Anime-Herbst 2006 – Prädikat: besonders wertvoll!
Autor: Michael
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 48, Seite 16, Februar 2007
Mit leichter Verspätung gibt es hier die ultimative übersicht über die Animeserien, die im Herbst 2006 in Japan neu gestartet sind. Wie schon im Frühjahr 2006 haben die Anime-Macher auch diesmal zugeschlagen und gleich 56 neue Serien auf den Markt geworfen, darunter auch einige Kinderserien, die hier nicht erwähnt werden.
The Melancholy of Suzumiya Haruhi (von vielen als beste Animeserie 2006 angesehen) wurde übrigens inzwischen von Bandai USA lizenziert und im Herbst 2007 wird es voraussichtlich eine zweite Staffel geben.
Und noch eine Anmerkung zu meinem letzten Artikel: die Fanproteste gegen den geplanten US-Titel Shadow Warrior Chronicles der Serie Utawarerumono haben Wirkung gezeigt.
Die Serie erscheint jetzt unter ihrem ursprünglichen Namen mit Titelzusätzen (z.B. DVD 1: Utawarerumono – Mask of a stranger).
Am Anfang gibt es noch einen Nachzügler aus dem Sommer 2006, der im letzten Artikel nicht erwähnt worden war:
Chevalier
(ab 19.08., 19 Uhr, 24 Folgen)
Die Serie spielt mal ausnahmsweise nicht in Japan und auch nicht in einer Fantasy-Welt, sondern im Frankreich des 18. Jhd. Die Charaktere sind fast alle historische Personen wie Ludwig XV., Madame Pompadour, der Herzog von Orleans u.a.
Auf dieser Basis gibt es dann eine spannende und mysteriöse Geschichte um eine Mordserie an jungen Frauen in Paris, geheimnisvolle Rituale und Menschen, die in Berserker verwandelt werden können. Mittendrin kämpft D’Eon de Beaumon für die königliche Geheimpolizei und will insbesondere den Mord an seiner Schwester aufklären. Lange kann er nicht erkennen, wer Freund und wer Feind ist. Einen besonderen Freund hat er im Geist seiner verstorbenen Schwester, die von seinem Körper Besitz ergreifen kann und in dieser Form besser mit dem Degen fechten kann als er.
Auffällig sind die aufwändigen Zeichnungen und Animationen.
Als Besonderheit werden die Herbst-Serien diesmal nicht nach Sendedatum sortiert, sondern alphabetisch. Das erleichtert bei 42 Serien das Suchen.
009-1
(05.10., 1.25 Uhr, 12 Folgen)
Die Serie wurde von dem für gewöhnlich sehr gut informierten John (aus der empfehlenswerten „Ask John“-Kolumne bei animenation.com) als „unentdeckte Perle“ bezeichnet und ist auch schon von ADV Films lizenziert worden.
Da sieht man wieder mal, wie die Meinungen auseinander gehen können.
Vielen Anime-Fans gefällt die Serie überhaupt nicht, was u.a. an dem Chara-Design im alten 70er-Jahre-Stil liegt. Aus dieser Zeit stammen auch die Grundlagen der Serie, nämlich die Cyborg 009-Mangas und -Animes. (Ein paar davon sind in den 80er Jahren in Deutschland auf Video erschienen und seit 2003 auch als DVD erhältlich).
Es geht um eine Gruppe weiblicher Cyborgs, die für den Geheimdienst arbeiten und in James-Bond-Manier die Fälle lösen.
Die Animationen sind zwar sehr flüssig, aber bei den Proportionen der Körper gibt es doch viele Ausrutscher. Und die B- und C-Movie-Einlagen sind auch nicht jedermanns Geschmack, wie z.B. das Maschinengewehr im Busen und der Granatwerfer im Knie.
Asatte no Houkou
(06.10., 1.55 Uhr, 12 Folgen)
Manchmal werden Wünsche wahr. Und was dann? Die zwölfjährige Karada (die allerdings deutlich jünger aussieht) lebt nach dem Tod ihrer Eltern zusammen mit ihrem älteren Bruder Hiro. Da ihr Bruder sich um alles kümmern muss, wünscht sie sich, schnell erwachsen zu werden um ihm helfen zu können.
Dessen Ex-Freundin Shoko hat genau den gegenteiligen Wunsch. Sie will ihrem quälenden Erwachsenenleben entkommen und eine unbeschwerte Kindheit genießen. Und als beide am Wunschstein der Stadt zusammentreffen, tritt dieser unerwartet in Aktion.
Karada wird zur Erwachsenen und Shoko zu einem Kind. Jetzt ist guter Rat teuer. Wie soll es weitergehen?
Wie sagt man es Hiro?
Wie wimmelt man den Klassenkameraden von Karada ab, der seine ganze Energie für die Suche nach ihr einsetzt?
Und wie kommen die beiden mit der neuen Situation selber klar?
Ein Sommermärchen, hübsch gezeichnet in warmen Pastellfarben, mit interessanten Charakteren und einigen netten Fallen der Erwachsenenwelt, in die Karada hineintappt.
Ayakashi ayashi
(07.10., 18 Uhr)
Im Japan der Edo-Zeit, im 14. Jahr den Tenpou-Ära (1843) tauchen immer wieder „Youi“ auf, Monster aus einer anderen Welt (Die Monster können sehr, sehr groß sein und haben z.B. Ähnlichkeit mit einem Brontosaurier).
Eine Gruppe von Personen mit besonderen Fähigkeiten, genannt „Ayashi“, kämpft gegen diese Monster. Auch ein junger Mann namens Yukiatsu, der mit der Macht der Wörter kämpfen kann, muss sich entscheiden, ob er mit zu dieser Gruppe gehören will.
Schönes historisches Setting mit teilweise mystischen Animationen.
Bakumatsu Kikansetsu Irohanihoheto
(06.10., 12 Uhr, 26 Folgen)
Und schon wieder sind wir in der Edo-Zeit, aber ganz am Ende dieser Epoche, im 4. Jahr der Keiou-Ära (1868). Dies ist übrigens gleichzeitig das 1. Jahr der berühmten Meiji-Ära, die am 8.9.1868 ausgerufen wurde. Das erste Jahr einer Ära wird dabei immer als „gannen“ bezeichnet, hier also „Meiji gannen“ oder z.B. (weniger historisch) „Keroro gannen“ im 1. Opening der Keroro Gunsou-Serie (= Sgt. Frog). Wie beim grünen Frosch gibt es auch hier viel japanische Kultur, aber natürlich in einem sehr viel ernsteren Rahmen.
Der Ronin Akizuki ist auf der Suche nach dem „Hasha no Kubi“, einem dämonischen, fliegenden Kopf, der unendliche Macht verspricht und nicht in die falschen Hände geraten darf. Er trifft dabei auf eine Theatertruppe mit wirklich interessanten Charakteren, die viel mehr können als nur Theater spielen.
Am Ende der Shogunats-Regierung, während der Krieg immer näher rückt, müssen sie zusammen gegen eine Vielzahl von Feinden bestehen.
Mysteriös, spannend, mit packenden Kämpfen, vielen historischen Infos und mit einem hohen Budget. Auch wenn man den Titel kaum aussprechen kann, sollte man diese Serie nicht verpassen.
Bartender
(15.10., 2.25 Uhr)
Was es alles gibt…
Die Serie ist ganz bestimmt von der japanischen Alkohol-Industrie gesponsert worden. Es geht um den Barkeeper in der Bar „Eden Hall“ in Tokyo, der ein Meister seines Fachs ist und für jeden Kunden den Cocktail findet, den dieser gerade braucht. Mit Hilfe des richtigen alkoholischen Getränks kann er z.B. auch 20 Jahre alte Familienprobleme lösen. Außerdem gibt es in den Folgen Erläuterungen zur Zubereitung von Cocktails, geschichtliche Erläuterungen, ein Cocktail-Rezept am Ende jeder Folge und eine unfassbare Glorifizierung von Barkeepern.
Barkeeper an die Macht!
Black Blood Brothers
(ab 08.09., 23.30 Uhr, 12 Folgen)
Mal wieder eine Vampir-Serie. Es gibt die „Red Bloods“ (= Menschen), die „Black Bloods“ (= Vampire) und die „Old Bloods“ (= Elite-Vampire).
Zu letzteren gehört auch der Vampir Jirou, der mit seinem kleinen Bruder Kotarou nach Japan zurückkehrt und direkt in Kämpfe zwischen den Menschen und den Vampiren verwickelt wird, die in die von Menschen noch gehaltene „Special Zone“ eindringen wollen.
Die Kämpfe sind nichts Besonderes, die ganze Serie ist nichts Besonderes und erinnert an besser gemachte Serien wie Trinity Blood und der kleine Bruder ist nervtötend bis zum Abwinken. Und deswegen hat die Serie bei mir auch nur eine Folge lang überlebt (laut diverser Anime-Blogs wurde es danach auch nicht besser).
Black Lagoon – Second Barrage
(02.10., 2.25 Uhr, 12 Folgen)
O.k., eigentlich ist es keine neue Staffel, sondern die Fortsetzung der ersten Staffel. Deswegen sind die Folgen auch mit 13-24 nummeriert. Als eine der besten Serien der Herbstsaison muss Black Lagoon aber unbedingt erwähnt werden.
Der erste Teil der Staffel lief im Frühjahr 2006 (siehe FUNime 46). Im zweiten Teil gibt es drei Storybögen. Der erste (Folgen 13-15) handelt von zwei rumänischen Waisenkindern, die von einer der Banden in Roanapor angeheuert werden, was diese aber schnell bereuen wird. Denn die beiden haben einen Heidenspaß am Killen von Leuten und sind außerdem psychisch völlig krank.
Welcher Killer würde schon einen Schwerverletzten vom Tatort mitnehmen, um ein wenig mit ihm zu „spielen“? Da die beiden ganz reizende, niedliche Kinder sind, ist der Kontrast zu ihren Handlungen extrem und man bekommt mehr als einmal eine Gänsehaut. So auch bei der Szene, wo das kleine Mädchen sein Maschinengewehr auspackt und dabei sagt: „Lass uns für sie ein paar Engel rufen.“
Der zweite Storybogen (Folgen 16-18) über eine Geldfälscherin auf der Flucht ist nicht besonders berauschend, auch wenn es ein Wiedersehen mit der taiwanesischen Killerin gibt.
Im dritten Storybogen (Folgen 19-24) begleiten Rock und Revy (als dessen Bodyguard) Miss Balalaika nach Tokyo, um Verhandlungen mit der Yakuza zu führen. Und wie wir Miss Balalaika kennen, verhandelt sie am liebsten mit schwerer Artillerie und Unmengen von Sprengstoff.
So wird schließlich auch ein junges Mädchen gezwungen, sich an die Spitze ihres Yakuza-Clans zu setzen und den Kampf aufzunehmen. Genau das möchte Rock aber verhindern, während Revy nicht weiss, ob Rock besser in Japan bleiben sollte oder ob es ihr nicht doch lieber wäre, wenn er mit zurück nach Roanapor kommen würde.
Bis zum großen Finale bleiben aber noch genug (sehr blutige) Schießereien für sie zu erledigen.
Mit tollem Soundtrack und hochklassigen Animationen war es ein wirklicher Genuss, die Serie anzusehen, auch wenn der Gewaltlevel etwas sehr hoch liegt.
Busou Renkin
(05.10., 1.00 Uhr, 26 Folgen)
Eine Shounen-Serie mit vielen Kämpfen, diesmal gegen die Homuncoli.
Diese Monster übernehmen die Körper von Menschen und ernähren sich leider von Menschenfleisch.
Gegen diese Armee, die im heutigen Japan im Verborgenen lebt, kämpfen die Alchemic-Krieger.
Die junge Tokiko ist ebenfalls eine Kriegerin und hat einen Homuncolus zum Kampf gestellt, als plötzlich der Schüler Kazuki Muto auftaucht und sie retten will. Das kostet ihn dummerweise das Leben und er kann von Tokiko nur mit Hilfe eines Alchemic-Herzersatzes wiederbelebt werden.
Auch um seine Schwester vor den Monstern zu schützen, nimmt er die Verwandlung zu einem Alchemic-Krieger an und kämpft nun mit Tokiko zusammen.
Von ihrem „Schüler“ ist diese allerdings oftmals nicht begeistert. Besonders dann nicht, wenn er gegen ihre Anweisungen handelt oder wenn er sich „coole“ Namen für sein Alchemic-Schwert ausdenkt.
