Manie Manie – Labyrinth-Geschichten
Autor: Michael B.
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 36, Seite 36, Februar 2004
Ein Gemeinschaftsprojekt von drei der namhaftesten Anime-Regisseure, denen volle künstlerische Freiheit eingeräumt wurde, ausgestattet mit Traumbudget und Top-Animateuren, erscheint in Deutschland auf DVD und unter den Fans interessiert sich niemand dafür? Kein schlechter Witz, sondern bittere Realität.
Denn Meikyuu Monogatari (Labyrinth-Geschichten) ist eben kein aktuelles Werk mit Fansub-Hype, und „volle künstlerische Freiheit“ bedeutet auch, daß kein Zwang zur Massentauglichkeit besteht, ohne die es ein Film dann doch schwer hat, Klassiker-Status zu erlangen.
Entstanden ist er 1987, während Japans „Bubble Economy“, als das Geld locker saß und KADOKAWA Haruki, der Chef des Verlagshauses Kadokawa Shoten, es sich leisten konnte, in ein Liebhaberprojekt zu investieren. Und der Projektleiter war ja immerhin Rintarou (ein Künstlername, eigentlich heißt er HAYASHI Shigeyuki), ein Anime-Veteran, der schon bei Astro Boy mitgewirkt und fünf Jahre zuvor mit Harmageddon bewiesen hatte, daß ein Verlag einen erfolgreichen Anime-Kinofilm produzieren kann.
Als weitere Regisseure holte er sich KAWAJIRI Yoshiaki, der gerade einen zweiten Lensman-Anime fertiggestellt hatte und später u.a. Ninja Scroll und Vampire Hunter D – Bloodlust drehen würde, sowie OTOMO Katsuhiro, der zwar noch nie professionell Regie geführt hatte, als Mangaautor mit Akira jedoch höchst erfolgreich war und mit Freunden Amateurfilme drehte.
Jeder dieser drei durfte sich nun unter den Kurzgeschichten des SF-Autors MAYUMURA Taku eine aussuchen und als Anime verfilmen, unterstützt von Animateuren des traditionsreichen Studios Madhouse – eingeschränkt nur durch den Zeitrahmen.
In der ersten Geschichte Das Labyrinthos-Labyrinth, bei der Rintarou selbst Regie führte, handelt es sich um eine Art (post-)modernes Alice im Wunderland: Die kleine Sachi und ihr fetter Kater Cicero gelangen beim Spielen auf die andere Seite von Uhren und Spiegeln, in eine fremdartige, aufregende Welt: ein mit seltsamen Gestalten und Dingen gefülltes Labyrinth.
Dort verirren sie sich, und gelangen schließlich in einen Zirkus. Ein Teil dessen Vorstellung sind die beiden anderen Episoden, und so dient Das Labyrinthos-Labyrinth auch als Rahmenhandlung. Selbst hat es nicht viel an Geschichte zu bieten, sondern ist mehr eine Art visuelle Achterbahnfahrt, in der eine Überraschung die nächste jagt.
Gesprochen wird kaum, und Musik wird gezielt als eigenständiger Teil des Effektfeuerwerks eingesetzt. Als Zuschauer ist man einerseits von der übersprudelnden Kreativität überwältigt, andererseits tritt auch eine gewisse Reizüberlastung auf, und man wünscht sich ein etwas geringeres Tempo und verbindende, ordnende Elemente – doch diese Wirkung ist vermutlich sogar beabsichtigt.
Auch die von Kawajiri stammende zweite Episode, Der fahrende Mann, hält sich wenig an übliche Erzählgewohnheiten. Es geht darin um den „Race Circus“, ein futuristisches Extrem-Autorennen, bei dem tödliche Unfälle alltäglich sind. Der unangefochtene Champion dieses Rennens ist Zack Hugh, der, beobachtet von einem Reporter, nun sein letztes Rennen fährt.
Auch Der fahrende Mann kommt mit eher minimalistischer Handlung daher, einer auf die Spitze getriebenen Geschichte um einen Mann, dessen ganzer Lebensinhalt der Wettkampf ist, die nie Ruhe finden kann und ohne jede Rücksicht gegenüber anderen oder sich selbst den Sieg anstrebt; dies wird auch schon im Originaltitel Hashiru Otoko ausgedrückt, was eigentlich eher „Der rennende Mann“ bedeutet.
Visuell wird dies als ein extrem kontrastreiches Spiel mit Licht und Dunkelheit umgesetzt. Die so erzeugte Dramatik wirkt jedoch leider etwas gekünstelt und übertrieben; man kann sie kaum nachvollziehen, da einem die Beziehung zu den Charakteren fehlt. Einige blutige Szenen hier sind wohl auch für die deutsche Altersfreigabe von 16 Jahren verantwortlich.
Nach diesen eher experimentellen Beiträgen wirkt Der Baustopp-Befehl von Otomo schon fast erfrischend konventionell: eine japanische Firma führt mitten im Dschungel eines südostasiatischen Landes ein riesiges Bauprojekt durch. Aufgrund der widrigen Umstände werden dabei alle Arbeiten von Robotern verrichtet.
Nachdem die dortige Regierung durch einen Putsch gestürzt wird und somit die Finanzierung zweifelhaft erscheint, soll das Projekt sofort gestoppt werden, doch es besteht kein Kontakt mehr mit dem Bauleiter, dem einzigen Menschen vor Ort. Daher wird ein neuer Bauleiter geschickt, der die Bauarbeiten beenden soll.
Dieser bemerkt bald, daß die Roboter die Vollendung des Projekts als oberste Priorität ansehen und ihn, der den Abbruch befielt, als abzuwehrende Bedrohung. Auch diese Geschichte nimmt also recht seltsame Wendungen und ergibt schließlich ein kafkaeskes Bild vom verzweifelten Kampf eines kleinen Mannes gegen eine übermächtige Maschinerie, die ihn überrollt, nicht aus geplanter Boshaftigkeit heraus, sondern in blinder Verfolgung von Aufträgen, die gar keinen Sinn mehr ergeben.
Die musikalische Untermalung schwankt dabei, ebenso surreal, zwischen süßlich-harmonischen und hektisch-geschäftigen Tönen.
Zusammenfassend kann man sagen, daß die Labyrinth-Geschichten als Kunstwerk sicher hochinteressant sind. Doch als Geschichten können sie zu wenig mitreißen und unterhalten, als daß man sie sich mehrmals ansehen möchte.
Die Animationsqualität war zum Entstehungszeitpunkt sicher atemberaubend und kann auch heute noch beeindrucken; die Musik von Micky Yoshino fügt sich in dieses Gesamtbild gut ein.
Nun zu den technischen Eigenschaften der deutschen DVD: diese bietet eine gute deutsche Synchronisation und den Originalton, beide wahlweise in Stereo oder einer (für dieses Release neu angefertigten!) Surround-Abmischung, sowie deutsche Untertitel.
Beim Bild muß man leider Abstriche machen: zwar liegt der Film in anamorphem Widescreen-Format vor, doch leider scheint dies nicht richtig kodiert zu sein, so daß die Player das Bild in 4:3 und somit verzerrt darstellen, sofern man nicht manuell auf 16:9 umschaltet. Zudem ist ständig ein leichtes, aber erkennbares Bildrauschen vorhanden, was am Alter des Materials liegen dürfte; die Bitrate liegt dafür durchgehend sehr hoch.
An Extras bietet die DVD eine Bildergalerie, einen (wenig interessanten) Windows-Bildschirmschoner sowie (sehr interessant) ein Interview mit Rintarou zur Entstehung des Films. Das beiliegende Heft enthält detaillierte Hintergrundinformationen zu den drei beteiligten Regisseuren, die jedoch mit Eigenwerbung der Vertriebsfirma vermischt sind.
Manie Manie – Labyrinth-Geschichten
© 1987 Kadokawa Shoten
Vorlage: MAYUMURA Taku
Regie:
- Rintarou
- KAWAJIRI Yoshiaki
- OTOMO Katsuhiro
Charakterdesign:
- KAWAJIRI Yoshiaki
- OTOMO Katsuhiro
- FUKUSHIMA Atsuko
Musik: Micky Yoshino
Animation: Madhouse
Deutsche Fassung: OVA Films
Bestellnummer: DVD-OVA 925
ISBN: 3-937072-77-2
Laufzeit: 45 Min. (Film) + 10 Min. (Interview)
Preis: EUR 19,95
Megazone 23 – Eine Reise in die Vergangenheit des Anime
Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 38, Seite 36, Juli 2004
Megazone 23 sollte ursprünglich eine Fortsetzung der Serie Genesis Climber Mospeada (die als dritte Staffel von Robotech bekannt wurde) sein, doch als zur Halbzeit des Projektes plötzlich der TV-Sponsor aus dem Projekt ausstieg, entschloß man sich, die bisher geleistete Arbeit nicht verloren zu geben, sondern als Film für den gerade neu entstandenen Video-Markt zu veröffentlichen. Und so wurde Megazone 23 eine der ersten OVA-Serien.
Obwohl der erste Film schon vor langem sowohl in den USA (bei Streamline Pictures) und in Großbritannien (bei Manga Entertainment) erschienen ist, entschied sich ADV im Rahmen ihrer Nostalgie-Serien, auch diese OVA zu lizenzieren.
Doch erstmals handelt es sich bei dieser Veröffentlichung nicht nur um die erste OVA, sondern auch um die beiden Nachfolger-OVAs, die sich bemühen, die Handlung abzuschließen. Es gelang Megazone 23 zwar nicht, als erste Anime-OVA zu erscheinen, dafür war es im Gegensatz zur Konkurrenz besser in der Lage, sich auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten dieses neuen Vertriebszweiges einzustellen. Während die Handlung unter der drastischen Kürzung von 13 TV-Episoden zu einem 80 Minuten Film zu leiden hatte, konnte man in die einzelnen Szenen wesentlich mehr Aufwand stecken und dabei Dinge zeigen, die im Fernsehen oder Kino undenkbar waren.
