Qualität der ersten Folge nicht ganz beibehalten wurde. Aus dem Produktionsjahr 1990 ist man erheblich schlechteres gewohnt. Leider ändert sich dieser zunächst sehr positive Eindruck mit der Zeit. So werden im späteren Verlauf immer mehr Stellen nicht animiert, sondern einfach nur die Figuren verschoben, was sich spätestens beim Kampf der Großdrachen in den letzten Folgen sehr störend bemerkbar macht.
Der Soundtrack?
Ihn kann man fraglos als sehr gut bezeichnen. In ihm kommen sowohl Orchester-Stücke als auch relativ einfach gehaltene mittelalterlich anmutende Melodien zum Einsatz.
An der Story kann man wenig bemängeln, auch wenn man leider gerade zum Ende hin das Gefühl nicht los wird, daß ein paar Kleinigkeiten fehlen.
Insgesamt kann man diese Serie jedoch allen Rollenspielern und auch Fantasy-Fans im allgemeinen nur ans Herz legen, da dem ganzen doch eine recht gute Story zugrunde liegt. Andererseits wird der Serie aber gerade der starke Rollenspieleinschlag von manchen Leuten zum Vorwurf gemacht.
Noch ein Wort zu den deutschen Untertiteln, die im Review nicht besprochen wurden: Sie halten sich genauso stark an den japanischen Text wie die deutsch untertitelten Serien von Pioneer. Kunststück, ist ja schließlich die gleiche Übersetzerin. Allerdings hätte das englische Wort Dwarf problemlos mit Zwerg übersetzt werden können.
Zur Technik: Leider gab es schon viele Beschwerden von Leuten, weil auch diese Reihe von OVA Films mit einigen Videorekordern nicht zurechtkam. Die gewisse Unschärfe, die man bemerken kann, dürfte jedoch nicht OVA Films anzulasten sein, sondern eher schlechten Masterbändern, da die Untertitel klar eingeblendet werden.
Bereits seit einiger Zeit ist in den USA eine DVD-Sammelbox erhältlich, die auf 2 DVDs die gesamten 13 Folgen beinhaltet. Die Bildschärfe könnte zwar in einigen Folgen besser sein (die Masterbänder scheinen wirklich Macken zu haben), doch Komprimierungsartefakte halten sich in Grenzen. Insgesamt liegt man damit weit über dem Niveau jeder VHS-Kassette.
Neben der japanischen Fassung und den standardmäßigen Untertiteln enthält die DVD auch noch eine erträgliche englische Fassung. Das schlichte Menü beschränkt sich allerdings mit der Sprachauswahl und der direkten Kapitelanwahl auf das Nötigste. Erstaunlich ist jedoch der Preis. Wenn man ein wenig sucht, kostet die Box im Direktimport gerade mal 100 DM! Da kann keine andere Fassung mithalten. Bei diesem Preis kann man auch verschmerzen, daß die Opening-Sequenzen zwischen den Folgen herausgeschnitten wurden, und daß die gleichen Plastik-Papp-Cover verwendet wurden, wie sie auch Warner für seine deutschen DVD-Releases verwendet.
Inzwischen ist in den USA auch die komplette TV-Serie zu Record of Lodoss War – Chronicles of the Heroic Knights als DVD-Sammelbox erhältlich. In Deutschland ist die Record of Lodoss War OVA inzwischen ebenfalls auf DVD erschienen.
