- Funime Nr.25
- Editorial
- Anime-Deutschland 2040 (Satire!) → Liner Notes
- DoReMi − Hexen in Schwarzweiß
- Ah! My Goddess − The Movie
- Magical Nyan Nyan Taruto − Was Katzen denken
- Boys Be… − Gefühl pur
- Glass no Kamen − Dem Zauber der Bühne erlegen
- Tokyo Anime Shopping Guide
Hallo,
herzlich willkommen zu unserer Jubiläumsausgabe, der FUNime 25, die auch ein wenig größer ausfällt als normal. Damit ist die FUNime bereits über 4 Jahre alt, denn die Ausgabe 0, die im wesentlichen ein „Proof of Concept” war, erschien bereits Anfang Oktober 1997. Vieles ist in dieser Zeit passiert. Der Manga-Markt bestand damals nur aus wenigen, dafür ziemlich teuren Alben, die dabei auch nur erbärmliche Verkaufszahlen erzielten, und auf dem kaum existierenden deutschen Anime-Markt gab es ausschließlich VHS-Kassetten, die auch in den USA noch unangefochten den Ton angaben. Heute hingegen stellen die deutschen Manga sowohl von der Auflagenstärke als auch von der Anzahl der verfügbaren Titel einen gewaltigen Markt dar. Während der deutsche Anime-Markt nur zögerlich auf die DVD umsteigt, haben in den USA die DVDs den Markt schon längst übernommen, wobei die Anime-Titel gleichzeitig ihren Anteil am gesamten Video-Markt vervielfachten. Und auch die FUNime hat sich in dieser Zeit gewandelt, so wurden aus den 6 gefalteten DIN-A4-Bögen der FUNime 1 (damals noch mit 24 DIN-A5 Seiten) heute über 50 DIN-A4 Seiten mit Farbcover, wobei wir es geschafft haben in den ganzen Jahren niemals auch nur eine einzige Ausgabe zu überspringen. Ziemlich beachtlich, wenn man bedenkt, daß die FUNime auch heute noch ein reines Freizeitprojekt ist!
Doch während sich einige Themen im Laufe der Zeit deutlich verändert haben und zum Beispiel bei Anime-Reviews heute Dinge wie der Dolby Digital 5.1 Ton oder etwaige Kommentarspuren eine Rolle spielen, gibt es gleichzeitig Dauerthemen, die schon damals die Gemüter erhitzten. So werden wir uns auch in dieser Ausgabe mal wieder ein wenig mit Raubkopien beschäftigen müssen. Allerdings gibt es auch in diesen Gebieten einige aktuelle Entwicklungen, die den kommerziellen Import hoffentlich etwas erschweren werden.
Doch nun viel Spaß mit der dicksten FUNime, die es je gab!
Karsten und die Redaktion
Anime-Deutschland 2040 (Satire!)
Liner Notes:
- Calpis ist ein beliebtes japanisches Erfrischungsgetränk, das bei vielen Japan- und Animefans Kultcharakter besitzt.
- Chibi Chibi XXX ist die Musikgruppe, die auf der AnimagiC 2001 der Überraschungserfolg war und vom begeisterten Publikum spontane Standing Ovations erhielt. Florian Schäfer ist auf so ziemlich jedem Anime-Treffen in ganz Deutschland schon einmal gewesen, und es gibt für ihn nichts Schlimmeres, als ein Treffen zu verpassen. Er ist auch ein begeisterter Karaoke-Sänger.
- Marcel Goldammer ist u.a. auf der letzten AnimagiC auf der Bühne aufgetreten, singt ebenfalls öfters vor Publikum und gibt sich gern ein sexy Image.
- Joachim Probst, u.a. AnimaniA-Redakteur der ersten Stunde und semiprofessioneller Fan mit professionellen Verbindungen nach Japan, hat schon mehrfach öffentlich seinen Rückzug angekündigt, siehe auch FUNime Nr. 18, Seite 4, aber immer wieder nur wenig später erneut von sich reden gemacht. Wäre auch zu schade!
- Sören Grenzdörffer, u.a. Gründungsmitglied der Tomodachi, unterhält die sehr populäre Homepage www.mangadb.de, die die Referenz aller Manga-Internetseiten in Deutschland darstellt.
- Ron Carow, ebenfalls Gründungsmitglied der Tomodachi und Chefredakteur der FUNime, ist seit geraumer Zeit privat in festen Händen, wobei manche seine Flamme zwar sehr nett, aber zeitweise etwas „anstrengend” finden… 😉
- Schobronics ist ein Nickname eines Anime-Fans aus Bayern, der in der deutschen Internet Fanszene bekannt ist für sein Talent, auf offensichtliche Fehler oder Mißstände hinzuweisen, und dabei beharrlich seine Meinung zu vertreten, auch und gerade wenn sein Kontrahent diese nicht einsehen will.
- Der Animexx e.V., zusammen mit dem ANT einer der beiden großen bundesweiten Anime-Vereine Deutschlands, bewirbt auf seiner Homepage die Möglichkeit zu Online-Mitgliedschaften, bei der jeder sich kostenlos eintragen kann.
- Der ANT hatte bis vor kurzem erhebliche Probleme in der Zustellung seiner Mitgliedsausweise. Neumitglieder mußten teils extrem lange Wartezeiten in Kauf nehmen bis sie ihr Namensschildchen in Empfang nehmen konnten.
- René Quakernack ist einer der Pioniere in der Anwendung der DivX-Technologie, bei der man mit handelsüblichen PCs zu Hause Mitschnitte von TV-Anime erstellen kann und diese fast in DVD-Qualität auf gewöhnlichen CD-ROMs brennen kann. Er ist bekannt dafür, daß er hinsichtlich der Bild- wie auch der Tonqualität der ausgestrahlten Anime gerne Maximalforderungen stellt.