Sie wird ihn aber noch dringend brauchen, besonders nachdem die Gegner es schaffen, ihr einen Homuncolus einzupflanzen.
Eine etwas härtere Serie, bei der aber auch die Gags nicht fehlen. Hin und wieder fehlt allerdings ein wenig Geld für die Animationen.
Code Geass
(06.10., 1.25 Uhr, 25 Folgen)
Wie wäre die Geschichte wohl verlaufen, wenn die englischen Kolonien in Amerika den Unabhängigkeitskampf verloren hätten?
Vielleicht hätte sich das britische Imperium über weite Teile der Welt ausgedehnt und wäre bis heute eine absolute Monarchie geblieben.
In dieser Alternativ-Welt wird schließlich auch Japan erobert und in „Area 11“ umbenannt.
Ein dort lebender Brite, der Schüler Lelouch, schwört gegenüber seinem japanischen Freund Suzaku, das britische Imperium zu vernichten.
Als er in einen Kampf zwischen dem Militär und Terroristen gerät, bekommt er durch eine geheime Militärwaffe seine Chance. Die Waffe ist das geheimnisvolle Mädchen C.C., das ihm die Kraft „Geass“ verleiht. Damit kann er jeder Person seinen Willen aufzwingen, wenn er dieser in die Augen sieht.
Als begabter Schachspieler und Stratege wird er bald zu einer ernstzunehmenden Gefahr für die Vertreter Britanniens in der Area 11.
Gleichzeitig wird sein Freund Suzaku in einem Mecha-Prototyp vom britischen Militär ausgebildet.
Mechas spielen übrigens eine wichtige Rolle in der Serie, da nur durch sie die entscheidenden Kämpfe zu gewinnen sind.
Kultstatus hat die Serie inzwischen schon dadurch gewonnen, dass die Chara-Designs von CLAMP sind und dass eine immer wiederkehrende Schleichwerbung für „Pizza Hut“ gemacht wird. Sowohl C.C. als auch Mitglieder des Schülerrates bestellen immer wieder dort ihre Pizza.
D.Gray – Man
(03.10., 18 Uhr)
Kein gutes Zeichen. Nach nur zwei Monaten kann ich mich kaum noch an die erste Folge erinnern.
Hm, es gab da einen kleinen Jungen, der einer Polizistin geholfen hat. Das ganze spielte im alten England. Und es gab irgendwelche üblen Monster oder Waffen, die mit den Seelen von Verstorbenen aktiviert wurden.
Also mal eben das Internet befragen…
Aha, der Junge heisst Allen Walker und ist ein Exorzist mit einem speziellen Auge, mit dem er die „Akumas“ sehen kann. Das sind diese Monster in Form von Waffen, die vom „Millenium Earl“ geschaffen werden. Das ganze spielt im England des 19. Jhd. und Allen muss sich mit anderen Exorzisten treffen, um gemeinsam zu kämpfen.
Der passende Manga (erscheint auch in Deutschland) ist ziemlich erfolgreich und die Serie wird es vermutlich auch werden. Die Chara-Designs und Animationen sind auf jeden Fall in Ordnung.
Death Note
(04.10., 0.56 Uhr, 37 Folgen)
Diese Serie basiert auf einem sehr erfolgreichen Manga und es gibt davon inzwischen auch zwei Realfilme in Japan. Der Erfolg ist nachvollziehbar, denn es ist eindeutig die spannendste Serie der Herbstsaison. Bei jeder neuen Folge fiebert man mit, was es jetzt wieder für Storywendungen geben könnte.
Es geht um den Schüler Yagami Light, der hochbegabt ist, aber die Welt grundsätzlich für schlecht hält.
Eines Tages findet er ein Notizbuch mit dem Titel „Death Note“ und entsprechenden Erläuterungen. Wenn man den Namen eines Menschen in das Buch schreibt und an das Aussehen der Person denkt, stirbt diese nach 40 Sekunden an einem Herzinfarkt. Man kann aber auch die Todesart angeben (z.B. Selbstmord).
Um eine bessere Welt (mit sich selbst als Messias) zu erschaffen, fängt er fleissig an, die Namen von Kriminellen aufzuschreiben. Genie und Wahnsinn liegen halt dicht beieinander. Er ist auch nur kurz erstaunt, als der Besitzer des Buches, der Shinigami Ryuk erscheint, um das weitere Geschehen mitzuerleben.
Die Polizei ist (im Gegensatz zu großen Teilen der Bevölkerung) von den ständigen Toten wenig begeistert und macht sich mit Hilfe des genialen Detektivs „L“ auf die Jagd nach „Kira“. Diesen Namen hat er durch Internet-Blogs erhalten, die die japanische Schreibweise des Wortes „Killer“ gewählt haben.
Auch Light fängt an, diesen Namen zu benutzen und macht sich seinerseits auf die Jagd nach „L“. Leider kennt er weder Namen noch Aussehen von „L“. Da ist es sehr praktisch, dass sein eigener Vater der Leiter der Sonderkommission „Kira“ ist.
Ein extrem spannendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt, was noch dadurch verschärft wird, dass eine weitere Person auftaucht, die sich Kira nennt. Und diese braucht offenbar die von ihr zum Tode verurteilten Personen nur zu sehen.
Empfehlung: unbedingt ansehen, auch wegen der detailreichen Zeichnungen und guten Animationen. Für Actionfans aber weniger geeignet, da die Serie sehr dialoglastig ist.
Galaxy Angelune
(02.10., 2.00 Uhr, 13 Folgen)
Ein Spin-Off der bekannten Serie Galaxy Angel, von der es vier Staffeln gab.
Es geht wieder um fünf weibliche Personen, die in ihren Raumschiffen den Frieden im Weltall sichern bzw. diesen restlos zerstören. Es sind aber leider fünf völlig neue Charaktere, die im Vergleich zu den Original-Charakteren ziemlich farblos wirken, auch wenn eine davon die kleine Schwester von Milfeulle ist.
Der erste Gegner, ein kleiner Typ im weißen Anzug und Zylinder ist nervtötend und die Story der ersten Folge ist purer Schwachsinn, was erstmal nichts heißen muss, da die Story auch bei Galaxy Angel immer schwachsinnig war. Dort war es aber unterhaltsamer und lustiger Schwachsinn, während es nun blödsinniger und langweiliger Schwachsinn ist.
Da hilft es auch nicht, mühsam etwas Fanservice in die Serie zu quetschen.
Ghost Hunt
(ab 04.10., 1.00 Uhr)
Die Oberschülerin TANIYAMA Mai trifft auf den 17-jährigen SHIBUYA Kazuya, der das SPR (= Shibuya Psychic Research Center) leitet und an ihrer Schule mysteriöse Erscheinungen untersuchen soll.
Als die Assistentin von Kazuya verletzt ausfällt, was die Schuld von Mai war, muss diese notgedrungen solange aushelfen.
Es erscheinen dann noch ein Mönch, eine Miko, ein Medium und ein Exorzist, um ebenfalls die Geheimnisse im alten Schulgebäude zu lösen.
Diese vielen Personen tun der Serie gar nicht gut, die sich außerdem viel zu ernst nimmt, auch wenn es nur um Bagatellen geht. Außerdem hat die Serie das mit Abstand langweiligste Opening aller Zeiten. Man sieht nur sich bewegende Lichter und Wolken und sonst gar nichts.
Später sollen noch ein paar brauchbare Folgen auftauchen, z.B. Folge 5, aber da die Herbstsaison sehr viele gute Serien zu bieten hat, landet Ghost Hunt nur unter „ferner liefen“.
Gift – eternal rainbow
(05.10., 3.00 Uhr, 12 Folgen)
Wie kann man den Satz „Mal wieder eine Serie, die auf einem Dating-Game basiert“ anders formulieren?
Egal. Für diese Serie sollte man nicht zu viele Gehirnzellen aufs Spiel setzen. Es sieht aus wie eine billige Kopie von Da Capo und reitet die üblichen Klischees tot.
Es geht um den Jungen Haruhiko, in dessen Stadt nach Jahren seine Stiefschwester Riko auftaucht. Es gibt natürlich zahlreiche weitere Mädels, darunter seine Freundin aus Kindertagen (Kirino) und sogar ein Magical Girl mit einem nervigen kleinen Vogel.
Start frei für die üblichen Verwicklungen.
Eine halbwegs interessante Idee ist, dass über der Stadt ständig ein Regenbogen zu sehen ist. Außerdem hat jeder Einwohner der Stadt eine Gabe namens „gift“, die er einmal in seinem Leben für jemand anderes einsetzen kann, was aber auch schiefgehen kann.
Gin-iro no Olynssis
(05.10., 2.40 Uhr, 12 Folgen)
Eine Serie, die im Wirbel der Herbstserien bei den Animefans völlig untergegangen ist und in fast keinem Anime-Blog erwähnt wird.
Das ist nicht nachvollziehbar, da die Serie ganz o.k. erscheint. Es gibt ein gutes Chara-Design (besonders die beiden langhaarigen Schönheiten Tea und Serena), ein interessantes Opening, durchschnittliche (aber nicht schlechte) Animationen und eine Story, bei der man nicht sofort schreiend wegrennen muss.
Im Jahre 3567 ist die Erde verwüstet und die Menschheit lebt mehr schlecht als recht auf den Trümmern der ehemaligen hohen Zivilisation.
Zum Glück können viele der Maschinen und Anlagen noch benutzt werden, auch die Waffensysteme. Diese werden zur Abwehr der „Gardener“ benötigt. Dies sind unbemannte Kampfmaschinen, die vom Mond aus die Erde angreifen.
Der Junge Tokito bekämpft sie mit anderen Jugendlichen zusammen als „Gardener Hunters“. Der Kampf nimmt eine entscheidende Wendung, als sich ein Mädchen mit langen lilafarbenen Haaren (Tea) in den Kampfroboter „Silver Olynssis“ verwandelt und Tokito ihr Pilot wird.
Ein dicker Minuspunkt bei der Serie sind die Gardener-Kampfmaschinen, die aussehen wie bei einer billigen Mecha-Serie für kleine Jungen.
Die Serie ist kein Meilenstein der Anime-Geschichte, hat es aber auch nicht verdient, völlig ignoriert zu werden.
Happiness
(06.10., 1.50 Uhr, 12 Folgen)
Mal wieder eine Serie, die auf einem Dating-Game basiert.
Zum Glück ist die Serie eindeutig besser als Gift – Eternal Rainbow, denn der engl. Zusatztitel der Serie passt: It’s a happy & heartful school life.
Seitdem Haruhi als Kind von einem kleinen Jungen mit magischen Kräften gerettet worden ist, will auch sie unbedingt eine Magierin werden und besucht die Magie-Abteilung der Mizuhosaka-Schule. Außerdem träumt sie davon, den Jungen von damals wiederzufinden. Könnte es KOHINATA Yuuma sein?
Aber wieso besucht er den regulären Teil der Schule, wenn er magische Kräfte hat?
Da ihre Rivalin und trotzdem gleichzeitige Freundin Anri bei einem Kampf die Magie-Abteilung schwer beschädigt hat und die Schüler vorübergehend in den regulären Teil der Schule wechseln müssen, hat Haruhi natürlich das Glück, in Yuumas Klasse zu landen.
Sie freundet sich mit dessen Schwester an und lernt die beiden besten Freunde von Yuuma kennen, wobei einer davon (Jun) einen netten Running-Gag darstellt. Denn er verkleidet und benimmt sich wie ein Mädchen, so wie Mizuho in der Serie Otome wa boku ni koishiteru. Genauso wie Mizuho ist er mädchenhafter als viele richtige Mädchen, was immer wieder zu lustigen Szenen führt.
Hataraki-man
(13.10., 0.45 Uhr, 11 Folgen)
Matsukata Hiroko ist eine 28-jährige Redakteurin einer japanischen Zeitschrift, die über alltägliche Dinge wie Politik, Sport, Medien, Essen berichtet und auch mal den einen oder anderen Skandal enthüllt. Da sie ein Arbeitstier ist, eckt sie oft mit den Mitarbeitern an, die lieber pünktlich zum Arbeitsende den Stift fallen lassen. Im Notfall kann sie sich aus eigenem Willen in den „working man“-Modus begeben, in dem sie dreimal so schnell arbeitet wie normal und alles andere um sich herum vergisst.
Die Serie ist sehr realistisch gehalten und Mitarbeiter eines größeren Unternehmens werden einige Szenen bestätigen können, wenn z.B. die verschiedenen Abteilungen mehr gegen- als miteinander arbeiten oder endlose Besprechungen ohne direkten Nutzen stattfinden.
