Pokémon: Zoroark – Meister der Illusionen
Autor: Karsten Schubert
Hier haben wir es mit dem dreizehnten Pokémon-Kinofilm zu tun, der zwischen der vierten Generation „Diamond and Pearl“ und der fünften Generation „Pokémon Black and White“ spielt und sich dabei vor allem an den Spielen orientiert.
Die Handlung
Diesmal wollen Ash und seine Freunde eigentlich nur nach Coronia City zum großen Pokémon Basketbolz Weltcup. Doch unterwegs begegnen sie dem kleinen Pokémon Zorua, das sich verwandeln und sprechen kann. Dieses ist einem Medienmogul entwischt, der mit seiner Hilfe ein großes Zoroark kontrollierte.
Kaum in der Stadt angekommen, gibt es Probleme, weil angeblich das Zoroark die Stadt demoliert, so dass diese evakuiert werden muss. Und wieso ist genau jetzt ein Celebi in der Stadt aufgetaucht, zum ersten Mal seit zwanzig Jahren?
Ist das Zufall?
Hintergrund
Ash, Lucia und Rocko sind in diesen Film mal wieder bestenfalls Co-Stars und auch Team Rocket hat lediglich kurze Gastauftritte, statt dessen sind die neuen Pokémon, vor allem das Zorua, die eigentlichen Hauptdarsteller.
Zum Glück spielen die Kämpfe nicht die eigentliche Hauptrolle, sondern man hat sich um einen ausgewogenen Mix bemüht, was allerdings nur zum Teil gelungen ist. Es ist unübersehbar, dass die Handlung etwas zu sehr aufgeblasen wurde um sie auf die gewünschte Länge zu bringen.
Das Bild
Die Zeichnungen und Animationen bewegen sich wirklich auf dem Niveau eines Kinofilms, auch wenn man das grundlegende Design der TV-Serie natürlich beibehalten hat. Allerdings ist die Verschmelzung von 2D- und 3D-Materialien teilweise nur mäßig gelungen. Die DVD weist dabei eine Datenrate von 3-6 Mbps auf, was in normalen Fällen dank begrenzter Bildkomplexität auch durchaus reicht. Die Bildschärfe ist eigentlich recht ordentlich, was nicht auf eine NTSC-Quelle hinweist, allerdings hat der Film bei vielen Schwenks mit Ruckeln zu kämpfen, wo dann auch die Kompressionsartefakte der DVD deutlich zulegen.
Ausstattung
Bei der Ausstattung dieser DVD ist jedoch Schmalhans Küchenmeister. Es gibt weder Untertitel, noch eine japanische Tonspur. Man geht sogar soweit als Herstellungsland USA anzugeben, was in Bezug auf die deutsche Fassung vollkommener Unsinn ist, da inzwischen auch die deutschen Namen in vielen Fällen von der US-Fassung abweichen.
So heißt Lucia in den USA zum Beispiel Dawn. Doch insgesamt haben wir es wohl sowieso mit einer europäischen und nicht einer deutschen DVD zu tun, was schon an den englischen Werbetrailern vor dem Film zu erkennen ist.
Der Ton
Bei der deutschen Synchro haben wir es mit einer typischen TV-Synchro zu tun, auch wenn man zum Beispiel Benedikt Gutjahn, die deutsche Stimme des Reporters Karl inzwischen wohl eher als deutsche Stimme von Jasper Halle aus den „Biss“ (zum Morgengrauen)-Filmen wiedererkennt.
Doch spätestens bei den Effekten werden die Unterschiede zu einer echten Kino-Synchro deutlich. Doch wenn wir ehrlich sind, ist die deutsche Synchro immer noch um Welten besser als die US-Fassung. Alles in allem ist der Film zwar keine Offenbarung, doch im Vergleich zu anderen Teilen durchaus verträglich.
Noch besser sieht es natürlich für Pokémon-Fans aus, die sich bei einem Handelspreis von 11 Euro auch nicht beschweren können, wobei man dann auch noch eine Celebi-Sammelkarte mit dieser DVD bekommt.
Pokémon: Zoroark – Meister der Illusionen
Laufzeit: 94 Minuten
Ton: Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch Dolby Digital 2.0
Herausgeber: Universal
Preis: DVD: € 10,99
Ponyo – Das große Abenteuer am Meer
Die deutsche DVD und Blu-ray
Autor: Karsten Schubert
Hayao Miyazakis bislang letzter Film war in Deutschland bislang etwas vom Pech verfolgt. Während Miyazakis letzte Filme sehr schnell in Deutschland veröffentlicht wurden, geriet die Kinoveröffentlichung dieses Films in ein Rechtechaos, bis er ganze zweieinhalb Jahre nach der japanischen Premiere und über ein Jahr nach der US-Premiere auch in den deutschen Kinos einen eher kleinen Auftritt hatte. Kann Universum Films mit der für den 18. März 2011 geplanten Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray ein besseres Ergebnis erzielen?
Doch zunächst einmal, wovon handelt der Film eigentlich?
Ponyo ist ein kleiner Fisch mit Zauberkräften. Ihr Vater ist ein etwas verwirrter Zauberer, der auf seinem U-Boot davon träumt, der Verschmutzung der Meere durch die Menschen ein Ende zu bereiten, während ihre Mutter keine Geringere als die Göttin der Meere ist.
Der Hintergrund würde auf die Geschichte der kleinen Meerjungfrau hindeuten, doch es wäre kein Miyazaki-Film, wenn er nicht ein bekanntes Szenario vollkommen anders ausspielen würde. Auch hier reißt die kleine Ponyo von Zuhause aus um sich den Himmel anzusehen, doch sie droht beinahe von einem Fischtrawler gefangen zu werden, bis sie das Glück hat durch die Maschen des Netzes zu entkommen.
Leider landet sie bei ihrer Flucht in einem Einweck-Glas, aus dem sie sich nicht befreien kann. Doch glücklicherweise bleibt das Glas nahe des Ufers liegen. So wird sie von dem kleinen Sosuke gefunden und aus dem Glas befreit, der sie nun mit in den Kindergarten nehmen will.
Also landet sie mit etwas Wasser in einem Eimer und wird von Sosukes Mutter zum Altenheim gefahren in dem sie arbeitet und neben dem auch gleich der Kindergarten liegt. Da Sosuke noch nicht gefrühstückt hat, bekommt er von seiner Mutter ein Sandwich und will natürlich sofort anfangen den Fisch mit Brot zu füttern, doch das lässt sich die kleine Ponyo nicht bieten, sondern klaut ihm den Schinken vom Brot.
Im weiteren Verlauf schafft es Ponyos Vater zwar wieder seine kleine Tochter zurück zu holen, doch Ponyo fordert von ihm jetzt Schinken statt Grünzeug zum essen und schimpft über ihre Flossen. Sie will Füße wie Sosuke.
Ihr Vater verliert die Kontrolle, denn bei ihrer Rettung durch Sosuke hatte dieser sich verletzt und sie hat einen Tropfen seines Blutes getrunken. Dadurch und mit Hilfe der Zaubertränke ihres Vaters und ihrer kleinen Schwestern will Ponyo als kleines Mädchen zu Sosuke zurückkehren, ohne dass sie sich darüber im klaren ist, dass sie mit ihrer Flucht katastrophale Stürme ausgelöst hat und der Mond auf die Erde zu stürzen droht.
Schon wenn wir uns die Handlung ansehen, kann man erkennen warum der Film in den deutschen Kinos eher schlechte Karten hatte. Miyazaki hat diesen Film für ein sehr junges Publikum ausgelegt. Sogar Totoro war in seiner Zielgruppe weniger jung, da der Film zwar teilweise die vierjährige Mai begleitete, doch der Film doch eher aus Sicht ihrer Schwester, der zehn Jahre alten Satsuki erzählt wurde.
Die Welt von Ponyo ist hingegen noch weit magischer und auf der anderen Seite von der Handlung her sehr einfach gehalten. So können bereits Fünfjährige der Geschichte folgen, doch Kinder in diesem Alter sind in deutschen Kinos die absolute Ausnahme.