- Der Animexx e.V. hat es durch die Schaltung von Werbung auf seiner Homepage geschafft, daß ein wahrer Geldregen aus Werbeeinnahmen über dem Verein niederging.
- Ende März 2001 fiel das Forum auf der Homepage des ANT aus, bis es 9 Monate später schließlich auf dem neuen Server wieder in Betrieb ging.
- Der Animexx e.V. veranstaltet Anfang Mai diesen Jahres seine erste eigene Convention, bei der nach Angaben des Vereins gleich 2500 Besucher erwartet werden.
- Frank Nette ist Pressesprecher von RTL II und dort u.a. für Anime zuständig. Sabine Bohl ist eine der beliebtesten deutschen Synchronsprecherinnen für Animecharaktere und lieh u.a. auch Sailor Moon in der 1. Staffel ihre Stimme.
- Zwischen dem ANT und dem Animexx war es in der Vergangenheit mal zu einer Meinungsverschiedenheit über ein juristisches Problem gekommen, bei dem Andreas Vogler (Animexx e.V.) argumentierte, er habe zu Hause ein Buch, in dem der Sachverhalt ganz genau stehe und es bestehe kein Zweifel über die Richtigkeit seiner Einschätzung. Bernhard Hübscher (ANT), der im fortgeschrittenen Semester Jura studiert und jahrelange Erfahrung mit der Auslegung und Anwendung verschiedenster Paragraphen hat, standen angesichts dieser kühnen Argumentation die Haare zu Berge.
- Markus Klein, z.Z. ANT-Vorstand und FUNime-Lektor, und Andreas Vogler (Animexx e.V.) verbindet eine Freundschaft, die durch gegenseitige Sympathie, aber auch durch gelegentlich völlig konträre Auffassungen in Sachfragen gekennzeichnet ist. So gibt es Tage, an denen beide spontan ein Faß aufmachen könnten, aber auch Tage, an denen ihre Augen kleine Blitze zum jeweils anderen schicken.
- An Selbstbewußtsein hat es den Animexx e.V.-Verantwortlichen noch nie gefehlt… 🙂
DoReMi − Hexen in Schwarzweiß
Nach dem großen Erfolg der TV-Serie DoReMi auf RTL II ließ Carlsen Comics es sich nicht entgehen, den Manga zur Serie zu veröffentlichen.
Die Geschichte um die drei Hexenschülerinnen verläuft im Manga etwas anders als im Anime: Doremi, Emelie und die erst kürzlich zugezogene Sophie sind bereits zu Beginn gute Freundinnen. Nach einem Einkauf nach der Schule gelangen die drei in einen Stadtteil, den sie bisher noch nicht kannten und entdecken dabei den Magic Shop. Neugierig betritt Doremi den Laden (Sophie und Emelie folgen ihr ängstlich) und entlarvt nach und nach die Besitzerin als Hexe, was diese in die Hexenkröte Majorka verwandelt. Als Folge dessen werden Doremi & Co. zu Hexenschülerinnen ernannt. In den weiteren Geschichten des ersten Bandes werden erst einmal weitere Charaktere vorgestellt: Tasso und Marina aus Doremis Schulklasse, Doremis kleine Schwester Bibi sowie die Hexe Dela. Die letzten beiden Geschichten führen dann die Hexe Malissa sowie die Übernahme des Magic Shops durch eben diese ein.
Für einen Preis von 6 Euro ist der Manga, trotz des zu begrüßenden ungewöhnlichen Formats von 18 × 13 cm (statt wie üblich 17,5 × 11,5 cm), mit nur etwa 130 Seiten recht dünn. Dafür ist die Startseite in Farbe gehalten und es wurde ein farbiger Bogen mit 19 Aufklebern zur Animeserie beigelegt. Leider läßt sich dieser Bogen nicht entfernen ohne das Manga zu beschädigen. Die Druckqualität ist erstaunlich gut, lediglich bei einigen Lautmalereien sind bei genauerer Betrachtung Retuschierungen zu bemerken. Die Übersetzung liest sich gut und birgt auch keine offensichtlichen Fehler. Dennoch gibt es hier zwei Kritikpunkte: Zum einen wurden nicht die Originalnamen, sondern die der deutschen TV-Fassung verwendet. Dies ist allerdings verständlich, da es sonst sicher viele Leser nur verwirrt hätte. Zum anderen sind leider noch mehr englischsprachige Begriffe vorhanden als im Anime. Zuletzt noch ein paar Worte zum Zeichenstil: Durch die einfachen Zeichnungen und die ungenaue Linienführung wirkt die Mangaka sehr unsicher. Außerdem wird auffallend wenig mit Rasterfolien gearbeitet. Dennoch ist Takanashi Shizue (Ohayou Spank! / dt.: Hallo Kurt) bereits seit über 25 Jahren im Geschäft (Debut 1975 mit Momotarou yori O-Hoshi-sama e). Besonders die Augen (und im Profil die Nasen) sind sehr… gewöhnungsbedürftig. Wer sich davon aber nicht beirren läßt, erhält eine wirklich lustige und kurzweilige Shoujo-Geschichte.
Claudius
DoReMi
Mangaka:Takanashi Shizue
Story:Todo Izumi
Umfang: 3 Bände à ca. 130 Seiten
Verlag: Carlsen Comics
Preis: je EUR 6,10
Ah! My Goddess − The Movie
Die Romanze geht weiter…
Nachdem die Manga von Oh! My Goddess in den USA und Deutschland schon lange gro�e Erfolge feiern und auch die fünfteilige OVA-Serie im englischen Sprachraum zu den Klassikern zählt, hat Pioneer in den USA nun auch den ersten Kinofilm auf DVD veröffentlicht, wobei man sich jedoch stärker an den japanischen Namen (Ah! Megami-sama) hielt.