Auf jeden Fall könnte der Alltag einer echten japanischen Zeitschrift so aussehen, wenn auch leicht überspitzt. Hiroko deckt einen Finanzskandal auf, muss bei der Beschaffung von Skandal-Fotos über eine Sportlerin helfen oder ist am Ramen-Test beteiligt.
Da auch ihr Freund ein Arbeitstier ist, kommt ihr Privatleben aber viel zu kurz, was sie in jeder Folge bedauert und sich die nächste Zigarette ansteckt.
Jigoku Shoujo Futakomori / Hell Girl 2
(07.10., 19.30 Uhr)
Die erste Staffel der Serie mit 26 Folgen (ab Herbst 2005, siehe FUNime 4/2005) scheint ja in Japan sehr gut angekommen zu sein, obwohl die Einzelepisoden durch dieselbe Rahmenhandlung doch zunächst etwas monoton wirkten.
Auch in der zweiten Staffel geht es genauso weiter: man gibt den Namen der Person, an der man sich rächen will, um Mitternacht auf einer Webseite ein und es erscheint ENMA Ai, das „Hell girl“. Nachdem der Kontrakt geschlossen ist, verschwindet der Schuldige sofort in der Hölle, so auch die Lehrerin in der ersten Folge, die für die ijime gegen eine Schülerin verantwortlich ist. Allerdings taucht diesmal noch ein weiteres Mädchen namens Kikuri auf, die wie Ai einen schönen Kimono trägt, aber blaue Augen hat (während Ai rote Augen hat) und die sich aus noch unbekannten Gründen in die Arbeit von Ai einmischt.
Wegen des Erfolges der ersten Staffel hat man für die zweite Staffel zum Glück das Budget erhöht, was zu deutlich besseren Zeichnungen und Animationen führt.
Kanon
(05.10., 1.00 Uhr, 26 Folgen)
Der Titel ist derselbe wie bei der Kanon-TV-Serie von 2002, die allerdings nur 13 Folgen hatte und von einem anderen Anime-Studio stammt.
Diesmal hat sich „Kyoto Animation“ der Story angenommen und präsentiert uns nach The Melancholy of Suzumiya Haruhi ein weiteres Meisterwerk.
Die Story ist fast völlig identisch zur ersten TV-Serie, aber wenn man Bilder aus beiden Serien nebeneinander sieht, wird klar, um wie vieles besser die neue Serie beim Chara-Design, bei den Hintergrundzeichnungen und bei den Animationen ist. Es ist wirklich eine wahre Augenweide, sich die Neufassung der Serie anzusehen. Außerdem sind neue Storyelemente eingebaut worden, die zu weiteren Verbesserungen führen.
Es geht wieder um AIZAWA Yuichi, der in eine andere Stadt zu seiner Tante und deren Tochter (Nayuki) zieht, um dort die Schule zu besuchen. Als kleiner Junge war er vor sieben Jahren dort zu Besuch, kann sich aber an nichts mehr erinnern.
Das sollte er aber besser, denn er hat damals einige Mädchen und… Ähh… Wesen getroffen, die sich auch heute noch sehr gut an ihn erinnern.
Jedes Mädchen hat seine eigene spannende (und meistens traurige) Geschichte, sei es die temperamentvolle Makoto, die sich nur noch an Yuichi erinnert und an sonst nichts mehr, sei es das kleine Mädchen Ayu mit dem Flügelrucksack, die von Yuichi immer geärgert wird (was beim Zuschauer für einige Lacher gut ist), sei es die schweigsame Mai, die nachts mit Schwert in der Schule anzutreffen ist, sei es die angeblich kranke Shiori, die aber verdächtig oft auf dem verschneiten Schulhof auftaucht.
Alles in allem ein wirkliches Meisterwerk der Anime-Kunst. Man darf nur nicht die „Spezial-Marmelade“ von Yuichis Tante probieren!
Katekyo Hitman Reborn!
(ab 07.10., 10.30 Uhr)
Zum Glück gibt es bei den Herbstserien auch einige so bescheuerte Serien, dass man damit außer bei Folge 1 keine Zeit vergeuden muss.
In einer dieser Serien geht es um den Schüler Tsuna, der sehr schlecht in der Schule ist und keinerlei Selbstvertrauen hat. Der deswegen eingestellte Nachhilfelehrer entpuppt sich als eine kleine Person mit riesigem Kopf, die wie ein Baby aussieht und gekleidet ist wie ein Mafiaboss. Dieses „Wesen“ ist tatsächlich von der Mafia und soll Tsuna trainieren, der einmal Chef dieser Mafia-Familie werden könnte.
Dazu benutzt das Wesen seine „Letzter Wille“-Kugeln(!), mit denen es Tsuna hin und wieder erschießt(!!), damit dieser wiedergeboren wird und genügend Kraft hat, seinen letzten Willen im Todeszeitpunkt zu erfüllen(!!!).
Hatte ich schon erwähnt, dass die Serie bescheuert ist? Und es wird nicht dadurch besser, dass Tsuna bei seiner Wiedergeburt die Kleider verliert und bis zur Erfüllung seines Willens in Unterwäsche rumläuft.
Kekkaishi
(16.10., 7.00 Uhr)
Der 14-jährige Yoshimori gehört einer Familie von Monster-Austreibern (kekkaishi) an.
Als er noch klein war, hat vor allem sein Großvater für seine Ausbildung gesorgt, wobei Yoshimori nicht immer ganz bei der Sache war. Deswegen ist seine Nachbarin, die zwei Jahre ältere Tokine, bei einem Kampf einmal schwer verwundet worden, was sie ihm bis heute nicht wirklich verziehen hat.
Sie ist ebenfalls eine kekkaishi und mit vollem Einsatz dabei. Die beiden müssen insbesondere das Gelände einer Schule von Monstern befreien, da die Schule auf einem magischen Stück Land gebaut worden ist, wo sich Monster mit neuer Energie aufladen können.
Im Laufe der Kämpfe werden die beiden sich schon näher kommen. Die Monster schwanken von Kleinkinderserien-Niveau bis übelste Monster, die sich zunächst als kleines Mädchen tarnen und dann ihre wahre Gestalt enthüllen.
Putzig sind die kleinen Shikigami, die nach einem Kampf das Gelände wieder in Ordnung bringen.
Kujibiki unbalance
(06.10., 24 Uhr, 12 Folgen)
Wer die Manga- und Anime-Serie Genshiken kennt, wird auch diese Serie kennen. Denn die Genshiken-Mitglieder sind (fast) alle große Fans der Serie Kujian (Abkürzung von Kujibiki unbalance). Es ist also mal wieder aus einer fiktiven Anime-Serie eine echte Serie geworden. (2004 gab es schon eine wenig erfolgreiche dreiteilige Kujian-OVA-Serie.) Als „Beiwerk“ zur Genshiken-Serie ist es ja ganz nett, aber als eigenständige Serie fällt Kujian doch ziemlich ab.
Es geht um eine Schule in Japan, an der wichtige Entscheidungen durch das Los erfolgen, so auch die Wahl des neuen Schülerrates. Und so findet sich der arme Chihiro in der Rolle des Präsidenten wieder, während seine gute Bekannte Tokino das Los der Vize-Präsidentin zieht. Eine weitere (äußerst aggressive) Schülerin namens Renko wird Schriftführerin.
In der ersten Folge müssen die drei noch die Schatzmeisterin suchen, die sich nicht zu erkennen gegeben hat, wobei sie eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Ab dann müssen sie Aufgaben für den noch amtierenden Schülerrat erledigen, wie z.B. die Hamsterjagd, wo wieder peinliche Maschinen von Renko zum Einsatz kommen.
Die noch amtierende Präsidentin hat übrigens den sehr ungewöhnlichen Namen Ritsuko Kübel Kettenkrad(!).
Die Zeichnungen sind unterdurchschnittlich, das Chara-Design sehr einfach und die Gags noch einfacher.
La Corda d’Oro – primo passo
(ab 02.10., 1.00 Uhr)
Das Mädchen Hino geht auf eine besondere Schule, die aus dem „normalen“ Teil und einer Musik-Schule besteht. Als sie auf dem Schulgelände eine kleine (leider männliche) Elfe trifft, glaubt sie der Elfe erstmal kein Wort.
Plötzlich steht sie aber auf der Liste der Schüler für einen Musikwettbewerb, was etwas problematisch ist, da sie überhaupt kein Instrument spielen kann. Auch die Schüler aus dem Musik-Bereich sind nicht gerade begeistert, dass eine „Normalo“ plötzlich nominiert wird.
Zum Glück kann da die Elfe mit einer magischen Violine aushelfen, die Hino beim ersten Versuch aber böse im Stich lässt.
Die anderen Teilnehmer des Musikwettbewerbs sind übrigens alle Bishonen-Charaktere. Das macht es schwierig, die Serie trotz guten Chara-Designs zu genießen.
Lovedol – Lovely Idol
(ab 02.10., 1.30 Uhr, 12 Folgen)
Eine Serie über das Leben im harten Idol-Business in Japan.
Es gibt bereits zwei erfolgreiche Lovedol-Gruppen mit jeweils sechs Sängerinnen.
Der Manager FUJISAWA Tomohiro soll nun eine weitere Lovedol-Gruppe gründen, wird beim ersten Versuch mit nur vier Sängerinnen aber zurückgewiesen. Er kann sich nicht erklären, wieso die Direktorin den Auftritt nicht erlaubt, bis ihm irgendwann klar wird, dass noch zwei Sängerinnen fehlen (Überraschung!).
Mit Mizuki, Kotoha, Mai, Miu, Hina und Ruri kann es dann endlich losgehen. Leider unterscheiden sich die sechs außer durch die Haarfarbe und Größe eigentlich gar nicht und in der ersten Folge sind noch überflüssigerweise die anderen zwölf Lovedols vorgestellt worden! Außerdem ist für eine Musikserie die Musik erschreckend schwach.
Die einzige Überraschung war, als Mizuki (oder war es Hina?) gesagt hat, dass sie aus Rache singt. Wahrscheinlich ist sie sauer, weil sie in dieser schlechten Serie mitspielen muss.
Mamoru-kun ni megami no shukufuku o
(05.10., 24 Uhr, 24 Folgen)
Was will uns diese Werbesendung sagen?
Ein Junge (YOSHIMURA Mamoru) kommt neu an eine Oberschule, wo er im Herbst einen blühenden Kirschbaum sieht. Das sehr hübsche Mädchen unter diesem Kirschbaum ist TAKASU Ayako, genannt „Beatrice’s Angel of Death“, die angeblich nie lächelt und über gigantische Kräfte verfügt. Natürlich gesteht sie Mamoru sofort ihre Liebe. Huh?
Immerhin ist die ganze Schule genauso überrascht wie der Zuschauer, besonders, da der Junge wie ein Grundschüler aussieht. Mamoru wird umgehend in den Schülerrat aufgenommen, der irgendwelche Welt-Rettungs-Pläne hat.
Die Schule lehrt immerhin den Umgang mit „Beatrice“, eine magische Kraft, die alles möglich macht. Zum Beispiel ersetzt Takasu mal eben den Tageshimmel durch einen Sternenhimmel oder schmeisst ein Auto über die Schulmauer, weil sie sich ein wenig geärgert hat.
Irgendjemand will außerdem das „Astral Fire“ stehlen, dass aus reiner „Beatrice“ besteht und in einem Container an der Schule aufbewahrt wird. Die Schule liegt übrigens mitten auf einer Art Meer, aber trotzdem sieht man vom Fenster aus massenweise Häuserruinen.
Alles sehr verwirrend und mit ziemlich krudem Humor. Immerhin ist es nett gezeichnet.
Marginal Prince
(04.10., 1.30 Uhr)
Eine Serie, über die nicht viel zu finden ist und die mich schwer geschockt hat, weil ich nur einen Blick auf Folge 7 geworfen habe.
Dies war die typische Strandfolge mit Badeanzügen, Sonne, Wassermelonen etc., aber alles nur mit Bishonen! Es gibt fünf Bishonen (+Butler), die auf einer Insel auf eine geheimnisvolle Schule gehen. Der Junge Yuuta wird auch dort eingeschrieben, weil er wie die anderen fünf ein „Marginal Prince“ ist, was immer das bedeuten mag.
Die Serie basiert auf einem Handy-Dating-Game für Frauen.
Negima!?
