Ein Toei-Klassiker: Das fliegende Geisterschiff
Autor: Gunnar
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 36, Seite 30, Februar 2004
Während Sean Connery 1969 bei den Dreharbeiten als James Bond in seinem ersten Movie Dr. No jagen durfte, arbeitete man in Japan an einem Anime, in dem man einige Elemente eines künftigen Bonds vorwegnahm.
Auch hier unterhielt ein großindustrieller Bösewicht eine Geheimorganisation und ließ seine Untergebenen zur Rechenschaft in einem Saal antreten, den ein Versager nicht mehr lebend verließ. Denn unter dem Saal gab es ein Piranha-gefülltes Becken, in das man mittels eines Knopfdrucks blitzschnell den Sessel des Misserfolggeplagten abtauchen lassen konnte.
Die Rede ist von Sora Tobu Yuurei Sen (Das fliegende Geisterschiff), einem Anime, der bisher außerhalb Japans recht unbekannt geblieben ist. Nun ist dieser Klassiker in Japan auf DVD erschienen – Zeit, ihn einmal näher vorzustellen.
Eine Familie unternimmt einen Ausflug mit dem Motorboot, als sie Zeuge wird, wie ein Auto an einer Küstenstraße verunglückt. Man begibt sich zum Unfallort und ist erstaunt, dort einen bekannten Großindustriellen nebst Frau in den Wagentrümmern zu finden. Beide können lebend geborgen und in ein nahes Haus gebracht werden, das einzige weit und breit, das zudem unbewohnt scheint. Doch der Ort ist nicht geheuer: Bevor die Polizei zur Untersuchung des Unfalls eintrifft, hat man eine Geisterbegegnung.
Der Alltag geht normal weiter, da taucht ein alles zerstörender Riesenroboter in der Metropole auf. Auch die Familie wird betroffen: Die Mutter stirbt unter den Trümmern des Hauses, der Vater wird schwer verletzt.
Auf dem Sterbebett erfährt sein Sohn, dass beide nicht seine wirklichen Eltern waren und dass es ein verstecktes Foto seiner richtigen Eltern gibt. Der Junge, unerwartet Vollwaise geworden, wendet sich in seiner Not an den Großindustriellen, den man gerettet hat.
Nach einer freundlichen Aufnahme muss der Junge allmählich erkennen, dass der Mann ein Doppelleben führt und im Waffengeschäft verdient. Unter anderem an Riesenrobotern, wie derjenige, der seine Eltern umbrachte.
Die Erkenntnis wird für ihn lebensgefährlich. Einzig ein mysteriöses Geisterschiff scheint es mit dem Waffenarsenal des Großindustriellen aufnehmen zu können. Als er auf ungewöhnliche Weise an Bord dieses Schiffes gerät, erlebt er eine große Überraschung…
Der mit knapp einer Stunde Laufzeit doch recht kurze Anime hat eine recht komplexe Handlung, weshalb es auch viel Dialog gibt. Dabei wird eher auf die psychologische Seite gesetzt; gute Action ist vorhanden, hält sich aber in Grenzen.
Die Animation ist wie bei allen Anime-Kinofilmen sehr detailliert und in etlichen Szenen aufwendig. Bei der Herstellung des Films war MIYAZAKI Hayao für die Szenen mit dem Riesenroboter zuständig. Sein besonderer Zeichenstil bei Menschen kommt daher allerdings nicht zum Tragen. Stilistisch orientiert sich die Animation eher an TEZUKA Osamu, die Figuren wirken als comic-hafte Karikaturen, was der Geschichte aber keinerlei Abbruch tut.
Für das Auge gibt es auch die obligatorische Schöne vom Dienst. Die hat ihren Auftritt aber erst in den letzten fünfzehn Minuten. Wer die alten Klassiker schätzt, bekommt mit diesem Film eine solide erzählte Geschichte, ein schönes altes Stück aus der Anfangszeit der japanischen Anime.
Szenenbilder:
Sora Tobu Yuurei Sen
(Das fliegende Geisterschiff)
Toei Animation 1969
Laufzeit: 60 min
Sprache: Japanisch
Untertitel: keine
Extras: 2 Trailer, Bildergalerie, BGM-Audiospur
DVD-EAN: T4988101103874
DVD-Code: DSTD02173 bzw. DSTD-2173
Ländercode: 2 (Europa und Japan)
Listenpreis: ¥4.500 (ca. EUR 33,50 / Stand 2004)
Das Geheimnis von Kells
Autor: Karsten Schubert
Auf den ersten Blick erscheint es etwas ungewöhnlich, einen Film über die Entstehung eines Buches zu machen, doch genau davon handelt dieser Animationsfilm, der nicht umsonst für einen Oskar nominiert wurde.
Doch dieses Buch ist auch kein gewöhnliches Buch, sondern das „Buch von Kells“, ein überaus aufwendig von Hand illustriertes mittelalterliches Buch zu den vier Evangelien. Doch was dieses Buch so besonders macht sind vor allem die feinen und sehr wertvollen Zeichnungen, die so überhaupt nicht mit unseren Vorstellungen über das dunkle Mittelalter übereinstimmen.
Und diesem irischen Zeichentrickfilm gelingt nun das Kunststück (mit einigen kleinen künstlerischen Freiheiten) zum einen, Erwachsenen zu demonstrieren, was dieses Buch so besonders macht und zum anderen Kinder mit einer Geschichte über einen kleinen Mönch und eine kleine Fee zu unterhalten. Allerdings ist es kein wirklicher Kinderfilm, denn viele Elemente des Films sind so gestaltet, dass nur ein Erwachsener die verwendete Symbolik durchschaut.
Die FSK 6 hat der Film mit voller Berechtigung. Jüngere Kinder haben trotz einiger recht kindlicher Szenen in diesem Film nichts zu suchen und auch bei etwas älteren Kindern sollte ein Erwachsener dabei sein. Es wird Rückfragen geben.
Die Handlung
Die Geschichte handelt von dem 12-jährigen Novizen Brendan, der um das Jahr 1000 nach Christus im Kloster von Kells in Irland aufgezogen wird. Während die meisten Mönche dort von ihren eigenen handgemalten Büchern geradezu beseelt sind, die Brendan auch sehr bewundert, halten sie sich doch für Stümper, verglichen mit den wundervollen Werken von solch berühmten Künstlern wie Bruder Aidan.
Nur der Abt ist anders, denn er ist von dem Gedanken besessen, die Mauer um sein Kloster vollenden zu müssen, um die Einwohner vor Angriffen durch die Wikinger zu schützen. Doch der Abt ist auch entschlossen, Brendan vor allen Gefahren der Außenwelt zu schützen, indem er ihm verbietet, die Mauern des Klosters zu verlassen. Doch da kommt eines Tages ein besonderer Flüchtling: Niemand anderes als der besagte Bruder Aidan.
Dieser lässt Brendan einen Blick auf das berühmte Buch werfen, das vor über 200 Jahren im Kloster Iona in Auftrag gegeben wurde. Doch wie er erkennt, ist das Buch noch gar nicht fertig. Bruder Aidan verspricht Brendan, ihm zu zeigen wie das Buch gemacht wird, wenn dieser für ihn aus dem Wald eine Hauptzutat für grüne Tinte holt.
Entgegen dem Verbot seines Abtes macht sich Brendan nach kurzem Zögern zusammen mit Bruder Aidans Katze Pangur Bán auf den Weg in den Wald. Doch der Wald ist wirklich gefährlich und Brendan flüchtet vor einigen Wölfen auf einen großen Stein. Dabei fällt ihm gar nicht auf, dass er dabei einen Feenkreis betreten hat. Alles scheint verloren und Pangur Bán flieht, als plötzlich Wolfsgeheul ertönt.
Die schwarzen Wölfe ziehen sich zurück und geben einem weißen Wolf den Weg frei. In seiner Angst beginnt Brendan zu beten, als er die grelle Stimme eines kleinen Mädchens hört, die ihn fragt: „Ist das deine Katze?“. Und wirklich steht vor ihm jetzt anstelle des weißen Wolfes ein kleines Mädchen mit langen weißen Haaren, das Pangur im Arm hält. Unter der Bedingung, dass er und die Katze nie wieder in den Wald zurückkehren, will das Mädchen, das den Namen Aisling trägt, ihnen helfen. Doch Aisling genießt es regelrecht, diesem unwissenden Jungen ihre Welt zu zeigen und ihre Macht zu demonstrieren.
Doch nachdem sie die gesuchten Beeren gesammelt haben, kommt Brendan vom Weg ab und gerät in eine dunkle Höhle. Aisling warnt ihn davor, sich diesem dunklen Bereich des Todesgottes Crom Cruach zu nähern, doch Brendan hat vor diesem keine Angst, schließlich hat ihm der Abt erklärt, dass dies ein heidnischer Gott ist, der gar nicht existiert.
Doch wie Brendan erfahren muss, existiert dieser Gott tatsächlich und nur Aislings beherztes Eingreifen rettet ihn vor seiner eigenen Dummheit. Dennoch hat Aisling ihren Gefallen an diesem komischen Jungen gefunden. Wenn er möchte, darf er wiederkommen. Bruder Aidan zeigt Brendan einige wunderbare Dinge und bringt ihm bei, wie man zeichnet. Doch er hat auch eine Offenbarung für Brendan: Aidan ist aufgrund seines Alters nicht mehr in der Lage so gut zu zeichnen.
Statt seiner müsste Brendan die letzten Seiten des Buches vollenden. Dafür benötigt er jedoch einen Kristall, der zerbrochen ist. Doch Brendan erinnert sich, so einen Kristall in der Höhle des Todesgottes gesehen zu haben. Er will sich schon auf die Suche machen, als sich ihm der Abt in den Weg stellt. Dieser will seinem Schützling diese gefährlichen Flausen austreiben.
Statt an einem sinnlosen Buch zu arbeiten soll er lieber an der Mauer mithelfen. Bis Brendan zur Vernunft gekommen ist, wird er eingesperrt. Doch die Katze Pangur Bán läßt sich das nicht gefallen und macht sich auf den Weg in den Wald um Hilfe für Brendan zu holen.
Das Bild
Das erste, was bei diesem Film ins Auge springt, ist der ungewöhnliche Zeichenstil. Alle Charaktere wirken zunächst merkwürdig platt. Doch dieser Stil ist kein Unfall, sondern man orientiert sich damit an den mittelalterlichen Zeichnungen, die man auch im Book of Kells verwendete. Damals besaß man noch keine Techniken um Perspektive richtig darzustellen.
Dementsprechend wurden Figuren als Teil des Hintergrunds dargestellt. Aufgrund dieser ungewöhnlichen Darstellung wurden die meisten Charaktere hier durch ein ungarisches Trickfilmstudio per Hand animiert. Gerade in Szenen mit Brendan und Aisling fühlt man sich an alte osteuropäische Zeichentrickfilme wie „Lolek und Bolek“ erinnert.
