Get Backers – Missions 1+2
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 40, Dezember 2004
Ginji und Ban nennen sich GetBackers und haben sich darauf spezialisiert, Sachen wieder zu beschaffen. Dabei mögen sie zunächst ein wenig naiv wirken, doch in Wirklichkeit sind sie recht kompetent und besitzen auch sonst noch Fähigkeiten, die sie zu gefährlichen Gegnern machen.
Erstmal haben beide eine geradezu übermenschliche Schlagkraft. Während Ginji außerdem Blitze verschleudern kann, besitzt Ban ein sogenanntes teuflisches Auge. Damit kann er Gegner für kurze Zeit in eine Traumwelt entführen, in der sie ein ums andere Mal glauben die GetBackers besiegt zu haben – bis sie plötzlich aus dem Traum erwachen und ihren in der Zwischenzeit nicht untätigen Gegnern in die Augen sehen.
Vom Flair her erinnern die Folgen immer ein wenig an eine Mischung aus Weißkreuz und Lupin III. Die deutschen DVDs erscheinen dabei nicht einzeln, sondern als Doppel-DVD-Packs, was bei einer 49-teiligen Serie durchaus seine Vorteile hat.
Die Bildqualität ist ausgesprochen gut geworden, was man wohl vor allem dem 16:9 anamorph abgetasteten Bild zu verdanken hat. Einen gewissen Rückschritt stellt allerdings der Verzicht auf jegliche synchronisierte Fassungen dar. Man ist auf den japanischen Dolby Digital 2.0-Ton angewiesen, der nur gelegentlich Gebrauch von den hinteren Lautsprechern macht und man hat lediglich die Wahl zwischen französischen, deutschen, polnischen, holländischen und schwedischen Untertiteln.
Ansonsten konzentrieren sich auch hier die Extras eher auf die Beilagen wie das 20-seitige Booklet, während die DVDs selbst ausgesprochen schlicht gehalten wurden, wobei man allerdings immerhin auf korrekte Timer geachtet hat. Das Booklet enthält eine Einführung in die Charaktere und ihre japanischen Stimmen und eine kurze Übersicht über die ersten 10 Episoden, die auf den beiden DVDs enthalten sind. Außerdem beinhaltet die Box noch ein paar Aufkleber sowie ein T-Shirt. Im Vergleich dazu weisen die US-DVDs zwar wesentlich weniger Beilagen auf, sie können aber mit einer noch einmal deutlich gesteigerten Bildqualität sowie einer hervorragend abgemischten englischen Dolby Digital 5.1-Fassung punkten.
Letztere lässt, trotz anfänglicher Anpassungsprobleme einiger Sprecher, die japanische Dolby Digital 2.0-Fassung (die der Fassung auf den deutschen DVDs entspricht) auch nach einem Pegelabgleich ziemlich im Regen stehen. An Extras verlässt man sich hier vor allem auf die US-Sprecher, die neben einem 20-minütigen Interview vor allem in zwei Kommentarspuren gefordert werden.
Es handelt sich hierbei aber (vor allem bei den weiblichen Sprechern) um eher unbekannte Stimmen. Dank der Veröffentlichung als Boxset liegen die deutschen DVDs mit den entsprechenden US-DVDs in etwa gleichauf. Allerdings ergeben sich größere Zweifel an der Preisabstufung der deutschen Boxen untereinander: Warum ist ein Rerelease eines älteren Titels bestenfalls mittelmäßiger Qualität wie Amazing Nurse Nanako genau so teuer wie die erheblich besser ausgestattete GetBackers Box?
Get Backers – Missions 1+2
Umfang: 49-teilige TV-Serie
Laufzeit: etwa 250 Minuten (2 DVD-Box mit 10 Episoden)
Tonspuren: Japanisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Französisch, Holländisch, Schwedisch, Polnisch
Herausgeber: AV2 (Anime Virtual)
Ländercode: 2
Preis: EUR 39,95
Get Backers Missions 5 & 6
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 42, Juni 2005
Die dritte Box von Get Backers enthält wie üblich zwei DVDs mit den Episoden 21-30 und damit das Ende der ersten und den Beginn der zweiten Staffel.