Daten
Titel: Record of Lodoss War
Originaltitel: Lodoss Do Senki
Regie:
- Akinori Nagaoka (1,12,13)
- Shigeto Makino (2)
- Katsuhisa Yamada (3)
- Taiji Ryu (4,7,9,10,11)
- Kazunori Mizuno (5)
- Akio Sakai (6)
- Hiroshi Kawasaki (8)
Drehbuch:
- Mami Watanabe (1-4, 6-13)
- Kenichi Kanemaki (4,5,9)
Character Design: Yutaka Izubuchi
Musik: Mitsuo Hagita
Vorlage: Hitoshi Yasuda, Ryo Mizuno
Produktionsjahr:
- OVA 1-6: 1990
- OVA 7-13: 1991
Genre: Fantasy
Rei Rei
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA, 2 Teile, beide auf einer Kassette, englisch untertitelt, Laufzeit ca. 55 Minuten
Firma: A.D. Vision (NTSC), Kiseki (PAL, geschnitten)
Hier haben wir es mit einem Anime aus dem Hentai-Bereich zu tun.
Auf dem Mond lebt die Liebesgöttin Kaguya mit ihrem Diener, doch von Zeit zu Zeit hält sie die Trauer auf Erden nicht aus und versucht, auf ihre ganz eigene Art und Weise, einige Leute glücklicher zu machen. Die erste Episode handelt von einem Jungen in Liebesnöten, da das Mädchen, in das er sich verliebt hat, ihn zurückweist.
Was er nicht weiß: Seine „Freundin“ hat seit Jahren eine Beziehung zu ihrer ehemaligen Gouvernante, und ist dieser verfallen. Doch diese Gouvernante hat sich inzwischen in einen Arzt verliebt und möchte deshalb ihre Gespielin loswerden, nach Möglichkeit endgültig. Kurz darauf wird das Mädchen schwerkrank ins Krankenhaus eingeliefert.
Kaguya entschließt sich einzugreifen und dem Jungen eine Möglichkeit zur Rache zu geben, mit einer sehr ungewöhnlichen Methode.
In der zweiten Geschichte lernt Kaguya einen extrem schüchternen Jungen kennen.
Als dieser von seiner Freundin verlassen wird (sie hat keine Lust mehr, immer nur ins Planetarium oder auf Computermessen geschleppt zu werden), nimmt ihn das sehr mit.
Als er abends ein Videospiel spielt, bricht er plötzlich zusammen. Doch Kaguya nimmt aus dem Videospiel menschliche Emotionen wahr. Im Inneren des Spiels muß sie eine andere Seite des Jungen entdecken, die dieser verdrängte und verbarg.
Die Zeichnungen und vor allem die Animationen könnten zwar wesentlich besser sein, gehen aber für eine Produktion dieses Genres in Ordnung. Der Soundtrack ist ebenfalls nicht überragend. Die Story ist jedoch eine positive Überraschung.
Im Grunde handelt es sich um eine „erotische“ Komödie, die sich selbst nicht zu ernst nimmt. Dabei haben die einzelnen Charaktere auch noch recht gut ausgearbeitete Persönlichkeiten, die natürlich zum Teil genretypisch deformiert sind (vor allem die weiblichen Charaktere wirken etwas gestört).
Wenn man die Schwächen der Animation und einige Logikfehler ausklammert, ist Rei Rei eine recht gute Produktion. Obwohl sich die Geschichten im wesentlichen nur um ein Thema drehen, darf man natürlich keine expliziten Darstellungen erwarten. Wesentlich mehr als nackte Körper von hinten oder unbekleidete Oberkörper sind im allgemeinen nicht zu sehen.
Daten
Titel: Rei Rei
Originaltitel: Rei Rei
Regie: Yoshikio Yamamoto
Drehbuch: Mitsuru Mochizuki
Vorlage: Manga von Toshimitsu Shimizu
Produktionsjahr: 1993
Genre: Hentai / Comedy
RG Veda
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: 2-teilige OVA, englisch synchronisiert, deutsch untertitelt, Laufzeit zus. 78 Minuten
Firma: Manga Video
RG Veda ist eine recht gute Fantasy-Geschichte, auch wenn Manga Video mal wieder zwei Folgen zu einer zusammengeschnitten hat.
Die Grafik und Animation geht in Ordnung (1991), haben allerdings in der zweiten Folge auch etwas zugelegt.
