.hack//Sign Original Soundtrack 1
Autor: Karsten
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 40, Seite 23, Dezember 2004
Wie schon seit einiger Zeit angekündigt, hat edel mit dem Soundtrack der ersten .hack TV-Serie einen weiteren Anime-Soundtrack von KAJIURA Yuki auf den Markt gebracht.
Dieser wurde in den USA in Form von Limited Editions zusammen mit den DVDs verkauft, die allerdings schon lange vor Erscheinen restlos ausverkauft waren. Dabei stellten die US-DVDs mit ihrer zusätzlichen dritten Tonspur, die lediglich die stimmungsvolle Musik der Serie enthielt, eine ziemlich gute Werbung für die CD❛s dar.
Die CD beginnt dabei ungewöhnlicherweise mit einer langen Version des Endliedes und endet mit der langen Version der Eröffnung. Diese Entscheidung wird allerdings verständlich, wenn man die Lieder selbst betrachtet. Die lange Version des Endliedes mit seinen eher ruhigen Streichern ist einfach hervorragend dazu geeignet, nicht nur in den eigentlichen, eher rhythmisch gehaltenen Gesangsteil überzuleiten, sondern gleichzeitig den Hörer auf die weitere CD einzustimmen.
Denn die Streicher, mit denen das Lied auch ausklingt, passen wesentlich besser zu den ersten, eher geheimnisvollen Klängen, mit denen das zweite Lied „The World“ beginnt, eines der Highlights der gesamten Serie. Doch auch wenn „The World“ eher langsam und geheimnisvoll beginnt, versucht nach einer Minute ein Streicher das Tempo etwas anzuziehen, um zum schnell gehaltenen Gesangsteil überzuleiten, aus dem sich wiederum der Streicher löst, um das Tempo ja nicht abfallen zu lassen.
Nach diesem eher schnell gehaltenen Titel kommen die langsamen und friedlichen Streicher gerade recht, um wieder zu Atem zu kommen. Doch auch das hält nicht lange vor, denn das vierte Lied „Key of the Twilight“ ist Tsukasas Hauptthema, das mit einer eher an Flamenco erinnernden Einleitung einen verheißungsvollen Gesangsteil eröffnet, aus dem sich wiederum das bekannte Streichthema aus „The World“ erhebt um bald darauf wieder im Gesang unterzutauchen.
Doch neben der Verheißung lauern natürlich auch Gefahren, mit denen sich die eher düsteren Synthesizer aus „Valley of Mist“ beschäftigen, wobei das Hauptthema jedoch mehrfach die Stimmung ändert. Aus diesem leichten Stimmungstief versuchen uns die Streicher aus „Where the Sky is high“ wieder herauszuholen, wobei immer wieder ein Klavier unterstützend eingreift, damit die Luft nicht zu dünn wird.
Nach diesem Höhenflug geht es weiter nach Venedig, bzw. dessen Entsprechung in „The World“ Mac Anu, wo meist der aufmunternde Gesang aus Subarus Thema „Fake Wings“ ertönt. Dieses wird harmonisch weitergeführt von den Schellen und Flötentönen aus „Interlude“, das ertönt, wenn das Katzenwesen Mascha Tsukasa zu dem friedlichen Platz mit dem schlafenden Mädchen führt. Diese leichten Töne werden dankbar vom nächsten Titel „fear“ aufgenommen, dort jedoch schnell in Dissonanzen übergeleitet.
Dieser Angst stellt sich jedoch das nachdrückliche Versprechen aus „Aura“ entgegen. Nach dem eher scharfen Gesang aus „Aura“ versucht die ruhige Klaviermelodie aus „before dawn“ wieder etwas Ruhe herzustellen. Diese Ruhe wird aufgegriffen von der eher leichten Melodie aus „foreigners“, die zwar an Südamerika erinnern soll, mich allerdings eher an einen mittelalterlichen Jahrmarkt denken läßt.
Doch wenn es schon um das Verständnis fremder Leute geht, wollen auch die Klaviere und Streicher aus „B.T.“ nicht fehlen, die recht gut die inneren Unstimmigkeiten dieser Frau wiedergeben, die man lange Zeit nicht einschätzen kann. Und auch Subaru versucht jemanden zu verstehen, als sie in „Stray Child“ Tsukasa in seiner einsamen Zelle besucht und versucht, ihm einen Ausweg zu zeigen. Diese hoffnungsvolle Stimmung wird aufgenommen von der leichten Melodie des Keyboards in „Sit beside me“, eine echte überraschung dieser CD, denn so stimmungsvoll hatte ich sie aus dem Anime nicht in Erinnerung.
Nach dieser friedlichen Wartezeit kann man sich ja ein wenig mit leichter Fantasy beschäftigen, wie die mittelalterlichen Rittergeplänkel aus „Magic and Sword“, die die leichte Dungeoneinlage von Mimiru und A-20 untermalen. Der darauf folgende Frieden wird von Klavier und Akkordeon in „A Bit of Happiness“ geschildert. „Silent Life“ wiederum beginnt zunächst mit verwirrenden Umgebungsgeräuschen und umschreibt die Suche nach Informationen über den geheimnisvollen Key of the Twilight, der sich als Hoffnung aus dem Chaos hervorschiebt, und die vom Klavier ständig neu genährt wird.
Und diese Hoffnung kann mit den Synthesizern der abschließenden langen Version des Opening-Themas wesentlich besser dargestellt werden, das mit seinen eher zerrissenen Melodien allerdings auch klar macht, dass es noch viel zu tun gibt. Schließlich ist der Soundtrack damit erst in Episode 9 angekommen.