So geht zunächst der Kampf gegen MakubeX weiter, wobei zum Glück die Kämpfe immer mehr an Bedeutung verlieren, auch wenn es bei den zahlreichen virtuellen Realitäten nicht gerade einfach ist, der Handlung zu folgen. Doch mit Folge 25 findet die erste Staffel ihr eher mäßiges Ende. Die zweite Staffel setzt zum Glück wieder neu an mit einzelnen Aufträgen, wobei auch der Comedy-Faktor wieder stärker zum Tragen kommt, was sich nicht zuletzt in extremen SD-Szenen von Ginji äußert.
Die Bildqualität ist wie bisher auch wieder auf einem recht guten Niveau, was man auch der 16:9-Abtastung zu verdanken hat, und auch der japanische Dolby-Digital-2.0-Ton läßt sich keine Schwächen anmerken, genauso wie die deutschen Untertitel.
An Extras gibt es wieder ein informatives Beiheft mit weiteren Charakter- und Episodenbeschreibungen und ein Interview mit dem Autor des Manga.
Wer also mit den bisherigen Boxen zufrieden war, kann auch hier relativ unbesorgt zugreifen.
Get Backers Missions 5 & 6
Laufzeit: 240 Minuten
Tonspuren: Japanisch Dolby Digital 2.0
Untertitel: Deutsch
Herausgeber: AV2 (Anime Virtual)
Ländercode: 2
Preis: EUR 39,95
Gravitation Vol. 1
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 42, Juni 2005
Der 19-jährige Shindo Shuichi will ein berühmter Pop-Star werden. Doch als er eines Abends an einem neuen Text für seine Band arbeitet, begegnet ihm der berühmte Autor Eiri Yuki, der ihm ins Gesicht sagt, daß er nicht einen Funken Talent für das Texte schreiben hätte. Irgendwie hat Shuichi dieser Mann fasziniert und als dieser ihn auch noch nutzt, um seine Schwester loszuwerden und Shindo als seinen Geliebten vorstellt, ist Shindo endgültig vollkommen durcheinander…
Wie man an dieser Einleitung wohl schon erkennen kann, haben wir es hier mit der Verfilmung eines Shonen-Ai-Manga zu tun, der im J-Pop-Business spielt, wobei – wie in dem Genre üblich – die Gefühle der Charaktere im Mittelpunkt stehen. Zum Glück wird auch die Komik nicht vergessen (was sich häufig genug in SD-Sequenzen äußert).
Die Zeichnungen sind dabei recht gut gelungen, sowohl in Bezug auf die Charaktere, wie auch auf die Hintergründe. Die Animationen sind zwar nicht besonders aufwendig, entsprechen aber normalem TV-Durchschnitt. Leider hat die DVD gelegentlich Probleme mit Kantenflimmern.
Der japanische Dolby-Digital-2.0-Ton klingt recht ordentlich, wirkt jedoch (vor allem bei EIRI Yukis Stimme) ein wenig dumpf und hat insbesondere bei den recht guten J-Pop-Stücken ein wenig mit übersteuerten Bässen zu kämpfen. Die deutsche Synchronfassung ist recht gut gelungen und hat auch weniger Schwächen als der japanische Ton.
Die Sprecher agieren zwar stellenweise ein wenig überdreht, doch das paßt im wesentlichen sehr gut zu der Serie. Die weißen Untertitel mit schwarzem Rand sind gut lesbar und scheinen auch korrekt zu sein. Alles in allem dürfte diese fünf DVDs umfassende Serie unter deutschen Shonen-Ai-Fans zahlreiche Freunde finden, da die genannten Probleme im allgemeinen relativ unbedeutend sind und vielen Leuten wohl noch nicht einmal auffallen werden. Was allerdings erheblich leichter zu bemerken ist, ist AVs typisches Vergessen der Laufzeitanzeige und die recht bescheidenen Extras, die sich auf zwei Backstage-Pässe beschränken.