Diese Animationen wurden anschließend mit Computerunterstützung den Hintergründen aufgeprägt und diesen angeglichen. In bestimmten Szenen wurden anschließend noch weitere Computergenerierte Effekte über das Bild gelegt. Auch wenn die Charaktere selbst dabei zwar etwas einfach wirken, wird dies häufig durch die sehr durchdachten und teilweise auch detaillierten Hintergründe wieder ausgeglichen, in denen immer wieder keltische Symbole eingearbeitet wurden, die auch ein wesentliches Merkmal des Book of Kells sind.
Der Film entwickelt mit diesen Symbolen eine ganz eigene Formensprache und Symbolik, der man sich als Zuschauer sehr schnell unterwirft. Man nimmt gar nicht mehr richtig wahr, wie einfach die Charaktere zum Teil gezeichnet sind, zu sehr ist man damit beschäftigt, die ganzen Ornamente zu betrachten und auf einen tieferen Sinn zu untersuchen.
Ein besonders großer Bruch tritt dabei mit dem Auftauchen der Wikinger ein. Schlagartig sieht man fast nur noch Schattenrisse und das Farbschema wechselt radikal auf Schwarz und Rot. Dafür verzichtet man auch auf detaillierte Gewaltdarstellung. Menschen fliehen und stürzen übereinander und die Wikinger wirken sehr gefährlich, doch man sieht nicht, dass sie Menschen direkt töten.
Obwohl die eigentlichen Begrenzungslinien mehr als breit genug für die DVD-Auflösung sind und auch die direkten Artefakte sich in Grenzen halten, kann die Blu-ray mit ihren präziseren Farben und stärkeren Bildkontrasten punkten. Zwar sind die Begrenzungslinien im wesentlichen gleich, doch sind ihre Übergänge zur Umgebung weit schärfer. Mit dem Bild der DVD wird man nicht unglücklich, aber gerade einige der nächtlichen Farbenspiele wie bei Brendans Befreiung funkeln einen bei der Blu-ray auf der Leinwand regelrecht an.
Der Ton
Der Film lebt nicht zuletzt von einem sehr guten irischen Soundtrack, der zum Teil mit gregorianischen Gesängen oder auch mit Aislings magischem Gesang unterlegt wurde. Sie greift damit ebenso perfekt das Motiv des Übergangs auf, wie dies die Handlung und die grafische Darstellung tun. Auch die deutschen Sprecher machen einen sehr guten Job; um genau zu sein, teilweise gefallen sie mir sogar besser als die englische Originalfassung, wobei letztere aufgrund der teilweise sehr starken Dialekte nur etwas für Leute ist, die Englisch wirklich fließend beherrschen.
Die deutsche Fassung klebt dabei nicht sklavisch am Original, macht aber auch keine großen inhaltlichen Änderungen, sondern überspitzt nur hier und da ein paar Kommentare. Zusammen mit den deutschen und englischen 5.1-Fassungen und deutschen Untertiteln eine gute Leistung. Dabei nutzt der Film bei seiner Surround-Abmischung den gesamten Raum aus.
Hier können selbst viele Realfilme kaum mithalten, ganz zu schweigen von den meisten Anime. Dabei ist jedoch die auf der Blu-ray vorhandene DTS HD MA 5.1-Fassung sowohl in der deutschen wie auch der englischen Fassung etwas sauberer abgestimmt, als die Dolby Digital und DTS-Fassungen auf der DVD, die in einigen Szenen clippen.
Die Extras
Hinzu kommt eine englische Kommentarspur der wichtigsten Macher, ein 27 Minuten langes Making of des Regisseurs, der mit Hilfe von ein paar Entwurfszeichnungen schildert, wie viel Arbeit in dieses Werk in seiner zehnjährigen Entstehungsgeschichte floss und was für große Veränderungen es dabei erlebte. Hinzu kommt noch ein Konzepttrailer des ursprünglich geplanten Films sowie Storyboards und Aufzeichnungen der englischen Synchronaufnahmen (10 Minuten).
Fakt und Fiktion
Das Book of Kells entstand tatsächlich um das Jahr 800 im Kloster Iona vor der schottischen Westküste, wurde jedoch aufgrund der Gefahr von Wikingerangriffen nach Kells in Irland gebracht, wo es im Jahr 1006 bei einem Wikingerangriff gestohlen wurde und später ohne den wertvollen Einband wieder auftauchte.
Allerdings muss man sich im klaren sein, dass es über diese Zeit verhältnismäßig wenig zuverlässige Informationen gibt. Das Book of Kells ist in Wirklichkeit nur ein Buch in einer ganzen Reihe von Gesangbüchern und Evangelien, die im 6. bis 9. Jahrhundert in Klöstern in Irland, Schottland und England entstanden.
Das Book of Kells ist jedoch das aufwändigste dieser Werke und entstand mit Sicherheit in der Spätphase dieser Tradition. Es ist allerdings nicht wirklich klar, wo und wie. Es gibt jedoch eine anerkannte Theorie, die besagt, dass die Texte im Kloster von Iona entstanden und später in Kells illustriert wurden. Das Buch ist jedoch nicht ganz vollständig. Es ist nicht wirklich geklärt, ob die verlorenen Seiten beim Entfernen des Einbandes verloren gingen.
Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass Kells mehrfach von Wikingern geplündert wurde und nur für den Angriff von 1006 gibt es eine Aufzeichnung über das Book of Kells. Man weiß jedoch, dass es in einer Zeit mit guten Handelsbeziehungen entstand. Teile der Ornamentik lassen sich bis Marokko zurückverfolgen und die verwendete blaue Farbe enthielt als wichtigen Bestandteil zerstoßenen Lapislazuli, der offenbar aus dem Gebiet des heutigen Afghanistan oder Pakistan stammte.
Allerdings ist eher zweifelhaft, dass das Kloster von Kells wirklich ein Sammelsurium von Mönchen aus aller Herren Ländern war.
Die Geschichte und die keltische Religion
Was hingegen weniger im Dunkeln liegt, ist die eigentliche Herkunft dieser Geschichte.
In den ersten Entwürfen sollte diese wohl mehr oder weniger die Geschichte des heiligen St. Patrick nacherzählen, der gegen den Toten- und Fruchtbarkeitsgott Crom Cruach vorging, der für eine gute Ernte mit Blutopfern bezahlt werden wollte. Im Laufe der Zeit kam man jedoch immer mehr von diesem Konzept ab. So gab es im Buch auch Abschnitte über positive Feenwesen, aus denen schließlich Aisling entstand.
Zum einen hatte man damit in einer ausschließlich von Männern bestimmten Welt eine Art weibliche Heldin, zum anderen muss man berücksichtigen, wer die alten Geschichten um St. Patrick schrieb: christliche Mönche. Im Gegensatz dazu gab es im keltischen, wie auch im germanischen die Vorschrift, dass mystische Unterweisungen immer nur mündlich vom Lehrmeister an den Schüler weitergegeben werden durften.
Es ist unstrittig, dass es wie in vielen anderen Glaubensrichtungen auch bei den Kelten Menschenopfer gab; es sind jedoch ernsthafte Zweifel angebracht, wie verbreitet solche Rituale wirklich waren. Ähnlich wie in anderen Gebieten und Zeiten hatten auch hier die wenigen Geschichtsschreiber das Bedürfnis, ihren Zeitgenossen zu zeigen, wie viel besser es jetzt sei.
Genauso machte man in der nordischen Mythologie aus dem Gott des Herdfeuers (Loki) einen Tunichtgut oder in der römischen Geschichtsschreibung aus einem verfehlten Imperator, der sich in Wirklichkeit um die Einführung einer dringend benötigten Feuerwehr bemühte und Brandschneisen durch Rom ziehen wollte, einen geisteskranken Pyromanen, der Rom anzündete.
In Wirklichkeit nutzten auch die christlichen Missionare sehr stark die nichtchristlichen Traditionen. Ansonsten würde die christliche Kirche nicht Weihnachten und Ostern feiern, obwohl diese Feste auf weit älteren nichtchristlichen Traditionen beruhen. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass es nicht wirklich den keltischen Glauben schlechthin gab.
Es gab offenbar auch in der vorchristlichen Zeit sehr rege Handelsbeziehungen, über die sich auch bestimmte Traditionen in vollkommen unterschiedlichen Volksstämmen ausbreiten konnten, die immer wieder mit lokalen Traditionen und Geschichten verknüpft und erweitert wurden. Gerade durch die Vorschrift der mündlichen überlieferung war es kein Problem, sich den aktuellen Gegebenheiten anzupassen und es war geradezu unvermeidlich, dass sich Traditionen vermischten.
Wenn wir uns den Film ansehen, vertritt Bruder Aidan genau so einen pragmatischen Ansatz, der nutzt was gerade da ist. Er weiß, dass Brendan hinter Klostermauern nicht genug lernen kann. Er muss hinaus in den Wald, wo er zwar Gefahren, aber auch neue Erfahrungen und neue Freunde findet. Und schon sind es nichtchristliche Elemente, die überhaupt erst die Fertigstellung des Buches erlauben.
Das kommerzielle Umfeld
Der Film hat natürlich auch einen großen Vorteil.
Die irische Kultur ist spätestens seit den achtziger Jahren auch im Weltmarkt sehr bekannt und beliebt. Bereits in den Achtzigern machten Gruppen wie Clannad oder ihre solo arbeitende Schwester Enya sogar gälischen Gesang hoffähig, was sehr schnell auch von ausländischen Künstlern aufgegriffen wurde, wie zum Beispiel von Loreena McKennitt. 1994 wurde dann auch noch der irische Stepptanz mit Riverdance und später Shows wie Magic of the Dance, die immer ein wenig von der irischen Kultur im Gepäck hatten, bekannt. Heute geht es so weit, dass nicht zuletzt die amerikanische Fantasyliteratur mit irischen Elementen durchsetzt ist. Bis zu den Büchern von Seanan McGuire, in denen in San Francisco eine Privatdetekivin in Wirklichkeit ein Wechselbalg ist, die auch mal für ihren Lebensunterhalt im Supermarkt an der Kasse sitzt, während im Golden Gate Park eine Wassernymphe ein Teehaus betreibt, ein Brückentroll Taxi fährt usw. …
Im Vergleich dazu ist das einfache Feenwesen Aisling geradezu simpel. Und ein international halbwegs gut zu vermarktendes Geschöpf. Auf der anderen Seite sieht das amerikanische Christentum gerne auf seine Traditionen wie das Kloster Iona und dessen Gründer St. Columba zurück und damit auch auf das Book of Kells. Diese ganzen Einflüsse dürften zum einen bei der Oskarnominierung des Films mitgeholfen, aber auch einen Sieg verhindert haben.