Die Story dreht sich dabei um den jungen YAHAGI Shogo, der über einen Freund in den Besitz eines merkwürdigen Motorrades gelangt, das es eigentlich gar nicht geben dürfte. Doch schnell muß er bemerken, daß nicht nur mit seinem Motorrad, sondern mit seiner ganzen Welt einiges nicht stimmt. So verschwindet sein Freund urplötzlich und ist angeblich auf einer längeren Reise in den USA, während das Militär Shogo jagt und sich sein Motorrad plötzlich in einen gewaltigen Roboter verwandelt…
In dieser Lage entscheidet er sich, bei einem Mädchen unterzutauchen, das er erst vor kurzem kennengelernt hat. Doch was er im weiteren Verlauf der Geschichte erfährt, krempelt nicht nur sein gesamtes Leben um, es bringt auch seine neue Freundin und ihre Mitbewohnerin in höchste Lebensgefahr.
Nicht nur, daß die ganze Handlung den Eindruck hinterläßt, hauptsächlich dazu zu dienen, möglichst schnell verschiedene coole Szenen zu verknüpfen, sah man sich aus Zeitgründen auch häufig genug dazu gezwungen, ganze Handlungsstränge einfach durch einzelne Charaktere erzählen zu lassen.
Doch wie konnte eine derartige Geschichte so einen großen Erfolg haben, daß sie für Jahre das Aussehen der japanischen Anime-Landschaft beeinflussen sollte?
Dieser Erfolg hat mehrere Gründe: Angefangen beim süßen Charakterdesign von HIRANO Toshihiro, der später mit Serien wie Iczer, Dangaioh und Vampire Princess Miyu eine gewisse Berühmtheit erlangte, über den Soundtrack, wobei man sich wieder erinnerte, daß auch eine Sängerin für eine Handlung eine entscheidende Bedeutung haben kann (für deren Charakterdesign man sich extra der Dienste des Charakterdesigners von Macross bediente), bis zu der Tatsache, daß man bei einer Video-Veröffentlichung sowohl mit Gewalt wie auch erotischen Anspielungen bis hin zu Sexszenen wesentlich weniger Einschränkungen unterworfen war.
Damit konnte demonstriert werden, daß auch unabhängig vom Merchandising-Markt und schweren Werbebudgets Filme für eine kleine Zielgruppe finanziert werden konnten, selbst wenn die Handlung noch nicht einmal abgeschlossen war.
Man sah sich in der Lage, nicht nur zwei Fortsetzungen zu finanzieren (jedesmal unter der Obhut eines anderen Charakterdesigners), sondern auch die Grundlagen für Serien wie Bubblegum Crisis oder Genesis Survivor Gaiarth zu legen.
Die Bild- und Tonqualität ist für eine Produktion dieses Alters geradezu verblüffend. Zwar können sowohl bei den Bildern wie auch bei der japanischen Tonspur einige kleine Schlampereien und Flüchtigkeitsfehler bemerkt werden, doch von der technischen Seite sind beide in hervorragendem Zustand und von den Animationen könnte sich so manche Serie neueren Datums noch einiges vormachen lassen!
Bei der englischen Tonspur wollte man sich auch nicht lumpen lassen, sondern setzte gleich alles auf 5.1 Sound und auf die geeignetsten Synchronsprecher, die man zu bieten hatte, wobei ADV viel Wert darauf legte, eine größere Kontinuität in diese Serie zu bringen.
Zwar konnten bei einer derartig alten Serie nur wenige echte Extras beschafft werden, doch dafür vertraute man auf den historischen Wert dieser Serie und spendierte ihr eine Kommentarspur, in der Matt Greenfield, David Williams und Janice Williams sich über ihre Anfänge im Animebereich, die Bedeutung von OVAs und die Geschichte von Megazone 23 auslassen.
Zwar ist dies keinesfalls eine Serie für jedermann, doch wer sich für die Vergangenheit von Anime interessiert oder einfach gerne die Highlights des alten Charakterdesigns in seiner Sammlung haben möchte, sollte sich diesen Klassiker nicht entgehen lassen.
Megazone 23
Filmart: OVA in 3 Folgen
Laufzeit: 80 Minuten (Folge 1)
Ländercode: 1
Vertrieb: ADV Films
Listenpreis: $24.98
Mezzo – Action in Orange
Autor: Karsten Schubert
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 40, Seite 20, Dezember 2004
UMETSU Yasuomi hatte sich im Adult-Bereich seinen Namen gemacht. Vor allem mit Kite, einer Art animierten Nikita mit etwas riskanterem Inhalt, wurde sein Name allgemein bekannt. Allerdings gab es bei der internationalen Vermarktung Probleme, da ein Herausschneiden der allzu riskanten Szenen zu einigen Lücken in der Handlungslogik führte. Dadurch kam es bei den US-Veröffentlichungen zu einem regelrechten Politikum. Dennoch sorgten die guten Verkaufszahlen zu immer lauter werdenden Forderungen nach einem Nachfolger…
Mezzo Forte sollte eigentlich von Anfang an eine Serie sein. Auch bei dieser Serie um die junge Mikura, den alternden Ex-Polizisten Kurokawa und den Bastler Harada, die zusammen die Danger Service Agency, kurz DSA, bilden, sollte es eine flotte Handlung mit geradezu grotesken Actionszenen geben, diesmal jedoch auch mit leichteren komödiantischen Elementen.
Da die Geldgeber aber vor allem an einem Nachfolger von Kite interessiert waren, wurden zunächst nur zwei OVAs produziert. Um auch die ursprüngliche Klientel bedienen zu können, wurden außerdem noch zwei ziemlich übertriebene Sexszenen hinzugefügt, die jedoch nichts mit der Handlung zu tun hatten und eher deren Fluß behinderten, so dass die angeblich geschnittene Fassung in Wirklichkeit die bessere war.
Da auch diese OVAs sich nicht zuletzt in den USA gut verkauften, entschloß man sich, doch noch eine 13-teilige TV-Serie zu produzieren, die den Handlungsfaden der ersten OVAs weitersponnen. Diese Serie erhielt den Namen Mezzo und wird in den USA von ADV Films vertrieben.
Die Handlung hat dabei sogar noch einmal deutlich zugelegt. Auch weiterhin spielen übertriebene Actionszenen eine bedeutsame Rolle, doch die phantastischen Elemente wurden auch ein wenig verstärkt. So sind weder Aufträge von Toten noch Außerirdische wirklich ungewöhnlich. Und dann gibt es da noch die kleine Asami, ein etwa zehnjähriges Mädchen, das in der ersten Episode von zwei Klassenkameradinnen fertig gemacht wird, dabei in die Schußlinie gerät und von Mikura „gerettet“ wird (man werfe sie einfach aus dem Fenster, seile sich ab und fange sie unten wieder auf… ganz einfach).
Und diese kleine Asami hat jetzt einen Narren in Mikura gefressen und will unbedingt ihr Lehrling werden und begleitet die DSA so häufig wie möglich. Doch es gibt auch ernstere Episoden wie die vierte und fünfte Folge, wo Mikura eine alte Freundin wiedersehen will und dabei einige unangenehme Dinge erfährt. Das Besondere an diesen Folgen: In Episode 4 begleitet man durchgehend Harada und Kurokawa, die einem Fall nachgehen, wobei jedoch immer wieder seltsame Dinge passieren.
Die Auflösung folgt in Episode 5, wo der Zuschauer Mikura begleitet und sieht, dass sie zufällig mit ihrer Freundin immer in der Nähe ihrer beiden Partner war – die vorher fehlenden Elemente werden preisgegeben. Und dann gibt es da noch einen geheimnisvollen Attentäter, der es auf Kurokawa abgesehen hat.
Die Qualität der Zeichnungen und Animationen schafft es anfangs dabei recht gut, mit den beiden OVAs mitzuhalten oder sie sogar zu übertreffen. Zwar lassen im Laufe der Zeit die Zeichnungen und Animationen etwas nach und entsprechen bestenfalls einer durchschnittlichen TV-Serie, doch davon waren auch die OVAs nicht verschont.
Die DVDs haben dabei keine Probleme, das Bild fehlerfrei wiederzugeben. Auch der japanische Stereoton ist recht gut gelungen und kann hier und da mit einigen recht eindrucksvollen Prologic-Effekten überzeugen. Die englische Dolby Digital 5.1-Abmischung kann dieses noch ein wenig mit einer besseren Atmosphäre und einem leichten Subwoofer-Einsatz verbessern, wobei die englischen Sprecher jedoch deutlich an den Stimmen der OVAs vorbeiziehen.
Der Soundtrack ist nicht besonders abwechslungsreich, stellt aber auch im Vergleich mit den OVAs eine Steigerung dar. Vor allem der Titelsong klingt deutlich besser. Die Extras beschränken sich jedoch auf das Nötigste, wie textfreiem Vor- und Abspann und Entwurfszeichnungen. Der Fanservice-Faktor wurde ein wenig reduziert und besteht diesmal vor allem aus Mikuras eng anliegendem orangefarbenen Kampfanzug, während ausgerechnet Asami für ein paar Panty-Shots sorgt…
Insgesamt eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Serie, die zahlreiche Anhänger finden dürfte und erheblich besser gelungen ist, als man zunächst befürchten mußte. Die größte Schwäche ist schon beinahe die Verknüpfung mit den alten OVAs, die vor allem in technischer Hinsicht nicht mit der TV-Serie mithalten können.
Mezzo
13-teilige TV-Serie auf 3 DVDs
Laufzeit: DVD 1: 125 Minuten
Herausgeber: ADV Films
Ländercode: 1
Listenpreis: $29.98 pro DVD
Miyuki – Die Tele 5 Legende
Autor: Stefan N.
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 40, Seite 25, Dezember 2004
Als Ende der 80er Jahre ein kleiner, aber aufstrebender Privatsender eine bis dato ungewohnte Vielfalt an neuen Anime-Serien auszustrahlen begann, ahnte wohl keiner der begeisterten Zuschauer, dass sie damit einer kleinen Revolution in deutschen Fernsehstuben beiwohnen würden…
Aber noch viel weniger konnten die Fans von Serien wie z.B. Die Königin der 1000 Jahre ahnen, dass sie ihre Lieblinge nach der Erstausstrahlung oftmals nicht mehr wiedersehen würden. Denn Tele 5, so der Name des Senders, mußte Anfang der 90er Jahre leider seine Pforten schließen, seine Serien waren und bleiben verschollen.