(04.10., 17.30 Uhr)
Wie bei Kanon wird dieselbe Story wie bei der ersten Staffel erzählt. Und auch bei Negima gibt es eine deutliche Verbesserung der Animations-Qualität, was auch dringend notwendig war, da die erste Staffel nun wirklich sehr schwach gezeichnet war. Besonders auffällig ist, dass nun ein anderer Stil vorherrscht, der viel düsterer und ernsthafter ist, weswegen die Gags manchmal etwas deplaziert wirken. Außerdem erscheint die ganze Serie durch ungewöhnliche Blickwinkel, durch eine sehr kontrastreiche Farb- und Schattenwahl und durch merkwürdige Bildwechsel schon fast surrealistisch.
Es erinnert deutlich an andere bekannte Serien des zuständigen Regisseurs SHINBOU Akiyuki, z.B. an Tsukuyomi Moonphase, Pani Poni Dash, Das Bildnis der Petit Cossette und SoulTaker. Die Story ist wie gehabt: der zehnjährige Magier Negi Springfield muss als Abschlussprüfung an einer Mädchenschule in Japan unterrichten. Wie der Zuschauer hat auch er Schwierigkeiten, sich alle seine 31 Schülerinnen zu merken.
Da bei Synchro-Arbeiten in Japan alle an einer Szene beteiligten seiyuu gleichzeitig im Studio sind (anders als in Deutschland), waren (wie im Making-of-Video zu erkennen ist) die Synchro-Arbeiten sehr lebhaft und fanden in ziemlich überfüllten Studioräumen statt.
Otome wa boku ni koishiteru
(08.10., 11.30 Uhr, 12 Folgen)
Schwieriger Titel, leichte und unterhaltsame Story. Die Serie basiert mal wieder auf einem Dating-Game.
Die Besonderheit ist, dass es von der Optik her nur Mädchen gibt, denn die männliche Hauptperson Mizuho muss (aufgrund des Testamentes seines Großvaters) eine Elite-Mädchenschule besuchen. Dabei hilft es sehr, dass er schon immer etwas schüchtern und zurückhaltend war und sich schnell in die Rolle eines vornehmen Mädchens einfindet. Auch dank der tatkräftigen Verkleidungshilfe seiner Freundin aus Kindertagen (Mariya), die ebenfalls diese Mädchenschule besucht, ist er bald nicht von einem Mädchen zu unterscheiden.
Im Laufe der Serie kann man wirklich schon mal vergessen, dass diese Person eigentlich ein Junge ist oder man will es einfach nicht mehr wissen. Er/sie wird an der Schule schnell beliebt und hat viele Anhängerinnen, so auch Yukari, Tana und Ichiko (ein Geister-Mädchen!), die mit ihm im selben Gebäude wohnen. Das führt natürlich zu einigen Yuri-Szenen bzw. Pseudo-Yuri-Szenen, da Mizuho ja nun mal de facto ein Junge ist. Auch seine Rivalin, die Schülerpräsidentin Takako, kann sich dem Charme von Mizuho bald nicht mehr entziehen.
Liebenswerte Charaktere, extreme Höflichkeitssprache und amüsante Verwicklungen warten auf den Zuschauer.
Pokémon Diamond & Pearl
(ab 28.09., 19 Uhr)
Mal wieder eine neue Staffel von der Endlos-Serie Pokémon.
Es ist die Fortsetzung von Pokémon Advance und damit marschiert die Pokémon-Endlos-Serie in Richtung Folge 500.
In der neuen Staffel startet die zehnjährige Hikari als neue Pokémon-Trainerin und trifft auf Ash und Rocko. Leider ist Misty wieder nicht dabei.
Pumpkin Scissors
(07.10., 01.30 Uhr)
Und der Preis für den merkwürdigsten Titel geht an: Kürbis-Scheren!
Eigentlich müsste der Titel sogar auf Deutsch sein, denn die Serie spielt in einem fiktiven Deutschland (in der Serie „Empire“ genannt), drei Jahre nach einem verlorenen Krieg. Zeitlich ist es schwierig einzugrenzen, denn das Anime-Studio hat sich beliebig bei deutschen Requisiten bedient. Die Waffen stammen z.B. sowohl aus dem ersten als auch dem zweiten Weltkrieg. Da es noch Pferdekutschen und Adelige gibt, kaum Autos zu sehen sind und es eine „Kaiserliche Armee“ gibt, scheint die Geschichte mehr am Anfang des 20. Jhd. zu spielen.
Amüsant sind auf jeden Fall die hin und wieder auftauchenden deutschen Wörter wie „Militärischer Bericht“, „Windmühle“, „Katzen Essen“, „Mainz Brücke“, „Armeemanagementverhaftung“ etc. und die Schwierigkeiten der seiyuu beim Aussprechen von deutschen Wörtern wie z.B. „Gespenstjäger“ im Opening.
Merkwürdigerweise haben nur die Nebencharaktere deutsche Namen wie Frank, Peter oder Hannah. Hauptcharakter ist die Adelige Alice Melvin, die Leutnant in der 3. Abteilung des Informationsbüros ist, wobei diese Einheit „Pumpkin Scissors“ genannt wird.
Sie hat den Auftrag Kriegsfolgeschäden zu beseitigen und gegen kriminell gewordene Soldaten und Adelige vorzugehen. Mit wenig Personal und Ausrüstung ist die Einheit wenig schlagkräftig, gibt aber immer ihr Bestes. Ihre Kampfkraft erhöht sich stark, als die zweite Hauptperson in die Einheit eintritt: Orlando, ein riesiger, aber gutmütiger Kerl, der im Krieg in einer Anti-Panzer-Einheit gedient hat.
Wenn er seine Laterne am Gürtel öffnet und blaues Licht verströmt, ist er aber gar nicht mehr gutmütig, sondern kämpft wie ein Berserker. Abgesehen von diesem Mysterium hält sich die Serie aber an harte Fakten und bietet nach einigen Kämpfen gegen Banditen und Adelige auch Folgen, in denen auf die einzelnen Charaktere der Einheit eingegangen wird.
Gut gezeichnet, nett gemacht und unterhaltsam, besonders für deutschsprachige Zuschauer.
Red Garden
(04.10., 02.40 Uhr, 24 Folgen)
Ein weiterer Höhepunkt der Herbstsaison, weil es etwas ganz anderes ist.
Man sollte sich besonders von dem harmlosen, farbenfrohen Opening nicht täuschen lassen. Ort der Handlung ist New York, wo vier Schülerinnen, die völlig unterschiedliche Persönlichkeiten haben, auf eine Schule gehen. Wegen des Selbstmords einer Schülerin fällt die Schule an einem Tag aus.
Seltsamerweise können sich die vier Mädchen nicht an die vorhergehende Nacht erinnern.
Am selben Tag erzählt ihnen eine geheimnisvolle Frau, dass sie alle vier schon tot sind und nun gegen menschliche Monster kämpfen müssen, von denen natürlich direkt das erste auftaucht. Auffällig ist das sehr realistisch gehaltene Chara-Design (bis auf die Nasen), was völlig anders ist als bei allen anderen Herbstserien.
Die Animationsqualität ist weniger gut, aber das wird durch die spannende Story wettgemacht, wobei die Mädchen nach und nach die Wahrheit über ihren Tod erfahren und sie dies und die ungewohnten Kämpfe in tiefe Krisen stürzt. Und nebenher sollen sie auch noch ihr normales Schulleben aufrecht erhalten. Aber wie kann man das bewältigen, wenn man seine eigene Leiche zu sehen bekommt?
Eine Besonderheit der Serie ist noch, dass sie unter Benutzung „westlicher“ Techniken produziert worden ist. So sind die Lippenbewegungen erst nach der Synchron-Arbeit gezeichnet worden und sind damit viel genauer als bei dem üblichen Verfahren in Japan, bei dem die Zeichnungen erst erfolgen und sich die seiyuu dann bemühen müssen, lippensynchron zu sprechen.
Sasami Mahou Shoujo Club 2
(05.10., 18 Uhr, 13 Folgen)
Eigentlich keine neue Staffel, sondern der zweite Abschnitt der 26-teiligen Serie.
Die ersten 13 Folgen liefen im Frühjahr 2006 (siehe FUNime 2/2006). Die Serie ist nicht besonders erfolgreich und wird in Fan-Kreisen kaum erwähnt. Als Magical-Girl-Fan müsste ich die Serie jetzt eigentlich in höchsten Tönen loben, kann es aber nicht, da die Charaktere wenig kawaii erscheinen (auch wegen der merkwürdigen Augen) und die Stimmen der Mädchen ungewöhnlich tief sind (haben die da etwa männliche seiyuu genommen?)
Immerhin macht der „Star Crossed Anime Blog“ tapfer Werbung für die Serie. Nachdem in der ersten Staffel die Charaktere des Magie-Clubs an der Schule ausführlich vorgestellt worden sind, geht es jetzt mehr in Richtung Story, mit Besuchern aus dem Land der Magie.
Shijo Saikyo no Deshi Kenichi
History’s Strongest Disciple Kenichi
(08.10., 0.55 Uhr)
Wer das Genre Sportserien mag, sollte sich diese Serie mal vormerken. Es gab Fußball, es gab Volleyball, es gab Go und diesmal gibt es Kampfsport in allen Variationen.
Der Schüler Kenichi ist ein Schwächling, der immer geärgert wird. Er wünscht sich stärker zu werden, aber die entsprechenden Bücher nützen nichts. Als eines Tages eine hübsche Schülerin (FURINJI Miu) von einer Straßengang angegriffen wird, geht er zu seiner eigenen Überraschung dazwischen, hat aber natürlich nicht den Hauch einer Chance.
Um ihn zu retten, zeigt Miu ihr wahres Können als Martial-Arts-Kämpferin und besiegt die ganze Gang in wenigen Sekunden. Sie überredet ihn, ebenfalls in dem Dojo zu trainieren, wo sie mit ihrem Großvater zusammen lebt. Dort trifft Kenichi auf die härtesten und wunderlichsten Kämpfer ihres Faches.
Apachi, der Boxer (wo er hinschlägt, wächst kein Gras mehr); Ma, der Meister der Defensivkunst (und der Meister der versteckten Kamera); Shigure, die Waffenexpertin (und Expertin im Vernichten von Kameras); Sakaki, der Karate-Muskelprotz (nur sein Ego ist größer als seine Muskeln) und Koetsuji, der Judo-Meister (seine Trainingsmethoden verstoßen gegen alle Menschenrechts-Konventionen).
Und so beginnt der Trainings- und Leidensweg von Kenichi, bei dem man oft schmerzhaft das Gesicht verzieht, aber auch oft lachen kann.
Nur seine Gegner haben bald nichts mehr zu lachen. Aufgrund der liebenswerten Charaktere verzeiht man der Serie einen etwas gröberen Zeichenstil.
Shonen Onmyouji
(03.10., 02.17 Uhr)
Der 13-jährige Junge Masahiro Abeno ist wie sein Großvater ein Onmyouji, eine Person die Onmyoudou praktiziert. Dies ist eine Form von japanischer Esoterik, die von China beeinflusst ist und eine Mischung aus Naturwissenschaft und Okkultismus darstellt.
In der Serie wird diese Kraft genutzt, um böse Geister und Dämonen zu bekämpfen und zu versiegeln (wobei der riesige schwebende Totenkopf am Anfang der ersten Folge ziemlich unheimlich ist). Masahiro findet in der ersten Folge seinen 6. Sinn wieder und kann die Geister und Dämonen wieder sehen und damit auch bekämpfen. Geholfen hat ihm dabei eine Art Fuchswesen, das er Mokkun nennt und das auch eine menschliche Gestalt hat. (Es ist ein „shikigami“, ein Schutzgott, im Gegensatz zu den allseits bekannten „shinigami“.)
Die Geschichte spielt im alten Japan und erinnert vom Setting und Chara-Design her an Inu Yasha.
Soukou no Strain
(01.11., 24 Uhr, 13 Folgen)
In einer fernen Zukunft ist die Menschheit in zwei Fraktionen gespalten, in die Union und die Deague. Beide führen seit langem einen erbitterten Krieg gegeneinander, wobei die Union bemannte Mechas einsetzt (sog. „Strain“) und die Deague unbemannte Kampfschiffe (sog. „Tumor“). Die Hauptperson der Serie ist die junge Sara Werec, die ihren Bruder (Ralph Werec), einen erfolgreichen Strain-Piloten bewundert und in seine Fußstapfen treten will.
Während dieser in einem entfernten Teil des Universums kämpft, wird sie als Strain-Pilotin ausgebildet.