Fazit Ein Film, den man trotz seiner geringen Spielzeit von 78 Minuten (DVD: 75 Minuten) mal gesehen haben sollte. Er schafft es trickreich, sein geringes Budget schon beinahe in eine Stärke umzumünzen. Da der Film auch von französischen und belgischen Firmen mitproduziert und finanziert wurde, ist er gerade außerhalb Deutschlands relativ bekannt, während seine größte Hürde, der starke irische Akzent, dank der deutschen Synchro und wahlweise deutschen und englischen Untertiteln keine Rolle mehr spielt.
Der Film lebt nicht zuletzt von den ganzen Ideen und unterschiedlichen Elementen, die im Laufe des langen Produktionsprozesses zusammen kamen. Allerdings ist es kein wirklich kommerzieller Ansatz. Zu einzigartig waren die Voraussetzungen für dieses Werk.
Das Geheimnis von Kells
Kinofilm, 78 Minuten
(DVD: 75 Minuten durch PAL Speedup)
auf je einer DVD oder Blu-ray
Ton:
DVD:
- Deutsch Dolby Digital 5.1/ DTS 5.1
- Englisch Dolby Digital 5.1
Blu-ray:
- Deutsch, Englisch DTS HD MA 5.1
Herausgeber:
Pandastorm Pictures
Preise:
- DVD: € 14,99
- Blu-ray: € 16,99
Das wandelnde Schloss
Autor: Pressetext
Bewertung:
Einstufung: ab 6
besprochenes Material: Kinofilm
Kinoverleih: Universum Film
Die Geschichte:
Das Mädchen Sophie arbeitet als Hutmacherin im Geschäft ihres verstorbenen Vaters. Bei einem ihrer seltenen Besuche in der Stadt lernt sie zufällig den attraktiven und charismatischen Zauberer Hauro kennen. Sie verliebt sich in ihn und wird daraufhin von einer eifersüchtigen Hexe mit einem Fluch belegt, der sie in eine alte Frau verwandelt. Plötzlich muss Sophie sich im gebrechlichen Körper einer 90-Jährigen zurechtfinden!
Unerkannt verlässt sie ihre Heimatstadt und zieht in die Ferne, um Hauro zu suchen und den bösen Fluch rückgängig zu machen. Schließlich findet sie ihn und arbeitet von nun an als Putzfrau in seinem geheimnisvollen „wandelnden Schloss“ – ein gigantisches mechanisches Ungetüm, das sich auf insektenähnlichen Beinen bewegt, aus allen Löchern pfeift und seine Türen in vier verschiedene Welten und Zeiten öffnen kann.
Feuer-Teufel Calcifer, der das Haus bewacht, und Hauros kindlicher Assistent Markl werden bald ihre Freunde – nur der selbstverliebte Hauro schenkt ihr kaum Beachtung und genießt das Leben in seiner unbekümmerten Art.
Als er jedoch vom König berufen wird, sein Land vor dem drohenden Krieg zu retten, übernimmt er endlich Verantwortung. Doch das alleine reicht nicht: erst Sophies wachsende Liebe zu ihm vermag schließlich den Fluch zu lösen, sie beide zu retten und die Welt vor Zerstörung zu bewahren…
Der Film startete am 1. September 2005 in den deutschen Kinos.
Daten:
Deutscher Titel: Das wandelnde Schloss
Engl. Titel: Howl’s Moving Castle
Originaltitel: Hauru no ugoku shiro
Regie: Hayao Miyazaki
Produktion: Studio Ghibli
Produktionsjahr: 2004
Deutscher Kinostart: 1.9.2005
Genre: Fantasy
Ein Toei-Klassiker: Der gestiefelte Kater reist um die Welt
Autor: Gunnar
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 36, Seite 31, Februar 2004
Eigentlich bedeutet der japanische Titel auf Deutsch übersetzt „Der gestiefelte Kater: Um die Welt in 80 Tagen“. Da aber eine deutsche Synchronisation existiert, die den Film unter dem oben genannten Titel führt, sei er daher hier unter dem bereits vergebenen Titel vorgestellt.
Nachdem Toei Animation den berühmten Kater seines Studio-Logos im ersten Teil der Film-Trilogie die Geschichte nach Charles Perraults Vorlage erleben ließ und ihn im zweiten Teil in den Wilden Westen geschickt hatte, beschloß man im dritten Teil seine Reise noch ein wenig globaler auszudehnen.
Warum ihn also nicht à la Jules Verne gleich einmal um die ganze Welt schicken?
Gesagt, getan: So erleben wir Pero am Anfang der Geschichte ein gut gehendes Restaurant führen, in das ihm aber eines Tages recht unangenehme Gäste hineinschneien. In einem Streitgespräch ergibt ein Wort das andere und plötzlich hat er eine Wette am Hals. In 80 Tagen um die Welt zu reisen, ob das machbar ist?
Die Sache würde ja leichter von der Hand gehen, wenn seine Reise nicht ständig durch diesen Isegrimm und die lästigen drei Katzketiere sabotiert würde. Und als man trotz aller Gefahren rechtzeitig zurückkehrt, hat dieses elende Schwein, mit dem man gewettet hat, auch noch den Weg zur Turmuhr zerstört, die als Endpunkt erreicht werden muß, um die Wette zu gewinnen!
Pero hat allerhand zu tun und zum Glück hilfreiche Freunde. Ob er es schaffen kann?
Bei einer Länge von knapp 70 Minuten darf man natürlich nicht erwarten, dass man alle Wunder der Welt zu sehen bekommt. Vieles wird nur als Hintergrund für einen Gag benutzt, worauf die Jagd dann weitergeht. Dennoch hat die Sache Atmosphäre. Aufgrund seines Alters wirkt in diesem Film heute allerdings manches von der Handlung nicht mehr so dynamisch wie zur Zeit der Produktion, immerhin haben sich die Filmindustrie und deren Möglichkeiten weiterentwickelt, bieten nun Computer und Einflüsse der Werbeindustrie ganz andere Möglichkeiten und bildeten neue Sehgewohnheiten heraus.
Ist man sich dessen bewusst, beurteilt man das nachsichtiger. Toei macht mit diesem Movie seinem Logo alle Ehre. Der Film hat alles, was man sich wünscht: Kuriose Mecha, witzige Dialoge und Situationen, exotische Schauplätze, exzellente Animation. Für Anhänger der Disney-Klassiker gibt es auch eine prachtvoll-kitschig gestaltete Gesangseinlage.
Man sieht dem Film deutlich an, dass Toei damals sehr bemüht war, mit den Disney-Studios zu wetteifern. Was dabei herauskam ist aber ein eigenständiger Stil, der mit den Originalen, an denen er sich in Prächtigkeit, Flüssigkeit der Animation und am Unterhaltungswert orientiert, mühelos mithalten kann.
Von allen drei „Der gestiefelte Kater“-Filmen ist dies meiner Meinung nach der schönste. An Action-Gehalt und Witz der mir bekannten Toei-Produktionen wird dieser Film nur noch von Die Schatzinsel (Dobutsu Tarakajima) übertroffen.
Wer immer in Deutschland die Rechte an dem Film besitzt, sollte sich nicht scheuen, eine DVD auf den Markt zu bringen. Es wäre zu schade, wenn dieser Film auf Nimmerwiedersehen in irgendwelchen Archiven verschwände.
Szenenbilder:
Nagagutsu o haita neko 80 nichikan sekai isshu
(Der gestiefelte Kater reist um die Welt)
Toei Animation 1976
Laufzeit: 69 min
Sprache: Japanisch
Untertitel: keine
Extras: Trailer, Bildergalerie, BGM-Audiospur
DVD-EAN: T4988101102501
DVD-Code: DSTD02164 bzw. DSTD-2164
Ländercode: 2 (Europa und Japan)
Listenpreis: ¥4.500 (ca. EUR 33,50 / Stand 2004)
Divergence Eve – Horror im Weltall
Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 42, Seite 13, Juni 2005
Die Menschheit hat einen Trick gefunden, mit dem überlichtschnelle Raumfahrt möglich wurde: Man gelangt mittels eines Wurmlochs in ein anderes Universum mit anderem Zeitablauf, von dem aus man wieder ins normale Universum zurückkehrt, nur an einer ganz anderen Stelle. Damit war ein Raumsprung möglich und man baute den Saturnmond Titan zu einem riesigen Sprungtor aus.
Die junge Misaki fand auf der überbevölkerten und wirtschaftlich desolaten Erde keinen Job und bewarb sich deshalb bei den Streitkräften und wurde trotz miserabler Leistungen als Kadett für die Elite-Einheit Seraphim akzeptiert. Ihre endgültige Ausbildung soll sie zusammen mit drei anderen Kadettinnen in der Raumstation Watcher’s Nest erhalten. Doch beim Transport zu der Station ereignet sich ein Zwischenfall.
Die Wurmlöcher weisen eine Gefahr auf, die die Militärs mit aller Macht geheimhalten wollen: Außerirdische Invasoren, die als Ghoule bezeichnet werden. Der Hauptgrund für die Existenz von Seraphim ist der Kampf gegen die Ghoule und man benötigt laufend neues Personal, um die Verluste auszugleichen.
Zusammen mit Misakis Transport materialisiert ein Ghoul, doch als dieser Misaki bedroht, verwandelt sie sich in ein ähnliches Wesen und versucht, den Ghoul zu erdrosseln. Wurde Misaki vielleicht doch nicht aufgrund eines Fehlers gewählt, sondern wegen eines Geheimnisses, das ihre katastrophalen Testergebnisse mehr als ausgleicht?
Was bei diesem Titel sofort auffällt, ist der sehr umfangreiche Fanservice. Das fängt bei den zahlreichen wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Erklärungen an und endet bei den sehr üppigen Oberweiten der zahlreichen weiblichen Charaktere.
Für Leute mit Lolita-Komplex soll wohl die kleine Androidin Kotoko als Anziehungspunkt dienen. Ansonsten fallen vor allem zahlreiche Computeranimationen ins Auge, die häufig genug auch nur mäßig animiert sind. Ein wenig kann dies jedoch durch die stimmungsvolle Hintergrundmusik ausgeglichen werden.
Auch wenn man es zunächst befürchtet, driftet die Serie nicht in ein hemmungsloses Fanservice-Gewitter ohne Sinn und Verstand ab, sondern zieht einen nach und nach in eine immer verwickeltere Science-fiction-Horror-Geschichte hinein, durch die man die zahlreichen technischen Unzulänglichkeiten weitestgehend akzeptiert.
Insgesamt lief die Serie damit in Japan immerhin so gut, daß es inzwischen einen „Nachfolger“ namens Divergence Eve – Misaki Chronicles gibt. Auch die US-DVDs können sich mit ihrem anamorphen Bild und dem sehr gut aufgemischten englischen Dolby-Digital-5.1-Ton, der den japanischen Dolby-Digital-2.0-Ton geradezu deklassiert, durchaus sehen lassen.
Hinzu kommen noch ein ordentliches Cover-Design sowie zahlreiche Entwurfszeichnungen und die Tatsache, daß die ganze Serie kostengünstig auf nur drei DVDs veröffentlicht wird.