Ganz anders als zum Beispiel in den USA, wo sowieso zahlreiche Kinos in den großen Shopping Malls untergebracht sind und als Babysitterersatz dienen, während die Eltern beim Einkaufen sind. Kein Wunder also, dass der Disney-Konzern mit dem Film weniger Probleme hatte, während der Film in der deutschen Kino-Landschaft nur floppen konnte.
Ganz anders sieht es hingegen für den Heimkinomarkt aus. Da kann der Film für die jüngeren Familienmitglieder gekauft und mit der ganzen Familie angesehen werden. Zahlreiche Elemente der Handlung wie zum Beispiel die Reaktionen von Sosukes Mutter sind recht vielsagend.
Was macht man, wenn scheinbar aus dem Nichts ein kleines Mädchen auftaucht und ihr kleiner Sohn glaubt darin seinen Goldfisch wieder zu erkennen?
Nun, man konzentriert sich erst einmal auf die konkrete Situation. Man hat zwei Kleinkinder draußen bei Sturm und Regen stehen, also schafft man sie erstmal ins warme Haus und nimmt das kleine Mädchen, das offensichtlich eine Freundin von Sosuke ist, bei sich auf.
Alles andere wird sich finden. In diesem Film sind halt auch Meeresgöttinnen und Magier letztendlich nur Eltern. Doch man darf dabei nicht aus dem Auge verlieren: Primär ist der Film für Fünfjährige ausgelegt. Dabei hat sich der kindliche Charakter nicht nur auf die Story, sondern auch auf die Zeichnungen selbst ausgewirkt. Kaum eine Linie ist wirklich gerade und auch die normalerweise eher perfekten Hintergründe sind bei genauerer Betrachtung eher grob gemalt, was andererseits dem Bild etwas mehr Struktur verleiht.
Vor allem im Vergleich mit den eher einfach gehaltenen Charakteren selbst. Auch bei den Effekten selbst hat man sich zurück gehalten. Anstelle von 3D-Animationen wie in Das wandelnde Schloss wurde hier wieder fast alles per Hand gezeichnet (der Computer ist natürlich immer noch für Inbetween-Animationen und Colorierung verantwortlich).
Vor allem bei größeren Bilddiagonalen unterstützen diese Elemente den märchenhaften Charakter der Handlung zusätzlich.
Die deutsche Blu-ray:
Obwohl die deutsche Blu-ray dabei lediglich eine Datenrate von 15-20 Mbps hat (mit einer VC-1 Kompression), ist das Bild praktisch identisch mit der vor einem Jahr erschienenen US-Blu-ray, die mit einer AVC-Kompression auf eine Datenrate von 22-28 Mbps kam. Es ist unverkennbar, dass die verbleibenden Fehler, wie zum Beispiel zitternde Begrenzungslinien der Quelle und nicht den Blu-rays anzulasten sind.
Beim Ton kann sich die deutsche Blu-ray sogar von ihrem amerikanischen Gegenstück absetzen. Man kann zwar nur schwer von einem Qualitätsunterschied der englischen DTS-HD 5.1 Fassung der US-Blu-ray und der deutschen DTS-HD 6.1 Fassung nachweisen, doch während auf der deutschen Blu-ray auch der japanische Ton in DTS-HD 6.1 vorliegt, kann die US-Blu-ray nur mit einem Dolby Digital 5.1 Mix der japanischen Fassung aufwarten.
Der Unterschied fällt bei den Stimmen zwar nicht weiter auf, aber dafür umso mehr beim Soundtrack. Nicht umsonst hat Joe Hisaishi diesen mit einem großen Symphonieorchester mit 90 Instrumenten eingespielt.
Dabei hält sich die deutsche Synchro immerhin deutlich enger an den japanischen Text, auch wenn man hier und da größere Verrenkungen durchführen musste. Die kleinen Kinder sprechen nun einmal weitaus weniger und wenn man dann noch die deutschen Texte synchron sprechen will, wird es schwierig. Doch im Vergleich zur US-Fassung sind diese Unterschiede gering, denn dort hat man massiv die Texte an die Zielgruppe angepasst. So hat man zum Beispiel Anspielungen auf Veränderungen in der DNA abgeändert (welche Fünfjährigen wissen schon was die DNA ist?) oder auch das Abspannlied um drei Minuten verlängert um einen Techno-Remix unterzubringen, der dem US-Geschmack besser entspricht.
Außerdem ist die Benutzerfreundlichkeit der deutschen Blu-ray weitaus höher. Nach dem üblichen Universum-Trailer und dem üblichen, aber nutzlosen BD-Live Update Checks ist man praktisch sofort in einem einfach gehaltenen aber zweckmäßigen Menü, in dem man blitzschnell überall hin kommt.
Ganz anders die amerikanische Disney Blu-ray, die wie üblich mit Werbetrailern beginnt die man zum Glück auf einen Knopfdruck unterbrechen kann. Doch danach ist die Blu-ray erst einmal damit beschäftigt, Tonnen an Java-Code zu laden um ein sehr zickiges und kompliziertes Menü zu erreichen. Da kann man nicht einfach den Film starten, nein, erst muß man in einem Untermenü auswählen ob man nicht vielleicht noch eine dreiminütige Einleitung der US-Übersetzer vor dem Film sehen will.
Und um den japanischen Ton mit englischen Untertiteln zu wählen, muss man zuerst im Setup den japanischen Ton einstellen (der ist im Film nicht direkt zu erreichen) und danach die englischen Untertitel einschalten. Nur dann erhält man die echten übersetzungen des japanischen Tons, denn die normalen englischen Untertitel sind die üblichen Dubtitles für Schwerhörige.
Dabei hat man sich zwar sogar den Luxus geleistet, per BD-Java die letzte Position zu speichern, wo der Film gestoppt wurde. Doch die deutsche Blu-ray schafft den gleichen Effekt, indem sie auf das komplizierte Java verzichtet, womit sich die Player selbst die letzte Position merken.
Auch beim Bonusmaterial gibt es deutliche Unterschiede. Während die US-DVD vor allem auf kurze Interview-Schnipsel setzt und dabei immer wieder versucht den großen Kontext zu erfassen (so spricht der Filmmusik-Komponist Joe Hisaishi erst vier Minuten über Totoro, Kiki und Laputa um schließlich zu Ponyo zu kommen), kommt die eigentliche Produktion von Ponyo dabei doch zu kurz. So wird zum Beispiel noch nicht einmal erwähnt, mit was für einen grossen Orchester Joe Hisaishi letztendlich den Soundtrack einspielte.
Im Vergleich macht es sich Universum Film erheblich einfacher und packte einfach mehrere japanische Interviews und Sendungen auf die Blu-ray. Allen voran ein 50 Minuten langes Special über die fünf Schöpfer von Ponyo, doch in diesen Interviews und Specials erfährt man im Grunde wesentlich mehr über den Film und seine Hintergründe, als bei der US-Blu-ray, wo man stellenweise in einer Dauerwerbesendung für andere Ghibli-Filme steckt.
Alles in allem eine sehr gelungene Blu-ray, die sich bis auf ein Detail deutlich von der US-Blu-ray abheben kann: Das Cover.
Bei den Miyazaki Blu-rays denkt Universum Film offenbar sehr stark an Sammler und setzt daher auf ein schlichtes blaues Cover mit einem einfachen Schattenwurf der Hauptcharaktere. Bei der DVD, die auch mal neue Leute ansprechen muss, wird hingegen auf ein normales Bild vom kleinen Fisch Ponyo gesetzt.
Allerdings steht und fällt der Film mit einem grundsätzlichen Problem: Er ist nun einmal auf Fünfjährige zugeschnitten. Andere Zuschauer müssen sich darauf einstellen. Man bekommt zwar einen ganz niedlichen Film, aber ohne wirklich viel Inhalt. Man darf nicht groß nach den Hintergründen fragen, sondern muss die Handlung einfach akzeptieren. Man ist nur Zaungast.