Gravitation Vol. 1
Laufzeit: 120 Minuten
Tonspuren: Deutsch, Japanisch Dolby Digital 2.0
Untertitel: Deutsch
Herausgeber: AV (Anime Virtual)
Ländercode: 2
Preis: EUR 24,95
Great Teacher Onizuka Vol. 1 + 2
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 37, April 2004
Bei Great Teacher Onizuka (kurz GTO) handelt es sich um den in Bandenkreisen immer noch gefürchteten ehemaligen Anführer einer Motorradgang. Er hat es sich in den Kopf gesetzt, Lehrer zu werden, und obwohl er sich durch akademische Tests nur durchmogeln kann und die schwierigsten Schüler bekommt, schafft er es, immer mehr Schüler auf seine Seite zu ziehen.
Die Manga dieser Serie sind ja schon seit längerem bekannt, doch inzwischen gibt es auch die ersten beiden DVDs der Animeserie von Anime Virtual. Diese bieten immerhin 4 bis 5 Episoden auf einer DVD. Vorhanden sind französische, deutsche, niederländische und polnische Untertitel (ungewöhnlicherweise in Weiß mit schwarzem Rand), aber wie bei Anime Virtual sehr häufig fehlt eine deutsche Synchronfassung.
Die Bildqualität könnte zwar etwas besser sein, sowohl die Farben sind ein wenig blass und das Bild hat stellenweise mit Artefakten zu kämpfen, doch dies ist nicht besonders tragisch, da dieser Anime sowieso zu den weniger schön gezeichneten Serien gehört. In einigen Szenen führte der Kostendruck stellenweise zu recht grotesken Unterschieden in Zeichenqualität und -stil und auch die Animationen sind sehr einfach gehalten.
Die konfliktgeladene Handlung über Gewalt, Mobbing in der Schule und einem gewissen Interesse an Höschen mit zahlreichen anzüglichen Kommentaren ist nun einmal für jüngere Zielgruppen nicht geeignet und damit eher eine Serie für einen Fanmarkt. Immerhin ist der japanische Dolby Digital 2.0-Ton ganz passabel gelungen und in einigen Szenen entlockt Dolby Prologic auch den Surroundlautsprechern ganz nette Effekte.
Wie üblich hat man es allerdings mal wieder versäumt, die Timer-Signale einzuschalten, und die Idee, in der ersten Folge den Sprachfehler einer Schülerin unbedingt in die Untertitel übertragen zu müssen (man hat alle „s“ durch „z“ ersetzt), kann mich nicht unbedingt begeistern. An einer Stelle sind sogar die Untertitel-Time-Codes in den Untertiteln gelandet. Außerdem sollte man nicht übersehen, dass diese Serie im Laufe der Zeit einige Erschöpfungserscheinungen und Wiederholungen aufweist.
Für Fans der Manga-Reihe dürften die DVDs durchaus eine Empfehlung sein, andere sollten sich jedoch lieber erstmal mit den Manga vertraut machen.
GTO Vol. 1 + 2
Laufzeit DVD Vol. 1: ca. 125 min / Folgen 1 – 4 (Folge 1 hat überlänge)
Laufzeit DVD Vol. 2: ca. 125 min / Folgen 5 – 9
Tonspuren: Japanisch
Untertitel: Deutsch, Französisch, Holländisch, Polnisch
Herausgeber: AV2 (Anime Virtual)
Ländercode: 2
Preis pro DVD: EUR 24,95
Great Teacher Onizuka – GTO Vol. 5, 6 +7
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 39, Oktober 2004
Nachdem es auf der letzten DVD etwas intrigenlastig zuging, ist die fünfte DVD mit den Episoden 20 – 23 wieder etwas leichter und überdrehter gehalten. Ob nun der junge Kunio einen Liebesbrief erhält, die mit Onizuka befreundete Lehrerin Fuyutsuki mit ihrer Klasse nicht mehr zurechtkommt oder Onizuka glaubt verflucht zu sein, nachdem er einen ganzen Karton Kettenbriefe verbrannt hat…
Auch die erste Folge der sechsten DVD (Folge 24 – 27) geht so weiter, dort gibt Onizuka der Tochter des Konrektors (bekanntermaßen sein Intimfeind) Nachhilfeunterricht und wird später auch noch mit ihr im Rotlichtbezirk gesehen…
In Episode 25 und 26 kommt hingegen eine neue Krankenschwester an die Schule, die mit ihrer Oberweite die Jungen verrückt macht, einen florierenden Handel mit Schlankheitsmitteln und Muskelaufbaupräparaten betreibt und auch sonst einiges am Laufen hat…
In Folge 27 und 28 (der ersten Folge von DVD 7) versuchen Onizuka und seine engsten Freunde, der Karriere von Tomoko etwas auf die Beine zu helfen, ganz gegen den Vorstellungen ihres Managers. Die letzten drei Folgen der siebten DVD (29 – 31) stehen hingegen wieder im Rahmen einer Intrige: der junge Fujiyoshi bekam den Auftrag, das Geld für einen Ferienkurs zu sammeln (insgesamt 1.120.000 Yen, also etwa 8.400 Euro), doch als er nach Hause kommt, ist das Geld verschwunden.
