- Funime Nr.27
- Editorial
- Interview mit Tsurumaki Kazuya (Studio GAINAX)
- Princess Nine − ungewöhnlicher Baseball
- Mahoromatic − Vorsicht, Hausmädchen!
- S.Cry.ed − Brutale Jungenfantasien
- Tokimeki Memorial 3 − Dating Game
- Star Ocean − Treasure & Second Treasure
Und los geht’s!
Nachdem die letzte Ausgabe sich durch Nachwirkungen des Anime-Marathon deutlich verspätete (auch Redakteure und Autoren brauchen mal eine Pause), dürfte diese Ausgabe wieder im gewohnten Zeitplan liegen. Doch trotz der geringeren Zeitspanne zwischen den beiden Ausgaben können wir über einen Mangel an Material nicht klagen, denn sowohl der deutsche Manga-, wie auch der Anime-Markt boomen, letzterer vor allem im Fernsehen. In den USA ist die Lage jedoch schon differenzierter. Während Bandai Entertainment mal eben mit dem Escaflowne-Kinofilm Platz 3 der Vorbestellisten von Suncoast (einer der größten amerikanischen Videothekenketten) erobert, kämpfen Firmen wie Synch-Point oder TOKYOPOP ums Überleben.
Um Euch auf diesem enorm gewachsenen Markt die Übersicht zu erleichtern, experimentieren wir wieder ein wenig. So stieß der Manga-Spiegel in der letzten Ausgabe auf eine ausgesprochen positive Resonanz und wird dementsprechend weitergeführt. In dieser Ausgabe haben wir unter anderem die US-News verändert, um sie etwas übersichtlicher zu gestalten. Sie wurden zu diesen Zweck in drei Bereiche unterteilt, von denen die Neuerscheinungen und der Bereich der laufenden Serien nach Datum geordnet wurden, während der dritte Abschnitt alle Meldungen aufnimmt, die nicht in die anderen beiden Bereiche passen. Außerdem versuchen wir ab dieser Ausgabe auch einen US-DVD-Spiegel aufzubauen, der zumindest einen groben Überblick über die gerade erschienenen US-DVDs ermöglichen soll. Aufgrund der großen Anzahl an Neuerscheinungen wird er jedoch immer Lücken aufweisen. Wenn Ihr also Bemerkungen zu einer neu gekauften, halbwegs aktuellen DVD loswerden wollt und ihr entweder aus Lust oder Zeitmangel keinen kompletten Review abliefern wollt, könnt Ihr uns auch eure Kurzmeldung schicken. Diese werden wir dann in der nächsten FUNime bringen, falls nicht ein kompletter Review diese Meldung überflüssig macht.
Wenn Ihr Interesse habt, könnt Ihr natürlich auch komplette Reviews schreiben oder bei den News oder dem Layout mithelfen. Schließlich ist die FUNime nicht unser Heft, sondern Euer Heft, das nur dank der vielen Helfer existieren kann.
Ansonsten hoffen wir euch auch diesmal wieder ein interessantes Heft zusammengestellt zu haben. Falls ihr Kommentare zu den Änderungen oder auch sonstige Ideen habt, schreibt uns mal.
Viel Spaß beim Lesen !
Euer FUNime-Team
VOX konnte es sich nicht verkneifen, uns wieder mit Wa(h)rer Liebe zu begluecken. Vom fragwuerdigen Inhalt abgesehen, strotzte die Sendung nur so von Fehlern. VOX, das war nichs!
Wer schon einmal sehen wollte, wie die detailgetreu modellierten Gebäude bei X in natura aussehen, in unserer X-Tour führen wir Euch zu den Schauplätzen, bevor sie zerstört werden…
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Interview mit Tsurumaki Kazuya (Studio GAINAX)
Auf der Connichi ergab sich die einmalige Gelegenheit, Herrn Tsurumaki vom Studio Gainax gemeinsam mit der Tsunami zu interviewen. Tsurumaki war bei den Serien Kimagure Orange Road, Oh! My Goddess und Nadia: The Secret Of Blue Water als Key Animator tätig, schrieb das Haupt-Storyboard und arbeitete als Regieassistent bei Neon Genesis Evangelion TV. Tsurumaki ist der Regisseur der Filme End of Evangelion und Evangelion: Death and Rebirth. Für Kareshi Kanojo no Jijou (KareKano) schrieb er am Storyboard mit und führte die technische Regie. Er ist der Autor, Regisseur und Entwickler von FLCL. Noch nie hat ein so hochkarätiger Gast zuvor eine Convention in Europa besucht. Es war uns eine große Ehre, ihn interviewen zu dürfen, und wir möchten uns bei allen ganz herzlich bedanken, die dies ermöglicht haben.