Selbst heute, nachdem Tele 5 wieder aus der Versenkung auferstanden ist, scheint man dort nur noch wenig Sinn für einstige Höhepunkte des Programms zu haben, denn zahlreiche Rufe nach Wiederholungen der damaligen Anime-Serien bleiben, trotz ihrer offenkundig ungebrochenen Beliebtheit, ungehört.
Um nun gegen das generationsbedingte Vergessen einstiger Perlen anzukämpfen, möchte ich an dieser Stelle eine dieser beliebten Serien, über die ansonsten bisher nur wenig bis gar nicht berichtet wurde, näher vorstellen – es geht um Miyuki.
Das Beziehungsgeflecht in dieser Serie ist auf den ersten Blick stellenweise nicht ganz einfach zu durchschauen, und so wird es sicherlich nicht wenigen Freunden der Serie beim ersten Ansehen passiert sein, dass sie die falsche Person für die Hauptperson gehalten haben. Denn die titelgebende Serienheldin gibt es hier gleich im Doppelpack!
Da ist zum einen erstmal KASHIMA Miyuki, die im uneingeschränkten Mittelpunkt des Interesses eines Jungen namens WAKAMATSU Masato steht. Masato lebt allein, da sowohl seine Mutter als auch seine Stiefmutter bereits verstorben sind und sein Vater mitsamt seiner Stiefschwester Miyuki(!) im Ausland lebt.
Sehr zu seinem Leidwesen jedoch bleibt sein Interesse anfangs unerwidert. Als ihm am Strand dann eines Tages ein unbekanntes Mädchen mit einem strahlenden Lächeln begrüßt, glaubt er sich im siebten Himmel. Wieder daheim stellt Masato fest, dass seine Stiefschwester (die er jahrelang nicht gesehen hat) unerwartet zurückgekehrt ist. Und nicht nur das – ihm gegenüber steht sein unbekannter Urlaubsflirt!
Fortan gestaltet sich das Leben im Hause Wakamatsu als recht verzwickt, denn nicht nur, dass Masato hin- und hergerissen ist zwischen KASHIMA Miyuki und seiner brüderlichen Zuneigung zu seiner Schwester, nein, auch Miyuki scheint für ihren Bruder mehr übrig zu haben, als es auf den ersten Blick scheint…
Als sich dann auch noch Masatos selbsternannter Freund Ryuichi (der in der deutschen Fassung Riyuchi genannt wird) und sogar Miyukis Sportlehrer Nakata für seine Schwester zu interessieren beginnen, muss auch Masato immer öfter seine Gefühle für Miyuki hinterfragen.
Wird es Masato gelingen, sein emotionales Gleichgewicht wiederzufinden?
Und kann er wirklich bei dem Drahtseilakt zwischen brüderlicher Liebe und einer darüber hinausgehenden, wachsenden Zuneigung zu seiner Stiefschwester auf Dauer die Balance wahren?
Miyuki ist definitiv eine der Serien, die Lust auf mehr machen. Sympathische Charaktere verstehen es mit Bravour auf spielerische Art, eine nicht ganz einfache Thematik inklusive der damit einhergehenden Probleme zu vermitteln, ohne dabei ins Niveaulose abzugleiten.
Dabei bildet das Thema der Bruder-Schwester-Beziehung keinesfalls den Rahmen für ein todernstes Drama, sondern dient vielmehr als ungewöhnliche Kulisse für eine romantische Alltagscomedy.
Eine nostalgisch angehauchte Instrumentalmusik und sanfte fließende Farbübergänge bei der Hintergrundgestaltung unterstützen die romantische Grundstimmung und lassen auch nach rund 20 Jahren (die Serie lief in Japan ursprünglich von 1983 bis 1984) kaum Wünsche offen. Somit war der Erfolg bei der Erstausstrahlung quasi vorprogrammiert und es verwundert daher umso mehr, dass trotz steter Nachfrage von Seiten der Fans sich kein Sender nach dem Niedergang von Tele 5 zu einer Neuausstrahlung der beliebten Serie durchringen konnte.
Denn dass dies durchaus auch nach Ablauf der deutschen Ausstrahlungsrechte möglich ist, hat ja vor einiger Zeit RTL II mit Die Macht des Zaubersteins (besser bekannt als Nadia) zweifelsfrei bewiesen. Oder sollte es an dem scheinbaren Reizthema der Zuneigung unter Geschwistern gescheitert sein?
Nun, gerade das sollte hier eigentlich nicht das Problem sein, denn wer die Verwandtschaftsverhältnisse im Hause Wakamatsu eingehend studiert, wird schon bald feststellen, dass Masato und seine Schwester Miyuki eben gerade nicht blutsverwandt sind (wie gut, dass Ryuichi das nicht weiß!). Noch dazu sind in keinster Weise irgendwelche „anrüchigen“ Szenen oder Situationen vorhanden – harmloser geht es nun wirklich nicht mehr.
Es wird halt deutlich, dass ADACHI Mitsuru, der 1980 im „Shounen Sunday“ die Mangavorlage zu diesem Kult-Anime präsentierte (die leider immer noch nicht auf Deutsch zu haben ist…), eben mehr Wert auf die sich aus einer solchen Ausgangslage entwickelnde Situationskomik legte, lediglich gespickt mit diversen romantischen Einlagen harmloser Natur.
Und das zeigt ja letzten Endes auch der sich über die ersten sieben Folgen hinziehende „running Gag“ um das entwendete Bikini-Unterteil von Miyuki KASHIMA mit unmißverständlicher Deutlichkeit. In der ersten Anime-Umsetzung einer seiner Werke überhaupt kann Adachi gleich mit einer Reihe schrulliger aber sympathischer Charaktere aufwarten.
Neben dem bereits erwähnten Sportlehrer Nakata, der sich nicht zu schade dafür ist, mit einem seiner Schüler, Ryuichi, um die Gunst einer an sich Schutzbefohlenen zu buhlen – und der dafür, man glaubt es nicht, sogar eine richtig gute Partie seiner Altersklasse sausen läßt! – gibt es da z.B. noch den „messerscharfen Yasujiro“.
Der sich selbst gern mit diesem Ehrentitel(?) bezeichnende „messerscharfe Yasujiro“ ist seines Zeichens Polizist, dem die gute Miyuki es ebenfalls angetan hat. Um das Herz seiner Angebeteten zu gewinnen, scheut er sich nicht, vor ihr die Existenz seiner Ehefrau und seiner Tochter zu verleugnen. Dumm ist dabei nur, dass es sich – die Welt ist halt ein Dorf – bei besagter Tochter ausgerechnet um KASHIMA Miyuki handelt…
Auch ansonsten ist der gute Yasujiro nicht gerade ein Prachtexemplar seiner Berufsgattung. Da wird schonmal die Dienstmarke für private Angelegenheiten zweckentfremdet und auch als Spanner betätigt sich dieser feine Herr gelegentlich ganz gerne…
Auch Masatos „Freunde“ Muraki und Ryuichi sorgen zudem – neben vielen weiteren interessanten Nebencharakteren – für gelungene und kurzweilige Unterhaltung.
Die Serie Miyuki ist daher – obwohl nur 37 Folgen lang – auch heute noch absolut sehenswert, insbesondere auch deshalb, weil Adachi hier endlich mal ein Werk vorlegt, das nicht mit dem manchmal nervenden, ansonsten bei ihm allgegenwärtigen Thema Baseball (sehr zum Leidwesen seiner Leser eines seiner – spürbar – größten Hobbies) durchsetzt ist.
Es bleibt also nur zu hoffen, dass Tele 5 sich eines Tages doch nochmal seiner Wurzeln besinnt und diesen und andere seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr gesendeten Anime-Klassiker endlich wieder aus dem Archiv holt – dafür sind sie nämlich zu schade.
Madlax
Autor: Bernhard Hübscher
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 38, Seite 38, Juli 2004
Welche Bedeutung hat das Buch „Secondary“? Welche Macht können Worte haben? Welche Wirkung hat die menschliche Stimme? Wie kann man den menschlichen Geist fernsteuern? Was schreibe ich hier eigentlich?
Das inzwischen recht bekannte Studio Bee-Train hat es wieder einmal getan. Seit April 2004 läuft die neue Serie Madlax und bis Ende September 2004 wird sie noch viele Zuschauer verwirren. Bee-Train hat sich in letzter Zeit mit mehreren Serien einen Namen gemacht: Noir, .hack//SIGN, die anderen Anime der .hack-Serie und Avenger. All diese Serien haben einiges gemeinsam: eine gute Animationsqualität im 16:9-Format, eine gute musikalische Untermalung, eine anfangs langsame Handlung, die später so kompliziert wird, daß man die Serie noch einmal von Anfang an sehen muß und zuletzt meist nicht sehr befriedigende Enden und das Gefühl, daß die Macher der Serie sich zum Schluß in ihrem eigenen Gespinst verwickelt haben.
Tja, und genauso präsentiert sich auch Madlax während seiner Halbzeit (zum Zeitpunkt dieses Artikels ist gerade Folge 13 von 26 in Japan über den Äther gegangen).
Hauptfiguren der Serie sind zwei Mädchen im Alter von 17 Jahren. Die eine hört auf den Decknamen Madlax und ist eine Agentin und Attentäterin in dem asiatisch anmutenden Land Gazth-sonika.
Die andere, Margret Burton, ist letztes lebendes Mitglied einer reichen und mächtigen Familie und lebt mit ihrem Dienstmädchen Eleanor in dem europäisch erscheinenden Land Naffres.
Von Anfang an wird leicht angedeutet, daß zwischen den beiden Mädchen eine wichtige Beziehung besteht. In der ersten Folge spricht Madlax zum Beispiel manchmal mit der Stimme von Margret, später fühlen beide Charaktere öfter das gleiche, oder beziehen sie sich in einer Aussage direkt auf etwas, das die andere zur gleichen Zeit gerade sieht?
Doch wie sieht ihre Beziehung tatsächlich aus und welche Bedeutung hat sie?
Und was ist vor zwölf Jahren tatsächlich geschehen?