Der größte Schwachpunkt dieser DVD ist hingegen die Kommentarspur, denn offensichtlich befindet sich der Synchronregisseur (niemand geringerer als Carl Macek, der vor allem für seine Version von Robotech geliebt und gefürchtet war) auf einem Kreuzzug, welches die bessere Dub-Methode sei, und er bemüht sich nach Kräften, die verschiedenen Synchronsprecher zu dem Zugeständnis zu bewegen, daß seine Synchrontechnik die bessere sei. Die Sprecher wiederum sind bemüht, diplomatisch zu bleiben und die Sache nicht eskalieren zu lassen, wodurch sich Carl Macek in immer abstrusere Behauptungen hineinsteigert…
Alles in allem zwar keine Serie, die mit innovativen Ideen aufwarten kann, doch eine recht ordentliche Vermischung von Serien wie Geneshaft oder Xenosaga mit einem leichten Touch von Final Fantasy: The Spirits Within. Außerdem ist diese Serie inzwischen von ADV Films Deutschland lizenziert worden, so daß man wohl in nicht allzu ferner Zukunft auch mit einer deutschen DVD-Fassung rechnen darf.
Divergence Eve
13-teilige TV-Serie
Tonspuren: Englisch 5.1, Japanisch 2.0
Vertrieb: ADV Films (USA)
Ländercode: 1
Listenpreis: $29.98 pro DVD
The Dagger of Kamui
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch untertitelt (NTSC), Laufzeit 132 Min.
Firma: AnimEigo
Wir befinden uns im historischen Japan. Der Junge Jiro wurde von Adoptiveltern aufgezogen. Doch als er 13 Jahre alt ist, findet er seine Adoptivfamilie ermordet vor und die Dorfbewohner beschuldigen ihn, der Mörder zu sein.
Erst nach und nach erfährt Jiro die Hintergründe und er muß erkennen, daß er nur ein Spielball von Mächten ist, die hoffen, durch ihn den Schatz des legendären Captain Kidd zu finden.
In Anbetracht des Alters dieses Kinofilms (Produktionsjahr 1985) lassen Zeichnungen und Animationen keine Klagen aufkommen. Dabei hat Regisseur Rin Taro (der auch bei Galaxy Express 999 oder Doomed Megalopolis Regie führte) es mit einigen stilistischen Mitteln (wie Falschfarben oder sehr dunklen Szenarien) fertig gebracht, die Produktionskosten zu beschränken und dabei zugleich die Atmosphäre des Films zu verstärken.
Auch der Soundtrack ist effektiv in Szene gesetzt, wobei man in einigen Fällen sogar auf jegliche Instrumente verzichtete und sich dafür auf die menschliche Stimme verließ.
In den Kampfszenen hat man wie bei den Konkurrenten The Hakkenden oder Ninja Scroll auf zu großen Realismus verzichtet und den Kämpfern wurden übernatürliche Fähigkeiten zugeschrieben, was natürlich für die Spannung einige Vorteile bringt.
Die Story ist ausgesprochen komplex und durchdacht, wobei man allerdings auch dem Zuschauer einiges an Glauben abverlangt, wenn es zum Beispiel den Hauptcharakter nach Amerika verschlägt (so ein Glück, daß Indianer Japanisch sprechen…).
Insgesamt ein Film, der sich keineswegs hinter seinen wesentlich bekannteren Konkurrenten zu verstecken braucht.
Daten
Titel: The Dagger of Kamui
Originaltitel: Kamui no Ken
Regie: Rin Taro
Drehbuch: Mamoru Mazaki
Character Design: Moriyoshi Murano
Musik: Ryudo Uzaki, Eitetsu Hayashi
Vorlage: Romane von Tetsu Yano
Produktionsjahr: 1985
Genre: Action / Fantasy
Dancougar
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10
besprochenes Material: OVA, ca. 80 Min., englisch untertitelt
Firma: Western Connection
Die Welt befindet sich im Kriegszustand. Praktisch pausenlos könnte ein Angriff erfolgen. Eine besondere Waffe stellen die Mecha Beasts dar, deren Piloten ihre Maschinen im Bedarfsfall zu einem Riesenrobot namens Dancougar vereinen können.
Als sie eine Stadt gegen ein Monster verteidigen sollen, sprengt dieses sich jedoch in die Luft und als Sündenböcke sollen die Mecha Beasts herhalten. Sie werden in ein Arbeitslager geschafft.
Die Zeichnungen sind natürlich etwas älteren Datums (1987), könnten jedoch auch dafür etwas besser sein. Vor allem ein Fehler fällt sehr unangenehm auf: Offenbar hat man sich zum Teil beim Aufnahmewinkel geirrt, so daß in einer Reihe von Szenen Figuren mit abgeschnittenem (also nicht gezeichnetem) Unterkörper zu sehen sind.
Der Soundtrack ist im Vergleich dazu noch recht gut gelungen, auch wenn er sich häufig etwas verzerrt anhört (als wenn irgendein Band nicht mit der richtigen Geschwindigkeit gelaufen wäre).
Von der Story her sieht es auch nur nach Stückwerk aus. Da ist man sogar durch die TV-Serie Voltron besseres gewöhnt.
Mein Rat: Laßt die Finger von der Kassette. Allerdings dürfte es dieses Tape sowieso nur noch als Restposten geben, da Western Connection bereits seit Jahren nicht mehr besteht.
Daten
Originaltitel: Choojuu Kishin Dancougar: God Bless Dancougar
Regie: Kenichi Ohnuki
Vorlage: TV-Serie von 1985
Produktionsjahr: 1987
Genre: Science-fiction, Action, Mecha
Bemerkungen:
Bereits 1986 gab es eine erste ca. 90minütige OVA, dieses hier ist die zweite, denen 1989 (Teil 1) und 1990 (Teil 2-4) eine je ca. 30minütige dritte, vierteilige OVA folgte. Die 39teilige TV-Serie ist in den USA untertitelt auf acht Videokassetten erschienen (mit je 5 bzw. 4 Folgen).
Dangaio
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10
besprochenes Material: 3teilige OVA, je ca. 45 Min., englisch untertitelt (NTSC), englisch synchronisiert (PAL)
Firma: US Renditions, Manga Entertainment UK
Drei Mädchen und ein Junge finden sich plötzlich, ohne jede Erinnerung, an Bord einer Raumstation wieder. Sie haben nur 5 Minuten Zeit, ihre Raumjäger zu erreichen, müssen sich dabei jedoch mit ihren PSI-Kräften gegen angreifende Roboter zur Wehr setzen.
Wie sie später erfahren, sind sie Cyborgs, und ihr Einsatz auf der Raumstation war ihr Probelauf. Nun will ihr Schöpfer sie an Raumpiraten verkaufen. Doch ihnen kommen Zweifel an dieser Geschichte, da sich Miya dunkel an ihre Kindheit auf einem Planeten namens Erde erinnern kann.
Die Zeichnungen und Animationen sind für das Jahr 1987 wirklich sehr ordentlich und das Chara-Design von Toshihiro Hirano (Iczer 1, Iczelion, Vampire Princess Miyu oder auch Zeoraima) gehört zu den Höhepunkten dieser OVA-Serie.
Auch der Soundtrack geht in Ordnung.
Die Story ist dagegen nichts Außergewöhnliches.
Und auch die Charaktere sind recht einfach gestrickt, auch wenn man hier und da Überraschungen erlebt. Im Grunde hat die Geschichte jedoch einen ähnlichen Hintergrund wie Iczer 1.
Unsere vier Helden kämpfen gegen das Böse und haben dazu neben ihren außergewöhnlichen PSI-Kräften noch ihre Raumjäger, die sie gemeinsam in einen Riesenroboter, den Dangaio, verwandeln können.
In der britischen Fassung wurden alle Teile gemeinsam auf einer Kassette veröffentlicht. Dabei hat man jedoch den kompletten ersten Teil der OVA auf nur 10 Minuten zusammengeschnitten, die man in Form von Flashbacks serviert. Es gibt auch noch eine Besonderheit in den Namen: Die geschnittene britische Fassung nennt sich Dangaioh, während das US-Release Dangaio heißt.
Daten
Originaltitel: Hajataisei Dangaio
Regie: Toshihiro Hirano
Drehbuch:
- Noboru Aikawa (OVA 1+2)
- Toshihiro Hirano & Koichi Ohata (OVA 3)
Character Design: Toshihiro Hirano
Musik: Michiaki Watanabe
Produktionsjahr:
- 1987 (OVA 1)
- 1988 (OVA 2)
- 1989 (OVA 3)
Genre: Science-fiction
Bemerkung: Hommage an die Giant Robot Team Shows der 70er Jahre
Debutante Detective Corps / High School Detectives
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA, ca. 30 Min., englisch untertitelt, deutsch untertitelt
Firma: A.D. Vision UK, OVA Films
Eine japanische Schule bekommt fünf neue Schülerinnen. Eigentlich nichts besonderes, doch zum einen hat jedes der Mädchen besondere Fähigkeiten, und so ganz nebenbei entspricht ihr gemeinsames Vermögen dem Bruttosozialprodukt Japans.
Und genau auf diese Mädchen hat man eine Gruppe von Söldnern angesetzt, um sie umzubringen. Doch irgendwie sind die fünf nicht so ganz die hilflosen Opfer, sondern jede der fünf Mädchen setzt sich mit ihren eigenen besonderen Fähigkeiten zur Wehr, die von übermenschlichen Körperkräften bis hin zu Magie reichen.
Die Zeichnungen und das Chara-Design sind recht gut, doch die Animationen lassen recht häufig ein begrenztes Budget spüren.
Der eher einfach gehaltene Soundtrack klingt zu sehr nach Synthesizer und ist alles andere als eine Offenbarung.
Von der Story durfte man schon durch die Kürze der Kassette nichts besonderes erwarten, doch was hier geboten wird, erschreckt dann doch. Irgendwie versucht die Geschichte sich durch vollkommen überzogene Einzelszenen am Leben zu halten, was jedoch nicht richtig gelingt.
Und für die bescheuerte Erklärung am Ende der Geschichte müßte man den Drehbuch-Autor schlagen… 🙂
Inzwischen gibt es diese Produktion auch mit deutschen Untertiteln unter dem Namen High School Detectives.
Daten
Titel: Debutante Detective Corps
Regie: Akiyuki Shinobo
Drehbuch: Juzo Mutsuki
Character Design: Miyabe Kizaki
Musik: Takeshi Haketa
Produktionsjahr: 1996
Genre: Comedy, Action
Demon City Shinjuku
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre (blutig)
besprochenes Material: OVA, englisch untertitelt, englisch synchronisiert, DVD (NTSC). Laufzeit: 82 Min.