Wie kamen sie zu ihrem Beruf?
Ich war schon immer ein Animefan, so wie Ihr. Ich sah mir immer gerne an, was die verschiedenen Studios auf den Markt brachten. Eines Tages beschloß ich, daß ich auch gerne mal bei einer Serie mitarbeiten würde.
Was macht ein Key Animator? Wie würden Sie diese Tätigkeit beschreiben?
Normalerweise werden pro Episode einer Serie um die 3000 Einzelbilder gebraucht. Key Animations sind Bilder, die gebraucht werden, um Zwischenschritte zu zeichnen und dienen als Orientierungshilfe für die Zeichner. Es gibt etwa 300 bis 500 Key Animation-Bilder pro Episode.
Wie kamen sie zu Studio GAINAX?
Am Anfang war ich nicht bei Studio Gainax, sondern bei einer kleinen Firma, die sich nur mit Key Animation befaßte, dort arbeiteten 7 bis 8 Leute. Ich war 5 Jahre bei diesem Studio und habe immer beobachtet, was Gainax gemacht hatte, Gunbuster war für mich der Auslöser, mich mehr für Studio Gainax zu interessieren. Nach Gunbuster stand die Produktion von Nadia an, und sie suchten noch Leute. Für eine Fernsehserie benötigt man mehr Mitarbeiter, und ich wurde dort vorgestellt. Ich entschied mich schließlich, mein bisheriges Studio zu verlassen und bei Gainax anzufangen.
War es nicht ein riesigerUnterschied von Serien wie Oh! My Goddess (als Key Animator) zu Serien wie Neon Genesis Evangelion (Hauptstoryboard / Regie)? Sind das nicht völlig verschiedene Tätigkeiten?
Bei solchen Produktionen sind die verschiedenen Arbeiten schon klar getrennt und sehr unterschiedlich. Man kann aber nur als Regisseur (Key Animator, Storyboardautor, etc.) arbeiten, wenn man auch Erfahrungen mit den anderen Tätigkeiten hat und weiß, was diese Leute tun. Ich würde eher sagen, der Schwerpunkt meiner Arbeit hat sich verändert.
Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?
Die Produktion von Anime ist eine sehr schwere und zeitaufwendige Arbeit. Es gibt Zeiten, in denen weniger zu tun ist, und es gibt Zeiten, in denen mehr zu tun ist. Bei Evangelion war es so, daß ich pro Nacht 6 Stunden schlafen konnte, und die restliche Zeit habe ich gearbeitet. Ich habe im Studio geschlafen und war nur sehr selten zu Hause. Bei der Produktion von Evangelion war es extrem, mein üblicher Arbeitstag hat etwa 12 Stunden.
Waren Sie schon einmal in Deutschland oder in Europa auf einer Convention?
Ich war schon in Amerika auf Conventions. In Deutschland / Europa bin ich zum ersten mal. Überrascht es sie, daß Evangelion, Nadia & OMG in Deutschland „Kultserien” sind? Bekommt man in Japan bei Gainax eigentlich die Resonanz aus Deutschland mit? Ich weiß, daß in Amerika Anime sehr beliebt ist. Daß es in Europa inzwischen auch so ist, war mir so nicht bewußt. Es gibt fast kein Feedback oder Informationen über Fans in Europa. Aus Amerika erhalten wir mehr Informationen.
Wie kam es dazu, daß in einer Folge von KareKano nicht gezeichnet, sondern mit „Papierfiguren” produziert wurde? War das nicht sehr umständlich?