Onizuka wiederum wundert sich, wo das ganze Geld in seiner Jacke her kommt und plötzlich lädt ihn auch noch ein Kollege in eine Bar ein, doch am nächsten Morgen ist das Geld weg und Onizuka kann sich an nichts mehr erinnern. Hat er wirklich das ganze Geld verpraßt?
Es gibt wenig Unterschiede zu den vorhergehenden DVDs. Wieder ist das Bild in Ordnung, oder korrekter gesagt: nicht die DVDs, sondern die Zeichen- und Animationsqualität der Serie selbst sind das beschränkende Element.
Auch der japanische Stereoton ist OK (mit gelegentlichen Prologic-Surroundeffekten), genauso wie die weißen Untertitel mit schwarzem Rand. Und man hat sich zumindest bemüht, die wichtigsten Teile des Abspanns zu untertiteln.
Fans der Serie dürften auch hier wieder recht gut bedient werden. Die fünfte DVD gibt es übrigens auch zusätzlich mit einer Box für die ersten fünf DVDs, die neben der DVD auch noch ein GTO T-Shirt enthält.
Great Teacher Onizuka – GTO Vol. 5, 6 + 7
Laufzeit pro DVD: je ca. 100 Minuten (4 Folgen)
Tonspuren: Japanisch
Untertitel: Deutsch, Französisch, Holländisch, Polnisch
Herausgeber: AV2 (Anime Virtual)
Ländercode: 2
Preis pro DVD: je € 24,95
GTO Vol. 8
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 40, Dezember 2004
Auch die achte DVD von Great Teacher Onizuka hat es inzwischen in die Läden geschafft. Inhaltlich geht es natürlich dort weiter, wo Vol. 7 aufgehört hatte: Onizuka muß also zunächst versuchen, den Schülern eine teure Klassenfahrt zu bezahlen. Dies scheint auch zu klappen, als er mit dem Glückslos eines Freundes einen Mercedes gewinnt – bis er mit diesem Wagen bei einer, äh, Probefahrt gegen einen Laternenpfahl rast… Im weiteren Verlauf muß er sich darum kümmern, daß ein Racheakt nicht außer Kontrolle gerät, dann gerät Tomoko in Schwierigkeiten, als ihr Chef sie an die Yakuza abtreten muß und schließlich macht sich Murai Sorgen, daß seine Mutter wieder heiraten will… einen alten Mann.
Auch die Zeichnungen und Animationen sind weiter auf eher unterdurchschnittlichem Niveau, der japanische Soundtrack und die Untertitel gehen dagegen in Ordnung und es fehlt natürlich weiterhin die Laufzeitanzeige…
Als Extra gibt es ein 20minütiges Interview mit dem Regisseur ABE Noriyuki.
Wer von dem Humor dieser Serie in der Zwischenzeit nicht genug hat, wird auch hier das Richtige finden.
GTO Vol. 8
Laufzeit: 125 Minuten (5 Folgen)
Tonspuren: Japanisch
Untertitel: Deutsch, Französisch, Holländisch, Polnisch
Herausgeber: AV2 (Anime Virtual)
Ländercode: 2
Preis: EUR 24,95
Gunbuster Vol. 2
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 37, April 2004
Die zweite und letzte DVD von Gunbuster bestätigt den Eindruck der ersten DVD.