Beide Mädchen werden im Laufe der Serie immer stärker in ein gigantisches Intrigenspiel gezogen, das sich um einen seit zwölf Jahren tobenden Bürgerkrieg in Gazth-sonika dreht. Von vielen Seiten wird dieser Krieg manipuliert oder angeheizt.
Sei es die wichtigste Firma von Naffres oder die übermächtige Geheimorganisation Enfant. Gerade Enfant hat eine unglaubliche Macht – sie können allein durch Worte in einer längst vergessenen Sprache die Gedanken und Taten von Menschen beliebig beeinflussen oder fernsteuern. Und diese Fähigkeit steht in direktem Zusammenhang mit einem Buch – dem „Secondary“ – das Margret besitzt und von dem auch Madlax eine Seite hat.
Doch wie ist sie an diese einzelne Seite gekommen?
Viele Zuschauer dieser Serie haben sie mit Noir verglichen. Ganz von ungefähr kommt das auch nicht, ist die Reihe doch vom selben Studio produziert worden und auch Regisseur, Designer und Komponist der Serie sind die selben. Der Aufbau ähnelt sich und auch die düstere, oft melancholische Stimmung ist sehr ähnlich.
Es bleibt abzuwarten, ob sich Madlax von dem Vorwurf des Eigenplagiates noch befreien kann. Auf jeden Fall ist die Animationsqualität beeindruckend, die Hintergründe der 16:9-Serie sind extrem detailliert in weichen Farben gezeichnet. Auch die Musik muß sich hinter den Soundtracks von Noir oder .hack//SIGN nicht verstecken. Es wechseln sich echte Ohrwürmer von gesungenen Liedern und sehr dezente und gefühlvolle Hintergrundmusik im klassischen und teilweise orchestralen Stil ab. Angenehm ist, daß die Musik zwar ähnlich intensiv wie bei Noir und .hack//SIGN ist, aber nicht ganz so laut und alles überstrahlend abgemischt wurde.
Ich empfehle dem interessierten Zuschauer auf jeden Fall, der Serie etwas Zeit zu geben. In der ersten Folge denkt man zuerst: „Oh Gott!“. Die Handlung ist verworren und Madlax‘ Aufzug im Kleid mitten im Dschungel, während sie eine große militärische Einheit hinwegmetzelt, spricht nicht gerade für eine große Realitätsnähe. Später wird der Zuschauer durch die ständigen Sprünge der Serie zwischen Margret und Madlax verwirrt – es wechseln sich actiongeladene Folgen mit schon fast apathischen Folgen in Naffres ab.
Erschwert wird das Verständnis der Serie noch durch die ständigen versteckten Hinweise, die man häufig erst beim zweiten Sehen erkennt. Dabei wird die Handlung von Folge zu Folge komplizierter und bietet immer neue Interpretationsmöglichkeiten.
Insgesamt halte ich die TV-Serie für sehr sehenswert, wenn man auf solch verworrene Serien steht. Die Animationsqualität allein ist ein großer Pluspunkt und wenn man die Musik in Noir und .hack//SIGN mochte, wird man ähnliches der Musik von Madlax entgegenbringen. Tatsächlich könnte man wohl viele Stücke zwischen den Serien austauschen. Die Handlung ist bis jetzt sehr kompliziert geworden, auch wenn die Folgen 12 und 13 eine Menge Fragen beantwortet haben.
Ob das Ende eine vernünftige Auflösung bringen wird, bleibt abzuwarten. Bei Noir fragen sich bis heute viele Zuschauer, welches Schicksal die Hauptcharaktere in den letzten Sekunden genommen haben und was denn nun genau die Intention von Les Soldats und Athena war. Das Ende von .hack//SIGN kann man nur mit einem Satz beschreiben: „Deus ex machina“. Und über die letzte Folge von Avenger wollen wir lieber den Mantel des Schweigens breiten. Ich auf jeden Fall erwarte nichts und rechne mit allem.
Madlax
TV-Serie, 26 Folgen
Animationsstudio: Bee-Train, 2004
Regie: MASHIMO Koichi
Design: SHIBA Minako
Musik: KAJIURA Yuki
Bisher nur als englischer Fansub erhältlich
Macross – Do You Remember Love?
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, Clash of the Bionoids (englisch untertitelt / synchronisiert, geschnitten), Macross – The Movie (deutsch untertitelt)
Firma: Kiseki, OVA Films
Dieser Film stellt im Grunde eine Zusammenfassung des Endes der Macross Fernsehserie dar und ist damit ein typischer Vertreter des klassischen Giant Robo Genres.
Die Roboter aus Macross dienten übrigens als Grundstock für die Brettspiele der Battletech-Reihe. Das gewaltige Raumschiff Macross, das sich genau wie die „Flugzeuge“ an Bord in einen Roboter verwandeln kann, ist mit seiner Bevölkerung in die Nähe des Saturn geflohen und macht sich unter gelegentlichen Angriffen der Zentraedi auf den Weg zur Erde, mit der es keinen Kontakt mehr gibt. Als man die verwüstete Erde endlich erreicht, treffen dort auch die Meltraedi ein, die Erzfeinde der Zentraedi. Die Macross droht zwischen beiden Seiten zerrieben zu werden, doch es zeigt sich, daß ein Lied die Welt verändern kann.
Von der optischen Seite gibt es an diesem Film nichts zu bemängeln (man muß immerhin bedenken, daß er aus dem Jahr 1984 stammt!). Die Musik kann man auch als gut bezeichnen, wenn man mit dem gebotenen JPop zurechtkommt.
Womit reine Actionliebhaber vermutlich ihre Probleme haben werden, ist die Dreiecksbeziehung um den Piloten Hikaru, die eine zentrale Rolle einnimmt. Auch der Umstand, daß ein Lied den Krieg entscheidet, kann Kopfzerbrechen verursachen.
Dennoch sollte man ruhig einen Blick auf diesen Film werfen.
Daten
Originaltitel: Chôjikû yôsai Macross – Ai Oboete Imasu Ka
Regie: Noboru Ishiguro, Shoji Kawamori
Drehbuch: Sukehiro Tomita
Character Design: Haruhiko Mikimoto
Musik: Kentaroh Haneda
Vorlage: Macross TV-Serie
Produktionsjahr: 1984
Genre: Science-fiction / Mecha
Macross II
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 6 Folgen, englisch synchronisiert, deutsch untertitelt, 2 Folgen pro Kassette
Firma: Kiseki, OVA Films
Irgendwie wird man hier das Gefühl nicht los, veralbert zu werden.
Wenn man von einigen Anspielungen auf CNN-Reporter oder Namens- und Umgebungsveränderungen absieht, beschleicht einen das Gefühl, daß jemand einfach das Drehbuch zum Macross-Kinofilm genommen und umgeschrieben hat.
Weder vom Optischen noch von der akustischen Seite kann diese Reihe dem Film jedoch das Wasser reichen (wobei letzteres aber auch an der nicht gerade überragenden englischen Synchro liegt). Ich rate von dieser Serie ab.
Daten
Titel: Macross II
Originaltitel: Chôjikû yôsai Macross II: Lovers, Again
Regie: Kenichi Yatsuya, Kenichi Yatagai
Drehbuch: Sukehiro Tomita
Character Design: Haruhiko Mikimoto
Musik: Shiro Sagisu
Vorlage: Macross TV Serie
Produktionsjahr: 1992
Genre: Science-fiction / Mecha
Macross Plus
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 4 Folgen, englisch synchronisiert, Macross Plus – The Movie (englisch synchronisiert / untertitelt)
Firma: Manga Video
Nach dem Macross II-Desaster hat man dann doch noch einen vernünftigen Nachfolger produziert, wobei man diesmal sogar ohne neue Rassen auskam (obwohl mir auch intelligent gewordene Computer so langsam auf die Nerven gehen).
Die Story ist bei weitem nichts weltbewegendes. Trotzdem habe ich mich wegen der sehr guten Grafik und der sehr guten englischen Synchronisation zu dieser guten Bewertung durchgerungen. Ein Zusammenschnitt der OVA ist unter dem Namen Macross Plus – The Movie erhältlich.
Daten
Titel: Macross Plus
Originaltitel: Macross Plus
Regie: Shoji Kawamori, Shinichiro Watanabe
Drehbuch: Keiko Nobumoto
Character Design: Masayuki
Musik: Yoko Kanno
Vorlage: Macross TV Serie
Produktionsjahr: 1994
Genre: Science-fiction / Mecha
Magic Knight Rayearth OVA
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, NTSC, 3 Folgen, Originalfassung, Laufzeit ca. 45 Minuten pro Folge
Firma: Kodansha
Hier haben wir es mit der OVA-Serie der sehr bekannten Serie Magic Knight Rayearth von CLAMP zu tun. Doch wer die Mangas oder die TV-Serie kennt, sollte sich nicht verwirren lassen. Diese OVA hat kaum noch etwas mit diesen Serien gemeinsam.
Das Land Cephiro droht durch magische Kräfte langsam aber sicher im realen Tokyo zu materialisieren, was vor allem auf der Erde mit starken Erdbeben verbunden ist. Guru Clef und Lantis wollen dies auf jeden Fall verhindern und suchen daher nach den drei legendären Kämpferinnen, den Magic Knights.
Währenddessen wartet das Mädchen Hikaru unter einem Kirschbaum auf ihre Freundinnen, als aus diesem Baum plötzlich ein seltsames Wesen, Mokona, fällt. Hikaru läuft ihm hinterher und bemerkt dabei gar nicht, daß auf ihrem Handrücken ein magischer Kristall aufgetaucht ist.
Als Umi und Fuu ihre Freundin davonlaufen sehen, folgen sie ihr natürlich. Plötzlich werden alle drei von einer Art Magie erfaßt und zum Tokyo Tower gezogen. Dabei erfährt Hikaru durch eine geheimnisvolle Stimme, daß sie und ihre Freundinnen den Untergang der Welt verhindern können, wenn sie einige Tests bestehen und so die Fähigkeit erwerben, ihre Mashin Gods (eine Art Riesenroboter) zu rufen.