Nur Gainax konnte so etwas machen, da es sehr unüblich ist, eine Episode so anders zu produzieren. Es gibt bei Gainax Leute, die Realfilme, Science-fiction und Spezialeffekte mögen, aber auch solche, die einfach nur konventionelle Animes machen wollen. Eine andere Gruppe mischt gerne alle Stilelemente, das war bei KareKano gut zu sehen. Anno Hideaki hat früher (vor Gainax) schon „Amateuranimes” mit Spezialeffekten produziert. Ikari Gendo ist ein sehr umstrittener Charakter.
Wie sehen sie die Person Gendo in Evangelion?
In Japan gibt es nicht gerade viele Fans von Ikari Gendo. Viele meinen, er sei zu streng mit Shinji und versprühe generell die Atmosphäre eines harten, traditionellen, strengen Vaters.
Gendo sollte ein starker Vater sein, der einen positiven Einfluß auf Shinji ausüben sollte, damit dieser selbstsicherer und erwachsener wird. Viele Väter sind in Japan inzwischen „verweichlicht”, dies war auch ein Grund, Ikari Gendo zu einem starken Vater auszubauen.
Welche Bedeutung hat für Sie das Symbol des Kreuzes (in Evangelion)?
Wir hatten mit der Verwendung dieses christlichen Symboles in Evangelion ein wenig Bedenken, ob es außerhalb von Japan Probleme geben würde. In Japan gab es damit keine Probleme. Es macht die Serie exotischer und geheimnisvoller, einen besonderen religiösen Aspekt hatte dies nicht. Wir dachten, der Mix aus Wissenschaft und Religion würde die Serie interessanter machen.
Sind Gainax-Mitarbeiter bzw. Sie Fans klassischer Musik (sehr stark in Evangelion vertreten)?
Ich nicht so sehr, aber andere Gainax-Mitarbeiter schon, besonders Anno Hideaki.
Wer hat Kaji erschossen? Wie ist ihre Version?
Diese Frage beschäftigt viele Fans in Japan ebenfalls. Kaji wollte einen tieferen Teil von Nerv untersuchen (Seele) und dessen Geheimnisse ergründen. Er wurde durch einen Informanten hereingelegt und dann ermordet. Es war nicht Misato oder Ritsuko.
Wie kam es zu FLCL?
Nach Evangelion mußte Gainax weiter beschäftigt werden, doch Anno Hideaki brauchte etwas Ruhe, da hatte ich die Idee zu FLCL.
Woher kommt der Titel FLCL?
Es gibt eine japanische Rockgruppe, und ein Album von denen heißt Fool Cool. Ich dachte mir, dieser Titel würde sich auch für den Anime eignen (daraus wurde dann Furi Kuri > FLCL). Das wurde auch in der letzten OVA-Folge übernommen, als Mamimi den Fotowettbewerb gewinnt.
Ist der Roller vor dem Gainax Shop wirklich das Fahrzeug aus dem Nachspann von FLCL?
Ja, es ist die Vespa aus dem Nachspann, und sie gehört mir. Fliegen kann sie leider nicht.
Warum sind die männlichen Charaktere in Gainax-Serien oft „Verlierertypen”?
Es gibt Anime wie Dragonball, in denen der Hauptcharakter immer stärker wird, aber bei Gainax ist es so, daß wir den Charakteren eher die Eigenschaften von Otakus verleihen, und deswegen können wir keine Geschichte machen, in welcher der Hauptcharakter immer stärker wird.
Waren Sie an Ebichu beteiligt?
Nein, ich war nicht daran beteiligt.
Was sagen sie zu Anime-Musikvideos, die von Fans geschnitten / produziert werden?
Ich habe einen kleinen Sender in Japan und ich mag Musikvideos sehr. Ich habe keine Probleme mit solchen Videos. FLCL geht schon in die Richtung Musikclip.
Kennen Sie das Fanvideo „Kodomo no Eva”? Es geht das Gerücht um, daß Gainax-Mitarbeiter beteiligt waren.
Nein, das waren richtige Otakus, keine Gainax-Mitarbeiter. (grinst)
An welchem Projekt arbeiten Sie momentan?