Wie schon bei Noir und Fiction hat man es sich wieder nicht nehmen lassen, die CD mit einem Kopierschutz zu versehen, obwohl man zumindest bei der zahnlosen Methode einer ungültigen Datenspur blieb und nicht wie so mancher Konkurrent gleich die ganze Tonspur so verwürfelt, dass eine brandneue CD zwar noch abspielbar ist, doch schon leichteste Kratzer die CD unbrauchbar machen, so dass man praktisch gezwungen wäre, gleich eine Kopie anzulegen…
Dabei hätte diese CD ein derartiges Vorgehen gar nicht nötig, denn sie enthält ein 28-seitiges ziemlich informatives Beiheft, das neben den Texten aller Lieder (bei Bedarf sowohl mit dem japanischen Text und der englischen übersetzung) auch die Situationen beschreibt, zu der das Lied jeweils gehörte. Aufgelockert wird das ganze noch durch kleine Bilder aus dem Anime in Briefmarkengröße.
Dazu gibt es noch ein dreiseitiges Interview über die Entstehung des Soundtracks sowie eine Auflistung der Beteiligten an den Liedern. Im Grunde sind derart umfangreiche Beihefte häufig ein wesentlich sinnvollerer Kopierschutz als die ganzen zahlreichen Tricks, mit denen man vermeiden will, dass Computer den Inhalt der CD erfassen können.
Denn während letztere im allgemeinen nur ärger für den ehrlichen Käufer bedeuten, hat er mit den Informationen des Beiheftes auch echten Mehrwert in der Hand, den ein Bezieher illegaler MP3s eben nicht erhält. Das einzige, was im ganzen Beiheft jedoch vergessen wurde, ist eine Trackliste mit den Laufzeiten der einzelnen Titel, die wir hier nachliefern.
Insgesamt ein sehr stimmungsvoller Soundtrack, der nicht zuletzt durch seine gelungene Zusammenstellung auch sehr gut alleine, ohne optische Untermalung des Animes, zurechtkommt.
Trackliste
- yasashii yoake (5:06) (full size)
- the world (4:56)
- kiss (1:44)
- key of the twilight (3:39)
- valley of mist (3:30)
- where the sky is high (2:41)
- fake wings (2:30)
- interlude (1:58)
- fear (2:33)
- aura (2:59)
- before dawn (1:47)
- foreigners (2:01)
- b.t. (2:31)
- a stray child (2:42)
- sit beside me (3:12)
- magic and sword (2:13)
- a bit of happiness (2:24)
- silent life (3:58)
- obsession (4:22)
.hack//SIGN Original SoundTrack 1
Herausgeber: edel media & entertainment GmbH
Gesamtspielzeit: 58:46 min
Preis: EUR 15,95
Anipara Club No. 1
Autor: Tobias Herbst
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 39, Seite 29, Oktober 2004
Kennern der japanischen Musikszene und auch vielen Videospielern wird das Phänomen „Parapara“ bereits ein Begriff sein:
Bekannte Stücke, neu gesungen, neu vertont und abgemischt als schneller Eurobeat, zu dem man kaum die Füße stillhalten kann.
„Anipara Club“, die diese Musik nun auch nach Deutschland bringen, sind Teil des „I Love You ! Project“, zu dem auch die Gruppen „Love-J“, „Best of Anime“ und „Taiji“ gehören, deren Musik im Laufe der nächsten Zeit ebenfalls vom „Anime Nation“-Team veröffentlicht werden wird. Und das Ergebnis gefällt, auch wenn es für die meisten Hörer ungewohnt sein wird, „Moonlight Densetsu“, „Kimi wo nosete“ oder „Fly me to the Moon“ im Techno-Style zu hören.
Bei Songs wie „Butterfly“, „Gamble Rumble“ oder „Night of Fire“, die ohnehin schon fast Parapara sind, hat man darauf verzichtet, die beats per second noch weiter zu erhöhen, darum ergibt sich aus der CD eine gelungene Mischung, die man schon fast als Party-Scheibe empfehlen kann. Auffällig ist, daß das Booklet in japanischer Leserichting ist:
dort, wo man eigentlich die Tracklist sucht, lächelt einen das Cover an. Nicht so offensichtlich, aber umso erfreulicher ist, daß auf dieser Scheibe auf einen Kopierschutz verzichtet wurde. Als Extra sind außerdem zwei kurze Trailer von 12 Kingdoms und Gunslinger Girl sowie ein paar MP3s (!) von Anipara-Liedern auf der CD.
Neben der „Limited Edition“, die es auf der Connichi im Vorverkauf gab, wird ab Anfang November noch eine zweite Version in die Plattenläden kommen. Unterschiede soll es aber nur bei den Extras geben: Ein AMV und andere MP3s. Die „Limited Edition“ wird ab dem 10. Oktober auch in Comicläden zu bekommen sein.
Tracklist „Anipara Club No. 1“
- Anipara Theme 1 Butterfly (aus Dance Dance Revolution)
- Gamble Rumble (aus Initial D)
- Moonlight Densetsu (aus Sailor Moon)
- Night Of Fire (aus Initial D)
- Kimi wo nosete (aus Laputa)
- Anipara Inter Tomorrow (aus Full Metal Panic)
- Fly High Fly me to the Moon (aus Neon Genesis Evangelion)
- Dan Dan kokoro hikareteku (aus Dragonball GT)
- White Reflection (aus Gundam Wing)
- Anipara Outro Forever Love (aus X – The Movie)
Anipara Club No. 1 – Limited Edition
Komponist: verschiedene
Label: edel media & entertainment GmbH
Katalognummer: AR0001/LC12767
Veröffentlichung: 10.10.2004
Spielzeit: ca. 57 Minuten
Preis: EUR 16,49
Bubblegum Crisis – Die Soundtracks
Autor: Alin Constantin
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 42, Seite 22, Juni 2005
Nach dem umfangreichen Bericht über diese Cyberpunk-Saga und ihre Ableger in der letzten FUNime werfen wir jetzt einen Blick auf die dazugehörigen Musik-CD❛s, die schon lange Kultstatus genießen und sehr rar sind bzw. waren. Die beiden Werke sind in der Sparte J-Rock einzuordnen, auch wenn Vol. 2 mehr zum Pop neigt.