Plötzlich überfällt eine Deague-Einheit ihren Planeten und richtet schwere Verwüstungen an. Der Anführer ist niemand anderes als ihr Bruder, der auch noch mal eben ihre besten Freunde abschießt und ihren Strain zerstört. Sara muss sich unter falschem Namen wieder von ganz unten die militärische Leiter hocharbeiten, da sie nur ein Ziel hat: ihren Bruder auf dem Schlachtfeld wiederzusehen und die Gründe für seinen Verrat herauszufinden.
Unterstützung erhält sie von einer geheimnisvollen Puppe, die mit dem Mädchen in Verbindung steht, das ihr Bruder von ihrem Planeten entführt hat.
Eine spannende Serie voller überraschungen. Besonders irritierend ist, dass viele Hauptpersonen auf einmal nur Kanonenfutter sind. Wenn man meint, dass eine Person nun eine wichtige Bezugsperson darstellt, ist die Person schon so gut wie tot. Außer natürlich die Strain-Pilotin Lotti, die nur einen Wunsch hat: den Verräter Ralph Werec zu töten.
Was wohl passiert, wenn sie erfährt, dass die Schwester des Verräters in ihrer Einheit ist?
Die Animationen sind stark schwankend (das meiste Geld wird in die Raumschlachten gesteckt) und es bekämpfen sich auch zwei Fraktionen des Anime-Studios: die „sparsamer-aber-gezielter-Fanservice“-Gruppe gegen die „hau-drauf-Fanservice“-Gruppe.
Souten no Ken / Fist of the Blue Sky
(04.10, 2.40 Uhr)
Eine Serie, die zeitlich vor Fist of the North Star spielt, aber die gleichen Muskelprotze zeigt, die sich durchs Leben prügeln.
Und mehr als einen Satz ist die Serie nicht wert. Dann bleibt mehr Platz für die zahlreichen besseren Serien.
Sumomo mo momo mo
(06.10., 2.40 Uhr, 26 Folgen)
Der sehr ungewöhnliche Name der Serie deutet schon an, dass es nicht ernsthaft zugeht, sondern man eine Slapstick-Serie serviert bekommt.
Es geht um Momoko, die Tochter eines Martial-Arts-Clans und um Koushi, den Sohn eines Martial-Arts-Clans. Sie ist eine Kämpferin aus überzeugung, während er schon lange nicht mehr kämpft und unbedingt Staatsanwalt werden will.
Leider kann sie den ultimativen Angriff des Clans nicht durchführen, da sie eine Frau ist. Also müssen sie und Koushi halt nur einen männlichen Nachfolger „produzieren“ und alles ist in Ordnung.
Während Momoko sich aus schwer nachvollziehbaren Gründen in Koushi verliebt und mit aller Tatkraft ans Werk geht (eine ecchi-Szene jagt die nächste), wehrt Koushi jeden ihren Annäherungsversuche hartnäckig ab.
Die Sache wird deutlich komplizierter, als eine weitere Martial-Arts-Kämpferin auftaucht, die Koushi erst töten will, sich dann in ihn verliebt und schließlich Momoko als ihre „senpai“ unterstützen will.
Dummerweise hat Koushi inzwischen ein Auge auf die Klassensprecherin geworfen, weil sie so nett normal ist. Aber ist sie das wirklich?
Die Gags wiederholen sich im Laufe der Serie, aber es sind immer wieder ein paar wirklich gute dabei. Nach Folge 8 frage ich mich aber ernsthaft, wie die Serie das noch bis Folge 26 durchhalten will.
Super Robot Wars Original Generation
Divine Wars
(05.10., 01.30 Uhr)
Also…
Vor langer, langer Zeit erschien im Jahre 1991 in Japan ein Game namens Super Robot Wars für den Nintendo Game Boy. Neben zahllosen Varianten für die verschiedenen Systeme erschien irgendwann das Game Super Robot Wars Original Generation, von dem es auch einen zweiten Teil gab. Auf diesem zweiten Teil basiert die OVA-Serie Super Robot Wars Original Generation: The Animation von 2005, während die neue TV-Serie auf dem ersten Teil basiert.
Alles klar?
Es geht um die Welt in ca. 200 Jahren, die von Alien-Robotern angegriffen wird. Der Junge Ryusei ist Profi in einem Game mit virtuellen Robotern und bekommt die Chance bei einem Angriff der Aliens einen echten Roboter zu steuern, der erstaunlicherweise dieselbe Steuerung hat wie im Game.
Wer auf Mechas steht, ist bei dieser Serie richtig. In die Mecha-CG ist auch eindeutig das meiste Geld der Serie geflossen.
Tokimeki Memorial – Only Love
(03.10., 1.30 Uhr, 26 Folgen)
Als Fan der ersten Tokimeki Memorial-OVA, die auf dem berühmten Dating-Game gleichen Namens basiert, war meine Vorfreude auf die neue TV-Serie groß.
Leider hat mich die erste Folge so enttäuscht, dass die weiteren Folgen noch ungesehen in der Ecke liegen.
Der Junge Riku Aoba kommt auf eine neue Schule, ist aber sehr erstaunt, dass die Lehrer ziemlich merkwürdig sind und dass viele der Schüler Hasen-, Katzen oder Hundeohren tragen.
Er bekommt vom Schülerrat als Willkommensgeschenk ein Paar rosa Nekomimis und wird plötzlich von allen Schülern gejagt, weil der Gewinner der Jagd auf besagte nekomimis die Telefonnummer der beliebten Schülerin AMAMIYA Sayuri bekommt.
Als Riku von einem der stärksten Schüler erwischt wird, wird er plötzlich von einem kleinen Küken per Karatetritt verteidigt. Alles ziemlich bescheuert und ohne Spur von den erwarteten romantischen Szenen. Diese werden auch noch kommen, aber laut Anime-Blogs erscheint leider auch das kleine gelbe Küken immer wieder.
Tokyo Tribe 2
(11.11., 1.00 Uhr)
Jugendbanden in Tokyo, Rap-Songs, Neonlicht und äußerst brutale Szenen.
Keine Ahnung, worum es in der Serie genau geht, aber wer will das bei so einer Serie schon wissen.
Auf zur nächsten Serie.
Yamato Nadeshiko Shichi Henge
(04.10., 01.30 Uhr, 25 Folgen)
Auch bekannt unter dem Titel Perfect Girl Evolution bzw. Perfect Girl (dt. Manga) bzw. The Wallflower (US-Manga).
In einer Villa leben vier junge Bishonen-Schönheiten, die eines Tages von ihrer Vermieterin ein vielversprechendes Angebot bekommen. Wenn sie deren Nichte Sunako in eine bezaubernde junge Dame verwandeln, dürfen sie umsonst in der Villa wohnen. Da Sunako ziemlich hässlich ist, schreckliche Kleider trägt und am liebsten im dunklen Zimmer Horrorfilme ansieht, haben die vier eine schwere Aufgabe vor sich. Immerhin kann Sunako gut kochen.
Die eigentlich interessante Story wird durch ein schlechtes Chara-Design, durch billigste Animationen und durch Einsatz von Strichmännchen und sonstige Figurenvereinfachungen ziemlich ruiniert. Es kommt keine Atmosphäre auf und die Gags zünden nicht, selbst wenn sie von der Idee her gut sind. Es ist aber natürlich Geschmackssache, da es auch Leute gibt, die die Animeserie gut finden.
Einen Bonuspunkt gibt es von mir nur für die Szenen, wo die Mädchen wegen der hübschen Bishonen Nasenbluten bekommen. Das sieht man normalerweise ja nur bei Jungen.
Yoake mae yori ruriiro na – Crescent Love
(05.10., 02.60 Uhr, 12 Folgen)
Und schon wieder eine Serie, die auf einem Dating-Game basiert.
Hauptcharakter ist die Mondprinzessin Feena, die wirklich extrem hübsch gezeichnet ist. Da kann Serenity kaum mithalten. Leider kann auch die Serie nicht mithalten, da diese nach übereinstimmender Meinung in den Anime-Blogs eine der großen Enttäuschungen der Herbst-Saison ist.
Schon Folge 1 war nicht berauschend, auch wenn man am Anfang mit einer epischen Raumschlacht zwischen Erd- und Mond-Armee überrascht wird.
Viele Jahre später kommt die erwähnte Feena auf die Erde, um diese näher kennenzulernen. Sie wohnt bei der Sprecherin des Erdpräsidenten, die zufälligerweise einen Bruder (Tatsuya) im selben Alter wie Feena hat und schon können die üblichen Verwicklungen losgehen.
Die Gags, wo die Personen sich in SD-Figuren verwandeln, sind leider äußerst schwach und der Running-Gag, dass Tatsuya den Mädchen in die Nase kneift, ist eher merkwürdig als lustig.
Da alle Herbstserien schon einige Zeit laufen und manche der Serien schon beendet sind, gibt es diesmal eine eindeutige TOP 10-Hitliste, mal wieder völlig nicht-neutral.
Platz 1: Kanon
Platz 2: Black Lagoon
Platz 3: Death Note.
Danach folgen Soukou no Strain, Otome wa boku ni koishiteru, Code Geass, Bakumatsu Kikansetsu Irohanihoheto, Pumpkin Scissors, Red Garden und Negima!?.
Appleseed – Gefühle am Abgrund
Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 42, Seite 15, Juni 2005
Appleseed war im wesentlichen der Anfangspunkt in der Karriere von Masamune Shirow, der heute eher durch Werke wie Ghost in the Shell oder auch Tank Police bekannt ist. Gleichzeitig war es einer der wenigen Manga, die schon vor der Veröffentlichung von Dragon Ball auf dem deutschen Markt einen gewissen Erfolg hatten, was vor allem der ausgefeilten Handlung und den Charakteren zu verdanken ist.
Leider wurde der Manga von Appleseed nicht zu einem zufriedenstellenden Ende fortgeführt und auch eine OVA aus dem Jahre 1988 (die gerade durch Panini/SPV in Deutschland veröffentlicht wird) konzentrierte sich nur auf Action-Szenen, ohne die Handlung fortzusetzen. Doch 2004 wurde ein neuer Film produziert, allerdings nicht als echter Anime sondern in einer computergestützten Technik, die man leicht überschwenglich als 3D Live Anime bezeichnet.
Die Handlung des neuen Filmes beginnt damit, dass Deunan Knute zusammen mit ihrer kleinen Einheit einen Hinterhalt vorbereitet, doch der Gegner dreht den Spieß einfach um und schaltet mit Cyborgs und Panzern ein Mitglied ihrer Einheit nach dem anderen aus. Als schließlich auch Deunan vollkommen umzingelt ist, taucht ein mysteriöser Helikopter auf, der das Feuer auf die Panzer eröffnet und dessen Besatzung mit den Angreifern kurzen Prozess macht.
Deunan wird betäubt und als sie wieder aufwacht, findet sie sich in Olympus wieder, einem modernen Utopia. Die Bevölkerung besteht zum Großteil aus Bioroids, einer neuen Art von Menschen mit kontrollierten Gefühlen, die dem Computernetzwerk der Stadt helfen sollen, den Frieden in der Stadt dauerhaft zu garantieren. Doch manche Menschen sind nicht mit dieser Kontrolle einverstanden, selbst wenn sie ihnen ein Paradies beschert. Es kommt zu Terroranschlägen und schließlich sogar zu einem Zwischenfall, der das Überleben der Bioroids in Frage stellt…
Auch der neue Film neigt dazu, sich mehr auf Action-Szenen zu konzentrieren, doch man war gleichzeitig so intelligent, die typische Polizeiarbeit von Deunan und ihrem Partner, dem Cyborg Briareos, auf das Nötigste zu beschränken. Stattdessen griff man die zahlreichen Andeutungen aus dem Manga auf, beginnt den Haupthandlungsfaden über Olympia neu aufzugreifen und die Geschichte bis zu einem vernünftigen Ende fortzuspinnen.
Eine wesentliche Rolle für den neuen Film spielt natürlich die neue „Animationstechnik“. Diese basiert nur noch zu kleinsten Teilen auf klassischen Zeichnungen. Nach den Zeichnungen werden 3D-Computermodelle der einzelnen Figuren erstellt, die man schließlich mittels Motion Capturing von echten Schauspielern animiert. Das Ergebnis wird schließlich in eine 3D-Umgebung eingefügt und anschließend das ganze wieder mit Hilfe von Toon-Shadern soweit verfremdet, dass es einem Anime ähnelt.