Firma: US Manga Corps (CPM)
Vor 10 Jahren zerstörte Rebi Ra mit einem geheimnisvollen Ritual Shinjuku, den Stadtkern von Tokyo. Seitdem ist diese Gegend bestenfalls als Slum zu bezeichnen, in dem immer wieder Monster und unerklärliche Ereignisse gesehen werden. Doch niemand machte sich darüber große Gedanken, da das Umland von dieser Katastrophe unberührt blieb. Doch jetzt wurde der beliebte Präsident der World Federation von einem Monster überfallen.
Seine einzige Hoffnung soll der junge Kyoya sein, der ein Meister des Nempo ist. Und so macht er sich mit Sayaka, der Tochter des Präsidenten, auf um Rebi Ra zu stellen, der das Tor zur Dämonenwelt endgültig öffnen will um dadurch die Herrschaft über die Welt zu erlangen.
Die Zeichnungen und Animationen sind recht ordentlich, auch der Soundtrack ist ganz brauchbar.
Die englischen Sprecher sind allerdings ziemlich gewöhnungsbedürftig. Interessanterweise weicht die englisch synchronisierte Fassung häufig von der untertitelten Fassung ab, ohne daß am Inhalt oder der Aussagekraft viel geändert wurde.
Insgesamt fallen dem Zuschauer eine Reihe von Gemeinsamkeiten zu Wicked City ins Auge, das nicht nur eine ähnliche Story aufweist, sondern auch noch vom gleichen Produktionsteam stammt.
Einer der wesentlichsten Unterschiede liegt jedoch in den Hauptfiguren. Während bei Wicked City zwei ausgebildete Agenten die Hauptfiguren sind, versuchen hier zwei Teenager irgendwie die Welt zu retten. Dadurch spielen hier die Selbstzweifel und Selbstüberwindungen von Kyoya und Sayaka eine wesentliche Rolle, weshalb dieser Film weniger actionbetont ist als Wicked City. Allerdings kommen dadurch auch einige Probleme mit dem Story-Verlauf auf, vor allem der Endkampf hat diese Bezeichnung nicht verdient. Einen guten Eindruck bietet die DVD-Fassung.
Zwar bietet diese US-DVD wieder ausgesprochen spärliche Menüs und auch die Extras beschränken sich im wesentlichen auf einige Werbetrailer, doch Bild und Ton sind wesentlich besser als es bei den VHS-Kassetten prinzipbedingt möglich ist.
Daten
Titel: Demon City Shinjuku
Originaltitel: Magai Toshi Shinjuku
Regie: Yoshiaki Kawajiri
Drehbuch: Kaori Okamura
Character Design: Yoshiaki Kawajiri
Musik: Osamu Shoji
Vorlage: Roman von Hideyuki Kikuchi
Laufzeit: 82 Min.
Produktionsjahr: 1988
Genre: Horror, Action
Detonator Orgun
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 10 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 3 Folgen, englisch synchronisiert, alle Folgen (159 Min.) auf einer Kassette
Firma: Manga Entertainment UK
Die Erde des Jahres 2292 ist ein friedlicher, nach Ansicht des Studenten Tomoru Shindo sogar langweiliger Ort.
In den Tiefen des Raumes hat sich jedoch eine Rasse tödlicher Maschinen ausgerechnet die Erde als Ziel ausgesucht. Doch eine dieser Maschinen flieht von der Flotte. Diese Maschine trägt den Namen Orgun. Das Ziel von Orgun: Tomoru zu finden und mit ihm zu verschmelzen. Mit Tomorus Hilfe möchte Orgun die Erde vor seiner eigenen Rasse schützen. Er hat erkannt, daß sich auf der Erde etwas befindet, was er beschützen muß. Etwas, was seine eigene Rasse verloren hat. Doch warum sind er und einige andere seiner Rasse mit bestimmten Wesen auf der Erde verbunden?
Gibt es einen tieferen Zusammenhang?
Die Qualität der Zeichnungen und Animationen ist für das Jahr 1992/93 zufriedenstellend, wenn auch teilweise recht einfach gehalten. Auch den Soundtrack kann man nicht gerade als überragend bezeichnen. Für die englische Synchronisation hat Manga Video zwar mal wieder auf sein aktuelles Studio zurückgegriffen, doch dieses scheint so langsam (wie in Zeoraima) den Bogen raus zu haben.
Auch wenn die Story nichts wirklich Neues ist und am Anfang recht zäh verläuft, hat sie doch einen sehr gut ausgearbeiteten Hintergrund mit einigen eigenen Ideen. So spielt zum Beispiel auch eine Prophetin der Erde noch eine wesentliche Rolle (ihr Charakterdesign erinnert mich allerdings etwas an Catty aus Gall Force 😉 ).
Was jedoch die ganze Bewertung schließlich auf stolze 4 1/2 Sterne brachte, ist das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Über zweieinhalb Stunden Spielzeit für umgerechnet etwa 50 Mark ist für eine VHS-Kassette wirklich hervorragend. In den USA ist der Titel inzwischen allerdings auch auf DVD erschienen.
Daten
Titel: Detonator Orgun
Originaltitel: Detonator Orgun
Regie: Masami Obari
Drehbuch: Hideki Kakinuma
Character Design: Michitaka Kikuchi
Musik: Susumu Hirasawa
Vorlage: Hideki Kakinuma
Produktionsjahr:
- 1991 (OVA 1+2)
- 1992 (OVA 3)
Genre: Science-fiction, Mecha
Devil Hunter Yohko
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 (Folge 1 ab 16)
besprochenes Material: OVA Serie, 6 Folgen à 46/30/25/50/45 Min., englisch untertitelt, deutsch untertitelt
Firma: Western Connection, OVA Films
Yohko ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, allerdings ist ihr nicht ganz klar, warum ihre Großmutter soviel Wert darauf legt, daß sie ausgiebig Kampfsportarten trainiert.
Im Rahmen einiger turbulenter Ereignisse erfährt sie jedoch kurz vor ihrem 16. Geburtstag den Hintergrund: Sie ist Angehörige einer ganzen Ahnenreihe von Dämonenjägern. Mit ihrem 16. Geburtstag soll sie ihre Arbeit aufnehmen.
Yohko will diese Aufgabe eigentlich gar nicht übernehmen, doch da muß sie feststellen, daß die Dämonen sich ausgerechnet den Jungen geschnappt haben, den sie heimlich bewundert.
Auch wenn man in der ersten Folge zunächst den Eindruck haben könnte, einen Adult-Titel erwischt zu haben, entwickelt sich die Episode doch noch in einen recht genialen Mix aus Horror und Action-Elementen.
Mit Folge 2 wird die Tonart etwas heiterer, als plötzlich die 14jährige Azusa bei Yohko auftaucht, um bei ihr als Dämonenjägerin in die Lehre zu gehen.
In Episode 3 träumt Yohko von ihrem Traumprinzen und schließlich wird sie sogar in seine Welt versetzt, wo sie einige Monster ausschalten soll. Doch irgendwie geht die Sache nicht ganz so aus, wie Yohko es sich erhofft hatte…
Episode 4 ist keine echte Folge, sondern nur eine Zusammenstellung einiger Musikvideos aus den bisherigen drei Folgen.
In Folge 5 steht Yohko wiederum ein uralter Erzfeind der Familie gegenüber, der seit Jahrhunderten versucht, die Dämonenjäger zu töten.
Mit Episode 6 tritt sowohl im Chara-Design als auch in der Story ein größerer Bruch zu den bisherigen Folgen ein. An Yohkos Schule ist ein merkwürdiges Mädchen aufgetaucht, das Yohko alle Jungen ausspannt. Doch dieses Mädchen sieht nicht nur aus wie Yohko und besitzt sogar eine eigene Azusa als Assistentin, sondern sie will auch noch Yohkos Job als Dämonenjägerin übernehmen, und zwar indem sie Yohko tötet…
Aufgrund der guten Zeichnungen, Animationen, der recht abwechslungsreichen Story wie auch des guten Soundtracks kann diese Serie zu den Anime-Klassikern gezählt werden.
Wegen der recht großen Unterschiede der einzelnen Episoden schwankt jedoch auch die Qualität der einzelnen Folgen recht stark. Dabei fällt es jedoch schwer, eine konkrete Rangfolge der einzelnen Folgen anzugeben, da diese sehr stark vom persönlichen Geschmack abhängig wäre.
Die britischen Tapes sind aufgrund der Aufgabe von Western Connection bereits seit längerem nicht mehr verfügbar.
Die deutschen Tapes leiden zwar ein wenig unter diversen technischen Schwächen, sie weisen dafür jedoch ein recht gutes Preis/Leistungsverhältnis auf, da die erste Kassette die Folgen 1, 2 und 3 beinhaltet, während Volume 2 mit den Folgen 5 und 6 aufwarten kann. Die Musikvideos (Folge 4) sind auf einer separaten Kassette erhältlich, das Geld dafür kann man sich allerdings sparen, es sei denn, man ist ein großer Fan der Serie.
Sehr interessant ist dagegen die deutsche DVD, die alle 6 Episoden auf einmal beinhaltet (deutsch untertitelt, nicht synchronisiert). Allerdings ist diese leider schon nicht mehr erhältlich.
Daten
Originaltitel: Mamono Hunter Yohko
Regie:
- Katsuhisa Yamada (OVA 1)
- Hisashi Abe (OVA 2+3)
- Junichi Sakata (OVA 5)
- Akiyuki Shinbo (OVA 6)
Drehbuch:
- Yoshihiro Tomita (OVA 1)
- Hisaya Takabayashi (OVA 2)
- Katsuhisa Yamada (OVA 3)
- Juzo Mutsuki (OVA 5)
- Tatsuhiko Urabata (OVA 6)
Character Design: Takeshi Miyao, Yuzo Sato, Yoshimitsu Ohashi
Anime Director: Tetsuro Aoki, Yoshimitsu Ohashi (OVA 6)
Art Director:
- Takeshi Waki (OVA 1-4)
- Masumi Nishikawa & Zosoi Nishimura (OVA 5)
- Hidetoshi Kaneko (OVA 6)
Musik: Hiroya Watanabe, Toshiyuki Omori
Produzenten: Keiichi Onogi, Haruo Sai, Gaiu Hattori, Yuji Takae
Produktion: Studio Madhouse
Vorlage: Juzo Mutsuki
Produktionsjahr:
- 1990 (OVA 1)
- 1992 (OVA 2)
- 1993 (OVA 3+4)
- 1994 (OVA 5)
- 1995 (OVA 6)
Genre: Horror, Comedy
Devilman
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA, 2 Folgen à 52 bzw. 55 Min., englisch synchronisiert, DVD
Firma: Manga Entertainment
Die Eltern des jungen Akira kamen unter mysteriösen Umständen bei einer Expedition zum Südpol ums Leben. Die einzige Person, die ihm die ganze Zeit beisteht, ist seine Freundin Miki, bis plötzlich Riyu auftaucht, ein Freund aus seiner Jugend. Dieser bittet ihn mit ihm zu kommen, wobei er sogar Miki mit einem Messer bedroht, als sie Akira begleiten will.