Bubblegum Crisis – Complete Vocal Collection Vol. 1
Hier ist etwas verwirrend, daß das berühmte Opening-Lied, das damals auch für den Trailer verwendet wurde, sich gar nicht auf dieser CD befindet, sondern erst auf der zweiten. Das kann schon mal zum „Fehlkauf“ führen, wie bei mir damals geschehen.
Die gesamte CD zeichnet sich durch sehr treibende Melodien aus (besonders das Schlagzeug ist meist deutlich zu hören), vor allem „Mad Machine“, das Highlight auf dem Silberling. Doch nicht bei allen Liedern geht es hart zu, es gibt auch sehr schöne Balladen, wie zum Beispiel „Wasurenaide“ oder „Remember“. Bei anderen wie „KURAISHISU ~ ikari o komete hashire“ wiederum hat man fast das Gefühl, selbst auf einem Motorrad durch eine futuristische Stadt zu rasen.
„Mr. Dandy“ ist der einzige Song, der von einer männlichen, heiseren Stimme gesungen wird und versprüht so richtigen 70er-80er-Charme. Ansonsten sind die meisten Stücke entweder von den Knight Sabers oder von Priss’ Sprecherin gesungen.
Insgesamt ein wirklich herausragender Soundtrack, der perfekt zur Cyberpunk-Atmosphäre des Anime paßt. Nicht nur Freunde des 80er-J-Rocks werden dieses Album lieben.
Bubblegum Crisis – Complete Vocal Collection Vol. 2
Das Booklet kann man eigentlich gar nicht so nennen, denn es handelt sich nur um das Cover und ein eingelegtes Faltblatt mit den Lyrics auf Japanisch und den wie üblich eingestreuten englischen Teilen (meist die Refrains).
Der zweite Soundtrack beginnt mit „Bara no SORUJAA“ gewohnt rockig und führt den Stil und die Atmosphäre des Erstlings fort. Danach macht sich aber Ernüchterung breit: der Großteil der restlichen Tracks sind entweder bestenfalls durchschnittliche J-Pop-Songs oder Balladen. Das könnte darauf zurückzuführen sein, daß, im Gegensatz zu Vol. 1, die Musik nicht mehr auf die Stimme von Priss (bzw. ihrer Sprecherin), sondern auf die von Lynna, Sylia und Nene zugeschnitten wurde.
Das sorgt zwar für stimmliche Abwechslung, paßt allerdings nicht wirklich zur Serie und klingt auch sonst eher peinlich und kindisch (weniger die Stimmen als die Melodien). Ausnahmen bilden da einige langsamere Stücke wie „Omoide ni dakarete“ oder „Never the end“, selbst wenn auch diese nicht ganz so schön sind wie die meisten Stücke der ersten CD.
Und auch bei den J-Pop-Songs gibt es mit „Say, Yes!“ und besonders dem etwas flotteren und rockigeren „MISUTERIASU NAITO“ hörenswerte Exemplare. Einen Stilbruch stellt eigentlich nur das Opening der Serie dar, „Rock me“. Auch wenn ich mich nicht gerade als Bubblegum Crisis-Fan bezeichnen würde, mußte ich diesen Song haben und kaufte damals daher diesen Soundtrack.
Was „Mad Machine“ für das erste Album ist, ist „Rock Me“ für das zweite, eigentlich noch viel mehr, da es die anderen Lieder dieser CD weit hinter sich läßt. Auf jeden Fall ein würdiges musikalisches Markenzeichen für die Cyberpunk-Saga.
Fazit: Während Vol. 1 praktisch keine Schwächen zeigt, hinterläßt Vol. 2 einen zwiespältigen Eindruck. Mein Rat:
Wer auf das starke „Rock Me“ und die paar anderen guten Titel der Vol. 2 verzichten kann, und nicht beide Alben kaufen möchte, sollte auf alle Fälle zur ersten CD greifen.
Trackliste Vol. 1
- Kon’ya wa HARIKEEN 4:41
- Kodoku no ENJERU 4:43
- Remember 4:45
- Mr. Dandy 3:59
- MAD MACHINE 5:01
- SURIRU ni odoru ENJERU-tachi 4:50
- Kizudarake no Wild 4:15
- VICTORY 4:04
- Asu e TATCHIDAUN 4:30
- Wasurenaide 5:19
- KURAISHISU ~ ikari o komete hashire 3:46
- akuma to tenshi no KISU 3:34
- TWILIGHT 4:42
Bubblegum Crisis – Complete Vocal Collection Vol. 1
Herausgeber: Futureland
Katalognummer: LD32-5114
Gesamtspielzeit: 58:49 Minuten
Erscheinungsdatum: 25.10.1989
Trackliste Vol. 2
- Bara no SORUJAA 3:21
- Mayonaka no ETOWAARU 3:57
- STAARAITO 3:46
- MISUTERIASU NAITO 3:55
- Omoide ni dakarete 4:37
- JANPINGU HAATO 3:04
- Kiss, Seventeen Girl 4:02
- HAATO wa NYUUTORARU 3:15
- With 4:40
- Rock me 3:49
- Say, Yes! 6:08
- Q ~ anata wa watashi no taiyou ~ 3:37
- Here in the Dark 3:55
- Come into Action 4:13
- Yes, Do it! 3:25
- Never The End 4:57
Bubblegum Crisis – Complete Vocal Collection Vol. 2
Herausgeber: Futureland
Katalognummer: TYCY-5160
Gesamtspielzeit: 65:29 Minuten
Erscheinungsdatum: 27.03.1991
KAJIURA Yuki – Fiction
Autor: Christian Garbs
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 39, Seite 28, Oktober 2004
„Fiction“ ist das erste Soloalbum von KAJIURA Yuki, die sich bisher mit Soundtracks zu Animes (u.a. Kimagure Orange Road-Movie, .hack//Sign, .hack//Liminality, Noir, jeweils solo oder als Teil des Projektes „See-Saw“) und Videospielen (u.a. Xenosaga Episode II) einen Namen gemacht hat und neben KANNO Yoko der hierzulande bekannteste Name in diesem Bereich sein dürfte.