Bis vor kurzem haben wir pro Serie zwei Jahre Zeit benötigt. Das hat sich geändert, wir werden dieses und nächstes Jahr vier neue Serien auf den Markt bringen. Das oberste Motto bei Studio Gainax ist es, alles möglichst geheimnisvoll zu machen, daher kann ich leider nichts verraten.
Wir bedanken uns vielmals für das Interview.
Beatrice (Tsunami) & Fritjof (FUNime) Dieses Interview wäre ohne die Mithilfe und Unterstützung von Herrn Iidabashi, Joachim Probst, Yaniv Tempelman (Dolmetscher), dem Animexx, der Tsunami / Tina (einige der Fragen) und natürlich Herrn Tsurumaki nicht möglich gewesen.
Princess Nine − ungewöhnlicher Baseball
Wer den Titel Princess Nine hört, wird wohl kaum darauf kommen, daß es sich dabei um eine 26teilige TV-Serie über den Aufbau einer Mädchen-Baseballmannschaft handelt, die jedoch aus verschiedenen Gründen auch für Leute interessant ist, die sich normalerweise nicht für Sportserien und schon gar nicht für Baseball interessieren.
Die Geschichte entwickelt sich dabei um die fünfzehnjährige Hayakawa Ryo, deren starker Wurfarm nicht nur beim örtlichen Baseballclub auf Interesse stößt und verwendet wird, um gegnerische Teams zu schockieren, sondern auch die Vorsitzende des örtlichen Mädcheninternats derart stark beeindruckte, daß sie sich entschließt, eine Mädchen-Baseballmannschaft aufzubauen, um mit dieser innerhalb von drei Jahren die japanischen Meisterschaften zu gewinnen.
Dabei spielt Baseball als Sportart eine eher untergeordnete Rolle, was man schon daran sehen kann, daß die Mädchen ihr erstes Spiel erst auf der dritten (von sechs!) DVD absolvieren müssen. Vielmehr stehen die einzelnen Charaktere und ihre jeweilige Situation im Mittelpunkt.
So brüskiert die Vorsitzende der Mädchenschule mit ihrer Entscheidung nicht nur die gesamte Lehrerschaft, sondern auch ihre Tochter Izumi, ein gefeierter Tennisstar, macht ihrer Mutter Vorhaltungen, vom Reglement der Baseball-Liga ganz abgesehen, das überhaupt keine weiblichen Mannschaften vorsieht. Dennoch ist sie wild entschlossen, ihre Idee durchzusetzen, koste es, was es wolle. Sie hat sogar schon einen Trainer organisiert, der allerdings ein etwas „ungewöhnliches” Auftreten an den Tag legt.
Doch Ryo weiß zunächst überhaupt nicht, ob sie das überraschende Angebot der Schule überhaupt annehmen kann, oder ob sie nicht besser ihre Mutter beim Betrieb der Oden-Küche unterstützen sollte, von der sie und ihre Mutter leben, seit ihr Vater vor ein paar Jahren starb. Doch schließlich erklärt sie sich nach einigem guten Zureden der Mutter dazu bereit, das Angebot anzunehmen und der Kern der zukünftigen Baseballmannschaft zu werden.
Und damit ergibt sich das nächste Problem: Es müssen geeignete Mädchen gefunden und für das Team gewonnen werden. Dabei wirft sie auch einen Blick auf Izumi, die mit ihren Tennis-Fähigkeiten eine gute Baseball-Spielerin abgeben würde. Doch nicht nur, daß Izumi von der Idee ihrer Mutter alles andere als begeistert ist und Izumis starker Charakter sofort eine Führungsposition anstreben würde, gibt es zwischen Ryo und Izumi noch ein weiteres Problem: Hiroki, der Star-Baseballspieler der benachbarten Jungenschule, hat ein Auge auf Ryo geworfen, während die Öffentlichkeit bislang immer auf eine Beziehung zwischen Izumi und Hiroki spekulierte.
Doch mit jeder neuen Spielerin kommt auch eine neue Person ins Spiel, jede mit ihren persönlichen Stärken und Schwächen und einem ganz eigenen Charakter. Und diese unterschiedlichen Charaktere müssen schließlich auch noch lernen, ein Team zu bilden. Und dabei bleibt auch der Humor nicht auf der Strecke.
