Urotsukidoji
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: Nur für Erwachsene (ab 18 Jahre)
besprochenes Material: 3 OVA-Serien (erste unterteilt in 2 Filme), englisch synchronisiert, deutsch synchronisiert / untertitelt
Firma: Manga / Kiseki, Manga / OVA 18
Es existieren drei Welten: die Welt der Monster, die Welt der Halbmenschen und die Welt der Menschen, die voneinander getrennt sind. Doch es gibt eine Sage, wonach der Chojin diese drei Welten vereinen wird. Wer ist dieser Chojin?
Das ist die Frage, die sich Amano – einer der Halbmenschen – stellt. Doch wie sich bald offenbart, ist der Chojin nicht so ganz der erhoffte Erlöser, den Amano erwartet hat, denn um sie zu vereinen, muß der Chojin die alten Welten zunächst vernichten!
Hmm, Sex & Violence sollten sich gut verkaufen. Das haben sich offenbar auch die Hersteller dieser Reihen gedacht. Während man jedoch am Anfang zumindest noch eine gewisse Story hatte (obwohl ich bei vielen Verhaltensweisen der Charaktere nur noch den Kopf schütteln kann), um diese Horrorgeschichte mit einem Gemenge von Splatter- und Vergewaltigungsszenen (denn aus irgendeinem Grund sind die Monster alle an Menschenmädchen interessiert…) etwas zu rechtfertigen, gab man im späteren Verlauf jegliche Versuche eines Deckmäntelchens auf, wie sogar eingeschworene Fans dieses Genres bei der dritten Serie (Urotsukidoji 4 genannt) zugeben müssen.
Doch auch Fans von derartigen Dingen sollten eines bedenken: Bis vor kurzem war die Darstellung des menschlichen Schambereiches in Japan streng verboten, und diese Filme halten sich natürlich an diese Regel. Für den Splatter gab es allerdings keine Einschränkungen…
Allgemein ist gegen derartige Filme ja nicht viel zu sagen, da es auch im Realfilmbreich jede Menge abartiger Produktionen gibt. Das Problem ist lediglich, daß Kritiker sich immer derartige Produktionen herauspicken und öffentlich behaupten, so wären alle Anime, obwohl dieses Genre lediglich einen Randbereich darstellt.
Daß man ebensogut behaupten könnte, daß jeder Realfilm ein Porno sei, interessiert da mal wieder niemanden. (Und ich bin mir trotz dieser Worte fast sicher, daß es irgendeinen Idioten geben wird, der genau dieses kurze Review als Vorwand für einen weiteren Kreuzzug gegen Anime mißbrauchen wird…)
In Deutschland sind inzwischen Urotsukidoji III und IV auf DVD erhältlich. In den USA existieren neben der Urotsukidoji Perfect Collection auch die aus ihr entstandenen Movie-Versionen (Legend of the Overfiend und Legend of the Demon Womb), sowie Urotsukidoji III auf DVD.
Daten
Titel: Urotsukidoji
Originaltitel: Chojin densetsu Urotsukidoji
Regie: Hideki Takayama
Drehbuch: Noboru Aikawa, Goro Sanjo
Character Design: Shigemi Ikeda u.a.
Musik: Masamichi Amano
Vorlage: Toshio Maeda
Produktionsjahr: 1987-90
Genre: Hentai / Horror
Urusei Yatsura
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: Für Kinder geeignet
besprochenes Material: 197-teilige TV-Serie und 6 Filme, englisch untertitelt
Firma: AnimEigo, Anime Projects
Hier haben wir es wieder mit einer vollkommen überdrehten Geschichte aus der Feder von Rumiko Takahashi zu tun, die später unter anderem auch für Ranma 1/2 verantwortlich war.
Hier dreht sich alles um das außerirdische Mädchen Lum, das gewöhnlich einen Bikini im Tigerstreifenlook trägt, fliegen kann und, wenn sie wütend ist, elektrische Blitze verteilt. Lum könnte sich eigentlich einen beliebigen Jungen zum Freund nehmen (zumindest kämpfen genug um ihre Aufmerksamkeit), doch sie will unbedingt Ataru heiraten (wie es dazu kam, wird in der ersten Fernsehfolge geschildert).
Ataru scheint jedoch hinter jedem Mädchen her zu sein, außer Lum. Er ist eine regelrechte Nervensäge, so daß sogar seine Mutter ständig stöhnt: „Wenn ich ihn doch nie bekommen hätte!“ Und in dieser Umgebung sammeln sich jede Menge abgedrehte Charaktere.