Auf dieser CD finden sich einerseits leicht abgewandelte Versionen verschiedener Soundtracks (z.B. „Key of the twilight“ aus .hack//Sign und „Canta per me“ aus Noir), die so nicht auf den normalen OSTs zu finden sind, sowie andererseits komplett neue Kompositionen. Frau Kajiura zeigt, daß sie nicht nur Soundtracks produzieren kann, sondern auch Musik, die „nur“ zum reinen Anhören gedacht ist. Ihr Stil ist von Gitarren, (E-)Geigen, Synthesizern und Backgroundchören dominiert.
Bis auf „Zodiacal sign“ und „Awakening“, die beide in keiner richtigen Sprache (Frau Kajiura bezeichnete sie auf dem AnimagiC-Konzert als „Yukigo“, also „Yukiisch“) gesungen werden, sind alle Songtexte im 10seitigen Booklet der CD enthalten. Die Sprache der Lieder ist entweder Englisch oder, im Falle der Teile des Noir-Soundtracks, Italienisch und Latein.
Im Booklet ist auch eine kurze Disco- und Biographie der Künstlerin abgedruckt, ein Foto findet sich aber leider nicht. Die deutsche Ausgabe des Albums enthält 11 Tracks und spielt ca. 43 Minuten, womit sie der amerikanischen Fassung entspricht. Die japanische Fassung ist mit drei zusätzlichen Tracks („Red Rose“, „Lullaby“ und „Echo“) etwas umfangreicher.
Alles in allem eine interessante und abwechslungsreiche CD, die es ganz ohne Import hierzulande direkt im Regal gibt. Aber Obacht: Kopierschutz! (siehe Artikel).
Tracklist „Fiction“
- Key of the twilight
- Cynical world
- Fake wings
- Fiction Vanity
- Canta per me
- Zodiacal sign
- Awakening
- Open your heart
- Winter
- Salva nos
Fiction
Künstler: KAJIURA Yuki
Label: edel media & entertainment GmbH
Katalognummer: 0157102ERE
Veröffentlichung: 20.8.2004
Spielzeit: ca. 43 Minuten
Preis: EUR 15,99
Generation Fernseh-Kult
Autor: Taro Rehrl
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 37, Seite 38, April 2004
Die Nostalgiewelle hat den Anime-Bereich nur teilweise erfaßt. Umso schöner, daß es jetzt einen echten Leckerbissen gibt.
Letztlich sind die von der technischen Qualität her eher unbefriedigenden DVD-Releases für Captain Future und Saber Rider das äußerste, was die Retro-Welle für Animefans bisher hervorgebracht hat. Mit einer Review-Serie zu älteren Anime auf Kaufkassette reitet die FUNime ja auch ein wenig mit. Jetzt, wo die Welle wieder etwas am Abflauen ist, bestätigen die in diesem März herausgekommenen Soundtracks zumindest für mich den schönen Spruch, daß man sich das Beste für den Schluß aufheben sollte.
Die Reihe Generation Fernseh-Kult der Firma hi-hat Records ist eigentlich eine Sammlung von Titelliedern und -melodien aus bekannten älteren Fernsehserien. Vier Sampler sind bisher erschienen. Nun sind aber, in Zusammenarbeit mit dem Rechteinhaber Filmkunst Musikverlag, die Soundtracks zu vier Anime-Klassikern zusammengestellt worden, die vielen Animefans bestens bekannt sein dürften: Wickie, Pinocchio, Sindbad und Heidi.
Der Vollständigkeit halber sollte man vielleicht noch die Realserie Pippi Langstrumpf erwähnen, die das vorhandene Angebot zunächst komplettiert. Allen vier Anime-Soundtracks ist gemein, daß sie aus einer Zeit stammen, als die Musik zu Animeserien bei der Lokalisierung noch neu komponiert wurde.
Dies hat zum einen technische Gründe. Das vorliegende Material aus Japan beinhaltete neben dem Bildmaterial nur eine Tonspur, auf der Sprache, Musik und Geräusche vereint waren. Für die deutsche Bearbeitung nur die Sprache auszutauschen wäre nicht möglich gewesen. Also wurde der gesamte Soundtrack ersetzt.
Neben der normalen Synchronisation wurde neue Musik komponiert, und auch die Geräusche wurden neu eingespielt. Man hätte es eventuell mit etwas Hartnäckigkeit auch geschafft, die Musik separat zu beschaffen, aber zum anderen herrschte damals die etwas altmodische Einstellung, daß japanische Musik nicht für europäische Ohren geschaffen sei. Die neue Musik geriet aber sicherlich nicht zum Nachteil.
Heute sind vor allem die Titellieder der Serien nahezu unvergessen. Weniger bekannt sind die Hintergrundmelodien, dies aber völlig zu unrecht. Obwohl sie es an Bekanntheitsgrad nicht mit Captain Future aufnehmen können, schaffen sie eine stimmige Atmosphäre und sind voller guter Ideen. Zudem gibt es einige wirkliche Perlen, die man sich immer wieder anhören kann, und die schöne Erinnerungen wecken. Man merkt der Orchestrierung ihr hohes Alter an, was aber im Kontrast zu den heutigen teilweise sehr künstlichen Arrangements fast schon wieder zum Vorteil gerät.
Zudem hat man sich bemüht, wirklich alle Melodien zusammenzustellen, die in den Serien vorkommen. Ein mühevolles Unterfangen, da die Originalmusik oft nur schwer zu beschaffen ist. Nach knapp 30 Jahren kann man auch nicht erwarten, daß die Tonbänder schön säuberlich irgendwo im Regal stehen. Obwohl nach bestem Wissen des Herausgebers die kompletten Soundtracks zusammengestellt wurden, fehlt leider trotzdem das eine oder andere Stück. Das fällt aber wohl nur Liebhabern auf. Sonst ist die Musik nahezu komplett, natürlich inklusive der Titellieder.