Der Film spielt im dritten Jahr, nachdem Belldandy in Keiichis Leben trat. Daher muß man weder die OVAs noch den Manga genau kennen, allerdings sollte zumindest bekannt sein, wie Belldandy, Urd und Skuld auf die Erde kamen, wobei es auch nicht schadet, den Zusammenhang zwischen den Göttinnen und ihren Engeln oder die Göttin Peorth zu kennen.
Die eigentliche Handlung ist dabei recht schnell erzählt: Belldandys alter Lehrer Celestin wurde vor langer Zeit auf dem Mond eingesperrt, weil er sich gegen die göttliche Ordnung auflehnte. Nun wurde er von der Feenprinzessin Morgan Le Fay befreit, woraufhin er sich sofort an seine alte Schülerin wendet, die ihn noch immer verehrt. Er infiziert Belldandy mit einem Virus, der ihre Erinnerungen an die letzten Jahre blockiert und sich anschließend in Yggdrasil, dem himmlischen Computersystem, ausbreitet. Doch was ist der Grund dafür, daß der gütige Mann, der Belldandy einst beibrachte, alles Leben zu bewahren, nun nicht einmal mehr vor der Zerstörung von Yggdrasil und damit auch der Zerstörung allen Lebens auf der Erde zurückschreckt?
Wie die Manga und die OVAs nimmt sich der Film sehr viel Zeit für die einzelnen Charaktere, wobei der Movie sich besonders mit der gemeinsamen Vergangenheit von Celestin und Belldandy sowie der Feenkönigin Morgan beschäftigt. Zur Auflockerung wurden auch noch ein paar kleinere magische Gefechte eingebaut.
Die Zeichnungen und Animationen sind dabei auf dem Niveau, das man von einem Kinofilm aus dem Jahr 2000 erwarten darf, wobei jedoch vor allem beim Charakter-Design auch Erinnerungen an einige andere AIC-Filme neueren Datums geweckt werden (z.B. Tenchi Forever). Für den eher klassisch angehauchten Soundtrack vertraute man wie bei vielen anderen neueren Produktionen auf die Dienste des Warschauer Philharmonieorchesters. Mit der englischen Synchronfassung hat Pioneer wie üblich Animaze beauftragt, die für diese Produktion auf einige ihrer besten Pferde setzten. So bot man unter anderem Ruby Marlowe (Akari aus Battle Athletes Victory) als Belldandy, Sherry Lynn (Sasami in Tenchi Muyo) als Skuld, David Lucas (Spike − Cowboy Bebop) als Celestin und schließlich Lia Sargent (Nanami in El Hazard) als Morgan auf. So ist es wirklich eine reine Geschmackssache, ob man lieber die japanische oder die englische Fassung sieht.
Nun zur DVD selbst, bei der sich Pioneer auch nicht lumpen ließ. Die durchsichtige Scanavo-Hülle ist zum Schutz noch einmal in einem kleinen Pappschuber untergebracht. Darin findet man neben der DVD ein kleines Pencil Board und ein kleines Inlay, das eine Einführung zu den wichtigsten Charakteren bietet.
Die Bildqualität der DVD ist wieder einmal recht gut gelungen, man sich sogar den Aufwand für eine anamorphe Abtastung geleistet, wodurch keine Bildzeilen für die schwarzen Streifen ober- und unterhalb des Bildes verschwendet werden (ein enormer Unterschied zu den qualitativ eher mäßigen OVAs). Der Ton ist für beide Sprachfassungen sowohl im Prologic Surround als auch im Dolby Digital 5.1 Format aufgezeichnet, wobei von letzterem vor allem die Hintergrundmusik profitieren kann. Als Extras bietet die DVD neben einer Art Gallery auch noch die komplette erste Episode der Mini-Goddess TV-Serie, die allerdings (wie jede Episode dieser Serie) nur etwa 8 Minuten lang ist. Wem diese erheblich stärker Comedy-betonte Episode gefällt, der kann sich dann ab Februar auch gleich die erste DVD dieser Serie zulegen.
Insgesamt kann die Ah! My Goddess − The Movie DVD allen Fans der OVAs oder der Manga ans Herz gelegt werden. Die eigentliche Handlung bietet zwar keine wirklich neuen Elemente, doch dafür ist sie nett in Szene gesetzt. Der Film lebt jedoch vor allem von seinen Charakterbeschreibungen, während die Auseinandersetzungen nur als schmückendes Beiwerk dienen. Comedy-Fans können sich auch gleich die Mini-Goddess-DVDs vormerken.
Karsten
Ah! My Goddess − The Movie
Laufzeit: 106 Minuten
DVD-Nr.: Pioneer 11638
Ländercode: 1
Listenpreis: $29.98
Zum Movie selbst siehe auch den Bericht in der FUNime 18 (Dezember 2000) auf Seite 33!