Die Zeichnungen sind, von einigen wenigen Einstellungen abgesehen, recht gut gelungen. Die Animationen sind allerdings, wie bei vielen TV-Serien üblich, recht einfach gehalten. Bei einer derart charakterbetonten Serie kommt natürlich den Sprechern eine besondere Rolle zu, wobei die japanischen Stimmen wie üblich über alle Zweifel erhaben sind, doch auch die englischen Stimmen (allen voran Hilary Haag als Hayakawa Ryo) finden sich nach einer kleinen Eingewöhnung sehr gut in die Charaktere hinein, wobei man sich zwar nicht immer exakt an den japanischen Text hält, dafür aber die Charaktere punktgenau herausarbeitet. Die Hintergrundmusik erfüllt im allgemeinen ihren Zweck, wobei jedoch einige der Gesangsstücke durchaus hörenswert sind.
Die DVDs dieser Serie sind vor allem dadurch ungewöhnlich, daß sie mit einem Listenpreis von $19.98 volle $10 billiger sind als die meisten anderen Titel, obwohl sie wie üblich vier bis fünf Folgen pro DVD enthalten, die Bild und Tonqualität keinerlei wesentliche Schwächen aufweist und auch an Extras nicht gespart wurde (Charakterinformationen auf den ersten DVDs, während auf DVD 3 unter anderem Profile der wichtigeren englischen und japanischen Synchronsprecher gegeben werden).
Insgesamt eine sehr schöne charakterbetonte Serie, die zwar ohne besondere optische oder akustische Highlights aufwartet, jedoch nicht zuletzt aufgrund des günstigen Preises eine Empfehlung wert ist. Vor allem Fans von Battle Athletess Victory sollten sie sich nicht entgehen lassen.
Karsten
Princess Nine
Laufzeit: 26 × 25 Minuten
Folgenanzahl: 5/4/4/4/4/5
Ländercode: 1
Hersteller: ADV Films
Preis: je DVD $19.98
Mahoromatic − Vorsicht, Hausmädchen!
uch ein Gigant wie Gainax muß sich aktuellen Trends anpassen, in diesem Fall eben dem „Maid”-Thema. Und gemäß dem Selbstverständnis dieser Produktionsfirma muß es natürlich auch hier wieder etwas ganz besonderes sein.
Obwohl die Produktionsfirma Gainax nach dem Motto „Qualität vor Quantität” bisher nur relativ wenige Anime produziert hat, ist es die wohl bekannteste ihrer Zunft. Dies liegt nicht zuletzt daran, daß viele der beliebtesten und innovativsten Anime der letzten zwei Jahrzehnte aus eben dieser Firma stammen: Wings of Honneamise, Nadia, Neon Genesis Evangelion, Karekano, FLCL. Trotzdem blieb die Produktion von Computerspielen das Haupteinnahmefeld von Gainax. Doch gerade dort mußte die Firma in letzter Zeit mehrere herbe Flops hinnehmen. Als dann noch hochrangige Manager wegen Steuerhinterziehung angeklagt wurden, sagte man Gainax schon das Ende voraus.
Auch in der Animeindustrie gibt es wechselnde Modephänomene. Anfang der 90er z.B. „Magical Girl”, Mitte der 90er „Big Robots” etc. In den letzten Jahren war das „Maid”-Thema ein solches. Davon zeugen u.a. Serien wie Hand Maid May und Hanaukyo Maid-tai. Und ein Anime eben dieses Genres läutet die im Sommer lautstark angekündigte Rückkehr von Gainax ins TV-Geschäft mit gleich mehreren Serien ein. Viele sehen hierin den letzten Rettungsversuch, viele aber auch die Wiederauferstehung des Studios, schließlich stand die Anfang der 80er Jahre von Otakus für Otakus gegründete Firma schon mehrmals vor dem Ruin und hat es immer wieder geschafft, sich zu erholen.