Technisch dagegen hat man durchweg saubere Arbeit geleistet. Die Stücke klingen kristallklar und frisch, als hätte man sie eben erst eingespielt. Die CD-Cover verzichten auf Original-Artwork, deshalb sieht man ihnen auf den ersten Blick nicht an, was sich dahinter verbirgt. Der Grund dafür ist, daß das Bildmaterial zusätzlich lizenziert werden müßte, was in der knappen Kalkulation des Anbieters nicht mehr berücksichtigt wurde.
Zum Glück hat man darauf verzichtet, die Figuren aus der Serie mehr schlecht als recht nachzuzeichnen, wie das bei Captain Future der Fall war. Für Leute mit schwachem Magen kann also Entwarnung gegeben werden. Das Booklet ist unaufregend, aber es sind die Noten und der Text zu den jeweiligen Titelliedern abgedruckt. Zum Glück unter der CD verborgen ist Werbung für Handy-Klingeltöne. Aber nur für die Titelsongs, die könnten sogar für den einen oder anderen interessant sein.
Wenn ich eine der vier Soundtrack-CDs besonders empfehlen müßte, wäre das zweifellos Pinocchio, obwohl den meisten der Wickie-Soundtrack am ehesten in Erinnerung geblieben sein dürfte. Prinzipiell sind alle Soundtracks phantasievoll und sehr vielfältig. Aber Pinocchio hat eine ganz eigene Qualität und fängt auf grandiose Weise die melancholische Atmosphäre der Serie ein.
Wickie
Der fröhliche Rock’n’Roll des Titellieds liegt sicher noch fast jedem im Ohr. Große Teile der Hintergrundmusik verbreiten ebenso gute Laune. Aber auch einige ruhige und beschauliche Stücke gibt es, die das gesamte Paket abrunden. Die Abspannmelodie, die bei den jüngsten Wiederholungen im TV oft weggeschnitten wird, ist natürlich auch mit von der Partie.
Titellied: Christian Bruhn
BGM: Karel Svoboda
Umfang: 27 Tracks
Anspieltips:
6. Segel setzen
16. Grüne Wiese
17. Umso netter wird es
Pinocchio
Eindeutig der Glanzpunkt unter den vier Soundtracks. Die Geschichte von der rebellischen Holzpuppe wird in einer zauberhaften Atmosphäre eingefangen. Einzelne Stücke erinnern an einen Jahrmarkt, der schließlich eine große Rolle spielt. Doch die Highlights sind die melancholischen Melodien, die die Stimmung besonders am Anfang der Serie so gut wiedergeben, daß man sie wieder vor sich sieht.
Titellied: Karel Svoboda
BGM: Karel Svoboda
Umfang: 27 Tracks
Anspieltips:
5. Unter schönem Himmel
9. Erzähl mir
11. Den ganzen Weg gegangen
16. Sei nicht traurig
20. Der Sonnenuntergang
Sindbad
Die Mischung aus orientalischer Musik und Pop gibt es nicht erst seit Ofra Haza. Sindbad hat die Nase vorn, speziell das Titellied, ein richtiger Ohrwurm. Aber der kühne Mix geht in der Hintergrundmusik munter weiter, um die Puristen mal wieder so richtig zu ärgern. Dabei wird die eine wahre Regel des Pop beherzigt: gute Ideen gewinnen gegen gelangweilte „authentische“ Musik. Immer.
Titellied: Christian Bruhn
BGM: Christian Bruhn
Umfang: 20 Tracks
Anspieltips:
2. Thema
20. Der blaue Fluß
Heidi
Nun gut, es soll Leute geben, die den Heidi-Song hassen. Sollen sie. Die Musik von Gert Wilden bietet weniger Angriffsfläche. Mit erstaunlicher Vielseitigkeit erweckt er jede mögliche Situation zum Leben. Und setzt sich auch von der japanischen Original-BGM ab, die doch etwas zu bemüht klingt. Die meisten Stücke sind sehr entspannt und angenehm.
Titellied: Christian Bruhn
BGM: Gert Wilden
Umfang: 39 Tracks
Anspieltips:
15. Entspann dich
27. Schönheit
35. Walzer
Christian Bruhn
Zusammen mit Klaus Doldinger war Christian Bruhn einer der beherrschenden Komponisten in der deutschen Fernsehlandschaft. Außerdem war er als Schlagerkomponist und Autor von zahlreichen Werbemelodien berüchtigt.
Vielen Animefans ist er vor allem durch seinen Captain-Future-Soundtrack bestens bekannt. Seine Frau Erika hat viele seiner Lieder, wie etwa das Heidi-Titellied, gesungen. Weniger bekannt ist allerdings, daß er inzwischen von ihr geschieden ist.
Christian Bruhn ist heute Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA, nachdem er zuvor lange Zeit deren Präsident war.
Weblink: www.christianbruhn.de
Karel Svoboda
Der Tscheche, nicht zu verwechseln mit dem Sänger Karel Gott, ist vor allem durch seinen Soundtrack zu Biene Maja bekannt, wozu er wie bei Pinocchio auch das Titellied komponierte. Leider ist dazu noch keine CD erschienen. Er schrieb die Musik zu zahlreichen tschechischen Kinderserien, die auch in Deutschland oft gezeigt wurden. Zu den bekanntesten zählt sicherlich das Märchen Drei Nüsse für Aschenbrödel.
Karel Svoboda ist immer noch erfolgreich als Komponist tätig, aber hauptsächlich in seinem Heimatland.
Weblink: www.karel-svoboda.cz
Gert Wilden
Der erfahrene Orchesterdirigent und Chanson-Komponist war schon seit Jahrzehnten im Geschäft und ist einer der beschäftigtesten deutschen Filmkomponisten der Nachkriegszeit gewesen. Unzählige Krimis und Western, sowie die berüchtigte Schulmädchen-Report-Reihe wurden von ihm vertont.