Dieses Verfahren hat Vor- und Nachteile. Dank des Motion Capturing kann man in vielen Fällen flüssige Bewegungen herstellen, die in einem klassischen Anime kaum denkbar wären. Außerdem kann die Kameraführung wesentlich dynamischer erfolgen. Probleme gibt es allerdings bei Details wie der Haltung der Finger und bei Kleidung. Auch Gesichter haben (trotz separaten Motion Capturings) die Neigung, maskenhaft zu wirken, wenn man sie nicht aufwendig nachbearbeitet. Dafür gibt es bei reflektierenden Oberflächen und Maschinen sowie Spezialeffekten wie Rauch eindeutige Vorteile.
Generell hat man es jedoch bei Appleseed geschafft, die Probleme vor allem in der zweiten Hälfte des Films im überschaubaren Rahmen zu halten. Ob einem diese Art der Darstellung zusagt, ist jedoch zum großen Teil Geschmackssache. Verglichen mit anderen aktuellen Filmen wie Ghost in the Shell: Innocence hat man es zumindest geschafft, ein wesentlich ausgeglicheneres Ergebnis abzuliefern. Die eindrucksvollen Szenen wirken weniger auffällig, doch auch die Patzer fallen bei weitem weniger auf. Vor allem hat man hier wirklich eine Handlung zu erzählen.
Wie nicht anders zu erwarten, kann die DVD mit einem erstklassigen Bild in anamorpher Abtastung aufwarten. Außerdem gibt es gleich vier Tonspuren, neben der recht ordentlichen englischen Dolby-Digital-5.1-Fassung liegt der japanische Ton in Dolby Digital 5.1 und DTS vor, ist von der Abmischung jedoch ein wenig misslungen. So sind die Stimmen häufig zu leise und die Musik und stellenweise auch der LFE zu laut. Das sind zwar keine besonders gravierenden Fehler, allerdings hat man offenbar in Japan mal wieder zur falschen Abmischung gegriffen und nicht die Tonspuren der japanischen DVD in die USA geschickt. Daher arbeitet Geneon dem Vernehmen nach an einem Umtauschprogramm für die Leute, die sich nicht sowieso auf den recht guten englischen Dub verlassen. Die vierte Tonspur ist eine Kommentarspur mit dem Regisseur Aramaki Shinji (der Beispielsweise auch eine Hauptkraft hinter dem Genre-Klassiker Bubblegum Crisis war) und dem Produzenten Sori Fumihiko.
Die DVD gibt es in drei verschiedenen Ausführungen: Zum einen die normale DVD zu einem Listenpreis von $19.95, eine Limited Edition mit einer zweiten DVD mit einem etwa 40-minütigen Making-of, verpackt in einer recht aufwendigen Metallhülle für $29.95 und schließlich die „Limited Addition“ mit einer Action-Figur für $49.95.
Alles in allem ein Film, der erheblich besser gelungen ist als man zunächst erwarten durfte. Vor allem Fans des Appleseed-Mangas werden hier recht gut bedient, da zahlreiche offene Fragen aufgegriffen und zu einem stimmigen Ende geführt werden. Ob man hier jedoch wirklich die Zukunft des Anime vor sich hat, wie es teilweise im Making-Of behauptet wird, mag bezweifelt werden, da in diesem Fall auch Appleseed an sich eine recht dankbare Vorlage war: es gibt nur eine überschaubare Anzahl von menschlichen Hauptcharakteren, deren Ausarbeitung immer mit erheblichen Problemen verbunden ist.
Appleseed
Kinofilm
Laufzeit: 105 Minuten
Tonspuren: Englisch 5.1, Japanisch 5.1 und DTS
Herausgeber: Geneon
Ländercode: 1
Listenpreis: $19.95 / $29.95 / $49.95
Aquarian Age – Sign for Evolution Kartenspiele und Popmusik
Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 40, Seite 18, Dezember 2004
Wir hatten diesen Anime bereits in der FUNime 26 einmal vorgestellt. Inzwischen ist schon einige Zeit ins Land gegangen; die Serie erscheint nun auch in den USA, und auch zahlreiche neue Leser sind hinzugekommen. Darum werfen wir noch einmal einen näheren Blick auf die Serie, die eigentlich nur bei der Vermarktung eines Kartenspiels (http://www.aquarian-age.org/howto/e_index.html, URL inzwischen nicht mehr aktiv) helfen sollte.
Aquarian Age – Sign for Evolution ist eine 13-teilige TV-Serie über den Jungen Kyouta, der sich in seinem letzten Schuljahr befindet und sich so langsam Gedanken über seine Zukunft machen müßte. Soll und will er überhaupt studieren, soll er sich besser um den Laden seiner Eltern kümmern oder sollte er lieber seinen Traum verwirklichen und alle Kraft in die Popgruppe stecken, die er mit seinen zwei Freunden zusammen gegründet hat und mit der er offenbar kurz vor einem Durchbruch steht?
Doch was ihn wirklich beunruhigt, sind seltsame Erdbeben und Leuchterscheinungen, die er manchmal wahrnimmt. Und dieses Problem scheint immer schlimmer zu werden, denn dabei hört er immer wieder Mädchenstimmen oder sieht merkwürdig gekleidete Mädchen um sich herum schweben. Er wagt es noch nicht einmal, seiner Freundin Yoriko von diesen Sachen zu erzählen…
Dabei könnte gerade sie ihm einiges darüber erzählen! Denn schon seit langer Zeit kämpfen fünf Parteien im Geheimen gegeneinander, um die Zukunft der Erde zu entscheiden, und Yorikos Familie gehört einer dieser fünf Parteien (den Arayashiki) an. Nur Yoriko versucht sich noch gegen ihre angestammte Position innerhalb des Kampfes zu wehren. Eines Kampfes, bei dem Kyouta eine entscheidende Rolle zukommt.
Dabei entwickelt sich die Serie jedoch ausgesprochen langsam. So erfährt man bei der ersten DVD aus der beiliegenden Werbung für das zugehörige Kartenspiel schon fast mehr über die Hintergründe der Serie als aus den einzelnen Episoden selbst. Die Folgen widmen sich eher ausführlich Kyoutas Situation, als er und seine Freunde entdeckt werden und langsam mit ihrer größer werdenden Popularität fertig werden müssen.
Bis auf einige „Zwischenfälle“ wirkt alles auch ganz normal, bis sich mit Folge 5 der Schwerpunkt der Serie stärker verlagert und von Folge zu Folge die Verwicklungen zunehmen.
Die Zeichnungen und Animationen entsprechen dabei im Wesentlichen dem heutigen Standard einer TV-Serie. Das Charakterdesign von ABE Hayashi hinterläßt einen guten Eindruck, während Zeichnungen und Animationen vor allem im späteren Verlauf in einigen Szenen deutliche Mängel aufweisen. Bei den DVDs macht sich dabei positiv bemerkbar, dass die ganze Serie auf lediglich drei DVDs erscheinen wird, während das Bild, obwohl in 16:9 vorliegend, leider nicht anamorph abgetastet wurde.
In Hinsicht auf den Ton kann die Serie schon einmal auf einen Soundtrack von KAJIURA Yuki bauen, der teilweise auch schon auf ihrer CD „Fiction“ (siehe FUNime 39, Seite 28) zu hören war. Weiterhin können die japanischen und englischen Soundtracks recht ordentliche Sprecher aufbieten. Doch während der japanische Prologic 2.0-Ton (224 Kbps) schon mit einer recht guten Räumlichkeit aufwartet, kann der englische Dolby Digital 5.1-Ton (448 Kbps) durch direktere Effekte und vor allem den zusätzlichen Low Frequency Effects-Kanal (das ominöse .1) in einigen Szenen mehr bieten.
An Extras gibt es je ein kleines achtseitiges Booklet mit Anmerkungen der japanischen Produzenten und Sprecher und eine Interview-Sektion mit den englischen Synchronstimmen (in der ersten eher peinlich: Wie kann man Schauspieler nur fragen, was sie von Auditions halten?) oder des US-Toningenieurs. Natürlich dürfen auch noch ein paar Artworks und Werbetrailer nicht fehlen. Alles in allem eine recht ordentliche und dank zahlreicher Charaktere auch komplexe Serie, die nicht zuletzt im Zusammenhang mit ADV Films’ eigenem Anime-TV-Sender recht erfolgreich läuft und auch Broccoli beim Vertrieb des Kartenspiels in den USA helfen dürfte.
Aufgrund des guten Echos wurde auch noch eine zusätzliche OVA nachgeschoben, die in den USA von SynchPoint unter dem Titel Aquarian Age – The Movie veröffentlicht werden soll.
Aquarian Age
13-teilige TV-Serie
Umfang: 3 DVDs
Herausgeber: ADV Films
Ländercode: 1
Listenpreis: $29.95 pro DVD
AD Police Files
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 3 Folgen à 25 Min., englisch synchronisiert, engl. untertitelt (NTSC)
Firma: Manga UK, AnimEigo (USA), Panini Video (Deutschland)
Eine Nachfolgeserie von Bubblegum Crisis: Die Welt von Neo-Tokyo vor dem Eingreifen der Knight Sabers. Erheblich düsterer und brutaler als das Original, dafür aber mit einer guten Handlung. Leon McNichol ist auch wieder mit dabei. Allerdings hat man die Boomer in Voomer umbenannt (Brrr!).
In Teil 1 geht es um einen durchgedrehten Boomer, der in einer neuen Rolle weiterlebt. Doch man hat nicht sein gesamtes Gedächtnis gelöscht. Dieser weibliche Boomer erinnert sich immer noch an seinen Tod und jagt nun die Person, die er dafür verantwortlich macht, um ihn zu töten, oder um nun endlich erlöst zu werden.
In Teil 2 geschehen Morde an Prostituierten, wobei ihnen die inneren Sexualorgane zerstückelt werden. Ist dies die Tat eines Boomers oder eines Menschen?
Das heißt, wo hört eigentlich der Mensch auf und wo fängt der Boomer an, in einer Welt, in der man schon bei kleineren Problemen ganze Organe austauscht?
In Teil 3 geht es um ein AD Police-Mitglied, das so stark verletzt wurde, daß man ihn in einen Experimentalboomer verwandelt hat. Das einzige was von ihm übrig ist, sind sein Gehirn und seine Zunge. Doch wie soll er mental mit all dem aufgestauten Schmerz fertig werden?
Vom zeichnerischen Standard ist die Geschichte recht gut gelungen. Auch die Synchronisation ist ganz in Ordnung. Was es mir bei der Synchronisation mal wieder angetan hat: Die Sprecherin von Miyu aus Vampire Princess Miyu läuft in Teil 2 mal wieder zur Höchstform auf.
Wer Glück hat, der kann vielleicht sogar noch alle drei Folgen der Serie auf einer britischen Kassette als „Cyberpunk Collection“ kaufen. Ansonsten gibt es auch alle Folgen Englisch synchronisiert oder untertitelt für $20 Listenpreis in den USA. Im Jahr 2006 ist die Serie dann schließlich auch deutsch untertitelt bei Panini Video auf DVD erschienen (siehe Bild).
Daten
Originaltitel: AD Police Files
Regie: Takamasa Ikegami (OVA 1), Akira Nishimori (OVA 2+3)
Drehbuch: Noboru Aikawa (OVA 1+2), Tony Takezaki (OVA 3)
Character Design: Tony Takezaki (Konzept), Fujio Oda (OVA 1), Tooru Nakasugi (OVA 2+3)
Vorlage:
Story von Toshimichi Suzuki.
Der Manga von Tony Takezaki,
Titel: AD Police 25:00 (1 Band), erschien 1990 nach dem Anime.
Produktionsjahr: 1990 (OVA 1-3)
Genre: Science-fiction, Thriller
Adieu Galaxy Express 999
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch untertitelt. Laufzeit: 135 Min.
Firma: Viz Video
Dieser Film spielt etwa zwei Jahre nach Galaxy Express 999. Die Auseinandersetzung zwischen normalen Menschen und Maschinenmenschen ist inzwischen zu einem erbitterten Krieg geworden, dem ein Großteil der Städte zum Opfer gefallen ist.
Tetsuro hat sich der menschlichen Widerstandsbewegung angeschlossen, als er plötzlich eine Nachricht von Maetel erhält. Er soll wieder den Galaxy Express 999 besteigen. Dabei stößt er auf ein Universum, das am Rande des Zusammenbruchs steht. Überall herrscht Krieg. Doch was hat es mit den Gerüchten auf sich, die besagen, daß Maetel die neue Queen Promethium ist, Herrscherin der Maschinenmenschen?