Als kurze Zeit später die Hexe Alcione auftaucht und Menschen tötet, versuchen die drei, Guru Clef zu unterstützen. Doch als Alcione mit ihrer Katze (die ihr Mashin God ist) verschmilzt, scheint alles verloren, bis sich schließlich Hikarus geheimnisvolle Stimme als der Feuerlöwe Lexus herausstellt.
Er verwandelt sich in ihren Mashin God und gemeinsam versuchen sie gegen Alcione zu bestehen.
Die Zeichnungen wie auch das Charakter- und Mecha-Design sind sehr gut gelungen. Von den Animationen kann man dies jedoch nicht behaupten, da häufig sehr intensiv mit Standbildern gearbeitet wird.
Der Soundtrack ist zwar recht gut, stellt aber ebenfalls keine Sensation dar. Was bleibt ist die Story, die wirklich keinen Punkt für Originalität verdient, da man sich im späteren Verlauf ausgesprochen stark an Iczer 3 erinnert fühlt. Im Grunde sind die drei Mädchen nur damit beschäftigt kleinere Kämpfe zu bestehen, um schließlich ihre wahren Fertigkeiten zu entdecken und mit ihren Riesenrobotern ihre eigentlichen Gegner zu besiegen.
Wie üblich bereitet dabei der Endgegner besondere Schwierigkeiten, so daß selbst alle drei Mädchen mit ihren Mashin Gods gemeinsam kaum eine Chance haben. Wenn man dann schließlich am Ende die eigentliche Ursache für die drohende Katastrophe erfährt, muß man auch noch zur Kenntnis nehmen, daß die Hintergrundgeschichte nur ein ziemlich dünn konstruierter Vorwand war, um noch eine weitere Serie mit den bekannten Charakteren drehen zu können.
Daten
Titel: Magic Knight Rayearth
Originaltitel: Mahou Kishi Rayearth OVA
Regie: Toshiro Hirano
Character Design: Keiji Gotoh
Vorlage: Magic Knight Rayearth TV-Serie
Produktionsjahr: 1997
Genre: Fantasy / Mecha
Magical Project S a.k.a. Pretty Sammy TV
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 6 Jahre
besprochenes Material: TV-Serie, 26 Folgen, englisch untertitelt
Firma: Pioneer
Hinter diesem Namen verbirgt sich die Pretty Sammy-TV-Serie. Gegenüber der OVA-Serie hat sich auch hier wieder einiges verändert.
Von den alten Charakteren wurden diesmal nur Mihoshi als Sasamis Lehrerin, Kiyone als Lehrerin der Parallelklasse und Washu als durchgedrehte amerikanische Wissenschaftlerin beibehalten. Die absolute Hauptrolle spielt wieder Sasami, die zum einen mit ihren alltäglichen Problemchen zu tun hat (Rivalitäten in der Schule usw.) und zum anderen als Pretty Sammy in jeder Folge eines der Love-Love-Monsterchen ihrer Gegenspielerin Pixy Misa besiegen muß.
Die Zeichnungen und Animationen sind zufriedenstellend, auch wenn man es sich an manchen Stellen doch ein bißchen sehr einfach gemacht hat. So wurde auch das Chara-Design gegenüber den OVAs weiter vereinfacht.
Beim Soundtrack hat man ein wenig zu sehr auf die Quantität der Lieder geachtet und dabei die Qualität etwas vernachlässigt.
Insgesamt fehlt auch wieder eine verbindende Storyline. Vielmehr läuft es im Grunde nur darauf hinaus, daß Pretty Sammy in jeder Folge ein oder zwei Monster besiegt, egal wie verrückt der Weg zu diesem Kampf auch sein mag.
Dazu wurde auch noch die Intelligenz der einzelnen Charaktere kräftig nach unten modifiziert. Einzeln betrachtet kann es ganz witzig sein, was hier an verrückten Ideen vom Stapel gelassen wurde, auf Dauer sind die zuckersüßen Storys aber nur schwer zu ertragen.
Bei kleinen Mädchen dürften sie dennoch Gefallen finden.
Daten
Titel: Magical Project S
Originaltitel: Mahou shoujo pretty Sammy
Regie: Katsuhito Akiyama
Drehbuch: Yoosuke Kuroda, Hideyuki Kurata
Character Design: Atsushi Okuda, Masaki Kajishima
Musik: Yoshikazu Suo
Vorlage: Nach dem Erfolg der beliebten Figur Sasami in der Tenchi Muyō-OVA.
Produktionsjahr: 1996-97
Genre: Magical Girl / Comedy
Magical Twilight
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 18 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, NTSC, 3 Folgen à 30 Min., davon 1 beurteilt, englisch untertitelt
Firma:
Hier haben wir es mit einem erotischen Anime zu tun, der jedoch eine ganz interessante Geschichte hat.
Chipple ist eine angehende weiße Hexe, die jedoch schon zum dritten Mal durch die theoretische Prüfung gefallen ist. Um dennoch den Abschluß zu schaffen, muß sie nun eine praktische Prüfung bestehen. Sie muß dafür sorgen, daß ein junger Mensch namens Tsubasa, der sich gerade auf der Erde zum dritten Mal auf seine Abschlußprüfung vorbereitet, sie mag.
Nur dumm, daß die etwas zwielichtige Irene die gleiche Aufgabe gestellt bekommen hat. Auch wenn sie es nur mit massivem Körpereinsatz beim männlichen Lehrpersonal geschafft hat…
Als der verwirrte Tsubasa den beiden jedoch die Tür vor der Nase zuschlägt, sprengt Irene die Tür aus den Angeln, die prompt Tsubasa unter sich begräbt. Ob das wohl die richtige Methode zum Einschmeicheln war?
Während Chipple versucht, Tsubasa mit freundlichem Verhalten und ihren Kochkünsten für sich einzunehmen, besinnt sich Irene natürlich auf ihre körperlichen Vorzüge. Und als ob diese Vorgehensweisen nicht schon genug Konfliktstoff bieten würden, taucht auch noch eine Hexe der schwarzen Magie auf.
Ihre Prüfungsaufgabe: Töte Tsubasa!
Von der zeichnerischen Seite her ist der Film besonders angesichts seines Genres recht gut gelungen.
Der Soundtrack ist allerdings bedeutungslos. Leider wurde auch das Potential der Hintergrundgeschichte nicht ausgeschöpft, dafür verläuft die Handlung zu geradlinig.
Typischen Freunden des Genres dürfte andererseits zu wenig geboten werden, um sie zu begeistern.
Meiner Meinung nach hätte man aus dieser Geschichte etwas ganz Vernünftiges machen können, wenn man weniger auf Erotik und dafür mehr auf eine komplexere Story gesetzt hätte.
Dummerweise soll man in den Nachfolgeteilen genau den entgegengesetzten Weg genommen haben.
Daten
Titel: Magical Twilight
Originaltitel: –
Regie: Toshiaki Kobayashi
Produktion: AIC
Produktionsjahr: 1994
Genre: Erotik / Comedy / Hentai
Maison Ikkoku
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: TV-Serie, englisch untertitelt, Laufzeit 50 Minuten je Kassette (2 Folgen)
Firma: Viz Video (USA)
Genau wie Ranma 1/2 oder Urusei Yatsura ist auch Maison Ikkoku eine sehr erfolgreiche Manga-Serie von Rumiko Takahashi, die in eine TV-Serie umgesetzt wurde.
Der junge Student Yusaku Godai lebt in einem Apartmenthaus zusammen mit einigen der seltsamsten Nachbarn, die man wohl in Japan finden könnte. Doch er würde nie daran denken auszuziehen, da er sich in die hübsche Hausmeisterin, die junge Witwe Kyoko verliebt hat.
Dummerweise scheint Kyoko seine Gefühle nicht in gleichem Maße zu erwidern und ihn nur als guten Freund zu sehen. Und dann gibt es da noch seinen Erzrivalen, den blendend gut aussehenden Tennistrainer Mitaka, der sich ebenfalls in Kyoko verguckt hat.
No Strings Attached Die erste Episode auf diesem Video handelt von einem Fest an Godais Universität, zu dem die verschiedenen Uni-Clubs Aktionen durchführen.
Während seine Mitbewohner die Sake-Vorräte plündern, taucht Kyoko endlich auch bei Godais Puppenspielerclub auf, der Vorstellungen für die Kinder durchführt. Doch als Kyoko plötzlich mitspielt, kann sich Godai auf einmal nicht mehr auf das Stück konzentrieren. Und so bekommen die Kinder ein wesentlich interessanteres Stück zu sehen als das übliche „Prinz rettet Prinzessin vor Drachen“.
In der zweiten Geschichte hat sich Kyoko beim Tennis das Bein verstaucht. Das Problem: Sie ist nun der Hilfsbereitschaft ihrer Mitbewohner ausgeliefert und Godai trampelt von einem Fettnäpfchen in das nächste.
Die grafische Qualität kann nicht ganz mit den Ranma-Episoden mithalten, der Sound geht jedoch in Ordnung. Von der Story her sind die Folgen von Maison Ikkoku wesentlich ruhiger und normaler als ihre Gegenstücke, so daß die Gefühle der einzelnen Charaktere stärker in den Vordergrund treten. Die Serie trifft dadurch zwar nicht jedermanns Geschmack, aber bei mir kommt sie ganz gut an.
Wenn sie doch nur nicht diesen Endloscharakter hätte…
Daten
Titel: Maison Ikkoku
Originaltitel: Maison Ikkoku
Regie: Kazuo Yamazaki
Drehbuch: Kazunori Ito
Character Design: Yuji Moriyama, Akemi Takada
Musik: Takuo Sugiyama, Kenji Kawai, Eiji Mori, Seiji Sugiyama
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi
Produktionsjahr: 1986
Genre: Comedy / Romance
Maris the Wondergirl
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 6 Jahre
besprochenes Material: OVA, PAL, 48 Min., englisch synchronisiert
Firma: Manga Video
Und wieder ein Titel aus der Rumik World Reihe von Rumiko Takahashi.
Maris hat, wie alle ehemaligen Bewohner vom explodierten Planeten Thanatos, ein Problem: Sie sind sechsmal so stark wie die Bewohner anderer Planeten, wodurch in ihren Händen einiges kaputt geht.