Für das Fernsehen übernahm er die musikalische Leitung von bekannten Musiksendungen abseits von Rock und Pop wie Erkennen sie die Melodie?. Die gab’s nämlich auch. Heute, im hohen Alter hat er sich zurückgezogen. Sein Sohn Gert Jr. hat seine Nachfolge angetreten und ist ebenfalls ein erfolgreicher Komponist und Jazzmusiker.
KAJIURA Yuki – Noir Original Soundtrack I
Autor: Andreas Geisenhainer
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 39, Seite 28, Oktober 2004
Hier handelt es sich um den ersten Soundtrack der Anime-Serie Noir. Der Hauptteil der Songs, bis auf das Opening „Coppelia no hitsugi“ von ALI PROJECT und das Ending „Kireina kanjo“ von ARAI Akino, stammt aus der Feder von KAJIURA Yuki. Der Inhalt dieser deutschen Fassung entspricht bitgenau dem japanischen Soundtrack. Die CD tut sich leider zu Beginn ein wenig schwer.
Das Opening-Thema und „Les soldats“ klingen zwar alleine nicht schlecht, doch in den langen Versionen zeigen sie etwas viele Wiederholungen. Über das etwas melancholische „Snow“ kommt man schließlich zum eher heiteren „Canta per me“, um sich danach über den „Corsican Corridor“ schließlich mit den eher melancholischen Stücken der Serie auseinanderzusetzen, was mit Lied Nummer 9 „Silent pain“ einen ersten Abschluß findet.
Mit dem ruhigen Gesang von „Lullaby“ und einem kurzen Halt im eher etwas chaotisch mit E-Gitarren erweiterten „Mélodie“ gelangt man zu Chloes Hauptthema, direkt gefolgt von ihrem inoffiziellen Thema „Whispering hills“, das aus Folge 12 bekannt ist. Danach hätte man sich eigentlich sehr schön von der synthesizerbetonten munteren Melodie von „Liar you lie“ über das ruhige Nachtthema „Zero hour“ zum traurigen Baß aus „Sorrow“ leiten lassen können, doch irgendjemand bevorzugte wohl Kontraste und ordnete „Zero hour“ vor „Liar you lie“ ein. Doch danach erhebt man sich zu den beiden längsten Stücken, dem Gefechtsthema „Salva nos“ und dem schönen Endlied „Kireina kanjo“, das auch diese CD abschließt.
Das 10seitige Booklet enthält ein paar Bilder aus dem Anime sowie die japanischen Texte von Opening und Ending in Romaji. Außerdem gibt es dort jeweils eine Seite begleitenden Text von KAJIURA Yuki, MASHIMO Kouichi (dem Animationsregisseur) und KOKUBU Toshihiro (einem Spezialisten für französische Literatur).
Das Coverdesign entspricht fast 1:1 der japanischen Fassung. Auch im Booklet geht es sehr „ordentlich“ zu: japanische Namen werden in der japanischen Schreibweise genannt, so steht z.B. auf dem Rücken der CD „KAJIURA Yuki“ (im Gegensatz dazu wird beim Album „Fiction“ nur die westliche Schreibweise „Yuki Kajiura“ benutzt, obwohl beide CDs vom selben deutschen Produzenten kommen).
In Japan sind bereits drei Noir-Soundtracks plus weitere Singles erschienen, so daß man auch hierzulande auf weitere Veröffentlichungen hoffen kann. Auch diese CD enthält wieder einen Kopierschutz (siehe Artikel).
Tracklist „Noir“
- Coppelia no hitsugi
- Les soldats
- Snow
- Canta per me
- Corsican corridor
- Ode to power
- Solitude by the window
- Romance
- Silent pain
- Lullaby
- Mélodie Chloe
- Whispering hills
- Zero hour
- Liar you lie
- Sorrow
- Salva nos
- Kireina kanjo
Noir Original Soundtrack I
Komponist: KAJIURA Yuki
Label: edel media & entertainment GmbH
Katalognummer: 0157092ERE
Veröffentlichung: 20.8.2004
Spielzeit: ca. 56 Minuten
Preis: EUR 15,99
Mario & Zelda Big Band Live CD
Autor: Christian Garbs
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 37, Seite 34, April 2004
Diese CD enthält Musik aus den Videospiele-Serien Super Mario und Legend of Zelda (siehe FUNime 35), dargeboten im Big Band-Stil und live aufgeführt am 14.09.2003 in der Nihon Seinenkan Hall.
Wir lernen: der Japaner an sich klatscht auch kompliziertere Rhythmen als deutsches Bierzelt-Umtata fehlerfrei mit. Im mitgeschnittenen Konzert haben sich zwei Besetzungen bei den einzelnen Songs abgewechselt: Zum einen gibt es eine klassische Big Band (Bläser!) zu hören, aufgepeppt um das Südsee-Feeling für Super Mario Sunshine.
Die andere Hälfte der CD wird von Saiteninstrumenten dominiert – hier heizen Fiedeln und Gitarren richtig ein. Das klingt nach vielen Instrumenten – und richtig: lediglich zwei Songs (die Mario-Melodie und „Epona’s Song“ aus Zelda) sind gesungen, der japanische Text findet sich im dünnen, mit kleinen Fotos gespickten Begleitheft der CD.
Die Songauswahl deckt neben Mario und Zelda auch den Mario-Ableger Yoshi ab, könnte aber insgesamt etwas umfangreicher sein: Die Mario-Melodie ist ganze vier Male vertreten, dafür fehlen „Legend of Zelda Theme“ und „Termina Field“ aus Zelda. Aber davon abgesehen verbreitet diese überlange CD (Laufzeit etwas über 75 Minuten!) einfach gute Laune – sowohl durch die schwungvollen Melodien als auch die Live-Atmosphäre.
Nicht nur Videospieler sollten ihren Spaß daran haben.
Trackliste:
- Opening Theme of MARIO [SUPER MARIO Bros.]
- SUPER MARIO 64 Opening Theme ~ Overworld Theme [SUPER MARIO 64]
- Medley of SUPER MARIO Bros. [SUPER MARIO Bros.]