Der Soundtrack wurde für die englische Fassung neu produziert (eine Unsitte, die Manga Video später immerhin nicht mehr machte), er hört sich aber in diesem Fall ziemlich gut an.
Die Story ist auch nicht zu verachten, genauso wie die englischen Synchronstimmen. Was einem allerdings den ganzen Film versauern kann, ist sein offenes Ende.
Übrigens: Obwohl die britische Fassung als geschnitten gilt, ist im direkten Vergleich mit der US-Fassung außer einem entfernten Vor- und Abspann kein Unterschied zu erkennen. Eine verbleibende Zeitdifferenz von etwas über 3 Minuten deutet eher darauf hin, daß der Film in der PAL-Fassung etwa 4% schneller abgespielt wurde als im Original.
Ein Effekt, der bei der Anpassung eines Kinofilms an das PAL-Format auftritt (die 24 Bilder/s des Kinofilms werden mit 25 Bildern/s abgespielt).
Daten
Titel: RG Veda
Originaltitel: RG Veda
Regie:
- Hiroyuki Ebata (OVA 1)
- Takamasa Ikegami (OVA 2)
Drehbuch: Nanase Ohkawa (CLAMP)
Character Design:
- Mokono Apapa (OVA 1)
- Tetsuro Aoki, Kiichi Takaoka, Futoshi Fujikawa (OVA 2)
Musik: Nick Wood
Vorlage: RG Veda-Manga von CLAMP
Produktionsjahr: 1992
Genre: Fantasy / Action
Riding Bean
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA, Laufzeit 45 Min., englisch synchronisiert, englisch untertitelt, deutsch untertitelt
Firma: OVA Films (Deutschland), Anime Projects (Großbritannien)
Bean ist ein Kurierfahrer, der Güter und Personen von fast beliebiger Art in seinem modifizierten Sportwagen transportiert, und er ist einer der besten in seinem Geschäft.
Daher ist er natürlich ein ständiger Dorn im Auge der Polizei, die ihn jedoch bislang nie erwischen konnte. So hat er auch seinen ganz speziellen „Freund“ bei der Polizei, der ihn am liebsten die ganze Zeit jagen würde. Diesmal hat man Bean jedoch reingelegt, und er wird wegen Kindesentführung gejagt, obwohl er einen solchen Job nie annehmen würde. Wird es Bean gelingen, die eigentlich Schuldigen fertig zu machen und dabei der Polizei zu entkommen?
Dieser Film stammt wie auch Gunsmith Cats von Kenichi Sonoda. Die Grafik und Animation sind für das Jahr 1989 sehr gut. Auch die Musik läßt sich gut hören. Sie wurde in Los Angeles komponiert und aufgenommen, daher kann man allerdings keinen JPop erwarten.
Wovon der Film stark lebt sind die Autoverfolgungssequenzen. Allerdings wurde es mit dem Realismus nicht ganz ernst genommen: wenn Beans gesamte Kleidung inklusive Stirnband kugelsicher ist, ist das lächerlich! Auch sonst geht es in der Geschichte recht actiongeladen zu.
Was mir allerdings unangenehm aufstieß, war die kleine Komplizin der Verbrecherin, die hinter der ganzen Sache steckt. Ein solches mißbrauchtes Kind paßt nicht in eine solche Geschichte.
Übrigens: Die Gehilfin von Bean heißt ebenfalls Rally Vincent, wie der Hauptcharakter bei Gunsmith Cats. Ob es sich hier allerdings um die gleiche Person handelt, muß bezweifelt werden, da sich die Rally Vincent in Riding Bean von ihrem Pendant in Haarfarbe und Hauttyp stark unterscheidet. Im Jahr 2001 ist der Film in Deutschland auch als DVD erschienen.