Mahoro ist ein Android und die beste Kämpferin der Geheimorganisation VESPER, die seit 1980 gegen die ebenso geheime außerirdische Organisation SAINT in einem absolut geheimen Krieg um die Erde kämpft. Dabei hat Mahoro alles erlebt. Sie hat all die schönen Seiten der Erde kennen gelernt, aber auch die Zerstörungskraft der von beiden eingesetzten Waffen. Und auch, wie der Gegner immer menschlichere Kampfmaschinen entwickelte, die schließlich sogar menschlich handelten. Nach all dem Kämpfen drängt es sie aber nach etwas Neuem. Sie nimmt Abschied von ihren Vorgesetzten und läßt sich von einer Agentur als Hausmädchen vermitteln. So kommt sie in das Haus des allein lebenden Mittelschülers Misato Suguru. Doch die Harmonie hat einen kleinen Schönheitsfehler: Mahoro hat nur noch eine Lebensdauer von 398 Tagen.
Deshalb will sie in dieser Zeit das beste daraus machen. Mit voller Inbrunst entfernt sie säckeweise den Müll aus der Wohnung, wäscht Berge dreckigen Geschirrs ab und macht köstliche Bentos (Freßpakete). Dies fällt dann auch schnell in der Schule auf, so daß Mahoro schon nach kürzester Zeit unter Sugurus Freunden sehr beliebt ist. Schnell lebt Mahoro sich ein und hat eine schöne Zeit. Mit Sugurus Freunden erleben sie viele spaßige Momente am Strand, in der Schule oder bei Straßenfesten, und mit der verrückten Lehrerin Shikijou hat sie sogar eine Konkurrentin um Suguru. Mahoro gibt sich als pflichtbewußtes und tugendhaftes Hausmädchen. Stets versucht sie, Suguru und seine Freunde zufrieden zu stimmen, aber auch zu erziehen. Sie hält ihm z.B. Vorträge über die Unsittlichkeit der Pornohefte unter seinem Bett. Dabei vergißt man fast, daß die schusselige Mahoro ein unbesiegbarer Kampfandroid ist. Nur in Momenten, in denen sie Pistolenkugeln von Gangstern mit der Hand abfängt oder schadlos einen halben Tag in der Sauna überlebt, wird dies dem Zuschauer ins Gedächtnis gerufen. Sowie am Ende jeder Folge: wenn Mahoros verbleibende Zeit angezeigt wird.
Stets versucht Mahoro, menschlich zu wirken. Dabei wirkt sie teilweise unmenschlich perfekt. Ihre altruistische Selbstaufopferung und absolute Sittsamkeit ist beeindruckend, aber auch etwas verschreckend. Doch sie kann auch schnell die Geduld und Selbstbeherrschung verlieren. Und um einen Konkurrenten los zu werden, setzt sie auch schon mal unfaire Methoden ein, was im Laufe der Serie immer häufiger geschieht. Während sie anfangs noch erschüttert über ihre Unbeherrschtheit ist, so akzeptiert sie diese später als legitimes Mittel. Dabei übersieht sie, daß diese Fehler und Selbstsucht sie menschlicher machen als alle ihre früheren krampfhaften Versuche. Doch diese Menschlichkeit birgt auch Gefahren. Während sie früher als perfekter Kampfandroide einen Auftrag nach dem anderen fast gefühllos souverän absolvierte, hat sie nun so manch moralische Skrupel und − was noch wichtiger ist − sogar etwas zu verlieren.
Aber das Schlimmste, was passieren kann, muß passieren: Mahoros Vergangenheit holt sie ein. Suguru ist ein Waise. Seine Mutter starb bei einem Autounfall und sein Vater, der für VESPER gearbeitet hat, bei einem „Betriebsunfall”. Mahoro mußte ihren Kommandanten erschießen, um eine Katastrophe zu verhindern. Diese Schuld trägt Mahoro ständig mit sich und stärkt sie in ihrem Pflichtbewußtsein, alles in ihrer Macht stehende für Suguru zu tun. Doch diese anfangs nur mütterlichen Gefühle wandeln sich langsam zu einer subtilen Liebe voller Angst vor der Aufdeckung der Vergangenheit. Als schließlich ein von Rache getriebener Kampfandroide von SAINT erscheint, beginnt die Katastrophe. Mahoro kann Suguru und seine Freunde nur dadurch retten, daß sie ihr eigenes persönliches Glück verwirft. Offenbar ist es ihr nicht bestimmt, selbst glücklich zu werden.