Die Story kommt im Grunde erst in Episode 4, mit dem Einsatz von Gunbuster wirklich in Gang, während in Folge 5 Noriko so langsam die psychische Belastung durch die Zeitdilatation am eigenen Leibe verspürt, während in Folge 6 das Epos im schwarzweißen Breitbild-Format sein furioses Ende findet.
Das Bild der DVD könnte zwar ein wenig schärfer sein, ist in Anbetracht des Alters der Serie aber vollkommen zufriedenstellend und liegt deutlich über VHS-Niveau – Serien wie GTO würden sich so ein Bild wünschen.
In einigen Szenen fallen allerdings Regenbogeneffekte störend auf. Der japanische Stereo-Ton ist fehlerfrei, auch wenn sich aufgrund des Alters der Serie der Surround-Ton vor allem auf die vorderen Lautsprecher konzentriert, nur bei einigen Musikinstrumenten dürfen auch mal die Surround-Lautsprecher etwas tun. Auch die deutschen Untertitel sind relativ fehlerfrei und gut lesbar.
Aus einem unerfindlichen Grund hat man jedoch die kurzen SD-Lektionen aus ihrem gewohnten Platz zwischen den einzelnen Episoden entfernt und in die Extras gepackt, obwohl sie in engem Zusammenhang zu den jeweiligen Folgen stehen. Außerdem wurde bei den Folgen 5 und 6 mal wieder das Zeitsignal weggelassen…
An Extras gibt es wie üblich eine kleine Bildergalerie und ein kleines Beiheft mit Erklärungen zu den zwei wichtigeren Nebencharakteren („Coach“ und „Jung-Freud“), sowie eine kurze Abhandlung zu Albert Einstein und Isaac Newton. Insgesamt dürfte dies weiterhin in absehbarer Zeit die beste verständliche Version dieses Klassikers sein, vor allem seitdem dieser Titel in den USA überhaupt nicht mehr angekündigt ist.
Gunbuster Vol. 2
Umfang: OVA-Serie, 6 Folgen ǻ ca. 30 min
Laufzeit: 90 Minuten, Folgen 4 – 6
Tonspuren: Japanisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Herausgeber: AV2 (Anime Virtual)
Ländercode: 2
Preis: € 24,95
Gunslinger Girl Vol. 1 + 2
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 39, Oktober 2004
Nachdem wir in der FUNime 35 bereits einen ersten Blick auf diese 13-teilige Serie über die „staatliche Gesellschaft für soziale Wohlfahrt“ geworfen hatten, die schwerverletzte Mädchen in hoffnungslosen Lagen einer Gehirnwäsche unterzieht, mit künstlichen Gliedmaßen ausstattet und als harmlos erscheinende Attentäter einsetzt, ist nun mit den deutschen DVDs auch eine „verständliche“ Fassung verfügbar.
Die erste DVD enthält dabei die ersten vier Episoden, während die zweite DVD mit den Folgen 5-7 lediglich drei Folgen aufweist. Die Bildqualität der anamorph gemasterten DVDs ist dabei recht ordentlich, wenn man von Unschärfen in einigen Szenen der ersten DVD (die aber vermutlich eher den Mastern zu verdanken sind) einmal absieht.
Es gibt neben der japanischen, deutschen und französischen Fassung im Prologic-kodierten Dolby Digital 2.0 Format auch noch eine zusätzliche französische Dolby Digital 5.1-Fassung. Schon die Dolby Digital 2.0 Spuren können eine recht gute Räumlichkeit vorweisen, wobei sich die deutsche Fassung vor allem durch sehr sorgfältige Halleffekte auszeichnet. Leider enthält sie jedoch auch während des ersten Schießtrainings von Henrietta zwei, zwar kurze, aber dennoch deutlich hörbare Aussetzer des linken Front-Lautsprechers. Die französische Dolby Digital 5.1-Fassung hat jedoch nur geringfügige Vorteile durch die etwas bessere Positionierung der Schallquellen.