Ponyo – Das große Abenteuer am Meer
Laufzeit: 100 Minuten
Ton: Japanisch, Deutsch DTS-HD 6.1
Herausgeber: Universum Film
Preise:
- DVD: € 13,99
- Special Edition Doppel-DVD Box: € 17,99
- Blu-ray: € 21,99
Porco Rosso
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, japanische Originalfassung
Firma: Studio Ghibli
Porco Rosso ist ein Miyazaki-Film, der diesmal am Mittelmeer vor Beginn des zweiten Weltkriegs angesiedelt ist. Natürlich ohne daß man sich dabei zu sehr an die wirklichen Verhältnisse hielt. Am Mittelmeer regiert die Luftpiraterie. Das heißt, Piraten plündern mit ihren Wasserflugzeugen Kreuzfahrtschiffe aus und nehmen Geiseln.
Nur ein kühner Pilot in Gestalt eines Schweins versucht sich ihnen in den Weg zu stellen, indem es sich als Kopfgeldjäger gegen die Piraten anheuern läßt. Dabei ist Porco eigentlich kein gewöhnliches Schwein, sondern ein Mensch, der seit einem ungewöhnlichen Erlebnis das Gesicht eines Schweins hat.
Und damit beginnt auch diese Geschichte. Eine Gruppe von Piraten hat soeben von einem Kreuzfahrtschiff eine Ladung Gold erbeutet und eine ganze Schulklasse kleiner Mädchen entführt. Eine dumme Idee, denn es ist leichter einen Sack Flöhe zu hüten, als diese Bälger!
Porco Rosso wird beauftragt, die Piraten aufzuspüren, das Gold wiederzubeschaffen und die Geiseln zu befreien. Er findet natürlich die Piraten und besiegt sie, doch nun hat er die ganze Rasselbande am Hals.
Die Piraten, die sich inzwischen zu einer Allianz zusammengeschlossen haben, kommen gegen Porco Rosso einfach nicht an, weshalb sie nun den amerikanischen Piloten Curtis engagieren, damit dieser Porco mit seinem Flieger abschießt.
Und wie es der Zufall will, trifft Curtis genau dann auf Porco, als dieser gerade mit seinem aus dem letzten Loch pfeifenden Motor auf dem Weg nach Genua ist, um ihn dort reparieren zu lassen. Als Curtis nun das Feuer eröffnet und er Porcos Flugzeug rauchend in einer Wolke verschwinden sieht, meint er ihn abgeschossen zu haben. In Wirklichkeit ist aber nur der Motor kaputt gegangen.
Porco schlägt sich mit dem schwer beschädigten Flugzeug nach Genua zur Werkstatt von Meister Piccolo durch. Dieser will tatsächlich den Neuentwurf des Flugzeugs seiner 16-jährigen Enkelin Fio überlassen, die gerade aus Amerika zurückgekehrt ist.
Verständlicherweise willigt Porco erst nach einigem Zögern ein. Er ist auch nicht schlecht erstaunt, daß in der ganzen Werkstatt nur Frauen arbeiten, was aber durch die schlechte wirtschaftliche Lage begründet ist. Inzwischen holt Porco die eigene Vergangenheit ein. Das Militär stellt ihm ein Ultimatum: Entweder kehrt er wieder zur italienischen Luftwaffe zurück, oder er wird als Staatsfeind gejagt.
Porco muß deshalb übereilt starten. Doch hat er nicht mit dem Starrsinn von Fio gerechnet. Diese kann es nicht vertreten, daß jemand ihren Neuentwurf ohne vernünftigen Testflug verwendet. Und wenn man halt keine Zeit für einen ordentlichen Testflug hat, muß die Flucht als solcher herhalten.
Die Mechanikerin muß in einem solchen Fall natürlich an Bord sein, um im Bedarfsfall die notwendigen Veränderungen vornehmen zu können. Und so starten sie gemeinsam, gejagt vom Militär, in ein ungewisses Schicksal, denn die Piraten und Curtis haben Porco noch nicht vergessen Zudem hat Porco von nun an einen riesigen Berg von Rechnungen am Hals, die Fio natürlich mitgenommen hat, um bei Gelegenheit auch gleich das Geld eintreiben zu können.
Die Zeichnungen und Animationen lassen natürlich kaum Klagen aufkommen (Produktionsjahr 1992). Vor allem die Szene, in der Porco das Flugzeug von einem Fluß aus starten muß, wirkt beeindruckend (für einen Film von 1992).
Auch der Soundtrack ist gut gelungen. Was jedoch nicht ganz die für einen Ghibli-Film übliche Begeisterung erzeugt, ist die Story. Sie ist sehr gut ausgearbeitet und bietet viele ernsthafte Punkte, die ich in der obigen Beschreibung übergangen habe. Aber gerade deshalb wirken die teilweise vollkommen überzogenen komischen Szenen oft deplaziert.
Man kann sich diesen Umstand jedoch relativ einfach erklären: Eigentlich sollte der Film nur zur Unterhaltung von Passagieren der JAL (die japanische Fluggesellschaft Japan Air Lines) dienen, doch zum Zeitpunkt als am Anime gearbeitet wurde, brach in Kroatien der Bürgerkrieg aus. Dieses Ereignis bestürzte Miyazaki so sehr, daß der Film wesentlich länger und ernsthafter wurde als ursprünglich vorgesehen.
Daten
Titel: Porco Rosso
Originaltitel: Kurenai no Buta
Regie: Hayao Miyazaki
Drehbuch: Hayao Miyazaki
Character Design: Hayao Miyazaki
Musik: Joe Hisaishi
Vorlage: Manga Hikoutei Jidai von Hayao Miyazaki
Produktionsjahr: 1992
Genre: Fantasy / Action / Comedy
Bemerkung: Porco Rosso war 1992 der erfolgreichste Kinofilm in Japan.
Prinzessin Mononoke
Autor: Karsten Schubert und Michael Wehr
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, deutsch untertitelt, deutsch synchronisiert, Laufzeit 133 Minuten
Firma: Studio Ghibli, Buena Vista
Hier haben wir es mit einem Film des Studio Ghibli zu tun, der unter der Regie von Hayao Miyazaki entstand.
Dieser Film, der es innerhalb eines halben Jahres schaffte in Japan zum erfolgreichsten Kinofilm aller Zeiten zu werden, indem er über 13 Millionen Besucher in die Kinos zog, greift das Verhältnis von Mensch und Natur auf. Er spielt im Japan des 15. Jahrhunderts, einer Welt die sich im Umbruch befindet. Für die Menschen spielt das Eisen eine immer größere Rolle, doch viele der Wälder werden noch von riesigen Tiergöttern beherrscht.
Als ein riesiger monsterhafter Eber sein friedliches Dorf angreift, gelingt es dem jungen Ashitaka zwar das Monster zu töten, doch dabei trifft ein Fluch seinen rechten Arm. Sobald die Wunde sich bis zu seinem Knochen durchgefressen hat, wird er sterben. Um sich von diesem Fluch zu befreien, verläßt Ashitaka das Dorf und macht sich auf, die Ursache für den Haß des Ebers zu ergründen, der ihn verfluchte.
Nach langer Suche stößt er schließlich auf ein Dorf, das sich mit der Verarbeitung von Eisenerz beschäftigt. Geleitet wird es von einer Frau namens Eboshi. Um an mehr Eisenerz und Feuerholz zu gelangen müssen sie weitere Teile des Waldes abholzen. Deswegen liegen sie im Kampf mit einem Rudel von Wolfsgöttern.
Mit diesem Rudel lebt auch ein junges Mädchen namens San, in das sich Ashitaka auf den ersten Blick verliebt. Als sie sich bei einem Angriff auf das Dorf in Lebensgefahr bringt, greift Ashitaka ein. Mit Hilfe seines verfluchten Arms, der ihm übermenschliche Kräfte verleiht, gelingt es ihm sich und das Mädchen aus dem Dorf zu retten. Er wird aber angeschossen und schwer verletzt.
Obwohl Ashitaka sie gerettet hat will San ihn zunächst töten, da er sie daran gehindert hat Eboshi umzubringen (was allerdings ihren eigenen sicheren Tod bedeutet hätte), jedoch ist sie völlig verwirrt als Ashitaka ihr in dieser Situation sagt, wie schön sie sei. San beschließt ihm eine Chance zu geben und bringt ihn zum Teich des Shishi-Gamis, des Tiergottes, der Tod und Leben repräsentiert.