Wie bei Gainax üblich, hat man unterschiedlichste Themen zusammen gepanscht. Elemente aus Komödie, MOE, Schulmädchen, Kawaii, Action, Thriller, Magical Girl, Sci-fi, Soap, Apokalypse, Horror, Maid und − seit Ebichu nicht mehr ungewöhnlich für Gainax − Ecchi sind vorhanden. Glücklicherweise wurde für Mahoromatic ein neues Team, angeführt von einem alten Regie-Hasen, zusammengestellt, so daß die großen Ähnlichkeiten zu den letzten Gainax-Werken eher gering auffallen. Nur noch die Charaktere scheinen wie eine Fusion der Personen aus Evangelion und Karekano zu sein. Das Design hat sich nun endlich von dem detailreichen, aber sterilen Artwork früherer Tage zu einer warmen, auf das Wichtigste beschränkten Form entwickelt. Die Farbgebung ist in kräftigen leuchtenden Tönen gehalten, und der Cel-Verbrauch ist auch außerhalb der Kampfszenen konstant hoch. Und selbst diese ähneln kaum noch den klassisch wirkenden von Evangelion. Was auch noch Symbol für den Neuanfang von Gainax ist, ist das Charakterdesign, das diesmal nicht von Sadamoto stammt, der seit über 10 Jahren das Gesicht von Gainax geprägt hat.
Aber wie bei Gainax-Produktionen üblich, funktioniert dies sogar. All die verschiedenen Elemente wirken irgendwie harmonisch zusammen. Das Artwork bleibt gänzlich gleich und zeigt keine abrupten Veränderungen. Hintergrundmusik und Lieder sind gut abgestimmt und mit dem „Satellite Poem”, einem kleinen Gedicht am Ende jeder Folge, hat man ein interessantes Omake geschaffen. Da der Anime auf der gleichnamigen Manga-Serie von Nakayama Bunjuro und Ditama Bow basiert, die noch nicht abgeschlossen ist, ist der Anime schon nach 12 Folgen zu Ende, wobei Mahoro noch immer 299 Tage verbleiben. Mittlerweile hat Gainax noch für dieses Jahr eine zweite Staffel angekündigt, man darf also gespannt sein. Und man kann sich auch schon auf Gainax’ nächste Serien Abonashi Maho Shotengai („Die magische Einkaufsstraße Abonashi”, Starttermin: 4. April) und Boyaku no Senritsu („Melodie des Vergessens”) freuen. Gainax scheint nichts verlernt zu haben, ganz besonders nicht das Geldverdienen.
Fan-Yi
Hauptpersonen:
Misato Suguru:Takimoto Fujiko (Nike / Mahojin Guruguru) Der zurückhaltende und kluge Suguru geht in die zweite Klasse der vierten Mittelschule und lebt alleine im großen Haus seiner verstorbenen Eltern. Da er ein typischer Junge ist, war das Haus innerhalb kürzester Zeit so verwahrlost, daß er eine Haushaltshilfe angestellt hat. Er läßt sich so leicht nicht erschüttern, und weiß von Anfang an, daß Mahoro ein Androide ist.
Ando Mahoro:Kawasumi Ayako (Akari / To Heart) Kampfandroid „V1046-R Mahoro” sieht aus wie ein 19jähriges Mädchen und hat 9 Jahre lang gegen außerirdische Invasoren gekämpft. Doch ihre Haltbarkeit ist begrenzt, und so tauscht sie die ihr verbliebenen 37 Tage Dienst an der Waffe gegen 398 Tage als Normalbürger mit verringerter Kampfkraft. Trotzdem braucht sie auch in dieser Zeit nicht auf ihre 40cm lange Magnum sowie ihre Unterstützungsmechas „Sylpheed” (Düsenantrieb) und „Slash” (Pantherroboter) zu verzichten.