Und was ist mit dem geheimnisvollen Geisterzug, der auf der Route des Galaxy Express aufgetaucht ist?
Von der optischen Qualität hat sich gegenüber dem Vorgänger wenig geändert, der Soundtrack ist jedoch einfacher geworden. Insgesamt scheint der Film jedoch nur die Aufgabe zu haben, aus dem großen Erfolg des Vorgängers Kapital zu schlagen. Dies wird vor allem bei der Story deutlich, die zwar einige Details über Maetels und Tetsuros Vergangenheit enthüllt, doch in einigen wesentlichen Punkten entspricht die Geschichte dem Vorgänger. Natürlich greifen auch wieder Captain Harlocks Arcadia und Queen Emeraldas helfend ein.
Kein schlechter Film, aber bei weitem auch nichts, das man gesehen haben müßte.
Daten
Titel: Adieu Galaxy Express 999
Originaltitel: Sayonara Ginga Tetsudou 999: Andromeda Shuuchakueki
Regie: Rintaro
Drehbuch: Leiji Matsumoto
Character Design: Leiji Matsumoto
Vorlage: Manga von Leiji Matsumoto
Produktionsjahr: 1981
Genre: Abenteuer, Science-fiction
Agent Aika
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material:
OVA-Serie, 7 Folgen à knapp 30 Min., VHS-Kassetten, englisch synchronisiert, englisch untertitelt.
OVA 1-4 und 5-7 sind sowohl in den USA als auch in Deutschland als DVD erschienen.
Firma: U.S. Manga Corps (CPM)
Wir schreiben das Jahr 2036. Vor 20 Jahren versanken durch ein riesiges Erdbeben und das Abschmelzen der Polkappen 10% der Erdoberfläche im Meer. Sogenannte Salvager bergen wichtige verlorene Materialien und Informationen vom Meeresgrund. Eine der besten Salvager ist Aika.
Diese OVA beginnt damit, daß Aika und ihre Freunde den Auftrag erhalten, Informationen über Lagu, eine Energiequelle mit nahezu unglaublichen Eigenschaften, zu sammeln. Doch Aika ist nicht die einzige, die nach Lagu sucht. Und ihr Widersacher verfolgt einen tödlichen Plan, der die gesamte Erde bedroht…
Die Zeichnungen und Animationen sind recht ordentlich, auch wenn sie in Anbetracht des Produktionsjahres (1997) durchaus besser sein könnten. Auch der Soundtrack ist ganz nett, beschränkt sich aber im wesentlichen auf das Opening und Ending. Die englisch synchronisierte Fassung des Anime ist allerdings gewöhnungsbedürftig, um es mal milde auszudrücken…
Die Story ist gar nicht mal schlecht, auch wenn sie ein wenig an verschiedene James Bond-Filme erinnert. Eine andere Eigenheit fällt bei dieser Serie jedoch wesentlich stärker ins Auge: Es ist in Anime ja nicht unbedingt ungewöhnlich, daß ein Großteil der beteiligten Personen weiblich ist, und auch, daß diese sämtlichst in ultrakurzen Miniröcken agieren, ist noch zu verstehen. Doch die hier verwendeten Kameraeinstellungen sind höchst ungewöhnlich.
Zwar greifen viele Anime gerne auf jede sich bietende Gelegenheit für etwas Fanservice zurück, doch hier versuchte man eindeutig die eigenen Kollegen auf die Schippe zu nehmen und nutzte so ziemlich jede zweite Szene für ein wahres Feuerwerk von Panty-Shots. Dabei bewiesen die Drehbuchautoren bei den zahlreichen komplizierten Kameraeinstellungen äußerst viel Phantasie! 😉
Was sollte man auch anderes von dem Team erwarten, das schon für Project A-Ko verantwortlich war (Project A-Ko war ursprünglich als Soft-Hentai geplant – dazu ist es dann aber natürlich nicht gekommen). Das mag sich auf den ersten Blick jetzt vielleicht etwas flach anhören, doch die OVA hat bei all dem rekordverdächtigen Fanservice durchaus eine nicht uninteressante Story.
Je nachdem, ob man mit dieser Art von Humor zurechtkommt, wird man auch diesen Anime bewerten müssen. In jedem Fall ist Agent Aika eine etwas andere Serie.
Daten
Originaltitel: Aika
Regie: Katsuhiko Nishijima
Drehbuch: Kenichi Kanemaki, Katsuhiko Nishijima
Character Design: Noriyasu Yamauchi
Musik: Junichi Kanezaki
Produktionsjahr: 1997
Genre: Action mit viiiel Fanservice
Bemerkung: Die OVA wurde von Studio Fantasia produziert, die zuvor auch schon Megami Paradise erschaffen haben. Character Designer Noriyasu Yamauchi entwarf ebenfalls schon für Megami Paradise das Design.
Akira
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 18 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch synchronisiert, englisch untertitelt, deutsch synchronisiert
Firma: Manga UK, Polygram
Akira ist für viele der klassische Anime schlechthin.
Im Tokyo der näheren Zukunft wird der Junge Tetsuo, der Mitglied einer Motorradbande ist, in ein geheimes wissenschaftliches Experiment des Militärs verwickelt, durch das er übernatürliche psychische Kräfte bekommt und welches die Stadt an den Rand des Abgrunds führt.
Ein Experiment, das den dritten Weltkrieg zur Folge hatte, und an dem die Welt immer noch leidet.
Die Grafiken und Animationen waren für das Jahr 1987 fantastisch, sind jedoch aus heutiger Sicht ein wenig in die Jahre gekommen. Auch der Soundtrack geht in Ordnung, der englische Dub ist jedoch ziemlich mäßig. Die Geschichte des Manga (der bei der Produktion des Films noch gar nicht abgeschlossen war) mußte jedoch ziemlich gestrafft werden, so daß die Action in den Vordergrund gedrängt wurde, während die einzelnen Charaktere sehr oberflächlich behandelt wurden. Auch die Gewaltszenen sind zum Teil ausgesprochen heftig, daher gebe ich in der Bewertung einen Stern Abzug.
Insgesamt kein schlechter Film, doch er kann sich bei weitem nicht mit dem Wirbel messen, der zum Teil um ihn gemacht wurde.
Daten
Originaltitel: Akira
Regie: Katsuhiro Otomo
Drehbuch: Katsuhiro Otomo
Character Design: Katsuhiro Otomo
Musik: Geinoh Yamashiro Group
Vorlage: Manga von Katsuhiro Otomo, 6 Bände (1982-90)
Produktionsjahr: 1988
Genre: Science-fiction, Action
Ambassador Magma
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 13 Folgen à 25 Min. (davon Eps. 1-3 gesehen), engl. synchronisiert
Firma: Kiseki
Ambassador Magma ist ein riesiger goldener Roboter-Superheld mit Raketenantrieb, der geschaffen wurde um die Erde vor Angreifern zu beschützen.
Goa, Magmas Erzfeind, den er einst besiegt hat, taucht wieder auf und versucht erneut, die Erde zu erobern. Ambassador Magma wird von den Menschen wieder reaktiviert, denn nur er kann das verhindern und die Erde retten.
Über diese Reihe lohnt es sich kaum irgendwelche Worte zu verlieren. Nur soviel: Sie hat 1 Stern erhalten, weil ich die Wertungsskala nicht nach unten durchbrechen wollte. Ich habe den ersten Teil mit 3 Folgen (immerhin 75 Minuten) für 20 DM gekauft und dem Geld nachgetrauert. Grafik und Sound gehen gerade noch, obwohl die englische Synchro kein Glanzstück ist, doch die Story ist katastrophal. Mag sein, daß sowas Ende der 60er Jahre populär war, aber heutzutage mögen höchstens Trash-Fans Gefallen daran finden.
Ich warne davor!!!
Daten
Originaltitel: Manga Taishi
Regie: Hidehito Ueda
Drehbuch: Katsuhiko Koide
Character Design: Kazuhiko Udagawa
Musik: Toshiyuki Watanabe
Vorlage:
Manga von Osamu Tezuka, 4 Bände, 1965-67.
Nach dem Manga gab es damals auch eine Live-Action TV-Serie im japanischen Fernsehen, die sehr beliebt gewesen sein soll.
Produktionsjahr: 1993
Genre: Science-fiction
Angel Cop
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 6 Folgen à 30 Min., VHS-PAL, englisch synchronisiert, auch auf US-DVD
Firma: Manga Entertainment UK
Die japanische Wirtschaft wird von einer Welle des internationalen Terrorismus bedroht. Um dagegen anzugehen, wurde eine Elite-Anti-Terror-Einheit gegründet, die sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen kann.
Doch plötzlich kommen ihnen Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten zuvor und töten die Terroristen. Nach und nach entdecken die Mitglieder der Anti-Terror-Einheit, daß sie nur kleine Rädchen in einem korrupten Netzwerk einiger Politiker sind.
Daraufhin erhält plötzlich die reguläre Polizei den Auftrag, die Mitglieder der Anti-Terror-Einheit in einem Angriff zu liquidieren.
Die Zeichnungen und Animationen gehen für das Produktionsjahr 1994 in Ordnung. Der Soundtrack ist guter Durchschnitt, den unkonventionellen Ending-Song vergißt man aber im Gegensatz zu manch anderen Songs nicht so schnell.
Was jedoch nervt, ist die Storyline. Während man es am Anfang noch mit einem ganz interessanten, wenn auch recht harten Polizei-Thriller à la Die Hard zu tun hat, bestehen die letzten 3 Folgen praktisch nur noch aus einem einzigen Gemetzel, in welchem die Anführerin der Mutanten ein Mitglied der Anti-Terror-Einheit und der Mutanten nach dem anderen umbringt, während sie selbst praktisch unverwundbar ist.
Diese „komplexe“ Handlung wird nur unterbrochen durch gelegentliche Angriffe vom Militär oder der Polizei, die dann ihrerseits in einem Blutbad enden. Vom Inhalt her hätte man diese Reihe bestenfalls zu einem Vierteiler machen können, dann wäre sie als harte Polizei-Story vielleicht gar nicht mal schlecht geworden.
Was jedoch auf Interesse stoßen kann, ist die in England erschienene Sammelbox, in der alle 6 Teile auf 2 Kassetten zum Importpreis von umgerechnet etwa 30 Euro angeboten wurden. Später erschien in den USA allerdings auch eine DVD mit der komletten OVA.
Daten
Originaltitel: Angel Cop
Regie: Ichiro Itano
Drehbuch: Noburo Aikawa, Ichiro Itano
Character Design: Nobuteru Yuuki
Musik: Hiroshi Ogasawara, Itami (Ending Theme)
Vorlage: Manga von Taku Kitazaki, 1 Band
Produktionsjahr: 1989 (OVA 1+2), 1990 (OVA 3), 1994
Genre: Action
Appleseed
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA, englisch synchronisiert, deutsch synchronisiert. Laufzeit: 66 Min.
Firma: Manga Entertainment UK, Polygram
Die Stadt Olympus stellt ein Utopia in der Zeit nach dem dritten Weltkrieg dar, eine Art goldenen Käfig, doch die Menschen ändern sich nicht.
Recht gute Animationen, die Story stellt jedoch im Vergleich zu den Mangas eine Katastrophe dar. Es wurden verschiedene Stellen aus den Mangas herausgerissen und zu einer recht primitiven Geschichte zusammenmontiert. Dabei ging zum einen der ganze Hintergrund des Manga-Klassikers verloren, und zum anderen haben Zuschauer, die die Mangas nicht kennen, große Probleme sich in dieser Welt zurechtzufinden.
Daten
Originaltitel: Appleseed
Regie: Kazuyoshi Katayama
Drehbuch: Kazuyoshi Katayama
Character Design: Yumiko Horasawa
Musik: Norimasa Yamanaka
Vorlage: Manga von Masamune Shirow, 4 Bände (1985-89)
Produktionsjahr: 1988
Genre: Action, Science-fiction
Arcadia of My Youth
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch untertitelt, Laufzeit: 130 Min.
Firma: AnimEigo
Obwohl dieser Film zeitlich erst nach Werken wie Galaxy Express 999 entstand, erzählt der Film die Vorgeschichte von Leiji Matsumotos Arcadia-Universum. In Deutschland ist Matsumoto vor allem durch die TV-Serie Die Königin der 1000 Jahre bekannt.
Zu Beginn des Films ist Harlock gezwungen, mit seinem Raumschiff zur vom Illumidus-Reich besetzten Erde zurückzukehren, um das Schiff der neuen Regierung auszuliefern.