Deshalb ist sie trotz ihres Jobs bei der Galactic Space Patrol permanent verschuldet (und schon wieder ein Raumschiff ruiniert…). Da erhält sie den Auftrag, den entführten Sohn eines Milliardärs zu befreien. Wenn sie den heiraten könnte, wäre sie ihre Sorgen los!
Was die Animationen betrifft, hat man schon wesentlich Besseres gesehen.
Der Soundtrack ist ganz nett, die englische Synchro leider eher mäßig. Die untertitelte japanische Originalfassung macht da schon wesentlich mehr Spaß. Und bei der Story konnte man sich wohl nicht entscheiden, ob man eher eine leichte Komödie im Stil von Project A-ko produzieren sollte, oder doch lieber einen die sozialkritischen Aspekte betonenden Anime.
Weder die Witze hauen einen um (lediglich Murphy, Maris Assistent, der aussieht wie ein Fuchs mit neun Schwänzen, ist ganz unterhaltsam), noch kann einen die Geschichte mitreißen.
Stattdessen wirkt das Ganze wie Stückwerk. Und ob irgend jemand die Runde Damen-Wrestling interessiert?
Unter diesen Bedingungen können auch die kleinen Anspielungen auf Urusei Yatsura und Darth Vader (s.u.) nichts mehr retten.
Daten
Originaltitel: Rumik World – the chôjo
Regie: Kazuyoshi Katayama
Drehbuch: Hideo Takayashiki, Tomoko Konparu
Original Character Design: Rumiko Takahashi
Animation Character Design: Katsumi Aoshima
Musik: Ichiro Arata
Music Director: Hiroki Takeda
Produzenten: Yuji Fukawa, Kazu Tachibara, Ken Usami
Script: Hideo Takayashiki, Tomoko Konparu
Art Director: Torao Arai
Art: Naoko Yamamoto, Asami Endo
Photography Director: Hiromi Takahashi
Sound Effects Director: Shigeharu Shiba
Produktion: Kazuyoshi Katayama
Planning: Shogakukan
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi
Laufzeit: 48 Minuten
Produktionsjahr: 1986
Genre: Science-fiction / Comedy
Master of Mosquiton
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, NTSC, englisch synchronisiert / untertitelt, Laufzeit 55 Minuten pro Kassette (2 Folgen)
Firma: ADV Films (USA)
Wir schreiben das Jahr 1920 und das Mädchen Inaho krabbelt, ähnlich wie Indiana Jones, durch die Gänge eines Schlosses in Transilvanien. Sie möchte den Vampir Mosquiton mit etwas Blut wieder zum Leben erwecken.
Einige Zeit später hört Inaho im Radio, daß in London eine riesige Pyramide aufgetaucht ist und sie bedrängt sofort Mosquiton, der mit seiner Uhrensammlung beschäftigt ist, nach London zu fliegen.
Da Mosquiton Inahos Überredungskünsten nicht gewachsen ist, machen sie sich zusammen mit Mosquitons dienstbaren Geistern Hono, der das Feuer beherrscht, und Yuki, die Eis verschleudern kann, auf den Weg. Als sich die vier jedoch nach einigen Schwierigkeiten in die Pyramide vorgearbeitet haben, stürzt sich Inaho, ohne auf Gefahren zu achten, auf den ersten merkwürdig plazierten Gegenstand.
Sie hofft damit „O-Part“ vor sich zu haben, jenen merkwürdigen Gegenstand, der einem das ewige Leben schenken kann. Hono und Yuki tun ihr Bestes, doch gegen den schließlich auftauchenden Count Dracula gibt es nur eine Lösung: Mosquiton muß Inahos Blut trinken, auch wenn er sich danach gegen sie stellen wird!
Die Zeichnungen und Animationen kommen in dieser OVA-Serie recht gut zur Geltung. Nur an einigen wenigen Stellen wirken die Charaktere ein wenig detailarm. Auch der flotte Soundtrack, dessen Melodien zum Teil aus der damaligen Zeit stammen könnten, macht einen guten Eindruck.
Die Geschichte hat jedoch trotz der Vampire kaum etwas mit Horror zu tun, das Ganze ist eher als Actionkomödie zu beschreiben. Obwohl die einzelnen Episoden dabei dem immer gleichen Muster folgen (Inaho wickelt den friedlichen Mosquiton um den kleinen Finger und bringt die Gruppe damit in Gefahr, bis die einzige Rettung in einer weiteren Dosis Blut für Mosquiton besteht), treten im weiteren Verlauf die eigentlichen Rätsel in den Vordergrund, wobei der Zuschauer zunächst seine eigenen Erklärungen suchen muß.
Trotz allem kommt dabei der Humor nicht zu kurz.
Falls die weiteren Folgen nicht zu stark nachlassen, ist die Serie durchaus als Höhepunkt zu bewerten.
Daten
Titel: Master of Mosquiton
Originaltitel: –
Regie: Hiroshi Negishi, Yusuke Yamamoto
Drehbuch: Satoru Akahori, Sumio Uetake
Character Design: Takahiro Kishida
Musik: Satoshi Tezuka
Vorlage: Manga von Tsutomu Isomata im Comic Dragon Special (Fujimi Shobou)
Produktionsjahr: 1996
Genre: Fantasy / Action / Comedy
M.D. Geist – Directors Cut
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 18 Jahre
besprochenes Material: OVA, deutsch untertitelt, Laufzeit 55 Min.
Firma: CPM
Vor Jahren haben die Militärs überstarke Soldaten entwickelt, deren Bezeichnung M.D. stand dabei für „Most Dangerous“.
Als diese ihren einstigen Herren als zu gefährlich erschienen, verbannte man sie auf einen Nachbarplaneten.
Der Soldat Geist war einer von ihnen und ist nun zurückgekehrt. Doch glücklicherweise hat man wieder Bedarf für ihn.
Als ein Verantwortlicher ums Leben kommt, wird eine unerbittliche Maschinerie in Gang gesetzt. Wenn man diese nicht ausschaltet, werden nahezu unbesiegbare Droiden auf den Planeten losgelassen, um ihn zu verwüsten.
Die Grafik des Films geht in Ordnung, wenn man bedenkt, daß dieser Film schon etwas älter ist.
Der Soundtrack ist eher mäßig.
Die Story ist nicht allzu komplex und extrem brutal.
Wer nicht auf Action und Splatter steht, hat keinen unbedingten Bedarf an diesem Film.
Daten
Titel: M.D. Geist
Originaltitel: Sokihei M.D. Geist
Regie: Koichi Ohata
Drehbuch: Riku Sanjyo
Character Design: Tsuneo Ninomiya
Mecha Design: Koichi Ohata
Musik: Yohichi Takahashi
Vorlage: Manga von Koichi Ohata
Produktionsjahr: 1986
Genre: Action / Science-fiction
M.D. Geist II
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 18 Jahre
besprochenes Material: OVA, deutsch untertitelt
Firma: CPM
Dieser Film fängt dort an, wo M.D. Geist I aufhörte.
Die Killerdroiden sind auf der Jagd und zerfleischen alle Menschen, die sie finden können. Die Menschen befinden sich nur noch auf der Flucht und haben alle Hoffnung verloren. Doch da erscheint in letzter Sekunde eine Gestalt und nimmt den Kampf mit den Auswüchsen der Killermaschine auf.
Diese Gestalt nennt sich Krauser und ist ein weiterer MDS (Most Dangerous Soldier), der von den Menschen wie ein Gott verehrt wird.
Die zeichnerische Qualität der OVA ist in Ordnung, allerdings wurde ziemlich häufig mit Standbildern gearbeitet.
Der Soundtrack ist ordentlich und auch die Story hat zugelegt. Obwohl der Gewaltlevel und die Splatterszenen noch einmal zugenommen haben (die FSK 18 ist voll gerechtfertigt), stellen diese nun doch stärker einen Teil der Story dar.
Im Grunde haben die Menschen mit ihrer Technik eine Hölle geschaffen und die MDS tauchen als das personifizierte Gute und Böse auf.
Doch ganz so einfach ist die Lage nicht.
Daten
Titel: M.D. Geist II
Originaltitel: Sokihei M.D. Geist 2
Regie: Koichi Ohata
Drehbuch: Riku Sanjyo
Character Design: Shunji Murata
Mecha Design: Koichi Ohata
Musik: Yoshiaki Ohuchi
Vorlage: Manga von Koichi Ohata
Produktionsjahr: 1996
Genre: Action / Science-fiction
Megami Paradise
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 14 Jahre
besprochenes Material: OVA, NTSC-Kassette, englisch untertitelt, Laufzeit 30 Minuten
Firma: A.D. Vision
Diese Geschichte spielt in einer Fantasy-Welt, die nur von Mädchen bewohnt wird.
Alle bösen Strömungen der Außenwelt werden vom mächtigen Astrostar gefiltert. Als letzten Amtsakt muß die derzeitige Herrscherin ihre Nachfolgerin ernennen und den Astrostar reinigen.
Ihre Nachfolgerin wiederum muß sich aus der einfachen Bevölkerung ihre „Shrine Maiden“, ihre Beschützerinnen und Dienerinnen auswählen.
Sehr zu ihrer eigenen Überraschung wird die junge Magierin Lilith zur Shrine Maiden erwählt und soll jetzt die restlichen Beschützerinnen bestimmen. Doch irgendwie haben die Kandidatinnen kein rechtes Interesse. Stattdessen schließt sich Lilith nur Rurubell, die nervige kleine Schwester einer der Auserwählten, an.
Nach einer Weile müssen Lilith und Rurubell erfahren, daß den Kandidatinnen merkwürdige Unfälle zustoßen. Und natürlich macht man sie dafür verantwortlich.
Die Zeichnungen und Animationen gehen in Ordnung und auch der Soundtrack ist ganz nett.
Die eigentliche Story ist zwar recht flach, aber dafür hat man sehr viel Sorgfalt in ein süßes Chara-Design investiert.
Der ganze Film ist einfach leichte Unterhaltung für ein hauptsächlich männliches Publikum, was man vor allem am häufigen Fanservice merkt (hier kommt einiges an Panty-Shots zusammen).
Wer sich nicht an der Story oder Rurubells vollkommen überzogenen Verhalten stört, kann durchaus Gefallen an dem Film finden.