Dieser heilt tatsächlich die Schußwunde, erlöst Ashitaka jedoch nicht von seinem Fluch. Kurze Zeit später taucht ein riesiges Rudel Wildschweine auf, das unter der Führung von Otokonushi, einem 500 Jahre alten Wildschweingott, steht. Auch das Monster, das Ashitaka verfluchte, gehörte einst zu diesem Rudel, bevor es durch eine Schußwunde in einen haßerfüllten Wahnsinn getrieben wurde. Die Wildschweine rüsten sich zu einem letzten Gefecht, bei dem auch San sie begleiten will, während Ashitaka immer noch von einer Verständigung zwischen Mensch und Tier träumt.
Die Hintergründe dieses Filmes sind durchgehend wunderbar gezeichnet und auch die Animationen sind meist hervorragend gelungen (obwohl es einige Stellen gibt wo sie auch kleine Schwächen aufweisen), wie es von einem Studio Ghibli Film des Jahres 1997 auch zu erwarten ist.
Der orchestrale Soundtrack von Jo Hisaishi ist, wie üblich, sehr gut (mit anderen Worten: Wo gibt es die Soundtrack-CD?).
Die größte Stärke des Films ist jedoch seine Story – nur ein Bruchteil wurde in der obigen Handlungszusammenfassung erwähnt – die wahrhaft epische Ausmaße annimmt und die den Konflikt zwischen Mensch und Natur behandelt.
Dabei verfällt der Film jedoch nicht in irgendwelche Klischees, sondern jeder Charakter hat seine guten und schlechten Seiten. Obwohl die Menschen die Natur aus dem Gleichgewicht bringen, werden sie nicht einfach als böse dargestellt. So ist Eboshi, obwohl sie den Wald um jeden Preis zerstören läßt, dennoch für viele Menschen ein wahrer Engel. Sie befreite die Frauen und ermöglichte ihnen ein gleichberechtigtes Leben im Dorf und sie kümmert sich um die Kranken, die sich dafür als Waffenschmiede hervortun. Es wird aber auch nicht außer Acht gelassen was für Konsequenzen ein derart bedingungsloser Kampf gegen die Natur zur Folge hat.
Dieser Film ist der erste, der vom Disney-Tokuma-Deal profitierte, oder es zumindest sollte. So basiert dieser Review auf einer deutsch untertitelten Fassung, die 1998 auf der Berlinale gezeigt wurde. Eine sehr gut gelungene deutsche Synchro lief dann auch im Jahr 2000 eine Zeitlang in verschiedenen deutschen Kinos. Auch wenn kaum mit einem so phänomenalen Erfolg wie in Japan zu rechnen war, sind die deutschen Besucherzahlen dennoch sehr enttäuschend.
Daß es der Film besser kann, zeigt u.a. sein großer Erfolg auf der Berlinale und weiteren Filmfesten. Das Problem liegt wohl darin, daß manche Kritiker diesem Film aus verschiedenen Gründen keine rechte Chance einräumen wollten. So unterscheidet sich die Erzählstruktur sehr von dem, was der normale Europäer von einem Zeichentrickfilm erwartet (Zeichentrick = für Kinder).
Zwar kommen auch recht märchenhafte Strukturen vor, doch hat man es insgesamt mehr mit einem komplexen Spielfilm zu tun, dessen Darsteller nur nicht Schauspieler, sondern gezeichnet sind. Auch der stellenweise Gewaltlevel dürfte für manche Europäer ungewohnt sein, da die Zeit des Mittelalters nunmal auch eine Zeit der Kriege war. Entsprechende Szenen sind aber relativ unblutig dargestellt und sollen nur die Grausamkeit und Sinnlosigkeit derartiger Taten verdeutlichen.
Das größte Problem für ein tieferes Verständnis des Films ist jedoch in den unterschiedlichen Kulturen zu sehen. Welcher Europäer kennt sich schon so genau mit der japanischen Geschichte aus, daß er weiß, daß zu dieser Zeit die japanische Gesellschaftsstruktur praktisch zusammengebrochen und jeder auf sich selbst angewiesen war?
Auch die japanische Sagenwelt und Symbolik dürfte manche Zuschauer viele Hintergründe und Anspielungen nicht erkennen lassen. Diese Gründe mögen eine Rolle gespielt haben, als Buena Vista das Marketing und die Veröffentlichungspolitik für Prinzessin Mononoke plante. In der Angst vor einem Flop geriet beides unnötig vorsichtig und verhinderte damit einen größeren Erfolg des Films. Das, was an wenigem Interesse in den Medien geweckt wurde, scheiterte oftmals an der Kinokasse.
Mononoke startete mit anfänglich 31 und später sogar nur mit 28 Kopien. Wenn man berücksichtigt, daß andere Filme mit 200 bis 600 oder noch mehr Kopien gezeigt werden, wird deutlich, welchen „Erfolg“ Buena Vista sich von Mononoke versprochen hat.
Daß der Film nur in wenigen Kinos gleichzeitig laufen konnte, führte dazu, daß er oftmals erst Wochen nach dem eigentlichen Starttermin in die jeweiligen örtlichen Lichtspielhäuser kam. Angesichts der schnelllebigen deutschen Kinolandschaft war das Publikumsinteresse dann schon wieder geschwunden.
Das gleiche Desaster wiederholte sich bei der Veröffentlichung für das Heimkino. In Zeiten einbrechender VHS-Verkaufszahlen beschloß Buena Vista, Mononoke nur auf Videokassette und zudem in einer 4:3 Pan&Scan Fassung zu veröffentlichen. Dabei gehen neben den schwarzen Balken ober- und unterhalb auch Teile des Films selbst verloren (siehe Bild rechts).
Für Animefans stellt sich die ganze Sache natürlich wesentlich einfacher dar: Wer sich diesen Film entgehen läßt, ist selber Schuld!
Besitzt man also keinen DVD-Player, wird man mit den Einschränkungen der deutschen Version leben müssen. Alle anderen sollten sich die US-DVD oder die erstklassige japanische 3er DVD Box besorgen. Auf der ersten DVD bietet diese, für Puristen, den Film in japanischem und englischem 5.1 Ton, mit wahlweise englischen Untertiteln. DVD 2 zeigt den Film in Form von Entwurfszeichnungen und DVD 3 in diversen internationalen Sprachfassungen. Hier findet sich dann auch die deutsche Synchronisation.
Leider liegt sie nur in Dolby Digital Stereo vor, was den Filmgenuß aber nicht wirklich schmälert. Trotz des bei Ghibli-Releases berüchtigten Edge Enhancement Filters ist die Bildqualität sehr gut. Der Listenpreis von 4.700 Yen ist zudem für japanische Verhältnisse sehr günstig.
Daten
Titel: Prinzessin Mononoke
Originaltitel: Mononoke Hime
Regie: Hayao Miyazaki
Drehbuch: Hayao Miyazaki
Character Design: Hayao Miyazaki
Musik: Joe Hisaishi
Produktionsjahr: 1997
Genre: Fantasy / Adventure
Patlabor Movie I & II
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: Kinofilme, englisch untertitelt, englisch synchronisiert, deutsch synchronisiert, DVD (USA). Laufzeit Movie I 90 Min., Movie II 118 Min.
Firma: Manga Video
Bei den Patlabor I und II Movies haben wir es mit Giant-Robot-Filmen zu tun, die in der nahen Zukunft spielen. Um in einem großen Bauprojekt die Bucht von Tokyo als Land zu erschließen, hat man als Baumaschinen riesige Mechs, also hochentwickelte Roboter, konstruiert.
Um Verbrechen mit diesen sogenannten Labors (engl. für „Arbeiter“) zu verhindern, wurde eine spezielle Polizeieinheit gegründet. Die Filme handeln von den Erlebnissen dieser Polizeieinheit.
Hinter beiden Filmen steht das gleiche Team, das später auch an Ghost in the Shell arbeitete.
Die Grafik, Animation und der Soundtrack sind sehr gut, schließlich handelt es sich um aufwendige Kinofilme. Während sich die Handlung von Teil I noch etwas in die Länge zieht, ist dieses Problem im zweiten Teil behoben.