Da er jedoch lange Zeit sein bester Freund war und offenbar wirklich Hilfe braucht, begleitet Akira ihn. Im Auto fahren sie zum Haus seines Freundes. Dieser erzählt ihm eine merkwürdige Geschichte. Riyus Vater geriet in engen Kontakt zu einem Dämonen, als er einige sehr merkwürdige Fossilien erforschte. Er fand dabei heraus, daß vor Jahren Dämonen die Erde beherrschten. Sie waren lange Zeit im ewigen Eis der Antarktis eingefroren, doch nun tauchen sie langsam wieder auf.
Sein Vater wollte mit einem Dämon verschmelzen um die Dämonen bekämpfen zu können, doch er unterlag. Und nun sind die Dämonen hinter Riyu her um ihr Geheimnis zu schützen. Und Riyu braucht Akiras Hilfe, denn ihm könnte gelingen, wobei sein Vater versagte.
Der erste Teil erzählt die Geschichte, wie Akira zu Devilman wurde. In Teil 2 muß sich Devilman dann mit mehreren Monstern auseinandersetzen. Zunächst mit einem Monster, das sich mit einem Panzer aus lebenden Toten schützt (darunter Akiras Mutter) und danach kommt es zur großen Konfrontation, in der zunächst zwei Dämonen über Akiras Freundin und ihre Familie herfallen, doch das ganze ist nur ein Ablenkungsmanöver um dem Dämonenvogel Siren einen Überraschungsangriff zu ermöglichen.
Diese OVA setzt dabei voll auf Action und Splatter. Die erste Folge ist vom optischen Standpunkt her auch nicht ganz zufriedenstellend (selbst wenn man das Produktionsjahr 1987 berücksichtigt). Die zweite Folge ist in dem Punkt schon besser (1990) und bietet auch einige gute Animationen.
Der Soundtrack klingt sehr gut (Was soll man auch anderes erwarten?
Er ist von Kenji Kawai, der auch bei Vampire Princess Miyu und Patlabor für die Musik verantwortlich zeichnete). Die Story ist recht gut durchdacht, wenn man sie bei dem ganzen Blut nicht aus den Augen verliert.
Insgesamt ist diese Reihe von Go Nagai gar nicht so schlecht, vor allem wenn man das Glück hat, beide Teile im VHS-Doppelpack zu bekommen. Allerdings kann die Synchronisation nicht richtig überzeugen.
DVD:
Inzwischen ist in den USA auch eine DVD mit beiden Teilen erschienen.
Die Bildqualität ist zwar in Anbetracht des Alters der OVAs recht annehmbar, allerdings mußte Manga Entertainment mangels passender Lizenzen darauf verzichten, den japanischen Ton mit auf die DVD zu packen. Deshalb kann auch die DVD nur mit der mäßigen englischen Fassung aufwarten, während man auf Untertitel komplett verzichtete.
Daher ist diese DVD wohl höchstens für Fans von Go Nagai und absolute Horrorfans geeignet.
An Extras hat sie lediglich eine kleine Fotogalerie und einen kleinen Text über Go Nagai anzubieten.
Daten
Titel: Devilman
Originaltitel: Devilman
Regie: Tsutomu Iida
Drehbuch: Tsutomu Iida, Go Nagai
Character Design: Kazuo Komatsubara
Musik: Kenji Kawai
Vorlage: Manga von Go Nagai (5 Bände), TV-Serie von 1972-73
Produktionsjahr:
- 1987 (OVA 1)
- 1990 (OVA 2)
Genre: Horror
Dirty Pair
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14
besprochenes Material:
1 Film (Project Eden)
2 OVAs (Affair on Nolandia und Flight 005 Conspiracy)
englisch synchronisiert (NTSC)
Firma: Streamline (Orion)
Kei und Yuri sind Agentinnen der WWWA (und standardmäßig mit einer Art Space-Bikini bekleidet). Ihr offizieller Einsatzname ist Lovely Angels, doch insgeheim werden sie überall nur das Dirty Pair genannt, denn wo sie auch auftauchen, geht kurz darauf alles zu Bruch (obwohl es gar nicht mal ihre direkte Schuld ist).
Jeder dieser drei Filme ist eine actionreiche und humorvolle Agentengeschichte. Die zeichnerische Qualität ist für heutige Verhältnisse zwar nicht herausragend, aber wenn man die Produktionsdaten bedenkt – Affair on Nolandia 1985, Project E.D.E.N. 1987 – durchaus zufriedenstellend, während man von Flight 005 Conspiracy 1990 etwas mehr hätte erwarten dürfen.
Der Soundtrack ist ebenfalls in Project E.D.E.N. und Affair on Nolandia gut, während er bei Flight 005 Conspiracy ziemlich mies ist.
Allerdings ist von der Story und den Charakteren her Project E.D.E.N. eindeutig besser als Affair on Nolandia. Auch die englischen Synchronsprecherinnen haben sich in Project E.D.E.N. wesentlich besser in ihre Rollen eingewöhnt als in Affair on Nolandia, wo das Dubbing ziemlich schlecht ist. Flight 005 Conspiracy ist von der Synchronisation wie auch von der Story her zwischen den beiden anderen Filmen anzusiedeln.
Da die Firma Orion inzwischen aufgelöst wurde, sind diese Tapes nur noch als Restposten zu bekommen. Der Movie und die beiden OVAs sollen aber bei A.D. Vision als DVD erscheinen.
Daten
Originaltitel:
- Dirty Pair: Nolandia no Densetsu
- Dirty Pair The Movie
- Dirty Pair: Sakuryaku No. 005 Bin
Regie:
- Koichi Mashita (Project E.D.E.N.)
- Mashahara Okuwaki (Affair on Nolandia)
- Toshihumi Takizawa (Flight 005 Conspiracy)
Drehbuch:
- Hiroyuki Hoshiyama (Project E.D.E.N.)
- Kazunori Ito (Affair on Nolandia)
- Fuyushi Itzutake (Flight 005 Conspiracy)
Character Design: Tsukasa Dokite
Musik:
- Kenzo Shiguma (Procject E.D.E.N.)
- Yoshihiro Kunimoto (Affair on Nolandia)
- Toru Okada (Flight 005 Conspiracy)
Vorlage: Romanreihe von Haruka Takachiho
Produktionsjahr:
- 1985 (Affair on Nolandia)
- 1987 (Project E.D.E.N.)
- 1990 (Flight 005 Conspiracy)
Genre: Science-fiction, Action
Dirty Pair OVAs
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12
besprochenes Material: 10 OVAs à 30 Min., englisch synchronisiert, englisch untertitelt (NTSC)
Firma: A.D. Vision
Das Dirty Pair ist zurück. Und es geht wieder wie gewohnt zur Sache. So müssen die beiden in Episode 1 eine Geiselnahme beenden, während in Folge 2 ein wild gewordener Roboter ausgeschaltet werden muß. Daß dabei auch ein wenig „collateral damage“ anfällt, dürfte wohl klar sein. 😉
Leider ist diese Reihe etwas in die Jahre gekommen, was sich vor allem in der Optik bemerkbar macht. Für das Jahr 1987-88 sind die Zeichnungen und Animationen jedoch brauchbar. Dabei orientieren sie sich jedoch deutlich an der TV-Serie (einer der Hauptgründe für die Produktion der OVA-Serie bestand auch darin, die TV-Serie für einen möglichen Verkauf ins Ausland um einige Folgen zu erweitern).
Der Soundtrack hält sich in dem Rahmen, der für eine TV-Serie zu erwarten wäre. Die englischen Synchronsprecher zeigen in den ersten Episoden zwar noch vereinzelt Schwächen, doch mit ein wenig Übung dürfte das auch kein Problem mehr sein.
Wo diese Serie jedoch abzieht ist die Tatsache, daß es die alten Charaktere sind. Die Chemie stimmt einfach bei diesem Klassiker, sowohl in der Handlung als auch bei den Charakteren. Ein Punkt, den Dirty Pair Flash trotz besserer Grafik einfach nicht erreichen konnte.
Allerdings spielt in meine Bewertung auch noch etwas Nostalgie hinein. Es ist einfach ein Klassiker, und man ist froh, weitere Teile des Klassikers in der eigenen Sammlung zu haben.
Daten
Originaltitel: Dirty Pair I – V
Regie: Katsuyoshi Yatabe
Drehbuch: Norio Hatsukawa, Yasuo Shibue
Character Design: Tsukasa Dokite
Musik: Toshiyki Kimori
Vorlage: Romane von Haruka Takachiho
Produktionsjahr: 1987/88
Genre: Science-fiction, Action
Dirty Pair Flash
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12
besprochenes Material: OVA-Serie, 6 Folgen à 25 Min., englisch untertitelt, englisch synchronisiert, erschienen auf 3 VHS-Kassetten (USA) bzw. 1 DVD (USA)
Firma: A.D. Vision, A.D. Vision UK
Im Jahr 1994 wollte man einen Nachfolger für Dirty Pair machen, und dabei vor allem auf die Anfänge dieses Duos eingehen.
Kei und Yuri unterzog man dabei jedoch einem recht drastischen Re-Design, mit recht umstrittenen Ergebnissen. Und so kommt es, daß sich die WWWA mit zwei 17jährigen Neulingen herumschlagen darf, die zwar bei der praktischen Bewertung recht gut abschnitten, bei der theoretischen Bewertung jedoch erschreckend niedrige Resultate erbrachten und auch schon mehrfach wegen Regelübertretungen unter Bewährung gesetzt wurden.
Doch nicht genug damit, daß der Computer diese beiden Neulinge zu einem Team zusammenfaßte, er gab ihnen auch noch den Codenamen Lovely Angels, den vorher das berühmteste Agentenduo der ganzen WWWA besaß.
In der ersten Folge erhält das ewig streitende Duo eine Computer-Karte von einem sterbenden WWWA-Agenten, die sie trotz aller Hindernisse ins Hauptquartier bringen müssen. Doch dabei werden sie nicht nur von der Gang verfolgt, die von den Besitzern der Karte beauftragt wurde, sondern auch noch von der Polizei, die sie des Mordes verdächtigt. Und als ob das nicht schon genug Probleme wären, wählen sie auch noch eine Abkürzung durch die verruchteste Gegend der ganzen Stadt, in die sich noch nicht einmal die Polizei wagt.
In Episode 2 sollen Kei und Yuri einen Informanten beschützen, der jedoch vor ihren Augen erschossen wird. Daraufhin nimmt Kei gegen den Willen Yuris und des Hauptquartiers die Jagd auf die Attentäterin auf, wobei die beiden auch noch in einen Krieg verwickelt werden.