Magical Nyan Nyan Taruto − Was Katzen denken
Jahrtausende regierte die Dynastie der Kinka die Katzen-Welt Ganashu, doch die bösen Kyou rebellierten und stürzten die friedlichen Kinka. übrig blieb nur die letztgeborene Prinzessin der Kinka, doch niemand weiß, wo und wer sie ist…
Und genau diese glaubt das Katzenmädchen Taruto zu sein. Erst vor kurzer Zeit ist sie mit ihrem Besitzer, dem Süßigkeitenspezialisten Iori, dessen Schwester und deren Tochter Kinako in das kleine, europäisch anmutende Städtchen Okashina (von okashi = Süßigkeit) umgezogen. Und hier muß sie sich nach bester Katzenmanier erstmal beweisen. Taruto war schon als Kätzchen in der Lage, Energien freizusetzen, die übernatürliche (aber von ihr unkontrollierbare) Reaktionen erzeugen konnten. Als sie von der Legende der Kinkas und deren verschwundener Prinzessin, die große magische Kräfte haben soll, hört, sieht sie ihre eigene magische Kraft als Beweis dafür, daß sie selbst die besagte Prinzessin sei. Deshalb beginnt sie, sich wie eine furchtlose Prinzessin zu verhalten, und kann so ihre eigenen ängste und Schwächen überwinden. Sie versucht auch, diese Kraft zu kontrollieren, was ihr in kleinen Trippelschritten sogar gelingt. Während ihre neuen Freundinnen, die exzentrische Charlotte und die Schwanz-Fetischistin Chitose (beides Katzen), eher skeptisch sind, wird sie von dem Flughörnchen Kakipi, das sie nur noch mit „Hime-sama” (Prinzessin) anspricht, nicht nur unterstützt, sondern sogar bestärkt. Sie nimmt „Zauberunterricht” bei einem alten Zen-Mönch (einem Kater), tut allerlei Gutes und muß ständig vor der Katzen-Sammlerin Anzuko (einem Menschen) fliehen. Während es anfangs nur kleine Alltagsabenteuer sind, die die Katzen erleben, müssen sie, als sie einen Zugang zur legendären Katzenwelt Ganashu finden, sogar um ihr Leben fürchten, denn wie so oft haben Legenden einen wahren Kern.
Schon an dieser recht naiven Geschichte merkt man schnell, daß Taruto an ein eher jüngeres Publikum gerichtet ist. Die Charaktere sind einfach gestrickt, die Story gut zu verdauen und verschreckende Gewalt ist nicht vorhanden. Trotzdem gibt es eine kleine, aber sehr raffinierte Kleinigkeit: Taruto ist nicht etwa ein zu klein geratenes Catgirl von 40 cm Größe, sondern eine „echte” Katze. Die Geschichte wird nämlich aus der Perspektive der Katzen erzählt. Das obligatorische „Nyah!” der Heldin (DiGi Charat läßt grüßen) am Ende jedes zweiten Satzes ist natürlich auch da. So könnte man denken, daß Taruto und Kinako ständig miteinander streiten würden, in Wirklichkeit reden sie aber aneinander vorbei. Die Kleidung der Katzen im Film ist deshalb auch eher symbolisch, denn wirklich.
Mahou Shoujo Neko Taruto („Magisches Katzenmädchen Taruto”) basiert auf dem im Ultrajump-Magazin (Koudansha) erschienenen Manga der Doujinshi-Gruppe Kaishaku, die mit dem Hit Steel Angel Kurumi (1998) berühmt gewordenen ist. Zuerst war Taruto als OVA im Gespräch, schließlich produzierte man aber einen TV-Anime, der vom 5. Juli bis zum 27. September 2001 im Nachmittagsprogramm des Pay-TV Senders WOWOW ausgestrahlt wurde. Qualitativ liegt die Animation bei durchschnittlichen TV-Anime. Obwohl er vom renommierten Studio Madhouse (Eden’s Bowy) produziert worden ist, sieht man aber schnell, daß Budget und Zeit sehr knapp eingeteilt waren. Sehr schön gelungen sind jedoch Vor- und Abspann. Ganz besonders gefallen die an gute alte anglikanische Kinderlieder à la „Mother Goose” erinnernden (Katzen-)Lieder „Kyou no Hana” (Die Blumen heute) und „Hana Uta na Hareruya” (Blumenlied-Halleluja). Und auch die Geschichte ist überraschend spannend und unterhaltsam. Insgesamt also ein zuckersüßer Anime, der einfach nur unterhalten will. Und es auch tut. Nyah!
Fan-Yi
Magical Nyan Nyan Taruto
Anime: 2001, 12 Folgen
Vorlage: Kaishaku (The Steel Angel Kurumi)
Regie:Sunaga Tsukasa (Eden’s Bowy)
Drehbuch:Ueda Koji (Senkaiden Houshin Engi) & Takadera Akihiko
Character Design:Kazui Hiroko (Eden’s Bowy)
Art Director:Shibuya Yukihiro (Detective Conan)
Sound Director:Kameyama Toshiki (Eden’s Bowy)
Production: TNK & MADHOUSE
Sender: WOWOW
Seiyuu: u.a. Hisakawa Aya (Kero-chan/CCS), Mochizuki Hisayo (Kaho/Sister Princess), Kurata Masayo (Shinobu/Love Hina), Yamamoto Mari (May/Hand Maid May)
Hompage:http://emotion.bandai.co.jp/taruto/ (Link nicht mehr gültig 9/23)
Boys Be… − Gefühl pur
Es ist Frühjahr. Und Frühjahr ist ja nun einmal bekannt für aufkommende Frühlingsgefühle. So auch im Fall von Kanzaki Kyoichi. Er und Nitta Chiharu kennen sich bereits seit dem Sandkastenalter. Langsam bemerkt er, daß er vielleicht mehr als „nur” Freundschaft für Chiharu empfindet. Doch wie denkt sie darüber…
Die Love Story um Kyoichi und Chiharu kann man wohl als Rahmenhandlung des ansonsten eher episodenhaft aufgebauten Anime bezeichnen. Die TV-Serie startete am 11. April 2000 auf dem japanischen Pay-TV-Sender WOWOW und fand bereits nach 13 Folgen ihr Ende. Die gesamte Serie spielt sich innerhalb eines Jahres ab. Dabei teilen sich die Folgen in die vier Jahreszeiten auf: Drei spielen im Frühling, eine im Frühsommer, drei im Sommer, vier im Herbst, eine im Winter und eine am Anfang des folgenden Jahres. Bei Boys Be… handelt es sich nicht um eine Comedy-Serie à la Ranma ½ oder Love Hina. Es gibt zwar lustige Momente, diese sind allerdings eher rar gesät. Weder Science-fiction- noch Fantasy-Elemente spielen eine Rolle. Vom Weltuntergang oder ähnlichem bleibt die Menschheit verschont und auch keine Riesenroboter oder strahlenden Helden bekommen hier einen Platz. Kein Martial Arts, keine Erotik und keine Horror-Szenarien. Viele mögen sich jetzt fragen, was der Anime überhaupt bietet? Die Frage ist leicht beantwortet: Boys Be… bietet uns Gefühle und Romantik pur. Und das, ohne dabei zur Schnulze zu werden. Es geht um ganz normale Teenager auf der Highschool. Zu den sechs Charakteren die im Vordergrund stehen gehören die bereits eingangs erwähnten Kyoichi und Chiharu sowie Kenjo, Yumi, Aki und Makoto. Alle von ihnen haben zwar ihre kleinen Macken, sind aber ansonsten Menschen wie du und ich. In den 13 Episoden der Serie stehen meist ein bis zwei von ihnen im Mittelpunkt. Die Folgen handeln von der ersten Liebe, von einem Wiedersehen mit dem Exfreund, vom ersten Kuß, von der ersten Enttäuschung, dem ersten Streit, von Träumen und gesteckten Zielen. Im Prinzip von ganz normalen Alltagsgeschehnissen im Leben eines High School-Schülers. Einzigartig umgesetzt in Bild und Wort wird die Serie nie langweilig und läßt jede Menge Interpretationsspielraum für den Zuschauer.