Leider kann die deutsche Synchronfassung nicht ganz mit der recht guten Abmischung mithalten. Bei einigen Nebenrollen, doch vor allem bei einigen der Mädchen gibt es gewisse Probleme, die Texte nicht nur sauber akzentuiert vorzulesen, sondern die Rolle dabei auch wirklich zu spielen. Vor allem die Sprecherin von Rico und im geringeren Maße auch die Stimmen von Henrietta und Triela haben besonders zu Beginn mit diesen Problemen zu kämpfen – allerdings ist in Deutschland der Bedarf an kindlichen Stimmen mit großem Ausdrucksvermögen auch eher gering.
Auch der französischen Synchronfassung kann man derartige Vorwürfe machen. Die im allgemeinen eher klassisch gehaltene Hintergrundmusik wie auch die dezenten Gesangseinlagen sind hingegen in allen Fassungen in Ordnung. Die deutsche Synchronfassung ist im allgemeinen etwas freier gehalten. So werden an einigen Stellen Dialoge anders zusammengefaßt als in der französischen oder japanischen Version, ohne sie jedoch inhaltlich grob zu verfälschen.
Untertitel gibt es in den Sprachen Französisch, Deutsch, Polnisch und Holländisch. Die deutschen Untertitel sind dabei zwar recht gut lesbar, kleben aber teilweise schon wieder zu genau am japanischen Text (die Honorifics wie auch die meisten formellen Anreden werden beibehalten), wobei aufgrund der notwendigen Kürzungen gelegentlich auch mal wichtigere Details unter den Tisch fallen.
An Extras gibt es auf der ersten DVD lediglich ein paar Werbetrailer, während die zweite ein immerhin 20-minütiges Interview mit ABE Hisashi (Charakterdesigner) und ASAKA Morio (Regisseur) bietet. Interessanterweise war man sogar in der Lage, das Interview mit vernünftigen Timecodes zu versehen. Warum man auf diese kleine, aber nützliche Eigenschaft bei den echten Folgen jedoch immer verzichtet, bleibt mal wieder ein Geheimnis des Masteringstudios.
Auch die vergessene Übersetzung von Vor- und Abspann ist eine weitere unangenehme Nachlässigkeit. Insgesamt eine Serie, die Fans von Now & Then, Here & There nahegelegt werden kann, denn man merkt schon sehr früh, daß es aus dem allgemeinen Schlamassel keine wirkliche Lösung geben kann. Den Mädchen wird zwar aus wahrhaft hoffnungslosen Situationen eine Art zweites Leben geschenkt, doch im Grunde haben sie nur die Rolle, für eine kurze Zeit als perfekte Killermaschinen zu funktionieren. Das geht weder an den Mädchen, noch an ihren Betreuern spurlos vorbei.
Gunslinger Girl Vol. 1 + 2
Laufzeit:
Vol. 1: 100 Minuten (Folgen 1-4)
Vol. 2: 75 Minuten (Folgen 5-7)
Tonspuren: Deutsch, Japanisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Französisch, Holländisch, Polnisch
Herausgeber: AV2 (Anime Virtual)
Ländercode: 2
Preis: je € 24,95
Gunslinger Girl Vol. 3
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen in: FUNime Nr. 40, Dezember 2004
Auf der dritten DVD von Gunslinger Girl verändert sich das Klima des Anime ein wenig. Während es zuvor vor allem darum ging, die einzelnen Mädchen kennenzulernen, bekommt man in der achten Episode am Beispiel von Angelica die Probleme aufgezeigt, die durch die Konditionierung auftreten. Während sich die Beziehung zwischen Henrietta und ihrem Fratello Jose entwickelt, tritt ein neuer Charakter kurzzeitig in den Mittelpunkt: Elsa, die zwar ihren Fratello verehrt, sich jedoch von den anderen Cyborgs isoliert, dabei sieht ihr Fratello sie als bloße Maschine… Und dies birgt einigen Sprengstoff, denn die Abteilung 2 hat auch auf der eigenen Seite nicht nur Freunde.
Dabei beeindruckt vor allem die vollkommen realistische Interaktion der einzelnen Charaktere.
Die Bildqualität ist weiterhin akzeptabel, was man wie bei GetBackers nicht zuletzt dem anamorphen Bild zu verdanken hat. Auch die deutsche Synchronfassung ist inzwischen recht ordentlich, da sich die meisten Sprecher eingespielt haben und nur am ehesten Elsa mit Problemen zu kämpfen hat. Auch weiterhin kann die deutsche Fassung mit verbesserten Hintergrundgeräuschen eine bessere Räumlichkeit erzielen als die anderen Dolby Digital 2.0-Versionen, während die französische DD5.1-Fassung ein wenig direkter wirkt.