Daten
Originaltitel: Riding Bean
Regie: Yasuo Hasegawa
Drehbuch: Kenichi Sonoda
Character Design: Kenichi Sonoda
Mecha Design: Kenichi Sonoda, Kinji Yoshimoto, Satoshi Urushihara, L. Lime, Yoshihisa Fujita
Produktionsjahr: 1989
Genre: Action / Roadmovie
Robotech
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 8 Jahre
besprochenes Material: Fernsehserie, englisch synchronisiert
Firma: Kiseki
Bei Robotech handelt es sich eigentlich um einen Zusammenschnitt von drei verschiedenen japanischen Fernsehserien (darunter auch das berühmte Macross) zu einer einzigen, um sie besser an amerikanische Fernsehanstalten verkaufen zu können.
Die Handlungen vereinte man, indem man sie einfach als einen einzigen Krieg darstellte, der drei Generationen lang andauert. Damit sich auch ja kein amerikanischer Zuschauer über eine ausländische Serie wundern muß, hat man es sogar fertig gebracht, fast alle japanischen Namen aus dem Vor- und Nachspann zu entfernen.
Zu Beginn der Serie stürzt ein riesiges Raumschiff auf die Erde. Doch wo ist dessen Mannschaft?
Die Menschheit versucht die Technologie des Schiffes zu entschlüsseln und das Schiff zu rekonstruieren. Kaum hat man das Schiff fertiggestellt, taucht eine Flotte über der Erde auf, die das Raumschiff sucht. Die vollkommen unerfahrene Besatzung des neuen Schiffes versucht den Kampf aufzunehmen.
Soweit der Beginn von Macross, der ersten der drei Serien.
Die zeichnerische Qualität ist logischerweise eher mäßig, da diese Fernsehserie schon 1985 zusammengestellt wurde. Auch wenn man über die vorgenommenen Änderungen geteilter Meinung sein kann, muß man dem Team doch zugestehen, daß es sich einige Mühe gemacht hat. Jedoch sind die Videokassetten, die jeweils drei Episoden enthalten, nicht gerade billig.
Daten
Titel: Robotech
Originaltitel: Robotech
Vorlage:
TV-Serien
- Super Dimension Fortress Macross (1982)
- Super Dimension Cavalry Southern Cross (1984)
- Genesis Climber Mospeada (1983)
Produktionsjahr: 1985
Genre: Science-fiction
Roots Search
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA, englisch untertitelt, 44 Min.
Firma: Kiseki
Der friedliche Tagesablauf an Bord einer Raumstation, die der Erforschung der menschlichen ESP-Fähigkeiten dient, wird plötzlich gestört, als ein Raumschiff aus dem Hyperraum stürzt und ein SOS-Signal ausstrahlt.
Als die Besatzungsmitglieder der Station an Bord gehen, finden sie einen scheinbar toten Alienkörper und nur ein überlebendes Besatzungsmitglied. Sie werfen zwar das tote Alien aus dem Schiff, doch die übersinnlich begabte Moira ahnt, daß es noch nicht vorbei ist, denn sie hat den Tod der meisten Besatzungsmitglieder gesehen.
Ihre Ahnungen scheinen bestätigt zu werden, als die ersten Besatzungsmitglieder durch das offenbar übersinnlich begabte Alien sterben. Und dieses Alien behauptet auch noch im Namen Gottes zu handeln…
Die Grafik und vor allem die Animationen wirken auf den ersten Blick ziemlich schlecht. Man muß allerdings anmerken, daß diese OVA aus dem Jahr 1986 stammt und für dieses Alter ist der Film so gerade noch akzeptabel. Der Soundtrack ist kein Meisterwerk, erfüllt aber seinen Zweck.
Nun zur Story: Diese erinnert zwar zunächst sehr stark an Alien und Lily C.A.T.. Im Gegensatz zu Lily C.A.T. hat man sich hier jedoch darum bemüht, dem Ganzen noch eine eigenständige Handlung zu geben. Vor allem das alles andere als eindeutige Ende und die Zweifel über die wirklichen Beweggründe des Aliens geben dem Film einen gewissen Sinn, denn das Wesen tötet seine Opfer zwar recht blutig, doch im Laufe des Films wird auch gezeigt, was für eine Schuld die einzelnen Besatzungsmitglieder auf sich geladen haben.