Die Labor spielen dabei in beiden Fällen gar nicht mal die Hauptrolle, in Teil 2 sogar noch weniger als im ersten, sondern die Story möchte eher zum Nachdenken anregen.
In Teil I geht es darum, wie abhängig wir uns von Software machen, während es in Teil II darum geht, wie einfach man ein Land aus einer absolut ruhigen Lage innerhalb kürzester Zeit an den Rand eines Bürgerkriegs bringen kann.
Mir persönlich gefällt Teil II sogar noch etwas besser als Ghost in the Shell. Der relativ dumme Endkampf der Labors hat allerdings eine Höchstwertung von 5 Sternen verhindert.
Daten
Movie I
Originaltitel: Kidô keisatsu patorebâ: The Movie (Patlabor the Mobile Police)
Regie: Mamoru Oshii
Drehbuch: Kazunori Ito
Character Design: Akemi Takada
Musik: Kenji Kawai
Vorlage:
- OVA (1988 + 1989)
- TV-Serie (1989)
- Manga von Masami Yuuki, 22 Bände (1988-94)
Produktionsjahr: 1989
Genre: Mecha / Science-fiction
Movie II
Originaltitel: Kidô keisatsu patorebâ: The Movie 2 (Patlabor the Mobile Police)
Regie: Mamoru Oshii
Drehbuch: Kazunori Ito
Character Design: Akemi Takada, Masami Yuki
Musik: Kenji Kawai
Vorlage:
- OVA (1988 + 1989)
- TV-Serie (1989)
- Manga von Masami Yuuki, 22 Bände (1988-94)
Produktionsjahr: 1993
Genre: Mecha / Science-fiction
Perfect Blue
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 18
besprochenes Material: Kinofilm, englisch untertitelt, deutsch synchronisiert
Firma: Rex Entertainment
Dieser Review basiert auf einer Vorpremiere, die auf der Berlinale ’98 gezeigt wurde, noch bevor der Film in Japan anlief.
Die nur mäßig erfolgreiche Idol-Sängerin Mima entscheidet sich ihre erträumte Gesangs-Karriere zu beenden, um Schauspielerin zu werden. Doch kaum hat sie ihre Gruppe verlassen, feiert diese plötzlich sensationelle Erfolge, während ihr Schauspieldebut nur aus einer unbedeutenden Nebenrolle in einer Fernsehserie besteht.
In dieser Situation stößt sie im Internet auf „ihre“ private Homepage, die erschreckend viele ihrer intimsten Gedanken preisgibt. Kurz darauf begegnet sie einer perfekten Kopie ihrer selbst, die behauptet, die „wahre“ Mima zu sein und die den Gesang nie aufgegeben hat. Schließlich erfolgen rätselhafte Anschläge auf Personen aus ihrer näheren Umgebung.
Als wäre das alles noch nicht genug, sieht sie sich gezwungen immer abstoßendere Rollen anzunehmen, um ihrer Karriere zum Erfolg zu verhelfen. Dies führt dazu, daß sie den Bezug zur Realität immer mehr verliert.
Die Zeichnungen und Animationen sind recht gut gelungen. Das Chara-Design wirkt recht ungewöhnlich, doch alle notwendigen Details sind vorhanden (beim Erscheinen des großen N im Web-Browser ging ein Raunen durch das Publikum 😉 ).
Der Sound geht in Ordnung. Bei der Story handelt es sich um einen Psycho-Thriller, der im großen und ganzen auch als Realfilm hätte gedreht werden können. Jedesmal wenn der Zuschauer meint begriffen zu haben, was Realität und was Traum ist, erscheint ein Schnitt und die Theorie wird über den Haufen geworfen.
Leider gibt es einige kleinere Logikfehler (wie in diesen Genre schon fast üblich). Der Gewalt-Level ist recht hoch und auch sonst geht es ziemlich heftig zur Sache, so daß dieser Film wirklich nichts für jüngere Zuschauer ist.
Kein Film den man gerne sieht, der aber ganz interessant ist und Kritik an der (nicht nur japanischen) Musik- und Fernsehindustrie übt.
Daten
Titel: Perfect Blue
Originaltitel: Perfect Blue
Regie: Satoshi Kon
Drehbuch: Sadayuki Murai
Character Design: Hisashi Eguchi, Hideki Hamazu
Musik: Masahiro Ikumi
Vorlage: Roman von Yoshikazu Takeuchi
Produktionsjahr: 1997
Genre: Psycho-Thriller
Phantom Quest Corporation
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 4 Folgen à 30 Min., erschienen auf 2 Kassetten, deutsch untertitelt, DVD (USA)
Firma: Pioneer
Eine ganz nette Serie um eine Geisterbekämpfungsfirma, in der es jedoch ganz anders als in Ghostbusters zugeht.
Trotz einer recht guten Grafik und guten Animationen schafft es die Serie leider nicht ganz, sich in die erste Reihe durchzuboxen. Dafür ist die Story, trotz der teilweise recht guten Gags, einfach nicht dicht genug.
Wegen der guten Übersetzung (die sich schon fast zu nah an den Originaltext hält) und des akzeptablen Preises kann man sich diese Reihe dennoch ansehen. Das gilt erst recht für die in den USA erschienene DVD, die zum sensationellen Preis von nur $14.95 alle 4 Episoden enthält.
Bemerkung: Die Serie lief auch im deutschen Fernsehen.
Daten
Titel: Phantom Quest Corporation
Originaltitel: Yuugen Kaishya (You-Gen-Kai-Sya)
Regie:
- OVA 1: Koichi Chigira
- OVA 2+4: Morio Asaka
- OVA 3: Takuji Endo
Drehbuch:
- OVA 1+3: Mami Watanabe
- OVA 2+4: Tatsuhiko Urahata
- OVA 3: Tetsu Kimura
Character Design: Hitoshi Ueda
Musik: Junichi Kanezaki
Produktionsjahr: 1994
Genre: Fantasy / Mystery / Comedy
Plastic Little
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA, Video, deutsch untertitelt, Laufzeit 43 Min.
Firma: OVA Films
Diese OVA ist nicht gerade ein Meisterwerk einer logischen Story.
Die 17-jährige Tita ist Kapitän eines Petshop-Hunter Schiffes, das auf verschiedenen Planeten Tiere einfängt, um sie auf anderen gewinnbringend zu verkaufen.
Als sie jedoch einem mysteriösen Mädchen hilft, das von Soldaten verfolgt wird, wird die gesamte Besatzung ihres Schiffes in einen Kampf mit der Armee verwickelt.
Und nun kommt die Begründung für die gute Bewertung von 3-4 Sternen von 5 möglichen: Die Grafik und die Animationen sind regelrecht fantastisch (Produktionsjahr 1994). Sie können sich zwar nicht mit Ghost in the Shell messen, doch das ist ja auch ein Kinofilm, mit entsprechend größerem finanziellem Budget, der außerdem zwei Jahre später entstand.
Der Sound ist nicht gerade überwältigend, und das gilt auch für die Tonqualität des Videos. Ebenfalls etwas störend ist die große Badeszene (wie bekommt man überhaupt dieses Riesenschwimmbad in das kleine Schiff?), die offenbar nur dazu dient, zu zeigen, wie gut der Oberkörper von Frauen (oder eher Mädchen) animiert werden kann.
Von den Logikfehlern und der Badeszene abgesehen hat man jedoch eine recht flotte Story ohne viel Inhalt, die vor allem von der guten Grafik und dem süßen Charakter-Design der Heldinnen lebt.
Daten
Titel: Plastic Little
Originaltitel: Plastic Little
Regie: Kinji Yoshimoto
Drehbuch: Masamoto Sekijima
Character Design: Satoshi Urushihara
Musik: Tamiya Terashima
Produktionsjahr: 1994
Genre: Science-fiction / Action
Bemerkung:
Der später erschienene und auch in Deutsch erhältliche Manga zu Plastic Little ist nur ein Spinoff des Anime.
Please Save My Earth
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 6 Folgen à 30 Min., englisch synchronisiert, auf 3 Kassetten, NTSC, deutsch untertitelt, 3 Videokassetten bzw. 2 DVDs
Firma: Viz Video (engl.), Anime Virtual (deutsch)
Alice ist ein 16-jähriges Mädchen, das schon immer ein sehr starkes Gespür für Tiere und Pflanzen hatte. Vor kurzem ist sie mit ihrer Familie vom Lande nach Tokyo umgezogen. Eigentlich hat sie den Umzug gut verkraftet, wenn doch bloß der siebenjährige Nachbarsjunge Rin nicht wäre, der sie andauernd ärgert.