Er folgt zwar widerwillig dem Befehl, setzt jedoch das Schiff mit Absicht so hart auf, daß es nur noch ein Wrack ist.
Die Erdbevölkerung hat zum großen Teil ihren Widerstand gegen die Besatzer aufgegeben. Nur ein einsamer Piratensender versucht den Funken des Aufruhrs am Leben zu erhalten und den Menschen klar zu machen, daß die Erde eine Zukunft hat.
In einer Bar lernt Harlock den Techniker Toshiro kennen, der ebenfalls den Gedanken an den Widerstand nicht aufgegeben hat. Eine Möglichkeit bietet sich, als die unabhängige Händlerin Emeraldas mit ihrem Raumschiff auf der Erde landet.
Die weitere Entwicklung bahnt sich dadurch an, daß ein Großteil der irdischen Besatzungstruppen vom Planeten Tokari stammt und nur im Dienst der Illumidus kämpft, um die Vernichtung ihres eigenen Planeten zu verhindern. Doch jetzt haben die Illumidus beschlossen, Tokari zu zerstören…
Die Zeichnungen und Animationen sind ausgesprochen gut gelungen, wenn man bedenkt, daß der Film immerhin aus dem Jahr 1982 stammt.
Das Character Design ist natürlich wieder typisch für Leiji Matsumoto, was sich vor allem bei den weiblichen Charakteren bemerkbar macht.
Auch der orchestrale Soundtrack erfüllt seinen Zweck und hat nicht so sehr mit Alterungserscheinungen zu kämpfen, wie es bei den Animationen unvermeidlich ist.
Nach obiger Storybeschreibung dürfte zwar jeder ein großes Gefecht mit anschließendem Happy End erwarten, doch so etwas wäre kein Film von Leiji Matsumoto.
Dieser Film ist keine Action-Komödie, sondern ein Drama. Schließlich muß es am Ende dieses Films einen Grund geben, warum Harlock seinen Kummer im Alkohol ertränken will.
Der Film zaubert zwar an einigen Stellen und Effekte waren zum Teil wichtiger als technische Plausibilität, dennoch ist Arcadia of My Youth ein recht guter Film, dem man sein Alter weniger anmerkt, als man vom Produktionsjahr her erwarten würde.
Ein Kuriosum am Rande: Die englische Synchronfassung dieses Films ist in den USA unter einem geringfügig anderen Titel erschienen als die hier vorgestellte untertitelte Fassung, sie heißt My Youth in Arcadia.
Daten
Originaltitel: Waga Seishun no Arcadia
Regie: Tomoharu Katsumata
Drehbuch: Yoichi Onaka
Character Design: Leiji Matsumoto
Musik: Toshiyuki Kimori
Vorlage: Leiji Matsumoto
Produktionsjahr: 1982
Genre: Science-fiction, Drama
Armageddon
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA, englisch synchronisiert. Laufzeit: 90 Min.
Firma: Manga Entertainment UK
Vor über vier Milliarden Jahren startete eine Rasse von Außerirdischen ein gigantisches Projekt. Da sie im ganzen Universum außer sich selbst keine intelligente Art fanden, bauten sie gigantische Supercomputer, um auf verschiedenen Planeten die Evolution voranzutreiben.
Eines dieser Experimente war die Erde. Damit die Computer auch direkt eingreifen können, erhielten sie den Delta-Faktor, mit dessen Hilfe sie einen persönlichen Repräsentanten erwählen konnten. Und so kommt es, daß im Jahre 1996 plötzlich ein Schuljunge im Visier von Außerirdischen steht, die ihn töten wollen. Doch es sind auch zwei Personen aus der Zukunft gekommen, um diesen Jungen zu schützen, denn dieser Junge ist der Träger des Delta-Faktors.
Der irdische Supercomputer benötigt seinen Kämpfer, da eines seiner Geschwistergeräte durchgedreht ist und auf der Erde seine eigenen Experimente durchführen will, wofür natürlich zunächst die hinderlichen Menschen beseitigt werden müssen.
Zunächst sei angemerkt, daß es sich hierbei um keinen Anime aus Japan handelt, sondern um eine südkoreanische Produktion. So könnte man vielleicht noch über die schwachen Zeichnungen und die miesen Animationen hinwegsehen, die höchstens auf das Jahr 1986, aber nicht auf das wirkliche Produktionsjahr 1996 hinweisen.
Während man das ja noch hinnehmen könnte, ist spätestens bei dem schlechten Character Design Schluß mit dem Wohlwollen.
Auch der Soundtrack ist nicht dazu geeignet in Begeisterungsstürme auszubrechen.
Und die Story dient lediglich dazu, einige vollkommen unzusammenhängende Teilgeschichten irgendwie doch noch miteinander zu verknüpfen.
Hinzu kommen noch einige handfeste Logikfehler, so sehen zum Beispiel die Außerirdischen, die immerhin angeblich von Reptilien abstammen sollen, sehr menschenähnlich aus. Da ließe sich gerade im Anime-Bereich einiges besser machen.
Auch die gelegentlich verwendeten und relativ gut gelungenen Computeranimationen reichen hier nicht aus, um noch irgend etwas zu retten.
Das ist ein Film den niemand braucht!
Daten
Originaltitel: Armageddon
Regie: Hyun-Se Lee
Drehbuch: Hyun-Se Lee
Character Design: Hyun-Se Lee
Vorlage: Comic von Hyun-Se Lee, Titel: Armagedon, bisher 11 Bände
Produktionsjahr: 1996
Genre: Science-fiction
Bemerkung:
Hyun-Se Lee wurde 1954 in Korea geboren und ist eigentlich Comiczeichner. Seine bekanntesten Werke neben dem Film Armageddon und dem (fast) gleichnamigen Comic sind Angel Dick, NamBeol und The Legend of Heaven, das im historischen Korea spielt.
Armitage III
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 4 Folgen à 45 (OVA 1) bzw. 30 Min. (OVA 2-4), englisch untertitelt, deutsch untertitelt, je 2 Videokassetten
Firma: Pioneer
Der Polizist Ross Sylibus wird zum Mars versetzt, nachdem seine Partnerin von einem Roboter getötet wurde. Doch kaum angekommen, gerät er wieder an Roboter. Es ist eine neue Art von Robotern aufgetaucht (sogenannte Thirds), die nahezu perfekt den Menschen gleichen und unerkannt unter ihnen leben, doch nun offenbar von einem Wahnsinnigen der Reihe nach umgebracht werden.
Was hat es mit diesen neuartigen und illegalen Robotern auf sich?
Und was hat seine neue Partnerin Armitage mit der Sache zu tun?
Die Zeichnungen und Animationen sind für eine OVA wirklich sehr gut gelungen, auch wenn es an ein paar Stellen mal Ausrutscher gibt.
Der vervorragende Soundtrack orientiert sich an technischen Synthesizerklängen und unterstreicht damit die Handlung um die Maschinenmenschen perfekt.
Die Story betrachtet die Problematik der intelligenten Maschinen etwas anders als bei Ghost in the Shell. Hier steht nicht die Frage im Mittelpunkt, wo die Maschine endet und wo der Mensch anfängt, sondern es geht vielmehr um die Frage, wie der Mensch auf derartige intelligente, dem Menschen ebenbürtige Maschinen reagieren würde.
In den OVAs gibt es auch einige mehr oder weniger versteckte Referenzen an andere Anime, so taucht zum Beispiel eine Roboter-Bedienstete als Sailor Moon auf, oder in einer anderen Szene ist die Sol Bianca zu sehen (beide aus der gleichnamigen Serie bzw. OVA).
Ebenso durchzieht die ganze OVA der starke Einfluß von Ridley Scotts Science-fiction Klassiker Blade Runner.
Nach den vier Armitage III-OVAs ist unter dem Namen Armitage III – Polymatrix auch ein englisch synchronisierter, 90 Minuten dauernder Zusammenschnitt der OVA als Kinofilm erschienen, der von Pioneer UK erhältlich ist.
Auch wenn dieser geschnittenen Fassung einige Facetten verloren gehen, hat man doch mit etwa 5 Minuten neuer Animationen die Handlung recht gut abrunden können. Mit dieser englischen Synchronisation hat es jedoch eine besondere Bewandtnis: Da der Regisseur mit den japanischen Stimmen nicht zufrieden war, wurde der Film sogar in Japan in englischer Sprache, dafür mit japanischen Untertiteln, gezeigt.
Leider sind die Stimmen der englischen OVA-Fassung jedoch kein Vergleich zur japanischen Version. Vor allem Ross klingt zu eintönig und auch die Stimme von Armitage hat ihre Aussetzer.
Wieso der Film in England jedoch als „ab 18“ eingestuft ist, weiß dort wohl nur die BBFC selbst. Eine deutsch synchronisierte Fassung lief auch schon mehrmals im deutschen Fernsehen beim Privatsender VOX.
Leider ist auch die deutsche Fassung nur wenig gelungen, die Sprecherin von Armitage hat eine für diese Rolle viel zu tiefe Stimme, und auch die meisten anderen Stimmen klingen viel zu lustlos.
Man kann nur raten, sich eine untertitelte Fassung anzusehen, um die spannende Atmosphäre dieser OVA richtig genießen zu können.
Daten
Originaltitel: Armitage III
Regie: Hiroyuki Ochi, Takuya Sato
Drehbuch: Chiaki Konaka, Akinori Endo (OVA 1)
Character Design: Hiroyuki Ochi
Musik: Hiroyuki Namba
Produktionsjahr: 1995
Genre: Science-fiction
Bemerkung:
Zu Armitage III existiert auch ein Manga von Zanae Ohtana und Ikegami Tatsuya. Der Manga ist jedoch nicht die Vorlage für die OVA, sondern erschien parallel dazu und stellt nur einen Spinoff der Story des Anime dar.
Ayane’s High Kick
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA, 2 Teile à 30 Min., englisch synchronisiert, englisch untertitelt, DVD
Firma: U.S. Manga Corps (CPM)
Ayane geht noch zur Schule, doch ihr größter Wunsch ist es, Profi-Wrestlerin zu werden.
Als sie bei einer Vorstellung durchfällt, scheint sie dennoch Glück zu haben, da sie ein Mann anspricht und ihr anbietet, sich um ihr Training zu kümmern. Seine Trainingsmethoden sind allerdings ausgesprochen bescheiden, und was Ayane noch nicht weiß: Er bildet sie nicht zu einer Wrestlerin, sondern zu einer Kickboxerin aus…
Die Zeichnungen und Animationen sind recht bescheiden. Von einer OVA von 1996 hätte man eindeutig mehr erwarten können. Auch der Soundtrack ist eher bedeutungslos, die englische Synchronfassung ist immerhin recht brauchbar. Was diese OVA dennoch rettet, sind ihre Comedy-Elemente. So dürfen weder Ayanes Mutter noch der stellvertretende Schulleiter etwas von ihren Wettkämpfen erfahren (der Schuldirektor selbst ist weniger das Problem, da er ein begeisterter Wrestling-Fan ist 😉 ), was natürlich auf „kleinere“ Schwierigkeiten stößt, wie z.B. einen detaillierten Magazin-Artikel über Ayane.
Die DVD ist bis auf einige kleinere Artefakte vom Bild her recht gut und auch der japanische und englische Ton lassen keine Klagen aufkommen. Die Menüstruktur ist inzwischen recht brauchbar, auch wenn die Extras sich in Grenzen halten (Kapitelanwahl durch Texte, die wichtigsten Kämpfe, Schlüsselszenen der Hauptcharaktere). Immerhin ist es mal wieder eine DVD, die auch auf unmodifizierten europäischen Playern läuft.
Insgesamt ist der Anime nicht gerade ein Überflieger, aber doch ganz nett.
Daten
Originaltitel: Ayane’s High Kick
Regie: Takahiro Okao
Drehbuch: Isao Shizuya
Character Design: Kazuo Takigawa
Musik: Norio Inoue
Produktionsjahr: 1996
Genre: Sport, Action
Bemerkungen:
Isao Shizuya, zuständig für das Script, war auch verantwortlich für die Scripte von Kimagure Orange Road (1988-89) und Cutey Honey (1994-95).
Tsuneo Tominaga, zuständig für Animation Continuity, arbeitete auch bei der City Hunter TV-Serie mit (1987-88).
Mitsuharu Miyamae, Art Director, arbeitete zuvor u.a. bei Macross – Do You Remember Love (1984), Dirty Pair: Project Eden (1987) und Dominion Tank Police (1988-89) mit.