- MARIO Scat Version [SUPER MARIO SUNSHINE]
- GO GO MARIO [SUPER MARIO Bros.]
- SUPER MARIO Bros. 3 Ending Theme [SUPER MARIO Bros. 3]
- Theme of Athletic [YOSHI’S ISLAND]
- YOSHI on the beach [YOSHI’S STORY]
- THE LEGEND OF ZELDA -Takt of Wind- Title Theme [THE LEGEND OF ZELDA -Takt of Wind-]
- Theme of Dragon Roost Island [THE LEGEND OF ZELDA -Takt of Wind-]
- The song of EPONA [THE LEGEND OF ZELDA OCARINA OF TIME]
- Theme of The DOLPHIC TOWN [SUPER MARIO SUNSHINE]
- The Zora Band [THE LEGEND OF ZELDA MAJORA’S MASK]
- Theme of Goron City [THE LEGEND OF ZELDA OCARINA OF TIME]
- Theme of The Shop [THE LEGEND OF ZELDA OCARINA OF TIME]
- Medley of THE LEGEND OF ZELDA [THE LEGEND OF ZELDA]
- Ending Theme of SUPER MARIO SUNSHINE [SUPER MARIO SUNSHINE]
- Encore (Slider) [SUPER MARIO 64]
Mario & Zelda Big Band Live CD
erschienen: 10.12.2003
Herausgeber: Scitron Digital Content
Katalognummer: SCDC-00315
Preis: ¥2.800
Samurai X – OST
Autor: Manfred
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 40, Seite 31, Dezember 2004
Lieferumfang:
Das Insert dieses Soundtracks besteht aus nur sechs Seiten, von denen die Hälfte aus Screenshots zum Anime besteht. Es liegen lediglich zwei kurze Berichte von KODAMA Takashi und Iwasaki Taku vor, sowie eine Credit-Liste zum Film auf der letzten Seite. Während Kodama vor allem über die TV-Serie und die Idee zur Produktion der OVA-Serie Samurai X berichtet, geht der Komponist Iwasaki auf seine persönliche Interpretation von einem guten Soundtrack ein. Alle Texte und Screenshots sind auf einem schwarzen Hintergrund abgedruckt, die nur teilweise mit Hintergründen (Kirschblüten oder roter Schleier) versehen wurden.
Persönliche Meinung:
Ich habe mir diesen Soundtrack zugelegt, nachdem ich in den Genuß der wirklich erstklassigen OVA-Serie Samurai X – Trust & Betrayal kam. Die vierteilige OVA spielt in Kenshins Jugend, als er sich dem Führer des Choshu Clan anschließt, um das Tokugawa-Shogunat zu stürzen. Es erzählt die Vorgeschichte des geheimnisvollen Wanderers mit der Kreuznarbe auf der linken Wange, der zu einer der bekanntesten Figuren der Anime-Filmgeschichte wurde.
Kommen wir jetzt aber auf den Soundtrack zu sprechen: Im Interview des Beilagezettels beschreibt der Komponist Iwasaki, dass Musik das Herz berühren soll. Ein guter Soundtrack soll nicht dem Bild untergeordnet sein, sondern auch ohne visuelle Eindrücke die Vorstellungskraft des Zuhörers anregen, um Emotionen wie Einsamkeit, Freude, Zorn, Angst und auch Leid zu wecken. Mit einer genialen Mischung aus Keyboard-Klängen und klassischen Instrumenten ist ihm dieses Kunststück geglückt, denn seine Musik braucht keine zusätzlichen Bilder, um die sehr tragische Geschichte des Kriegers HIMURA Kenshin zu erzählen.
Ich konnte bei keinem der Tracks einen absoluten Favoriten herausfinden, denn egal ob spannungsgeladene Stücke wie „In the Rain“, traurige Musik wie „Sound of Snow Falling“ oder das Gänsehaut auslösende Stück „One of These Nights“, alle haben mich gleichermaßen gefesselt. Abgerundet wird der Soundtrack von Solo-Klavierstücken zu den Tracks „Quiet Live“ und „The Will“, die ein tolles Extra zu diesem schon einmaligen Soundtrack sind.
Ein wunderschöner Soundtrack zu einem bewegenden Film, den jeder Anime-Fan einmal gesehen haben sollte!
Trackliste
In Memories „A Boy Meets The Man“ (6:17) Instrumental
One of These Nights (2:15) Instrumental
Alone Again (3:13) Instrumental
Blood (1:17) Instrumental
Day After Day (1:17) Instrumental
In The Rain (2:31) Instrumental
Quiet Life -pf solo version- (2:46) Instrumental
The Will -pf solo version- (2:12) Instrumental
The Wars of The Last Wolves (6:08) Instrumental
The Will (2:11) Instrumental
Testament (1:18) Instrumental
Talk to The Moon (2:46) Instrumental
Sound of Snow Falling (5:08) Instrumental
Shades of Revolution (7:03) Instrumental
In Memories „KO-TO-WA-RI“ (5:55) Instrumental
Quiet Life (2:49) Instrumental
Samurai X – OST
Erschienen am: 30.4.2002
Label: Animetrax (The Rightstuf International & ADV Music)
ISBN: 1-57032-896-X
Spielzeit: 55:13 Minuten
Preis: $14.98
Voices of a Distant Star (Hoshi no Koe) – OST (ADV)
Autor: Manfred
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 40, Seite 30, Dezember 2004
Lieferumfang:
Im Gegensatz zu vielen anderen Soundtracks von ADV Music besitzt diese CD ein gut durchdachtes Insert als Beilage. Nimmt man das Cover der CD heraus, kann man es auseinanderfalten und erhält ein Mini-Poster mit dem Artwork des DVD-Covers. Auf der Rückseite des Posters befinden sich neben dem CD-Cover ein Interview mit Tenmon, dem Komponisten des Soundtracks, dem Projektleiter Shinkai Makoto und der Sängerin Low.