An Extras gibt es auch hier wieder ein weiteres 18minütiges Interview mit dem Regisseur und Designer der Serie. Anders ausgedrückt: Wer bis hierher den deutschen DVDs die Stange gehalten hat, wird hier keinen Grund finden, plötzlich zu wechseln.
Gunslinger Girl Vol. 3
Laufzeit: 75 Minuten (Folgen 8-10)
Tonspuren: Deutsch, Japanisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Französisch, Holländisch, Polnisch
Herausgeber: AV2 (Anime Virtual)
Ländercode: 2
Preis: € 24,95
Gunslinger Girl Vol. 4
Autor: Karsten Schubert
Review erschienen am: 18.03.2005
Nach zahlreichen, längeren Verzögerungen ist nun endlich auch die vierte und letzte DVD von Gunslinger Girl veröffentlicht worden. Die drei letzten Episoden (11-13) sind dabei weniger Action betont als die meisten der vorher gehenden DVDs, stattdessen wird hier endlich klar, wie die Cyborgs sich selbst sehen.
So machen in der elften Folge Henrietta und Jose Urlaub, um nach den schrecklichen Ereignissen mit Elsa ein wenig auszuspannen, als sie von zwei Kollegen besucht werden, die immer noch herausfinden wollen, was wirklich mit Elsa passiert ist… und Henrietta ist klar, was passiert ist.
In der zwölften Folge soll sich Abteilung 2 noch bewähren und eine Entführung verhindern und mit einem Großeinsatz die Terroristen ausräuchern. Auch die schwächliche Angelica will bei diesem Einsatz mitmachen…
In Folge 13 geht es Angelica schlechter, doch ihr Fratello hält sich immer noch von ihr fern. Henrietta möchte den beiden helfen.
Auch weiterhin ist die deutsche Synchronfassung von der Tonabmischung ausgesprochen gut gelungen und vor allem die Sprecher der Hauptcharaktere haben sich in ihre Rollen hinein gefunden. Nur einige der weniger häufig eingesetzten Sprecher tun sich noch ein wenig schwer.
Auch der japanische Ton ist recht ordentlich. Die französische Dolby Digital 5.1 Fassung bietet zwar hier und da mal gute Ansätze, doch es gibt unüberhörbar Probleme damit, akustisch eine realistische Umgebung nachzubilden und dort die Sprecher vernünftig einzufügen.
Die Zeichnungen und Animationen lassen, nicht zuletzt dank anamorpher Abtastung, keine besonderen Schwächen erkennen.
An Extras gibt es wie bisher auch wieder ein 23-minütiges Interview, dem man im Gegensatz zu den normalen Episoden sogar eine Laufzeit-Anzeige verpasst hat. Außerdem liegt der DVD noch ein Manga und ein Schlüsselanhänger bei (wofür aber auch der Preis der DVD deutlich gestiegen ist).
Beim Blick in den Manga fällt schon einmal auf, dass der Manga praktisch die gleichen Geschichten enthält wie der Anime, allerdings in vollkommen anderer Reihenfolge. So werden zum Beispiel die Folgen 10 und 11 im vierten und fünften Kapitel des Mangas abgehandelt. Auch wirkt die Handlung erheblich gedrängter und es kommt eine ganz andere Atmosphäre als im Anime auf.
Insgesamt eine recht befriedigende Abschluß-DVD, die die Serie zu einem besseren Ende führt, als man zunächst erwartet hätte. Wenn nur der Preis der DVD nicht so hoch wäre.
Gunslinger Girl Vol. 4
Umfang: 13-teilige TV-Serie
Laufzeit: 75 Minuten (Folgen 11-13)
Tonspuren: Deutsch, Japanisch, Französisch DD 2.0, Französisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch, Französisch, Holländisch, Polnisch
Herausgeber: AV2 (Anime Virtual)
Ländercode: 2
Preis: EUR 32,99 (inklusive Manga)