Daß sich Boys Be… bewußt von anderen Anime abheben will, zeigt bereits der Vorspann, der aus Realbildern besteht, die leicht verschwommen und verwischt wirken. Auch die Eyecatches vor und nach der Pause (ebenfalls in Realbildern) wissen aufzufallen: Leicht bekleidete Mädchen in Badeanzügen oder knappen T-Shirts mit dem Titel der Serie als Schriftzug, die Kameraeinstellung meist auf Schenkel, Po oder Dekolleté gerichtet (nein, es handelt sich nicht um eine Erotik-Serie!). Andere Zwischensequenzen bestehen wiederum aus Bildern von Katzen, Kamelen oder Schafen plus dem Boys Be…-Schriftzug. Was wollen uns die Macher nur damit sagen? Titel- und Endlied sind durchschnittlicher JPop, wobei das Titellied echten Ohrwurmcharakter besitzt („Boys! My Boys! Lalalalala…”). Die Hintergrundmusik ist stimmungsvoll und paßt zu den jeweiligen Situationen. Bei der Animation ist der Einsatz von Computern nicht zu übersehen, wodurch das ganze teilweise sehr „matt” wirkt. Man gewöhnt sich jedoch relativ schnell daran und der überaus stimmungsvollen Darstellung der Handlung tut es keinen Abbruch. Ein westliches Release der Serie ist zur Zeit nicht in Aussicht. Wer Boys Be… also sein Eigen nennen will, muß wohl oder übel auf teure Japan-Importe zurückgreifen. Einzige Möglichkeit an eine verständliche Version zu kommen, sind die DVDs von Odex Private Limited aus Singapur. Diese beinhalten auf 4 Discs alle 13 Episoden mit wahlweise englischen, chinesischen oder malaysischen Untertiteln. Hier müssen aber wie üblich etwas Abschläge in Sachen Bild- und Untertitelqualität in Kauf genommen werden. Dafür sind als Extras Trailer und eine Artworks Collection bzw. Trailer und Musik Videos enthalten. Der Manga, auf dem der Anime basiert, zählt 32 Bände, die für ca. 9 Euro über jede japanische Buchhandlung zu beziehen sein sollten.
Eines sollte jedem Interessiertem vor einem Kauf bewußt sein: Boys Be… setzt nicht auf extrem verniedlichte Mädchen oder gutaussehende Männer, und auch nicht auf Humor und Slapstick, Spannung oder Action. Es stehen ganz klar Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen im Vordergrund. Für alle, für die das nichts ist, heißt es ganz klar: Finger weg! Alle anderen können getrost einen Blick riskieren. Die Serie ist nicht unbedingt der Anime schlechthin, aber trotzdem schön anzusehen.
Cathrin
Boys Be…: Die Charaktere
Kanzaki Kyoichi (Seiyuu: Susumura Kenichi) Er sieht nicht besonders gut aus, er ist nicht sportlich, ist ziemlich ruhig und hat außer dem Malen kein besonderes Talent. Kurz gesagt er ist der perfekte Anime-Durchschnittstyp, wie wir ihn aus so vielen Serien wie z.B. Ah my Goddess! oder Love Hina kennen. Und trotzdem hat der Junge eine tiefgehende Persönlichkeit, wie man sie bei vielen anderen Charakteren vermißt. Am Anfang der Serie wird Kyoichi bewußt, daß er in seine „Sandkastenfreundin” Chiharu verliebt ist, doch diese verletzt ihn sehr…
Nitta Chiharu (Seiyuu: Murai Kazusa) Chiharu ist mehr burschikos als feminin. Weshalb man sie auch ab und zu gerne als barbarisch bezeichnet. Sie und Kyoichi kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Auch sie empfindet mehr als nur Freundschaft für ihn (oder?), macht jedoch einen Fehler und verliert ihn − vielleicht für immer…?
Kurumizawa Makoto (Seiyuu: Ishida Akira) Ein Frauenheld wie er im Buche steht. In seinem kleinen Notebook hat er Daten über alle gutaussehenden Mädchen der Schule gespeichert. Beim Blick hinter seine Macho-Fassade stellt sich heraus, daß er eigentlich ein guter Kerl ist.