Auf zwei weiteren Seiten werden die einzelnen Musikstücke von Tenmon analysiert. Selbstverständlich liegen auch die englischen Lyrics (Liedtexte) zum Opening bei. Als Hintergrund für die Seiten hat man Bilder der Storyboards verwendet, was ein hübsches Gesamtlayout ergibt.
Persönliche Meinung:
Ein gefühlvoller Soundtrack zu einem wunderschön traurigen Film. Der Soundtrack besticht vor allem durch den Opening Song „Through the Years and Far Away“, der Mikakos Gefühle wie kein anderes Lied ausdrückt.
Die Sängerin Low singt dieses Lied sehr gefühlvoll, allerdings ist es nicht zu überhören, dass sie doch heftige Probleme bei der Aussprache der englischen Liedtexte hatte. Die übrigen Klavierstücke sind zwar auch gut geworden, klingen jedoch sehr ähnlich, da sie auf derselben Melodie aufbauen. Die Tracks 9 bis 11 sind lediglich kürzere Versionen des Titelliedes.
Ich persönlich kann nur Fans diesen Soundtrack empfehlen, die den Film gesehen haben und, wie ich, vom Opening-Song begeistert waren. Außer diesem einen Song sind nämlich keine erwähnenswerten Musikstücke enthalten, die den vollen Album-Preis für einen Anime-Soundtrack mit nur 28 Minuten Laufzeit rechtfertigen.
Trackliste
Through the Years and Far Away (5:25) Vocal by „Low“
Introduce (1:25) Instrumental
Rainy Bus Stop (1:10) Instrumental
Letter From Mikako (3:08) Instrumental
Battle (2:33) Instrumental
Sadness at Separating (1:38) Instrumental
Noboru’s Decision (1:32) Instrumental
Agarta’s Rain (2:06) Instrumental
Through the Years and Far Away (In Story Version) (3:37) Vocal by „Low“
Preview 1 (1:04) Vocal by „Low“
Preview 2 (1:11) Vocal by „Low“
Beginning (DVD Menu OST Version) (2:45) Instrumental
Hoshi no Koe OST
Erschienen am: 9. Dezember 2003
Label: ADV Music (A.D. Vision)
ISBN: 1-57813-678-4
Musik: Tenmon
Text: K. Juno
Gesang: Low
Tonregie: Okabe Kiyoshi
Soundeffekte: Pastoral Sound
Aufnahme: Nishimura Youji
Produzent: Hagiwara Yoshihiro
Herausgeber: CoMix Wave
Illustration und Design: Shinkai Makoto
Copyright: Voices of a Distant Star ©2002 Makoto Shinkai / CoMix Wave Inc.
Spielzeit: 27:42 Minuten
Preis: $14.98
Kopierschutz, nein danke!
Autor: Die FUNime-Redaktion
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 39, Seite 29, Oktober 2004
Daß endlich wieder ordentliche Anime-Soundtracks in Deutschland erscheinen, ist ein schon so lange erwartetes Ereignis, daß man laut rufen möchte: „Kauft sie Euch, wenn die gut laufen, kommen bestimmt noch weitere interessante Soundtracks hinterher!“
Leider wird diese Freude durch die Verkrüppelung der CDs durch einen Kopierschutz wieder getrübt. Im Test sind uns folgende Dinge mit den CDs passiert: Unter Windows XP ist im Explorer auf der CD nichts zu sehen. Nach dem Einlegen der CD fängt das Laufwerk mit wilden Suchbewegungen an. Wenn man die Soundwiedergabe startet (funktioniert sowohl mit dem MediaPlayer als auch mit Winamp), hört das aber wieder auf.
Es war ohne irgendwelche Tricks oder zusätzliche Software möglich, mit dem MediaPlayer eine digitale Kopie der CD anzufertigen. Power DVD meldet unter Windows gelegentlich ein „Unbekanntes Dateiformat“. Nero liest die CD klaglos ein, meldet jedoch den letzten Track als hybriden Datentrack und kann diesen nicht lesen.
Unser Test-Macintosh ist erst einmal abgestürzt, danach hat er zwei (!) CD-Symbole im Finder angezeigt. Das eine Symbol enthält die Tracks der CD, die per Doppelklick problemlos abspielbar sind, das andere Symbol enthält rein gar nichts. Weitere Tests mit einem DVD-Player (Pioneer DV-530) sowie diversen Spielkonsolen (Dreamcast, Saturn, Playstation 1, Playstation 2 und X-Box) zeigten keine Probleme, lediglich das Saturn brauchte etwas länger zum initialen Einlesen. Auch unsere Test-Audioradios (ein Sony CDX-4170R und ein JVC KD-SH9104) konnte beide CDs abspielen.
Auffallend ist die unzureichende Kennzeichnung der CDs: Das Logo des Kopierschutzes ist ca 2×4 Millimeter (!) groß und ohne gezielte Suche kaum zu entdecken. Einen Hinweistext gibt es nur in kleiner Schrift und dazu auch lediglich in Englisch. Eine Kennzeichnung, welcher Kopierschutz verwendet wird, läßt sich ebenfalls nicht finden. Obwohl mit diesen beiden CDs wenig Fehler aufgetreten sind, kann man im allgemeinen nur sagen: Glücksspiel.
Was geht und was nicht, kann der Käufer ausprobieren. Was bleibt an Ausweichmöglichkeiten? Ältere japanische Soundtracks haben noch keinen Kopierschutz, hier könnte man den teuren Direktimport nutzen. Bei neueren Soundtracks geht das aber nicht mehr, da diese auch in Japan mit Kopierschutz erscheinen.
Der weitverbreitete Einsatz von Kopierschutztechniken könnte die Kunden vermehrt zum Kauf von illegalen Bootlegs oder Downloads aus dem Internet animieren – immerhin lassen diese sich mit Sicherheit überall problemlos abspielen. Hoffen wir, daß die Fans trotzdem die legalen Angebote bevorzugen.