Ein Problem, mit dem vor allem die 6 Movies etwas zu kämpfen haben, ist die extreme Statik in der Beziehung zwischen Lum und Ataru, die manchen Zuschauern etwas auf die Nerven geht.
Die Grafik der Fernsehserie ist nicht unbedingt überragend, aber ausreichend. Auch die Qualität der Filme ist für die jeweiligen Produktionsdaten recht ordentlich. In Deutschland sind bisher keine DVDs von Urusei Yatsura in Sicht. Anders in den USA, dort sind der zweite Movie (Urusei Yatsura: Beautiful Dreamer) sowie die TV-Serie (Urusei Yatsura TV Vol. 1-10) einzeln bzw. als Box Set (Urusei Yatsura TV Box Set 1-2) erhältlich.
Daten
Titel: Urusei Yatsura
Originaltitel: Urusei Yatsura
Regie: Mamoru Oshii
Drehbuch: Mamoru Oshii
Character Design: Kazuo Yamazaki, Akemi Takada
Musik: Fumitaka Anzai, Shinzuke Kazado
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi
Produktionsjahr: 1981-86
Genre: Comedy
Urusei Yatsura – Movie 2: Beautiful Dreamer
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch untertitelt, DVD Laufzeit: 97 Minuten
Firma: CPM
Hier haben wir es mit dem zweiten Kinofilm von Urusei Yatsura zu tun. Da die Rechte dafür bei CPM lagen, wurde er im Gegensatz zu den anderen fünf Movies in Großbritannien nicht veröffentlicht.
Die gesamte Tomobiki-Highschool ist in heller Aufregung, denn morgen beginnt das alljährliche Schulfestival, für das alle Klassen noch Vorbereitungen zu treffen haben. Doch am nächsten Tag heißt es erneut, daß morgen das Festival beginnt.
Die gesamte Schule und Teile der Stadt wiederholen immer den gleichen Tag… Die Zeichnungen und Animationen gehen in Ordnung, wenn man bedenkt, daß der Film von 1984 ist. Der Soundtrack ist ebenfalls okay, auch wenn der englische Dub der DVD kaum zu ertragen ist.
Die Story ist um einiges komplexer als es nach obiger Beschreibung den Anschein hat, stattdessen wird der Titel des Films noch eine größere Rolle spielen. Aufgrund häufiger psychologischer Betrachtungen und eines recht gemächlichen Ablaufs ist der Film sicher nicht jedermanns Geschmack, aber recht ordentlich.
Die Bildqualität der DVD läßt bis auf gelegentliche Fehler der Vorlage keinen wesentlichen Grund zur Klage aufkommen und auch die Soundqualität ist in Ordnung. Bei der etwas zähen Menüführung und den Extras hätte man sich jedoch mehr Mühe geben können, so besteht das Szenenmenü nur aus Text und die Charakterbeschreibung enthält gar keinen Text, stattdessen wird eine besonders prägnante Szene mit dem jeweiligen Charakter gezeigt.
Auch die Werbetrailer für weitere CPM-Produkte können sich nicht mit denen auf Viz-DVDs vergleichen. Allerdings hat diese DVD den Vorteil, daß sie Codefree ist, wodurch jeder DVD-Player, also auch in Europa, sie abspielen kann.
Daten
Titel: Urusei Yatsura 2 – Beautiful Dreamer
Originaltitel: Urusei Yatsura 2 – Beautiful Dreamer
Regie: Mamoru Oshii
Character Design: Kazuo Yamazaki
Musik: Katsu Hoshi
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi
Produktionsjahr: 1984
Genre: Comedy
Ushio & Tora
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: Die Serie ist zwar eine Horror-Comedy, hat aber gelegentliche Splattereffekte, für Kinder daher eher nicht geeignet
besprochenes Material: OVA-Serie (11 Folgen), englisch untertitelt Laufzeit: je Folge ca. 25 Minuten
Firma: Western Connection
Der Junge Ushio soll den Tempel aufräumen, und kann sich dabei nicht verkneifen in den Keller zu sehen, denn wer glaubt schon an diese komische Sage, daß dort unten ein Monster durch einen Speer an einen Felsen gefesselt ist? Doch da unten ist tatsächlich dieses Monster, und durch die Kelleröffnung konnten lauter kleine Monster entkommen.
Um diese zu bekämpfen, braucht Ushio den magischen Speer – und damit ist das Monster frei. Doch das Monster kann nichts gegen ihn unternehmen, solange er den Speer hat. Aber sobald er den Speer beiseite legt, will es ihn fressen. Wann legt der endlich den Speer beiseite?