Kazama Yumi (Seiyuu: Nagasawa Miki) Yumi ist nicht gerade der Typ Frau, auf den die Männer stehen. Sie ist klein, nicht besonders hübsch, hat ein loses Mundwerk und einen wirklich sehr ausgefallenen Geschmack was Kleidung betrifft. So solltet ihr euch nicht darüber wundern, wenn sie Badeanzüge trägt, die mehr aussehen als seien sie ein schlechtes Seehundkostüm…
Yoshihiko Kenjo (Seiyuu: Ishikawa Hideo) Eigentlich ist Kenjo das Gegenteil von Kyoichi. Er ist groß, sieht gut aus und ist sportlich. Obwohl er sich nicht für Baseball interessiert, spielt er im Team der Schule und ist der Hoffnungsträger der Trainer. Da er Dinge wie eine Meisterschaft aber nicht sonderlich ernst nimmt, kommt es schon mal vor, daß er sich eine Pause gönnt und einfach nicht zum Training geht.
Mizutani Aki (Seiyuu: Shiratori Yuri) Aki ist ein fröhlicher und ziemlich naiver Typ (Silvester verbringt sie doch tatsächlich Tarotkarten legend, da sie Angst vor dem Ende der Welt hat, wovon sie in einem Zeitungsartikel gelesen hat). Die Begegnung mit ihrem Exfreund macht ihr ein wenig zu schaffen…
Boys Be…
Umfang: 13 Folgen à ca. 25 Minuten
Jpn. TV-Premiere: 11.4. − 4.7.2000
Sender: WOWOW
Erschienen in Japan in 6 DVDs Preis: Sketch 1−5 je ¥5.500 (ca. 47 Euro), Sketch 6 ¥6.800 (ca. 58 Euro)
Erhältlich auch als (lizensierte) DVD aus Singapur, 4 DVDs à 3 bzw. 4 Folgen
Hersteller: Odex Private Limited (Singapur)
Sprache: Japanisch
Untertitel: Englisch, Chinesisch, Malaysisch
Ländercode: 0 (Codefrei)
Laufzeit: zus. 325 Minuten
Listenpreis: S$89 (Singapur Dollar, ca. 55 Euro)
Achtung, selbst von dieser lizensierten Singapur-Version gibt es schon eine Raubkopie, die 4 DVDs sind direkt von der Singapur-Version geripped. Der Anbieter heißt „Anime Cartoon International”.
Glass no Kamen − Dem Zauber der Bühne erlegen
„Eine Maske, so zerbrechlich wie Glas − die Menschen tragen sie, um ihr eigenes Antlitz zu verbergen.”
Mit diesen schlichten Worten beginnt ein atemberaubend spannendes Shoujo-Abenteuer namens Glass no Kamen (bzw. Garasu no Kamen), das wohl auch den größten Shoujo-Gegner eines Besseren belehren sollte. Die Geschichte handelt von einem jungen Mädchen namens Kitajima Maya, das aufgrund der Armut, in der sie mit ihrer Mutter lebt, gezwungen ist, den ganzen Tag zu arbeiten um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Wie so oft bleibt dabei auch Mayas großer Traum eine Schauspielerin zu werden auf der Strecke. Das Feuer der Leidenschaft jedoch, das sie für ihren Traum hegt und das sie sogar dazu veranlaßt, am Silvesterabend einer Theaterkarte hinterher ins eiskalte Wasser zu springen, wird von einer alternden Schauspielerin, Miss Tsukikage, entdeckt.
Ihrem Traum folgend läuft sie von Zuhause fort und wird fortan am Tsukikage-Theater als Schülerin unter die Fittiche der eigenwilligen und in ihrer Methodik bisweilen recht rabiaten Direktorin genommen. Doch schon bald muß Maya erfahren, daß der Weg zum Erfolg alles andere als rosig ist. Von Miss Tsukikage einer harten Lehrzeit unterzogen und von ihrer Mutter verstoßen, sieht sich das junge Mädchen außerdem der Konkurrenz in Form von Mr. Onodero vom Ondine-Theater sowie seiner besten Schülerin, Himekawa Ayumi, scheinbar schutzlos gegenüber. Doch so leicht läßt Maya sich nicht vom Weg abbringen, und so beginnt sie – unter der fürsorglichen Hilfe des geheimnisvollen Mr. „Purple Rose”, ihres einzigen Fans − gegen alle Widrigkeiten anzukämpfen. Die Stärke, die das scheinbar so zerbrechliche kleine Mädchen auf ihrem langen Weg zu entwickeln beginnt, raubt dabei sowohl ihren Freunden als auch ihren vielen Widersachern mehr und mehr die Sprache…
Allein schon die Vielzahl interessanter Chraktere machen diese Fernsehserie zu einem Fest an Spannung und Dramatik. So gibt es neben Miss Tsukikage, die Mayas Talent auf der einen Seite zum Teil unter großen persönlichen Opfern fördert, andererseits aber auch nicht davor zurückschreckt, sie mal eben bei Minustemperaturen fünf Tage lang in einen alten Schuppen im Garten zu sperren, z.B. noch Hayami Masumi, den Präsidenten von Metropolitan Entertainment, den Sponsor des Ondine-Theaters, der unter allen Umständen Miss Tsukikage die Rechte an dem legendären Drama „The Crimson Goddess” abzuluchsen versucht. Doch trotz seiner scheinbar rauhen Schale scheint er die Methoden seiner Untergebenen, von denen er zunächst keine Ahnung hat, nicht zu schätzen und verwandelt sich, wann immer er Maya begegnet (was diese jedoch nicht so recht zu erfreuen vermag), von einem eiskalten Geschäftsmann in einen sanften väterlichen Freund, der mehr und mehr seine bisherigen Ideale in Frage zu stellen beginnt.