In den weiteren Episoden geht es auch nicht wesentlich normaler zu. Da Kei zunächst den Job kündigen will (was jedoch nicht akzeptiert wird), erhält Yuri eine neue Partnerin (aber was für eine…), doch als es hart auf hart kommt, ist Kei wieder zur Stelle.
Die Animationen und Zeichnungen dieser OVA gehen in Ordnung, auch wenn das Chara-Design, wie schon erwähnt, etwas gewöhnungsbedürftig ist und ruhig etwas detaillierter sein dürfte.
Der Soundtrack paßt zur actionbetonten Handlung. Die englische Synchronfassung weist allerdings einige Überraschungen auf, nicht zuletzt, da A.D. Vision einen Großteil seiner Sprecher gewechselt hat. Die Stimmen von Kei und Yuri sind zwar ziemlich schrill (mit Absicht, übrigens lieh die Sprecherin von Kei auch Ritsuko in Neon Genesis Evangelion ihre Stimme), doch gerade das paßt recht gut zu diesen grellen Charakteren.
Was sich auch sehr angenehm bemerkbar macht ist die Tatsache, daß die Sprecherinnen hier auch aufeinander eingehen können, da ihre Stimmen nicht wie sonst üblich nacheinander, sondern gleichzeitig aufgezeichnet wurden, eine Premiere für A.D. Vision.
Eine Serie, die ihren Reiz aus ihren vollkommen überzogenen Actionsequenzen bezieht. Manche Kenner der alten Teile könnten zwar durch das Chara-Design und die veränderten Charaktere abgeschreckt werden, doch wenn man die Serie als eigenständiges Werk betrachtet und nicht zu ernst nimmt, kann man ganz zufrieden sein.
Erwähnenswert ist außerdem die DVD-Fassung, in der alle 6 Folgen auf einer DVD zum Standardpreis von $29.98 enthalten sind (dem Preis, den eine der drei untertitelten Kassetten kostete).
Daten
Originaltitel: Dirty Pair Flash
Regie: Tsukasa Sunaga
Script: Tsukasa Sunaga
Character Design: Takahiro Kimura
Animation Director: Takahiro Kimura
Mecha Design: Kazutaka Miyatake
Art Director: Ariaki Okada
Musik: Kei Wakakusa
Produzent:
- Hiroshi Hirayama (VAP)
- Masato Terada (Bandai Visual)
- Eiji Sashida (Sunrise)
Original Score: Megumi Wakakusa
Produktion: VAP, Bandai Visual, Sunrise
Vorlage: Haruka Takachiho
Produktionsjahr: 1994
Genre: Action, Science-fiction, Comedy
Dirty Pair Flash – Mission 2
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12
besprochenes Material: OVA-Serie, 5 Folgen à 25 Min., englisch untertitelt, englisch synchronisiert, erschienen auf 2 Kassetten bzw. 1 DVD (USA)
Firma: A.D. Vision, A.D. Vision UK
In den ersten Szenen meint man, man wäre im falschen Film, oder was hat das Dirty Pair mit den überfüllten Straßenbahnen im Japan der Gegenwart zu tun?
Kei und Yuri haben den Auftrag erhalten, einen genialen Programmierer zu einem modernen Ferienparadies, das die Welt des 20. Jahrhunderts darstellt, zu begleiten, da ein Computervirus in den dortigen Supercomputer eingedrungen ist. Die Lovely Angels sollen den Programmierer dort vor Attentaten schützen, von denen sie auch prompt jede Menge erleben.
In Folge 2 müssen Kei und Yuri in einem Mädcheninternat übernachten, nachdem ihr Hotel bei ihrer letzten Terrorabwehr „geringfügig“ beschädigt wurde. Doch im Internat scheint es zu spuken.
In Episode 3 stoßen Kei und Yuri auf einen Betrüger, doch als sie ihn festnehmen, stürzen sie in der Wildnis ab und müssen zu Fuß zurück in das nachgebaute Tokyo.
Folge 4 ist die witzigste Episode des gesamten 5-Teilers.
Yuri und der Programmierer werden in der Stadt von einem Regenschauer überrascht.
Ein Mädchen, das in einem Blumenladen arbeitet, ist jedoch so nett, den beiden zwei Regenschirme zu leihen, die der Programmierer ihr später auch zurückbringt. Doch was ist jetzt plötzlich mit ihm los?
Auf einmal bringt er Kei und Yuri Blumensträuße mit. Wie schnell herauskommt, hat er sich unsterblich in das Blumenmädchen verliebt, und dieses scheint sich auch sehr gerne mit ihm zu unterhalten. Kei und Yuri machen sich zwar über ihn lustig, vor allem Yuri, die ein bißchen mit der Eifersucht zu kämpfen hat, doch schließlich versuchen sie ihm doch zu helfen.
Was soll man sonst auch machen mit einem, der überlegt, ob man zu einem Date nicht am besten die neuesten Computerprogramme einkaufen geht und der sogar einen Wettersatelliten umprogrammiert, um Fotos von seiner Angebeteten zu erhalten (Wow, auf einem Foto kann man sogar einen Teil des Gesichtes erkennen! ;-)).
Doch trotzdem scheint für ihn irgendwie alles gut zu laufen. Zu gut?
In der letzten Folge findet ein weiterer Anschlag auf den Programmierer statt. Wie er herausgefunden hat, ist für die Probleme auf dem Planeten eine künstliche Intelligenz verantwortlich, die nun fliehen will, doch durch die ganzen Schutzprogramme hat sie keine Chance. Daher will sie mit Hilfe eines Roboters fliehen, obwohl der Raumhafen gesperrt ist und ein sprengstoffbeladenes Schiff zur Landung ansetzt…
Die Zeichnungen der OVA gehen in Ordnung, genauso wie die Animationen, auch wenn in manchen Situationen der Detailreichtum etwas zu wünschen übrig läßt. Auch der Soundtrack ist okay und die englische Synchronisation hat sich gegenüber Mission 1 nicht wesentlich verändert.
Die Geschichte ist jedoch im Vergleich zur Vorgängerserie noch episodenhafter geworden. Während zuvor noch das Verhältnis von Kei und Yuri zueinander eine große Rolle spielt, sind sie inzwischen ein etabliertes Team geworden (dabei haben sie jedoch recht wenig mit den Charakteren der alten Dirty Pair zu tun).
Leider kann die übrig gebliebene Handlung nicht so recht überzeugen, und auch der Humor kommt nicht so ganz herüber, mit Ausnahme von Episode 4. Die letzte Folge versucht zwar ein Höhepunkt zu sein, doch irgendwie geht der Schuß nach hinten los. Statt überdrehtem Klamauk mit überraschenden Wendungen erlebt man hier eine etwas breit getretene Verfolgungsjagd, mit der am Ende ach so überraschenden Massenzerstörung (wobei die Schäden diesmal eher noch moderat ausgefallen sind, wenn man mal an andere Einsätze des Dirty Pair denkt).
Daten
Originaltitel: Dirty Pair Flash 2
Regie: Tomomichi Mochizuki
Character Design: Takahiro Kimura
Mecha Design: Kazutaka Miyatake
Animation Director: Takahiro Kimura
Anime Director: Yasuyuki Noda
Photography Director: Toshiyuki Umeda
Musik: Jun’ichi Kanezaki, Hajime Mizoguchi
Produzent: Hiroshi Hirayama (VAP), Eiji Sashida & Toru Hasegawa (Sunrise)
Planning: Sunrise
Produktion: VAP, Sunrise
Vorlage: Romane von Haruka Takachiho
Produktionsjahr: 1995
Genre: Action, Science-fiction, Comedy
Dirty Pair Flash – Mission 3
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14
besprochenes Material: OVA-Serie, 5 Folgen á 25 Min., englisch untertitelt, englisch synchronisiert, erschienen auf 2 Kassetten bzw. 1 DVD (USA)
Firma: A.D. Vision, A.D. Vision UK
Während die ersten beiden Staffeln jeweils grob einer gemeinsamen Storyline folgten, besteht diese dritte Staffel aus einzelnen, voneinander unabhängigen Episoden.
In der ersten Folge befindet sich Kei an Bord eines Flugzeugs, als dieses plötzlich von einem Kampfflugzeug angegriffen wird und ihr eine sterbende Frau ein Baby in die Hand drückt.
Kei gelingt es zwar, das Flugzeug mit ihrer Waffe abzuschießen (hey, das ist schließlich das Dirty Pair. Wer hier Realismus erwartet, ist im falschen Film! 😉 ), doch nach der Bruchlandung in den schneebedeckten Bergen muß sie mit dem Baby vor einer ganzen Horde bewaffneter Söldner fliehen, die den Auftrag haben das Baby zu töten. Und so hat sie sich neben den gewohnten kleinen Problemen (Soldaten und Helikopter) auch noch mit einem schreienden Baby und dessen großen Problemen (Flasche geben und Windeln wechseln) auseinanderzusetzen.
In Episode 2 machen Kei und Yuri Urlaub. Was sie jedoch nicht wissen: Der Tochter einer Familie von Attentätern steht ihr gesellschaftliches Debut bevor.
Ihr Auftrag: Töte Kei und Yuri. Auf das Dirty Pair warten dadurch jede Menge unangenehmer Überraschungen, wobei die kleine Monika ein ausgesprochenes Faible für Teddybären an den Tag legt.
In Folge 3 wiederum erhält das Dirty Pair den Auftrag, Weltmeisterinnen im Beach Volleyball zu werden, um den Präsidenten eines großen Konzerns festzunehmen. Doch dazu müssen sie ein knallhartes Training absolvieren.
In Episode 4 trifft Kei auf einen Roboter-Doppelgänger von Yuri, dem sie aus Versehen den Kopf abschlägt. Dieser Roboter gehörte jedoch dem Enkel eines der größten Geldgeber der WWWA, daher soll Yuri diesen Roboter vertreten, bis er wieder repariert ist. Doch wird der Junge mit der realen Yuri statt seiner idealisierten Vorstellung von ihr zurecht kommen?
Vor allem da Yuri sich in den Kopf gesetzt hat, diesen 13jährigen Milliardärsenkel zu heiraten.
In Episode 5 geht es wieder actionreicher zu. Kei und Yuri sind mal wieder damit beschäftigt Entschuldigungsbriefe zu schreiben, während in der Stadt mehrere Bomben explodieren und alle anderen Einsatzkräfte ausrücken. Doch diese Bomben waren nur das Ablenkungsmanöver eines Terroristen, der mit einem überschweren Kampfanzug den Chef der WWWA töten will.
Grafik und Sound halten sich an den Standard der beiden Vorgängerstaffeln. Was an den Folgen diesmal auffällt, ist ein gewisses Ansteigen der Gewalt am Anfang von Folge 1+2 und eine etwas stärkere Betonung des Fanservice in den ersten 3 Episoden. Über eine wirklich logisch geschlossene Story verfügt keine der Episoden, dafür ist Folge 1 durch Keis Beziehung zu dem Baby ganz nett, während Episode 2 voll auf abgedrehten Humor getrimmt ist, wobei auch Seitenhiebe auf die Magical Girl und Giant Robot-Genres nicht fehlen durften. Folge 3 ist im Vergleich dazu ausgesprochen langweilig. Folge 4 wirkt auch ein wenig flach, während in Folge 5 mal wieder einiges in die Luft fliegt.