Nur Hohn und Spott hat Ushio für das Monster über, ja er hat ihm sogar ohne es zu fragen den Namen Tora gegeben; Monster haben einfach kein Mitspracherecht. Vielleicht hätte es Ushio doch nicht bei der ersten Begegnung sagen sollen, das es ihn fressen wird, sobald es frei ist.
Und dann fängt dieser Verrückte auch noch an, sich mit mächtigen Monstern anzulegen, die Freundinnen von Ushio in Gefahr bringen. Da muß Tora ihm natürlich gegen diese Monster helfen. Schließlich kann es ja nicht angehen, daß jemand anders ihn frißt, wenn Tora selbst schon ein längeres Anrecht darauf hat.
Soll ich wirklich noch erwähnen, daß diese Reihe nicht ganz ernst zu nehmen ist?
Die Zeichnungen und Animationen sind wirklich nicht berauschend (und das auch noch für das Jahr 1993…). Zumindest hat die Grafik ihren ganz eigenen Stil, den sie konsequent durchhält. Die Soundqualität der Kassetten könnte auch besser sein, doch das ist ein recht häufiges Problem bei Tapes von Western Connection (alles klingt etwas dumpf, die Höhen fehlen).
Dafür hat man eine Reihe, die mit erheblich komplexeren Charakteren aufwartet als man zunächst erwartet. Vor allem die eigentümliche Beziehung zwischen Ushio und Tora macht einen ganz besonderen Reiz aus. Sind die beiden wirklich Feinde oder sind sie nicht vielmehr enge Freunde, die aber darauf beharren Feinde zu sein?
Wie Helen McCarthy es schon ausdrückte: Das sind Calvin und Hobbes on acid!
Daten
Titel: Ushio & Tora
Originaltitel: Ushio to Tora
Regie: Kunihiko Yuyama
Drehbuch: Kenji Terada
Vorlage: Manga von Kazuhiro Fujita
Produktionsjahr:
- 1992 (OVA 1-4)
- 1993 (OVA 5-11)
Genre: Fantasy / Horror / Comedy
Utena
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: US-DVDs der 39-teiligen TV-Serie, englisch synchronisiert, englisch untertitelt Laufzeit dt. Kassetten: Vol. 1-3: je 4 Folgen / 85 Min.
Firma: Software Sculptors (USA), US-DVD, Anime Virtual (Deutschland), DVD
Es war einmal ein kleines Mädchen, das ganz traurig war, da seine Eltern gestorben waren. Da kam ein Prinz auf einem weißen Pferd vorbei und sagte, sie solle ihr gutes Wesen nicht verlieren. Zum Abschied schenkte er ihr einen mit einer Rose verzierten Ring. Außerdem versprach er ihr, daß sie sich wiedersehen würden (war der Ring vielleicht ein Verlobungsring?).
Dieser Prinz beeindruckte dieses Mädchen so sehr, daß es sich entschloß, selbst ein Prinz zu werden um Prinzessinen zu retten. Ob das so eine gute Idee war?
Dieses kleine Mädchen war Utena. Utena ist neu an die Ohtori Academy gekommen, die unter der festen Kontrolle des Studentenrates steht, der von einem Geheimnis umgeben ist. Vor allem ein Junge dieses Studentenrates fällt Utena schon sehr bald unangenehm auf. Zunächst behandelt er das Mädchen Anthy, das offenbar seine Freundin zu sein scheint, ausgesprochen schlecht, und als er auch noch den Liebesbrief eines anderen Mädchens öffentlich aushängt, fordert sie diesen Jungen, den Präsidenten des Fechtclubs, zu einem Duell.
Als er einen Blick auf den Ring von Utena wirft, nimmt er ihre Herausforderung an; sie werden sich in einem Wald duellieren, den man nicht betreten darf.
Als Utena beim Tor ankommt, geschieht etwas Merkwürdiges: Der Ring öffnet das Tor und offenbart einen merkwürdigen Turm, den Utena besteigt. Als sie die oberste Plattform des Turmes erreicht, erblickt sie zu ihrer großen Überraschung über sich ein Schloß, das über dem Turm schwebt. Schließlich erblickt sie auch ihren Gegner.
Jeder der beiden Kontrahenten bekommt eine Rose an die Jacke gesteckt, und das Ziel des Duells ist es, diese Rose abzuschlagen. Doch wieso ist Anthy anwesend, die jetzt plötzlich als Rosenbraut bezeichnet wird, und wieso wünscht diese ihr Glück?
Und warum erscheint die Waffe ihres Gegners aus Anthys Körper?