Als sie jedoch auf ihn aufpassen soll, fällt er vom Balkon. Er bleibt nur deshalb am Leben, weil sein Sturz von einem Baum abgefangen wurde. Als der kleine Rin im Krankenhaus erwacht, hat er plötzlich PSI-Kräfte. Alice fühlt sich nun stärker an ihn gebunden.
Als sie mit Rin zusammen in der Stadt ist, begegnet sie zwei Jungen, die sie zunächst für homosexuell hält. Wie diese erklären, ist dies jedoch nicht der Fall, sondern sie hat nur einen verfänglichen Teil eines Gespräches gehört. Beide haben schon seit geraumer Zeit die gleichen Träume, in denen sie zwei von sieben außerirdischen Wissenschaftlern sind, die die Erde vom Mond aus beobachten. Doch einer der beiden Jungen ist in den Träumen eine Frau.
Wie sich im weiteren Verlauf herausstellt, gibt es noch andere Personen, die offenbar wiedergeborene Wissenschaftler vom Mond sind. So auch der kleine Rin und Alice. Mit der Zeit erfahren sie, was es mit der Mondstation auf sich hatte. Doch was ist mit den Jugendlichen und Rin?
Sind sie wiedergeborene Wissenschaftler, die ihr Leben fortführen oder Jugendliche, die sich auf ein neues Leben vorbereiten?
Von der zeichnerischen Qualität und den Animationen sind die ersten Folgen recht gut. Später lassen sie dann etwas nach. Der Soundtrack geht in Ordnung. Die englische Synchronisation kann mich aber nicht begeistern, vor allem scheint man für Rin, der eine der schwierigsten Rollen hat, tatsächlich einen kleinen Jungen genommen zu haben, der dieser Aufgabe nicht gewachsen ist.
Die Story, die einem Shoujo-Manga entstammt (daher auch die Anspielung von Homosexualität, ein sehr beliebtes Thema in diesem Genre) ist recht gut durchdacht. Allerdings baut sich fast ein Großteil der Spannung auf psychologischer Ebene auf, während Action-Sequenzen kaum vorkommen, mit Ausnahme zweier Psycho-Attacken von Rin.
Im Jahr 2002 ist die OVA auch in Deutschland bei Anime Virtual unter dem Titel Reincarnation auf 3 Videokassetten bzw. 2 DVDs erschienen, jeweils deutsch untertitelt.
Daten
Originaltitel: Boku no Chikyuu o Mamotte OVA
Regie: Kazuo Yamazaki
Drehbuch: Kazuo Yamazaki
Character Design: Takayuki Gotou
Musik: Hajime Mizoguchi
Vorlage: Manga Boku no Chikyuu o Mamotte von Saki Hiwatari, 1987-94, 21 Bände
Produktionsjahr: 1993-94
Genre: Fantasy / Drama / Romance
Power Dolls
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA, ca. 35 Min., englisch synchronisiert
Firma: A.D. Vision UK
Eine Mech-Einheit, die nur von Frauen gesteuert wird, erhält den Befehl einen Staudamm in die Luft zu jagen. Doch eine der Pilotinnen war einst in dieser Gegend zu Hause.
Weder Grafik noch Soundtrack sind weltbewegend. Und die Story?
Werd’ ich beantworten, sobald ich sie entdeckt habe. Der Film ist ziemlich unnötig. Und die englische Synchronisation ist für A.D. Vision-Verhältnisse auch noch ziemlich mies.
Daten
Titel: Power Dolls
Originaltitel: Power Dolls OMNI Senki 2540
Regie: Hiroyuki Kitakobu
Character Design: Toshihiro Kawamoto
Vorlage: Videospiel-Serie
Produktionsjahr: 1996
Genre: Mecha / Action
Pretty Sammy OVA I
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 8 Jahre
besprochenes Material: OVA-Special, englisch synchronisiert, Laufzeit 45 Minuten
Firma: Pioneer
Als Sasami aus Tenchi Muyo! bei den Fans ein positives Echo fand, nutzte man diese Gelegenheit, ihr eine eigene OVA zu verschaffen. Sasami wurde also ein 10-jähriges Schulmädchen, Tenchi ihr Bruder und Ryoko und Ayeka zwei ältere Schülerinnen, die sich um Tenchi streiten. Aus Mihoshi und Kiyone wurden zwei Studentinnen, die im Musikladen von Sasamis Mutter arbeiten, und auch Washu wurde noch eingebaut.
Im magischen Königreich Juraihelm wurde Tsunami als neue Königin erwählt. Doch vor ihrer Krönung muß sie ihre Eignung beweisen, indem sie eine Person auswählt, die für sie mit magischen Fähigkeiten die Welt verbessern soll. Sie erwählt die kleine Sasami, die zu diesem Zeitpunkt gerade ein Karaoke-Duett mit ihrer Mutter singt. Und so erhält Sasami ein sprechendes Kaninchen (genau, Ryo-Ohki), mit dessen Hilfe sie sich in Pretty Sammy verwandeln kann. Doch irgendwie passen ihre neuen Fähigkeiten nicht so ganz zu ihr. Sasami möchte einfach drauf losschlagen, während Pretty Sammy hauptsächlich gefühlsmäßig arbeitet. Und dann gibt es da noch Tsunamis Gegnerin, durch deren Eingreifen sich Sasamis Freundin Misao in Pixy Misa verwandelt und Pretty Sammy entgegentritt.
Die Zeichnungen sind häufig in etwa auf Tenchi Muyo! -Niveau, doch zwischendurch läßt ihre Qualität manchmal nach (hat da mal wieder jemand mit Billigfirmen zusammengearbeitet?). Die Animationen sind jedoch meist etwas schlechter als bei den OVAs der Hauptserie. Die englisch synchronisierte Musik geht meist in Ordnung und die Backgroundmusik wurde zum Teil aus Tenchi Muyo! entnommen. Die bekannten englischen Synchronsprecher erreichen ihre gewohnt guten Leistungen, doch Sherry Lynn fängt regelrecht an zu zaubern.
Obwohl sie drei Rollen (Sasami, Tsunami, Kiyone) spricht, bemerkt man das noch nicht einmal dann, wenn sich Kiyone oder Tsunami mit Sasami unterhalten. Die anderen Stimmen bleiben weit dahinter zurück, was man vor allem bei der Sprecherin von Misao bemerkt.
Die Story ist ziemlich belanglos und eher als eine Art Sailor Moon-Parodie zu verstehen. Die OVA scheint es auf eine jüngere Zielgruppe abgesehen zu haben, anders ist der teilweise zuckersüße Humor nicht zu verstehen. Bei Mädchen in Sasamis Alter könnte die Geschichte jedoch (meiner Meinung nach) sehr gut ankommen. Für alle anderen bleibt eine recht witzige OVA ohne viel Inhalt, bei der, im Vergleich zu Sasami und Ryo-Ohki, alle anderen Charaktere nur Nebenrollen bekamen.
Im Herbst 2002 sind alle 3 OVAs zusammen mit dem Mihoshi Special in den USA unter dem Titel Tenchi Muyo! – Mihoshi Special and Pretty Sammy auf einer DVD erschienen.
Daten
Titel: Pretty Sammy OVA I
Originaltitel: Mahou shoujo pretty Sammy
Regie: Kazuyuki Hirokawa
Drehbuch: Yosuke Kuroda, Hideyuki Kurata
Character Design: Yoshitaka Kono
Musik: Seikou Nagaoka
Vorlage: Nach dem Erfolg der beliebten Figur Sasami in der Tenchi Muyo! OVA.
Produktionsjahr: 1995
Genre: Magical Girl Parody / Comedy
Pretty Sammy OVA II
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: OVA-Special, englisch synchronisiert, englisch untertitelt, Laufzeit 47 Minuten
Firma: Pioneer
Der Nachfolger von Pretty Sammy I.