Tötet das Wesen vielleicht wirklich im Auftrag Gottes?
Diese Frage wird zwar nicht beantwortet, doch das will der Film auch gar nicht, denn er lebt gerade vom Nachdenken seiner Zuschauer.
Daten
Titel: Roots Search
Originaltitel: Roots Search – Shokushin Buttai X
Regie: Hisashi Sugai
Drehbuch: Mitsuru Shimada
Character Design: Sanae Kobayashi
Produktionsjahr: 1986
Genre: Science-fiction / Horror
Ruin Explorers
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 4 Folgen à ca. 30 Min., NTSC, englisch untertitelt, englisch synchronisiert. Erschienen auf 2 Kassetten bzw. 1 DVD
Firma: A.D. Vision
Die Heldinnen dieser Fantasykomödie heißen Fam und Ihrie, sie sind beide Schatzsucherinnen. Fam ist eine Elfin, die jedoch durch einen Schwanz und ihre Ohren eher wie ein Katzenmädchen wirkt. Mit Hilfe von Spirits kann sie zaubern, aufgrund ihres friedlichen und ein wenig schusseligen Wesens wirkt jedoch kein Kampfzauber.
Die Kriegerin Ihrie ist die Anführerin des Duos, verhält sich zu Fam jedoch eher wie eine beschützende große Schwester. Im Notfall kann auch Ihrie zaubern, sie hat dann jedoch mit kleineren Nebenwirkungen zu kämpfen.
Als Fam und Ihrie mal wieder versuchen ihre ziemlich magere Beute an den Mann zu bringen, begegnen sie einem zwielichtigen Händler, der ihnen von „großer Macht“ erzählt und rein zufällig eine Karte zu diesem Ort besitzt.
Zunächst scheint auch alles recht gut zu laufen (von kleineren Mißgeschicken Fams einmal abgesehen), doch dann taucht leider Konkurrenz in Form einer Magierin und eines Kriegers auf, die zusammen mit dem Händler und dessen Köter unseren beiden Heldinnen das Artefakt vor der Nase wegschnappen.
Doch wie sich herausstellt, ist dieses nur der erste Teil einer längeren Spur, der sie gemeinsam folgen. Im weiteren Verlauf der Suche stoßen sie auch noch auf einen Prinzen, der ebenfalls der Spur folgt und Fams Gefühle in Wallung bringt.
Doch auf der Gegenseite gibt es den düsteren Rugudorull…
Die Zeichnungen und Animationen gehen für eine OVA von 1995 in Ordnung, auch wenn gelegentlich der Detailreichtum größer sein könnte. Auch der Soundtrack ist recht stimmungsvoll. Die Story selbst basiert mal wieder auf einem Fantasy-Rollenspiel, doch die Charaktere weisen durchaus einigen Tiefgang auf und auch das Ende ist nicht zu plakativ.
Vor allem lebt diese Reihe jedoch von ihrem süßen Charakter-Design, und damit ist nicht nur Fam gemeint ;-), und einer ganzen Anzahl von witzigen Einfällen.
Insgesamt eine recht gelungene Reihe, die mit einer etwas besseren Optik in der Wertung auch noch 5 Sterne hätte erreichen können. Auch wenn die Geschichte nicht ganz so witzig wie Slayers und nicht so komplex wie Record of Lodoss War ist, ist sie durchaus eine lohnenswerte Alternative.
Daten
Titel: Ruin Explorers
Originaltitel: Hikyou Tanken Fam & Iiri
Regie: Takeshi Mori
Drehbuch: Takeshi Mori
Character Design: Toshihisa Kaiya
Musik: Masamichi Amano
Vorlage: Manga von Kunihiko Tanaka
Produktionsjahr: 1995
Genre: Adventure / Fantasy / Comedy