Erst nach und nach klären sich diese Rätsel auf. Offenbar besitzt jedes Mitglied des Studentenrates einen Ring wie den ihren, und kann damit an dem Duell teilnehmen. Der jeweilige Champion des Duells ist automatisch verlobt mit der Rosenbraut – und nur deshalb war Anthy mit dem Jungen zusammen, denn Anthy ist die Rosenbraut.
Soweit eine Beschreibung der ersten Folge.
Die Zeichnungen sind für eine Fernsehserie recht ansehlich, auch wenn die Animationen zum Teil wesentlich besser sein könnten (es gibt jede Menge Standbilder) und man sich in einigen SD-Szenen an Sailor Moon erinnert fühlt (es hat schon seinen Grund, daß auf der amerikanischen Kassette mit „From the Director of SAILOR MOON“ geworben wird).
Der Soundtrack besteht zum einen aus ruhigen Klavier- und Streichorchesterstücken, doch wenn Utena den Turm zum Duell besteigt, ändert er sich in eine dunkle Chormusik mit Synthesizeruntermalung. Die englische Synchronfassung halte ich, auch im Vergleich zum japanischen Original, für recht gut (es ist mir ein Rätsel, warum manche Leute sie als schlecht bezeichnen).
Hinsichtlich der Story muß man anmerken, daß die erste und zweite Kassette primär in die verschiedenen Charaktere einführen. Es hat einen Grund, warum beim Duell die Hintergrundmusik vom Armageddon handelt und die Evolutionsgeschichte nacherzählt, genauso wie die Tatsache, daß der Studentenrat über das Ende der Welt redet.
Doch gerade die Charaktere sind (wie bei jedem Shoujo-Anime) einer der Kernpunkte der Reihe. So wirkt Anthy zunächst extrem selbstlos, aber auch vollkommen vereinsamt (außer ihrem kleinen Freund ChuChu scheint sie keine Freunde zu haben). Utena tut zwar ihr möglichstes, Anthy unter Leute zu bringen (sie zieht sogar ein Kleid an!), was jedoch immer an einigen Intrigen zu scheitern droht.
Insgesamt ist diese Serie jedoch etwas umstritten, so wird man mit Rosen geradezu erschlagen, und auch sonst stößt man auf eine Reihe recht kitschig wirkender Elemente. Doch wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man von der Story und den Charakteren regelrecht fasziniert sein, und man muß unbedingt wissen, wie es weitergeht.
In den USA ist die Serie inzwischen auf DVD erschienen. Auf der ersten DVD finden sich dank Double Layer gleich 7 Folgen (= 170 Minuten Spielzeit), während die zweite DVD mit weiteren 6 Folgen den Abschluß der ersten Staffel enthält.
Hinsichtlich der Bildqualität gibt es keine Klagen. Nur im Vergleich mit den Pioneer-DVDs (Lain, Battle Athletes Victory) kann man eine gewisse Bildunruhe feststellen. Auch der englische und japanische Stereoton sind fehlerfrei. Lediglich bei den Untertiteln gibt es ein Problem: Man hat zwar im wesentlichen die gleichen gelben Untertitel verwendet wie Pioneer, doch diese sind ein wenig transparent, was auf einem guten Fernseher zwar nicht weiter auffällt, sich bei einer schlechten Kabelverbindung jedoch als störend erweist.
Zusätzlich besitzen die Gesangsstücke grüne, nicht abschaltbare Untertitel. Die Menüs sind einfach, aber zweckmäßig. Als Extras kann man die Lieder einzeln aufrufen oder mit einem DVD-Laufwerk eine spezielle Seite im Internet besuchen und sich einige Trailer zu anderen CPM DVDs ansehen. Leider ist die ganze DVD in nur 14 Kapitel aufgeteilt (also zwei pro Folge).
Positiv ist wiederum die durchsichtige Hülle hervorzuheben. Wenn sie geöffnet ist, kann man sich so einige Zusatzinformationen wie Synchronsprecher oder Kapitelnamen durchlesen, ohne den Papierumschlag herauszunehmen. Insgesamt die beste DVD, die CPM bisher abgeliefert hat. Inzwischen ist auch ein deutsches Utena-Release verfügbar. Die Firma Anime Virtual hat die Reihe ebenfalls auf DVD herausgebracht.
Daten
Originaltitel: Shoujo Kakumei Utena – la fillette révolutionnaire
Regie: Kunihiko Ikuhara, Shingo Kaneko
Drehbuch: Yoji Enokido
Character Design: B-Papas, Chiho Saito u.a.
Musik: Shinichi Mitsumune
Produktionsjahr: 1997
Genre: Fantasy / Drama