Durch das recht schlechte Preis-Leistungs-Verhältnis von $29.95 für nur 30 Minuten gibt es allerdings nur 3 Sterne.
Daten
Originaltitel: Megami Paradise
Regie: Katsuhiko Nishijima
Drehbuch: Mayori Sekijima
Character Design: Noriyasu Yamauchi
Vorlage: Manga von Akihiro Yoshizane aus PC Engine Monthly
Produktionsjahr: 1995
Genre: Fantasy / Comedy
Mermaid Forest
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA, englisch synchronisiert, Laufzeit 53 Min.
Firma: Manga Video
Auch dieser Film gehört zur Rumik World Reihe und basiert auf einem Manga von Rumiko Takahashi.
Wenn jemand vom Fleisch einer Meerjungfrau ißt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder er wird unsterblich – oder er wird zu einem Monster.
Im 16. Jahrhundert passierte Yuta ersteres. Doch was manche als Segen ansehen würden, ist für ihn die Hölle. Er wanderte einsam durch die Jahrhunderte auf der Suche nach einer Frau, die sein endloses Leben mit ihm teilt.
Als er endlich das Mädchen Mana findet, die ebenfalls unsterblich ist, hofft er damit seine Suche beendet zu haben. Doch plötzlich verschwindet Mana.
Ein Arzt hat sie zwar gesehen, behauptet aber, daß sie nur leicht verwirrt war und darauf bestand, gleich wieder zu gehen.
Yuta macht sich erneut auf die Suche und findet heraus, daß der Arzt häufiger eine alte Dame und deren Tochter besucht. Doch sind sie wirklich Mutter und Tochter, oder spielt auch hier eine Meerjungfrau eine Rolle?
Mermaid Forest ist zusammen mit Fire Tripper mein Lieblingsfilm aus der Rumik World Reihe. Der optische Eindruck ist zufriedenstellend und auch der Soundtrack erfüllt seinen Zweck. Wovon dieser Film aber hauptsächlich lebt, ist die Story, bei der man sich in jeden der Hauptcharaktere hineinversetzen kann.
Allerdings ist der Film auch recht blutig. Für zartbesaitete Personen oder gar Kinder ist Mermaid Forest deshalb nicht geeignet. Übrigens: Die englische Stimme von Mana, Anne Marie Zola, hat später auch Miyu in Vampire Princess Miyu gesprochen. Mit Miyu kam sie zum Glück besser zurecht.
Daten
Originaltitel: Rumik World: Ningyo no Mori
Regie: Takaya Mizutani
Drehbuch: Masaichiro Okubo
Original Character Design: Rumiko Takahashi
Animation Character Design: Sayuri Ichiishi
Musik: Kenji Kawai
Paint Picture Director: Sayuri Ichiishi
Animation Check: Fujiharu Enoki
Art: Shizuko Manami, Junichi Takaoka, Kenji Okuyama, Hiromasa Hanawa
Art Director: Katsuyoshi Kanemura
Assistant Art Director: Seino Inaba
Color Selection: Naoko Kodama
Special Effects: Kazuya Ota
Animation: Dragon Production, Sendai Animation, JC Staff, Junko Konno, Yoshiko Shibukawa, Kotomi Maeda
Backgrounds: Studio Jack, K Land Production
Editing: J Film
Director of Photography: Hajime Noguchi
Sound Effects Director: Yasunori Honda
Produktion: Shogakukan, Victor Musical Industries
Planning: Ren Usami
Producers: Isamu Asami, Isamu Senda
Co-Producers: Shiro Sasaki, Haruaki Okuno, Shukichi Kanda
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi, erschienen bei Shogakukan in der Shounen Sunday Weekly
Produktionsjahr: 1991
Laufzeit: 53 Minuten
Genre: Horror
Mermaid’s Scar
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 16 Jahre
besprochenes Material: OVA, NTSC, englisch synchronisiert, Laufzeit ca. 50 Min.
Firma: Viz Video
Hier haben wir es mit dem Nachfolger von Mermaid Forest zu tun.
Yuta und Mana sind diesmal mit einem Zug unterwegs, als ihnen ein kleiner Junge auffällt, der ihnen gegenüber sitzt. Dieser Junge ist auf dem Weg zu seiner Mutter und steigt gemeinsam mit den beiden aus. Doch wieso reagiert die Mutter so versteinert, als der Kleine freudig auf sie zustürmt?
Und wieso wirkt er wenige Tage später völlig verängstigt und klammert sich an die Haushälterin, während er im Zug noch ausgesprochen munter war?
Die Zeichnungen und Animationen sind, wie schon beim Vorgänger, recht ordentlich. Das Chara-Design hat sich allerdings etwas verändert. Auch der Soundtrack erreicht den gewohnten Standard. Bei der englischen Synchronisation wurde leider die Sprecherin von Mana ersetzt.
Trotzdem ist sie recht gut gelungen, da die gleichen Sprecher wie in Please Save My Earth verwendet wurden. Auch die Story hat es wieder in sich. Erst nach und nach kommt Yuta hinter das Geheimnis der Familie und es kommt zu einem Kampf zwischen zwei Unsterblichen.
Zu einem Kampf auf Leben und Tod!
Auch wenn der Film noch düsterer und stellenweise blutiger ist als Mermaid Forest, ist er doch ein sehr gelungener Nachfolger.
Daten
Originaltitel: Rumik World: Ningyo no Kizu
Regie: Morio Asaka
Drehbuch: Tatsuhiko Urahata
Character Design: Kumiko Takahashi
Musik: Norihiro Tsuri
Vorlage: Manga von Rumiko Takahashi
Produktionsjahr: 1993
Laufzeit: 50 Minuten
Genre: Horror / Fantasy
Mighty Space Miners
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 6 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, NTSC, 2 Folgen, englisch untertitelt, Laufzeit 60 Minuten
Firma: A.D. Vision
Diese OVA-Serie berichtet über eine Raumstation an einem der Lagrange-Punkte des Erde-Mond-Systems, die der Ausbeutung von Kometen und Asteroiden dient.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Jungen Uchikawa, dem einzigen im Weltraum geborenen Kind.
Gerade als der inzwischen 12-jährige Junge seine letzte Astronautenprüfung ablegt, trifft ein katastrophaler Unfall die Station und wirft sie aus ihrer sicheren Position in einen neuen Orbit, der die Erdatmosphäre streift. Und die Erde weigert sich Shuttles zu schicken, mit denen man die Überlebenden retten könnte…
Die Qualität der Zeichnungen und Animationen dieser im Jahr 1995 entstandenen OVA geht noch in Ordnung, genauso wie der Soundtrack, der mich jedoch stark an Blue Seed erinnert.
Die Story ist eigentlich nicht schlecht gemacht. Sie verknüpft eine ungewöhnlich realistische Darstellung der Abläufe mit einigen animetypischen Verhaltensweisen (für die zum guten Teil Uchikawa verantwortlich zeichnet). Es gibt mit der Story aber auch ein Problem: Sie ist nicht abgeschlossen.
Gerade als die Handlung richtig in Fahrt kommen will, endet auch schon der zweite Teil. Offenbar hatte man mehr Folgen geplant, diese aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aber nicht mehr angefertigt.
Wirklich schade, weshalb es auch nur drei Sterne dafür gibt.
Daten
Titel: Mighty Space Miners
Originaltitel: Oira Uchu no Tankofu
Regie: Umanosuke Iida
Drehbuch: Noriko Hayasaka
Character Design: Toshihiro Kawamoto
Musik: Kenji Kawai
Produktionsjahr: 1995
Genre: Science-fiction
Moldiver
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 6 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 6 Folgen à 30 Min., englisch synchronisiert, 2 Folgen pro Kassette, deutsch synchronisiert
Firma: Pioneer
Bei diesem Anime handelt es sich im Grunde um eine Parodie auf die ganze Palette der Superhelden.
Der 21-jährige Hiroshi Ozora hat einen Anzug entwickelt, der seinen Träger mit unglaublichen Fähigkeiten ausstattet. Allerdings schöpft seine 17-jährige resolute Schwester Mirai schnell Verdacht. Sie programmiert die Mol-Einheit teilweise um, damit sie mehr ihrem modischen Geschmack entspricht.
Daraufhin reagiert diese allerdings nicht immer wie gewünscht und dabei trägt Mirai immer häufiger den Anzug…
Ihr Gegner ist der vollkommen mysteriöse (natürlich nicht für den Zuschauer 😉 ) Professor Machinegal mit seinen Androiden.
Im späteren Verlauf spielt der von Mirai angehimmelte Mr. Mazaki, NASA-Pilot und Freund von Hiroshi, eine immer größere Rolle.
Die Zeichnungen sind eher einfach, in relativ grellen Farben gehalten und passen recht gut zur nicht (ganz?) ernst gemeinten Story. Auch die Animationen sind annehmbar.
Der Soundtrack und die englische Synchronisation sind ziemlich gut gelungen. Die Stimmen sind zwar recht grell, passen aber ebenfalls gut zur Handlung. Die Storyline ist ziemlich überdreht, ohne dabei großen Inhalt zu haben. So besteht zum Beispiel die dritte Folge nur daraus, daß Mirai versucht Mr. Mazaki zu treffen. Das Ende ist ebenfalls nicht ganz zufriedenstellend. Gelegentliche Nacktszenen werden Pioneer-typisch bewältigt: Man verzichtet einfach darauf, Details zu zeichnen.
Zusammenfassend also eine vollkommen überdrehte Reihe, die jedoch durchaus gefallen kann.
Das gilt leider nicht für die deutsch synchronisierte Fassung. Während die Sprecher der englischen Version versuchten die Gefühle der Charaktere wiederzugeben, haben sich die deutschen Sprecher offenbar nur bemüht lippensynchron mit einer klaren und deutlichen Aussprache abzulesen. Und eine Übersetzung aus dem Englischen ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Ganz egal was andere Quellen behaupten, der deutsche Dub ist einfach mies.