Daten
Originaltitel: Dirty Pair Flash 3
Regie: Tomomichi Mochizuki
Concept & Scenario: Toji Gobu
Character Design: Takahiro Kimura
Art Director: Mitsukoku Nakamura
Anime Director: Yusuke Yamamoto
Produzent: Yusuke Yamamoto
Musik: Junko Miyagi
Vorlage: Romane von Haruka Takachiho
Produktionsjahr: 1995
Genre: Action, Science-fiction, Comedy
Dominion Tank Police
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12
besprochenes Material: OVA, 4 Folgen à 40 Min., englisch synchronisiert, englisch untertitelt, DVD (USA)
Firma: Manga Entertainment UK, CPM (DVD)
Während die meisten Anime versuchen einen Manga in etwas veränderter Form nachzuerzählen, stellt diese OVA-Serie die Vorgeschichte des gleichnamigen Mangas von Masamune Shirow dar.
Wir befinden uns in der Zukunft. Über den Städten hat sich aufgrund der Umweltzerstörung eine Wolke giftiger Bakterien entwickelt, vor der sich die Einwohner notdürftig mit Gasmasken und Filteranlagen schützen.
Um die hohe Kriminalität irgendwie unter Kontrolle halten zu können, hat man zu dem verzweifelten Mittel gegriffen, die Polizei mit Panzern auszurüsten. Obwohl man sich nicht sicher ist ob diese Einheit nicht mehr Schaden anrichtet als die Verbrecher, die sie jagt…
Die ersten beiden Episoden beschreiben, wie die ehemalige Motorradpolizistin Leona neu zur Tank Police kommt, dort erst einmal den Panzer ihres Chefs zerstört und sich schließlich aus den Trümmern ihren eigenen kleinen Panzer baut, den sie liebevoll Bonaparte tauft (ich wußte nie, daß ein Panzer niedlich aussehen kann!) und der Leonas Fahrstil besser entspricht und in dem sie schließlich ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen kann.
Die Episoden 3 und 4 konzentrieren sich hingegen mehr auf die Hintergründe einiger Charaktere und sind erheblich ernster gehalten als die ersten beiden Folgen. Die Zeichnungen und Animationen gehen für das Produktionsjahr 1989 voll in Ordnung und auch der Soundtrack ist okay (wobei man für die englisch synchronisierte Fassung auch noch die Musik komplett auswechselte).
Während die ersten beiden Folgen jedoch eine rasante Mischung aus Action und Comedyelementen sind (vor allem die Verhör-Szene ist ein echter Knaller), die nebenbei noch eine Story aufweist, sind die weiteren beiden Folgen erheblich schwermütiger und ernster, wobei der Humor häufig auf der Strecke bleibt.
Während die Serie in Großbritannien auf zwei Kassetten aufgeteilt wurde, ist in den USA auch eine DVD-Fassung mit allen 4 Folgen erschienen. Dabei weist die DVD nicht nur ein erheblich besseres Bild als die britische Fassung auf (obwohl man vereinzelt Artefakte bemerken kann) und bietet die freie Auswahl zwischen dem englischen und japanischen Soundtrack, sondern sie ist auch noch billiger als die britischen Tapes und dabei auch noch Regionfree (läuft also auch auf europäischen DVD-Playern).
Daher sollte man, soweit möglich, lieber zur DVD-Fassung greifen.
Daten
Originaltitel: Dominion Hanzai Gundan
Regie:
- Koichi Mashimo (OVA 1+2)
- Takaaki Ishiyama (OVA 3+4)
Drehbuch:
- Koichi Mashimo (OVA 1+2)
- Dai Kohno (OVA 3+4)
Character Design: Hiroki Takagi
Animation Director: Hiroki Takagi
Art Director:
- Mitsuharu Miyamae (OVA 1+2)
- Osamu Honda (OVA 3+4)
Produzenten:
- Ritsuko Kakita (OVA 1+2)
- Kazuhiko Inomata (OVA 1-4)
- Tamaki Harada (OVA 1-4)
Produktion: Agent 21
Vorlage: Manga von Masamune Shirow
Produktionsjahr:
- 1988 (OVA 1+2)
- 1989 (OVA 3+4)
Genre: Action, Comedy
Doomed Megalopolis
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA, 4 Folgen mit je 60 Min., englisch synchronisiert, deutsch synchronisiert
Firma: Manga Entertainment UK, Polygram
Eine recht interessante Horrorgeschichte, die um das Jahr 1923 in Tokyo spielt.
Ein Magier versucht mit allen Mitteln Tokyo zu zerstören, wozu ihm jedes Mittel recht ist.
Dabei wird sogar das große Kanto-Erdbeben in die Geschichte eingebaut.
Für Europäer ist es zwar nicht ganz einfach, alles zu verstehen, doch man begreift auf jeden Fall genug um von der Geschichte gefesselt zu werden, sofern man mit der grausamen Story und den Splatterszenen zurecht kommt.
Die Qualität der Zeichnungen und Animationen geht in Ordnung, genauso wie das Chara-Design.
Der recht gute Soundtrack tut sein Übriges, um die bedrückende Stimmung zu verstärken.
Die englische wie auch die deutsche Synchronfassung sind zwar keine Geniestreiche, aber durchaus annehmbar.
Das Gute an dieser Geschichte ist, der Horror kommt nicht wie bei anderen Filmen dieses Genres nur durch die Splatterszenen, sondern auch durch die sehr beklemmende Geschichte auf.
Fazit: Eine gute, wenn auch nicht leicht zu ertragende OVA-Reihe.
Daten
Titel: Doomed Megalopolis
Originaltitel: Teito Monogatari
Regie:
- Kazuhiko Katayama (OVA 1+2)
- Koichi Chigira (OVA 2)
- Kazushige Kume (OVA 3+4)
Series Director: Rintaro
Drehbuch: Akinori Endo
Character Design: Masayuki Goto
Anime Director: Koichi Hashimoto
Art Director: Hideyoshi Kaneko
Musik: Kazz Toyama
Produktion: Studio Madhouse
Vorlage: Roman von Hiroshi Aramata
Produktionsjahr:
- 1991 (OVA 1)
- 1992 (OVA 2-4)
Genre: Horror
Dragon Century
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 2 Folgen à 30 Min., englisch untertitelt, NTSC
Firma: U.S. Renditions
Wie aus heiterem Himmel sind plötzlich Drachen über Japan aufgetaucht.
Das Militär baut eine Sondereinheit auf um diese Monster zu töten, denn wer weiß, was für einen Schaden die Biester sonst anrichten. Dabei fällt niemandem auf, daß die Drachen gar nicht kämpfen, so daß die ganze Angelegenheit eher zu einem reinen Abschlachten gerät.
Nur das Mädchen Riko hat ein Drachen-Junges retten können und zieht es auf. Wie sich bald herausstellt, waren die Drachen gar keine Gegner der Menschen, sondern sie sollten die Menschen vor angreifenden Dämonen schützen. Und nun ist von ihnen nur noch der junge Carmine am Leben.
Die zweite Folge spielt 300 Jahre in der Zukunft. Ein junges Mädchen besiegt einen alten Drachen, um mit ihm zusammen an den Drachenkämpfen teilnehmen zu können, bei denen ihr Vater einst von einem schwarzen Drachen getötet wurde.
Die Zeichnungen und das Chara-Design gehen in Ordnung, doch die Animationen sind auch für das Jahr 1985 recht mäßig. Beim Soundtrack handelt es sich um relativ einfache Synthesizermelodien, die allerdings ihren Zweck erfüllen. Die Story hat zwar einige ganz nette Kniffe, die jedoch auch recht einfach zu durchschauen sind.
Insgesamt typischer Durchschnitt.
Daten
Titel: Dragon Century
Originaltitel: Ryuseiki
Regie: Hiroyuki Kitazume, Hiroyuki Etsutomo
Character Design: Hiroyuki Kitazume, Hiroyuki Etsutomo
Musik: Michiaki Katou
Produktion: AIC
Vorlage: Ryuu Kihei
Produktionsjahr: 1988
Genre: Fantasy
Bemerkung: Characterdesigner Hiroyuki Kitazume entwarf auch das Design für Moldiver.
Dragon Half
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 8 Jahre
besprochenes Material: OVA, 2 Teile à 30 Min., englisch untertitelt
Firma: A.D. Vision UK
Ritter und Drachen – man weiß wie diese zusammenhängen, doch bei Minks Eltern lief es etwas anders ab als üblich. Ihr Vater, ein stolzer Ritter, wurde losgeschickt um einen Drachen zu töten, doch statt ihn zu erlegen verliebte er sich in ihn und die beiden heirateten. Dadurch ist Mink ein Halbdrache, eben „Dragon Half“. Und sie ist, wie fast jedes Mädchen ihres Alters, in den Superstar Dick Saucer verliebt, doch dieser ist nicht nur Sänger, sondern auch ein berühmter Drachentöter. Kann das gut gehen?
Dragon Half ist eine der witzigsten und abgedrehtesten OVAs, die es gibt.
Die Grafik ist zwar häufig sehr einfach, da für die Darstellung exzessiv der einfacher zu zeichnende Super Deformed Mode verwendet wird, sie paßt allerdings zur sehr abgedrehten und rasanten Story.
Ähnlich überdreht wie die Story ist auch das extrem schnell gesungene Abspannlied, welches Kultcharakter besitzt.
Leider sind von dieser OVA auch in Japan keine weiteren Folgen erschienen, so daß die Handlung nicht abgeschlossen wurde.
Daten
Titel: Dragon Half
Originaltitel: Dragon Half
Drehbuch und Regie: Shinya Sadamitsu
Character Design: Masahiro Koyama
Art Director: Masahiro Koyama
Animation Director: Sachiko Kobayashi
Musik: Kohei Tanaka
Vorlage: Manga von Ryuusuke Mita, 7 Bände
Produktionsjahr: 1993
Genre: Comedy
End Theme: My Omelette
Lyrics by: Kyoko Matsumiya
Musik: Ludwig van Beethoven
Arranged by: Kohei Tanaka
Singer: Kotono Mitsuishi
Japanische Seiyuu:
Mink: Kotono Mitsuishi
Lufa: Mariko Koda
Pia: Taeko Yamada
Dick Saucer: Yasunori Matsumoto
Vina: Rei Sakuma King
Civa: Keinichi Ohata
Rosario: Kaneto Shiozawa
Damaramu: Akio Otsuka
Ruth: Takeshi Aono
Mana: Kikoku Inoue
Mappy: Takumi Yamazaki
Venus: Noriko Asano
Erzähler: Kosuke Tomita