Biff Standard ist Besitzer eines riesigen Computerunternehmens, das einen Großteil des Betriebssystemmarktes beherrscht (Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Unternehmen sind nicht ganz von der Hand zu weisen 😉 ). Um die ganze Welt zu standardisieren, will er nun auch Japan sein Betriebssystem aufzwingen.
Rumiya, die Gegenspielerin von Prinzessin Tsunami, will ihn dabei unterstützen. In der Zwischenzeit hat sich Sasamis Mutter für ihre Karaoke-Besessenheit einen Computer zugelegt, doch das Betriebssystem ist defekt.
Nachdem Sasami und Tenchi eine Nacht mit wenig Schlaf hinter sich haben, in der sie versuchten ihre Mutter zu beruhigen, fahren die beiden am nächsten Tag in die Stadt um ein neues Betriebssystem und ein Karaokeprogramm zu kaufen. Doch überall erhält man nur noch das System von Biff Standard, das für ihre Zwecke zu langsam ist.
Tenchi gelingt es zwar die letzte Kopie des Mark 8 Systems (trägt als Zeichen eine aufgeschnittene Ananas! 😉 ) auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, doch stellen sich ihm Pixy Misa und Biff Standard in den Weg…
Die Grafik und Animationsqualität entspricht inzwischen voll den Tenchi Muyo! OVAs. Auch beim Soundtrack hat man sich wieder dort bedient. Mit dieser Folge wurden allerdings einige der englischen Synchronsprecher gewechselt. So haben Tsunami und Kiyone eigene Sprecher bekommen und auch die Sprecherinnen von Mihoshi und Misao wurden ersetzt. Die neue Misao wirkt als Kind wesentlich natürlicher. Spricht sie Pixy Misa, bemerkt man an einigen Stellen allerdings sehr deutlich, daß sie wohl vorher noch nie französisch sprechen mußte.
Die Story ist diesmal eine vollkommen überdrehte Parodie auf eine bestimmte Firma der Computerindustrie (na, welche ist da wohl gemeint? 😉 ). Die Geschichte konzentriert sich jedoch wesentlich stärker auf Tenchi, Sasami, Misao und einige der neu eingeführten Charaktere. Bei Washu reichte es immerhin noch für eine Nebenrolle. Mihoshi, Kiyone und Tsunami tauchen dagegen nur noch kurz auf, wobei Tsunami mindestens die Hälfte ihres IQ eingebüßt hat. Auf Ryoko und Ayeka muß man sogar ganz verzichten.
Fazit: Zwar nicht unbedingt ein Überflieger, aber wegen der ganzen Anspielungen ist der Film durchaus sehenswert. Im Herbst 2002 sind alle 3 Pretty Sammy OVAs zusammen mit dem Mihoshi Special in den USA unter dem Titel Tenchi Muyo! – Mihoshi Special and Pretty Sammy auf einer DVD erschienen.
Daten
Titel: Pretty Sammy
Originaltitel: Mahou shoujo pretty Sammy
Regie: Kazuyuki Hirokawa
Drehbuch: Yosuke Kuroda, Hideyuki Kurata
Character Design: Yoshitaka Kono
Musik: Seikou Nagaoka
Vorlage: Nach dem Erfolg der beliebten Figur Sasami in der Tenchi Muyo! OVA.
Produktionsjahr: 1995
Genre: Magical Girl Parody / Comedy
Pretty Sammy OVA III
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Special, englisch synchronisiert, englisch untertitelt, Laufzeit 40 Minuten
Firma: Pioneer
Pretty Sammy und Pixy Misa führen einen Kampf im Asteroidengürtel, bei dem sie von Rumiya beobachtet werden. Plötzlich werden sie von einem Kometen erfaßt, der auf die Erde stürzt. Seit diesem Ereignis wird Rumiya vermißt. Während Tsunami in tiefster Sorge ist (wie naiv…), hält Rumiyas Bruder ein Freudenfest ab.
Später gehen Sasami, Misao und der ganze Laden von Sasamis Mutter auf einen Betriebsausflug. Nur Tenchi fehlt, obwohl er Sasami fest versprochen hatte sie zu begleiten. Tenchi ist jedoch etwas… „gebunden“ und wird von Ryoko auf einen eigenen Ausflug geschleppt, neugierig von Ayekas Agentinnen beobachtet. Als Sasami aus dem Bus aussteigt, fällt sie geradewegs einem Jungen in Tenchis Alter in die Arme. Dieser hat daraufhin, sehr zur Enttäuschung von Kiyone, nur noch Augen für Sasami.
Rumiyas Bruder hat es sich inzwischen anders überlegt und kommt auf die Erde, um mit Pixy Misas Hilfe seine Schwester zu finden. Da taucht ein fremder Magier auf, der Rumiyas Gesichtszüge trägt.
Von kleineren Fehlern einmal abgesehen, ist diese OVA wieder auf gewohnt hohem Niveau. Der Soundtrack geht ebenfalls voll in Ordnung und ist diesmal wesentlich eigenständiger. Bei den englischen Stimmen hat man auf die gleiche Besetzung wie in Pretty Sammy II zurückgegriffen. Auch die Story wirkt wesentlich eigenständiger und in sich geschlossener.
Ryo-Ohki, der bislang immer mehr oder weniger eine Nebenrolle spielte, rückt hier wesentlich mehr in den Mittelpunkt. Ayeka, Ryoko und Tenchi tauchen in der Geschichte zwar auch auf, haben jedoch nur eine kleine Nebenrolle. Die Höchstwertung von 5 Sternen mag zwar etwas übertrieben wirken, doch dieser Teil ist zumindest der beste aller drei Pretty Sammy Teile.
Im Herbst 2002 sind alle 3 OVAs zusammen mit dem Mihoshi Special in den USA unter dem Titel Tenchi Muyo! – Mihoshi Special and Pretty Sammy auf einer DVD erschienen.
Daten
Titel: Pretty Sammy
Originaltitel: Mahou shoujo pretty Sammy
Regie: Kazuyuki Hirokawa
Drehbuch: Yosuke Kuroda, Hideyuki Kurata
Character Design: Yoshitaka Kono
Musik: Seikou Nagaoka
Vorlage: Nach dem Erfolg der beliebten Figur Sasami in der Tenchi Muyo! OVA.
Produktionsjahr: 1995
Genre: Magical Girl Parody / Comedy
Princess Minerva
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA, englisch untertitelt, Laufzeit 44 Min.
Firma: A.D. Vision UK
Hier haben wir es wie bei Dragon Half mit einer Fantasy-Parodie zu tun. Die Story ist ganz witzig und (natürlich) vollkommen überdreht. Die Grafik und Animation sind nicht dazu angetan Begeisterungsstürme hervorzurufen. Der Soundtrack spielt keine große Rolle, nur ein bestimmtes Lied hört sich schrecklich an, was aber vermutlich Absicht ist.
Durch die enorme Anzahl an Witzen, die man eingebaut hat, kann man dem Film in der Bewertung auch vier Sterne geben. Aus meiner Sicht wirken sie jedoch teilweise zu überzogen. So war ich z.B. bei der Gesangsszene eher dem Weinen nahe als dem Lachen, derart bescheuert wirkte sie für mich. Und der Aufzug der einen Kriegerin war auch nur noch lächerlich. Daher neige ich persönlich eher zu drei Sternen.
Daten
Titel: Princess Minerva
Originaltitel: Princess Minerva
Regie: Yoshihiro Yamaguchi
Drehbuch: Hideki Sonoda
Character Design: Run Ishida
Musik: Fusanobu Fujiyama
Vorlage: Manga von Run Ishida
Produktionsjahr: 1995
Genre: Fantasy / Comedy
Princess Rouge a.k.a.: Legend of the Last Labyrinth
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: zweiteilige OVA, englisch untertitelt, Laufzeit VHS-Kassette bzw. DVD (beide Folgen): 60 Minuten
Firma: AnimeWorks (USA)
Der junge Yusuke ist mal wieder zu spät auf dem Weg in die Schule, als urplötzlich ein merkwürdig gekleidetes Mädchen aus heiterem Himmel auf ihn herab fällt. Er bringt sie zunächst zu sich nach Hause. Dummerweise kann sich das Mädchen noch nicht einmal mehr an ihren eigenen Namen erinnern.