Daten
Titel: Moldiver
Originaltitel: Moldiver
Regie: Hiroyiki Kitazume
Drehbuch: Manabu Nakamura
Character Design: Hiroyiki Kitazume
Musik: Kei Wakakusa
Vorlage: Idee von Hiroyiki Kitazume
Produktionsjahr: 1993
Genre: Comedy / Science-fiction
My Dear Marie
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 12 Jahre
besprochenes Material: OVA-Serie, 3 Folgen, englisch untertitelt, Laufzeit 85 Minuten
Firma: A.D. Vision
Der unsportliche Hiroshi hat ein Problem: Er hat sich unsterblich in das Mädchen Marie verliebt.
Da er sehr schüchtern ist, traut er sich aber nicht, sie anzusprechen. Doch er ist nicht nur sozial unerfahren, sondern auch ein technisches Genie und faßt daher einen Plan: Er baut sich seine eigene Marie.
Er installiert also auf dem ganzen Schulgelände Kameras, mit denen er Aufnahmen von Marie gewinnt, nach deren Vorbild er einen Roboter baut. Nachdem schließlich auch das größte technische Problem gelöst ist (Wie kann man Unterwäsche für den Roboter kaufen, wenn man sich nicht in den Laden traut?), soll am nächsten Tag die Aktivierung des Roboters erfolgen.
Doch am Morgen sitzt Marie (der Roboter) bereits an seinem Bett, um ihn zu wecken. Irgendwie ist sie sehr menschlich geraten, denn sie hat keinesfalls die Absicht immer nur im Haus zu bleiben. Als er seinen Tennisschläger vergißt, nutzt sie also die Gelegenheit, um ihn im Tennisclub zu besuchen.
Nachdem der erste Schock überwunden ist (Marie hatte keine Ahnung, daß sie nach einem Vorbild gebaut wurde, von dem sie sich nur durch die rosa Haarfarbe (Zufall oder Anspielung auf Cat Girl Nuku Nuku?) unterscheidet), stellt Hiroshi sie als seine jüngere Schwester vor und sie wird sofort akzeptiert.
Nachdem Marie (Roboter) herausfindet, daß auch die echte Marie sich in Hiroshi verguckt hat, entschließt sie sich die beiden zusammen zu bringen, egal was für Widerstände sich ihr in den Weg stellen.
In der zweiten Folge taucht das Mädchen Hibiki auf, eine regelrechte Schlägertype, die sich natürlich ausgerechnet in Hiroshi verliebt. Und noch schlimmer: Sie weiß, daß Marie ein Roboter ist!
In der dritten Folge erzählt die echte Marie dem Roboter von einem Traum. Doch was ist überhaupt ein Traum?
Auch die zweite Marie möchte träumen und wird dazu von ihrem „Bruder“ umgebaut. Der Rest der Episode erzählt von ihren Träumen, doch was ist Traum und was Realität?
Die Zeichnungen der Charaktere sind für eine OVA aus dem Jahre 1996 zwar etwas bescheiden, doch dafür hat man sich bei den Animationen auch mal an kompliziertere Szenen getraut.
Der Soundtrack besteht aus kleineren Melodien, die meist wunderschön die jeweiligen Gefühle in Szene setzen.
Die Story mag zwar auf den ersten Blick nicht besonders komplex erscheinen, doch dafür wurde umso größerer Wert auf die Darstellung der Charaktere gelegt (in dem Bereich macht man sogar Oh! My Goddess Konkurrenz).
Die beiden männlichen Hauptcharaktere sind zwar etwas schablonenhaft geraten (Hiroshi = unsportliches und schüchternes Technikgenie mit Ödipuskomplex und Tanaka = sportlicher Angeber mit charakterlichen Mängeln, der sich an jedes Mädchen heranmacht), doch gerade die Psyche des Roboters Marie hat man sehr schön in Szene gesetzt.
Sie hat einen einfachen und sehr menschlichen Charakter. Zunächst will sie ihrem Bruder und Marie helfen, doch was ist wichtiger?
Katastrophen in nächster Nähe verhindern, oder sich besser beeilen, um sicher zu gehen, daß das Treffen zwischen den beiden gut verläuft?
In der zweiten Folge kommt mit Hibiki ein neuer Charakter hinzu, der für Geld scheinbar alles tut, doch auch sie hat innere Schwächen, die sie nur nicht zeigt.
Die dritte Folge ist am schwersten zu verstehen, da sehr viel mit Mitteln des Traumes gearbeitet wird. Doch mit der Zeit erlaubt gerade diese Folge einen sehr tiefen Einblick in die Seele der einzelnen Personen.
Hätte man die Geschichte auch noch zu einem endgültigen Abschluß gebracht, hätte ich sogar volle 5 Sterne vergeben.
Dabei geht es aber nicht ganz so harmlos zu wie bei Oh! My Goddess. So gibt es eine recht große Anzahl von Panty Shots und auch an Maries Oberweite bleiben in keiner Folge Zweifel.
Für Kinder ist die Geschichte also nicht geeignet, doch es bewegt sich alles noch im grünen Bereich, auch wenn die Rückseite des Kassetten-Covers etwas anderes andeuten möchte.
Daten
Titel: My Dear Marie
Originaltitel: Boku no Marie
Regie: Tomomi Mochizuki
Drehbuch: Gou Sakamoto
Character Design: Hiroto Tanaka
Musik: Hisaaki Hogari
Vorlage: Manga von Sakura Takeuchi
Produktionsjahr: 1996
Genre: Science-fiction / Comedy / Romance
My Neighbor Totoro
Autor: Karsten Schubert
Bewertung:
Einstufung: ab 3 Jahre
besprochenes Material: Kinofilm, englisch synchronisiert, Laufzeit 86 Min.
Firma: Fox (Studio Ghibli)
Der Studio Ghibli-Film des Jahres 1988 wurde 1993 auch in den USA auf Video veröffentlicht. Auf dieser NTSC-Fassung beruht dieses Review.
Im Gegensatz zu Miyazakis vorhergehenden beiden Filmen (Nausicaä und Laputa) handelt es sich diesmal jedoch nicht um ein Fantasy-Epos, sondern um das ganz „normale“ Leben von zwei kleinen Mädchen im Japan zu Beginn der 60er Jahre, das aber um einige fantastische Elemente angereichert ist.
Die zehn Jahre alte Satsuki zieht zusammen mit ihrer fünfjährigen Schwester Mei und ihrem Vater, einem Universitätsprofessor, in ein Haus auf dem Land.
Natürlich sind die beiden Mädchen ganz aufgeregt, als sie das neue Haus erreichen. Doch warum finden sie Nüsse und Samen im Haus?
Und was sind das für kleine schwarze Schatten, die immer versuchen vor ihren Blicken zu fliehen?
Sind das wirklich „Dust Bunnies“, die wie die alte Nachbarin (Nanny genannt) erzählt, nur von Kindern gesehen werden und in alten verlassenen Häusern alles in Staub verwandeln?
Doch am nächsten Tag haben die Bunnies das nun belebte Haus verlassen und die beiden Mädchen brechen mit ihrem Vater auf die Mutter zu besuchen. Diese liegt in einem Krankenhaus zur Beobachtung. Es geht ihr jedoch scheinbar schon wieder recht gut.
Ein paar Tage später muß Satsuki zur Schule. Der Vater arbeitet im Haus, während die kleine Mei im Garten spielt.
Dort findet Mei schließlich zwei kleine Gestalten, von denen eine einen Beutel mit Nüssen schleppt. Als sie diesen folgt, findet sie schließlich in einer Art Baumhöhle ein Riesenexemplar dieser Gattung. Der Name der Gestalt ist Totoro und er ist ein Waldgeist, den offenbar nur Kinder sehen können.
Und so vergeht die Zeit mit einigen kleineren Problemen. Mei und Satsuki begegnen schließlich auch gemeinsam dem freundlichen Totoro, unter anderem an der Bushaltestelle, wo sie ziemlich staunen, als sich der Bus des Totoro als eine Art vielbeiniges Katzenwesen herausstellt. Doch plötzlich wird die Idylle gestört.
Als Satsuki und Mei bei Nanny sind, erreicht sie plötzlich ein Telegramm vom Krankenhaus. Satsukis Vater soll sich mit dem Krankenhaus in Verbindung setzen. Ist etwas mit Mutter passiert?
Das Design der Charaktere und Wesen ist praktisch nur noch als süß einzustufen und weder die Zeichnungen noch die Animationen lassen irgendwelche Schwachstellen erkennen. Dazu kommt ein gewohnt guter Soundtrack aus der Feder von Jo Hisaishi (wie üblich bei Miyazaki).
Die englische Synchronfassung ist auch zufriedenstellend. Auf den ersten Blick mag die Story ja etwas dürftig erscheinen, doch auch diese hat ihren ganz eigenen Reiz. Man kann zwar nicht von einer Charakterentwicklung sprechen, doch hier hat sich Hayao Miyazaki verblüffend gut in die Gedankenwelt der Kinder hineingearbeitet.
Alle diese Faktoren wirken mit der leicht märchenhaften Story derart wunderbar zusammen, daß es einem beim Ansehen des Films ganz warm ums Herz wird.
Dabei hat dieser Movie auch durchaus ernste Hintergründe. So will er unter anderem eine ländliche Umgebung zeigen, die es in der Form im industrialisierten Japan kaum noch gibt, und Miyazaki hat auch noch eine leicht autobiographische Note eingebaut.
Seine Mutter hatte einen großen Teil seiner Kindheit mit Tuberkulose zu kämpfen und genau dies scheint auch das Problem zu sein, das die Mutter von Mei und Satsuki hat.
Zusammenfassend ist es ein traumhafter Film, der für die ganze Familie geeignet ist und es mühelos mit jedem Disneyfilm aufnimmt.
Wann mit einer deutschen Fassung zu rechnen ist, steht jedoch noch in den Sternen.
Daten
Titel: My Neighbor Totoro
Originaltitel: Tonari no Totoro
Regie: Hayao Miyazaki
Drehbuch: Hayao Miyazaki
Anime Director: Yoshiharu Sato
Musik: Jo Hisaishi
Produktion: Studio Ghibli
Vorlage: Hayao Miyazaki
Produktionsjahr: 1988
Genre: Fantasy
Bemerkung:
Totoro ist weithin bekannt und beliebt in Japan und es gibt jede Menge Merchandise aus dem Film, allen voran Stoff-Totoros in buchstäblich jeder Größe.