Eine weitere schillernde Persönlichkeit ist Himekawa Ayumi, die Tochter eines wohlhabenden und bekannten Schauspielerehepaares, die in die Fußstapfen ihrer Eltern treten will und mit brennendem Ehrgeiz versucht, die Beste ihres Genres zu sein. Vor Neid erfüllt ist sie eine der ersten, die nach Miss Tsukikage überhaupt zu erahnen beginnt, was für ein Talent in Maya schlummert. Trotzdem überrascht sie bisweilen auch mit Momenten erstaunlicher Aufrichtigkeit sich selbst und anderen gegenüber.
Allein schon dieser kurze Einblick in die Charaktere von Glass no Kamen (zu deutsch: Die gläserne Maske) vermittelt recht deutlich, worum es in diesem Anime geht: um die Wandelbarkeit des Menschen. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, Schatten und Licht, sondern beides ist in Form von vielen Facetten und Nuancen in jedem Menschen vorhanden. Um diese widersprüchlichen Teile seiner selbst ausdrücken – oder auch verbergen – zu können, muß jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad ein Schauspieler sein. Ein Schauspieler mit einer gläsernen Maske, die je nachdem was man gerade empfindet, Freud oder Leid, Kummer oder Wut ausdrückt − oder aber auch geschickt zu verhüllen versteht…
Obwohl es sich hierbei um ein komplett anderes Genre handelt, lassen sich das typisch japanische Streben danach, der oder die Beste sein zu wollen sowie das Erwachsenwerden an sich in seiner Darstellung durchaus mit bekannten Sport-Anime wie z.B. Mila Superstar oder Battle Athletes Victory vergleichen. Dieser Vergleich zeigt umso deutlicher, daß es schon sträflicher Unvernunft gleichkommt, das sowohl in graphischer als auch in erzähltechnischer Hinsicht erstaunlich abwechslungsreiche und vor allem auch tiefgründige Genre des Shoujo-Animes sowie nicht minder auch des Shoujo-Mangas dermaßen zu vernachlässigen, wie es bislang in den USA und Deutschland gang und gäbe war.
In den USA hat man in dieser Hinsicht immerhin etwas dazugelernt, zumindest auf dem Manga-Sektor, wie z.B. Taniguchi Tomokos Shoujoserien Call me Princess, Aquarium und Princess Prince in jüngster Zeit auf unerwartet erfolgreiche Art und Weise bewiesen haben. Ob das allerdings auch auf eine Veröffentlichung des Glass no Kamen-Mangas von Miuchi Suzue, sei es in den USA oder besser noch hierzulande, hoffen läßt, bleibt fraglich, aber doch wünschenswert, insbesondere da die graphische Darstellung im Manga noch um einiges filigraner und bezaubernder ist als in der TV-Serie.
Neben dem Manga und dem Anime gibt es von Glass no Kamen auch eine 3teilige OVA-Serie von 1998, außerdem existiert eine 23teilige Realverfilmung fürs Fernsehen, die in Japan bereits mehrfach erfolgreich wiederholt wurde, sowie einen Roman. In Europa ist die Anime TV-Serie in Italien (Titel: Il Grande Sogno di Maya) und Frankreich (Titel: Laura ou la passion du théâtre) gelaufen. Wer davon Aufzeichnungen in die Hände bekommt, sollte sich nicht wundern: In beiden Ländern sind nur 22 Folgen gelaufen, die letzte Folge ist eigentlich keine richtige, sondern faßt nur die Ereignisse der Serie zusammen und bringt kaum Neues.
Abschließend bleibt noch zu sagen, daß auch das elegante Charakterdesign im „70er-Jahre”-Stil, ganz im Gegensatz zu den einfacher gestalteten und einfallslosen Spitz-Zacken-Frisuren wie sie heute oft üblich sind, dem Anime sowie dem Manga ein wirklich charmantes Flair geben, das heute so nicht mehr üblich ist und das, zusammen mit der Handlung, nur noch eins erweckt: den Ruf nach „Mehr”!
Hoffentlich auch einmal in Deutschland…
Stefan
Glass no Kamen
Mangaka:Miuchi Suzue
Verlag: Hakusensha
Umfang: 41 Bände à ca. 180 Seiten (1976 − 1998)
TV-Serie von 1984
Umfang: 23 Episoden
Tokyo Anime Shopping Guide
Was kann es für einen Anime- / Videogamefan schöneres geben, als in Tokyo einkaufen zu gehen? − Nur eines, zu wissen, wo man das am besten erledigen kann. Um die Tempel des Konsums schneller finden zu können, folgt hier eine kleine Auflistung der wichtigsten Läden und Orte, deren Besonderheiten und wie man diese am besten mit JR / Subway und zu Fuß erreicht.
Zuvor noch ein paar Hinweise:
- Anime und Manga gibt es in Japan an fast jeder Ecke
- Auch die Läden in den Seitenstraßen beachten (besonders in Akihabara)
- Oft lohnt es sich in die kleinen (Keller-)Läden zu gehen
- Nicht jedem Laden sieht man von außen an, welche Schätze in ihm schlummern
- Normale Kaufhäuser können sich als Einkaufsparadies herausstellen
- In den Läden gezielt nach Serien / Artikeln fragen
- Beim Bezahlen werden meist noch 5% Steuer auf den Preise aufgeschlagen
- Öffnungszeiten ohne Gewähr
- Es fehlen ganz sicher noch einige gute Läden in der Liste
Nun also die besonders zu empfehlenden Orte und Läden:
Akihabara
Öffnungszeiten: Täglich von 11 bis 20 Uhr (manche Läden weichen ein wenig ab)
JR Station Akihabara (z.B. Yamanote Line), Exit: Akihabara Electric Town
In Akihabara findet man auf der Hauptshoppingmeile Chuo Dori und deren Nebenstraßen viele interessante Läden (auch „Used Shops”). Die größten und bekanntesten Geschäfte sind Animate, Gamers (die Heimat von Dejiko), Liberty, Yellow Submarine und Manga no Mori. Dort können reichlich Manga, Artbooks, Merchandise, DVDs und Videos konsumiert werden. Ein Großteil der restlichen Läden hat Videogames, Filme und Serien (Real und Anime) sowie CDs (neben Unterhaltungselektronik und Computern) im Programm. Sofmap und Yamagiwa (davon gibt es einige) sind Technik Shops, von denen einzelne Filialen durch eine große Anime DVD und Game-Auswahl glänzen.