Erst als sie sich etwas beruhigt hat fällt ihr wieder ein, daß sie Rouge heißt. Da ihre einzige Erinnerung an ihre Vergangenheit Alpträume von einer mittelalterlichen Welt sind, nimmt Yusuke sie bei sich auf. Obwohl er Rouge nur sehr ungern allein läßt, muß er nach einigen Tagen wieder in die Schule. Am Abend ist sie verschwunden. Dafür stehen zwei merkwürdig gekleidete Mädchen vor ihm, die sich als Rouges Schwestern herausstellen.
Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der verschwundenen Rouge.
Die Qualität der Zeichnungen ist für eine OVA von 1997 noch zu ertragen, doch im Hinblick auf die Animationen kann sie gerade mal mit besseren TV-Serien mitzuhalten. Der Soundtrack reicht von recht gut bis mäßig. Während man bei einigen Hintergrundmelodien wohl nicht ganz zufällig an Oh! My Goddess erinnert wird, möchte man beim Abspannlied schon eher abschalten.
Auch die Story ist an Oh! My Goddess angelehnt, vor allem wenn nach der ersten Folge Rouges Identität geklärt ist und sich die Schwestern entschließen auch weiterhin bei Yusuke zu bleiben, da Rouge sich immer noch an nichts erinnern kann. Leider beschränkt es sich auf solche Äußerlichkeiten, da die Charaktere ausgesprochen blaß wirken.
Auch die Gegner wirken lustlos und dienen offenbar nur dazu ein wenig Hintergrund in die Handlung zu pressen. Um das ganze nicht vollkommen untergehen zu lassen, stützt sich die OVA dann auf ein wenig plumpe Situationskomik und etwas Fanservice.
Bei den handwerklichen Unzulänglichkeiten sind auch noch die englischen Untertitel zu nennen, die zum einen eine recht große weiße Schrift verwenden, während in anderen Szenen plötzlich einer wesentlich kleineren gelben Schrift der Vorzug gegeben wurde.
Alles in allem ist die Serie nicht unbedingt als schlecht zu verurteilen, es gibt aber auch erheblich Besseres. Auch in Japan scheint man der Meinung gewesen zu sein, denn es wurden außer den ersten zwei Folgen nie mehr produziert, obwohl die Handlung ursprünglich wahrscheinlich auf sechs Folgen ausgelegt war.
Daten
Titel: Princess Rouge
Originaltitel:
- Scene 1: Star Crossed Loves
- Scene 2: Star Crossed Enemies
Regie: Isato Date
Drehbuch: Aoi Takeuchi
Character Design: Keiko Ijima, Minoru Yamazawa
Musik: Harukichi Yamamoto
Vorlage: Aoi Takeuchi
Produktionsjahr: 1997
Genre: Fantasy / Romantic Comedy
Project A-Ko
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: Movie und 5 OVA Nachfolger, englisch synchronisiert, englisch untertitelt, DVD
Firma: Manga Video (USA)
Bei Projekt A-Ko handelt es sich um eine Anime-Parodie, die nur so mit Anspielungen vollgestopft ist.
Die Grafik des Films ist recht gut für 1986. Bei den späteren OVAs geht sie allerdings ziemlich in den Keller, von wo sie sich nur langsam wieder hoch arbeitet.
Der Soundtrack des Films ist ziemlich gut, etwas was man von den ersten drei OVAs nicht behaupten kann, in denen auch die Story immer weiter nachläßt.
DVD: Die reviewte DVD stammt von Image Entertainment. Durch sie wird klar, warum sich CPM/US Manga Corps derart erleichtert zeigte, daß ihr Vertrag mit Image inzwischen ausgelaufen ist.
Die Bildqualität läßt wirklich zu wünschen übrig. Fast in jeder Szene ist eine leichte Bildunruhe festzustellen, die in Standbildern als Artefakte enttarnt werden.
Der englische und japanische Soundtrack ist allerdings in ganz brauchbarer Qualität in Stereo vorhanden. Leider haben die zuschaltbaren englischen Untertitel im Verlauf des Filmes immer größere Abweichungen zur wirklichen Sprache. Die Untertitel erscheinen also nicht synchron wenn gesprochen wird, sondern mehrere Sekunden früher. Dieser Fehler deutet, wie auch die extrem einfach gehaltene Menüstruktur, die außer einer Szenenanwahl keine Extras zu bieten hat, auf mangelnde Sorgfalt bei der Erstellung der DVD hin.
Auch die Verwendung eines Snappercase (= Pappumschlag) sorgt nicht gerade für Begeisterungsstürme.
Insgesamt ist die DVD zwar immer noch besser als die VHS-Kassette, doch trotz ihres recht günstigen Preises und der fehlenden Codeabfrage ist sie nicht unbedingt empfehlenswert.
Die OVAs 5 und 6 besitzen zwar die gleichen Hauptfiguren, doch spielen sie ganz andere Rollen als in den ersten 4 Filmen. A-Ko und B-Ko sind Freundinnen (wobei A-Ko allerdings ziemlich ausgenutzt wird) und bei C-Ko handelt es sich um die Tochter eines sehr reichen Industriellen (zumindest in Teil 5. In Teil 6 wird ihr eine andere Geschichte angedichtet).
Sie sind zwar teilweise besser als die alten OVAs, können dem Film aber doch nicht das Wasser reichen.
Das gilt auch für die Grafik und den Sound, die sich eher auf dem Niveau der alten OVAs befinden.
Inzwischen existiert eine neu gemasterte Fassung des Films, die hoffentlich eine bessere Qualität aufweist. Sie ist entweder separat als Collectors Edition oder in Verbindung mit den OVAs als DVD-Collection erhältlich.
Daten
Movie: Project A-Ko
Originaltitel: Project A-ko
Regie: Katsuhiko Nishijima
Drehbuch: Yuuji Moriyama, Katsuhiko Nishijima, Kazuko Kawasaki
Character Design: Yuji Moriyama
Musik: Rich Jitto, Joey Carbon, Tohji Akasaka
Vorlage: Katsuhiko Nishijima, Kazumi Shirasaka
Produktionsjahr: 1986
Laufzeit: 84 Minuten
Genre: Science-fiction / Comedy
OVA II: Project A-Ko 2: Plot of the Daitokuji Financial Group
Originaltitel: Project A-Ko 2: Daitokuji Zaibatsu no Ibo
Regie: Yuji Moriyama
Drehbuch: Takao Koyama
Character Design: Yuji Moriyama
Musik: Yasunori Honda
Vorlage: Katsuhiko Nishijima, Kazumi Shirasaka
Produktionsjahr: 1987
Laufzeit: 68 Minuten
Genre: Science-fiction / Comedy
OVA III: Project A-Ko 3: Cinderella Rhapsody
Originaltitel: –
Regie: Yuji Moriyama
Drehbuch: Tomoko Kawasaki
Character Design: Yuji Moriyama
Musik: Yasunori Honda
Vorlage: Katsuhiko Nishijima, Kazumi Shirasaka
Produktionsjahr: 1988
Laufzeit: 45 Minuten
Genre: Science-fiction / Comedy
OVA IV: Project A-Ko 4: Final
Originaltitel: Project A-Ko: Kanketsu hen
Regie: Yuji Moriyama
Drehbuch: Yuji Moriyama, Tomoko Kawasaki
Character Design: Yuji Moriyama
Musik: Yasunori Honda
Vorlage: Katsuhiko Nishijima, Kazumi Shirasaka
Produktionsjahr: 1989
Laufzeit: 59 Minuten
Genre: Science-fiction / Comedy
OVA V + VI: Project A-Ko versus Battle 1: Grey Side + versus Battle 2: Blue Side
Originaltitel: –
Regie: Katsuhiko Nishijima
Drehbuch: Katsuhiko Nishijima, Tomoko Kawasaki
Character Design: Hideyuki Motohashi
Musik: Yasunori Honda
Vorlage: Katsuhiko Nishijima, Kazumi Shirasaka
Produktionsjahr: 1990
Laufzeit: 54 + 52 Minuten
Genre: Science-fiction / Comedy