Nakano Sun Mall / Broadway Building
Öffnungszeiten: Täglich von 11 bis 20 Uhr (manche Läden weichen ein wenig ab)
JR Nakano Station (Yamanote Line bis Shinjuku, von dort mit Chuo Line bis Nakano), Exit: North Exit
Infos zu den Mandarakes in Broadway Building:
https://www.mandarake.co.jp/
Neben Akihabara das Highlight für Animeeinkäufer. Über dem Eingang der Sun Mall (führt ins Broadway Building) ist eine große Sonne angebracht. Man läuft direkt darauf zu, wenn man den Bahnhof durch den Nordausgang verläßt. Die eigentliche Mall ist für den Animefan recht uninteressant. Am Ende der Mall erreicht man das Broadway Building mit seinen 5 Stockwerken, in denen sich etliche Animeshops (mit CDs, Cels, Artbooks, Modelkits, DVDs, LDs und Used Shops) tummeln. Besonders interessant sind die Stockwerke 2 bis 4, dort gibt es einige kleine Mandarake Shops, die alle verschiedene Sortimente anbieten. Neben den Animeshops gibt es im Broadway Building Geschäfte aller Art, von Modeläden über Elektronikshops bis hin zu Restaurants ist alles vorhanden.
Gainax Shop
Öffnungszeiten: Werktags von 10:30 bis 20:00 Uhr
JR Mitaka Station (Yamanote Line bis Shinjuku, von dort mit Chuo Line bis Mitaka), Exit: Main Exit
Informationen und Karte:
http://www.gainax.co.jp
Der Gainax Store ist mit der Karte (siehe Adresse) recht gut zu finden. Den Bahnhof durch den Hauptausgang verlassen, Bahnhofsplatz überqueren und der Hauptstraße (die dort beginnt) folgen. Die Straße mündet nach ein paar hundert Metern in eine andere Straße ein, dieser dann folgen und in die zweite Querstraße links einbiegen. Der Laden befindet sich auf der linken Seite etwas abgesenkt und versteckt (ca. 250 Meter nach der Kreuzung). Neben dem Eingang steht der Roller aus FLCL und der schon legendäre mit Rei und Asuka bemalte UCC Kaffeeautomat. Der Shop verkauft ausschließlich Gainax-Produkte und ist ziemlich klein.
Cospa Shibuya
Öffnungszeiten: Jeden Tag von 12 bis 20 Uhr (Mittwochs geschlossen)
JR Shibuya Station (z.B. Yamanote Line), Exit: Hachiko bzw. Beschilderung „Mark City Mall” folgen
Informationen Mark City und Cospa:
http://www.s-markcity.co.jp
https://www.cospa.com/en/
In die Mark City Mall gehen und immer den Schildern Richtung Westen bzw. Dogenza Dori folgen. Beim Verlassen der Mall sieht man direkt das knallgelbe Cospa-Schild. Der Laden befindet sich im 2. Stockwerk schräg gegenüber vom Capsule Land Shibuya Hotel. Cospa verkauft Kostüme, Kostümzubehör, T-Shirts und weitere ausgefallene Merchandisingprodukte zu bekannten Serien. Der Laden ist sehr teuer, besonders die Kostüme sind extrem hochwertig und gehören zur „Profiliga”. Cospa hat (wie Mandarake) mehrere Filialen.
Mandarake Shibuya
Öffnungszeiten: Täglich 12 bis 20 Uhr
JR Shibuya Station (z.B. Yamanote Line), Exit: Hachiko / North Exit
Informationen und Karte:
https://www.mandarake.co.jp/
Den Bahnhof durch den Hachiko Exit verlassen, dann Richtung Seibu-Kaufhaus laufen, an diesem vorbei gehen und der Straße folgen. Wenn man die richtige Straße erwischt hat, steuert man auf einen Polizeiposten zu, an diesem rechts vorbei gehen und Mandarake folgt nach ca. 100 Metern auf der linken Seite. Es ist einfacher, Passanten auf der Straße oder Polizisten zu fragen als selber zu suchen; die Karte von Mandarake hilft nur bedingt. An dem Laden rennt man sehr schnell vorbei, denn es gibt nur ein nicht sonderlich auffälliges Schild „Mandarake” und eine Treppe, die nach unten führt. Verkauft werden im Mandarake Shibuya gebrauchte Manga, Artbooks, Doujinshi, Figuren und sonstige Merchandisingprodukte. In dem Laden sind die KassiererInnen oft als Charaktere bekannter Serien kostümiert, hin und wieder singen einzelne Angestellte auch. Es gibt (neben Mandarake Nakano) noch weitere Filialen von Mandarake in Japan; auch eine in den USA.
Book Off Harajuku
Öffnungszeiten: Täglich von 11 bis 21 Uhr
JR Harajuku Station (Yamanote Line), Exit: Takeshita Dori
Durch die Takeshita Dori bis zum Ende laufen, dort links und nach ca. 75 Metern sieht man schon den Schriftzug „Book Off”. In diesem Laden gibt es auf 2 Etagen gebrauchte Manga, Artbooks, CDs, DVDs und Games. Der Laden hat eine ziemlich große Abteilung mit gebrauchten Shonen Ai Manga. Ein Besuch in diesem Laden sollte man einplanen bevor man in Akihabara neue Sachen kauft, denn hier sind oft Schnäppchen möglich.
Viel Spaß beim Einkaufen!
Fritjof