Shikijou Saori:Takada Yumi (Ayeka / Tenchi Muyo) Sugurus verantwortliche Lehrerin ist alles andere als anständig und vorbildhaft. Sie liebt es, Suguru mit ihren gigantischen Brüsten zu quälen. In Mahoro sieht sie eine Konkurrentin, weshalb sie keine Chance ungenutzt lässt, dieser einen Streich zu spielen (besonders wenn es um Mahoros kleinen Busen geht). Sie trinkt ständig Bier und schnorrt Essen bei Suguru.
Tosha und Kyomi:Ogiwara Hideki (Baro / Mach GoGoGo) und Atsushi Kisaichi (Asaba / Karekano) Sugurus Klassenkameraden sind typische Jungen im Mittelschulalter. Sie tauschen mit ihm Pornohefte und machen allerlei pubertären Unsinn. Beide sind Fans von Mahoro und beneiden Suguru um sie.
Sakura Miyuki:Kikuchi Yumi (Miho / Comic Party) Miyuki hat 4 Geschwister, und ihre Eltern besitzen ein Badehaus. Sie ist für ihr Alter sehr erwachsen und selbstbewußt. Sie benimmt sich etwas burschikos und ist mit Suguru sehr gut befreundet.
Todoroki Rin:Mizuno Manabi (Kasumi / Dangaioh) Rin ist ein träumerisches und zurückhaltendes Mädchen. Sie wirkt etwas altmodisch und mag insgeheim Suguru.
Ooe Chizuko:Sanada Asami (Dejiko / DiGi Charat) Dieses kleinwüchsige Mädchen scheint geistig zurückgeblieben zu sein. Ihr einziger Lebensinhalt ist Essen. Sie kennt jedes Gericht in jedem Restaurant in Japan in- und auswendig. Besonders von Mahoros Kochkunst ist sie begeistert.
VESPER: Mahoros Verhältnis zur Führungsriege dieser Geheimorganisation ist sehr persönlich. Diese besteht u.a. aus dem Cowboy- und Yakuza-Filme liebenden Kommandanten Daimon Hayato, seinem Markensonnenbrillen tragenden Stellvertreter Gunji Yoshihito, der karrieregeilen Chefsekretärin Shiina Emi, sowie dem gut aussehenden Chefingenieur Hokaze Minato.
SAINT: Nur wenig ist über diese geheime außerirdische Organisation bekannt, die immer wieder Kampfroboter gegen die Erde schickt. Der Kampf gegen SAINT dauert schon Jahre, blieb aber bisher der Bevölkerung verborgen. Die von SAINT eingesetzte Technik wird von vielen Staaten für eigene Waffenprojekte umgewandelt.
Ryuuga:Koyasu Takehito (Aya / Weißkreuz) SAINTs stärkster (und bestaussehender) Kampfandroide kann seine schändliche Niederlage gegen Vespers Champion „V1046-R Mahoro” nicht akzeptieren und sinnt auf Rache. Er tarnt sich als neuer Lehrer in Sugurus Schule.
Sera:Tanaka Kahori Genau wie Ryuuga hat auch Sera eine menschliche Gestalt. Sie versteht sich mit Ryuuga sehr gut und hofft inständig, daß er den Kampf mit VESPERs Kampfmaschine Mahoro überlebt.
Mahoromatic
TV-Anime, 12 Folgen + 1 Special
Mangavorlage: Story:Nakayama Bunjuro
Zeichnung: Ditama Bow (ComicGum-Magazin/ WANI Books)
Regie:Yamaga Hiroyuki (Wings of Honneamise)
Charakterdesign:Takamura Kazuhiro (Karekano: Animationsregie)
Tonregie: Miwa Iwanami (Alien9)
Musik: Toshio Masuda
Produktion: GAINAX
Co-Produktion: SHAFT
Sender: BS-i
Ausstrahlung: 5. Okt. − 28. Dez. 2001 Homepage:http://www.mahoro-matic.com/ (jp.)
S.Cry.ed − Brutale Jungenfantasien
Einen jungen draufgängerischen Helden, einen coolen Erzrivalen, einen mysteriösen scheinbar unbesiegbaren Endgegner, hübsche Mädels in verdammt kurzen Röcken und ehrenvolle Zweikämpfe ohne Ende. Was will Mann mehr? − Eine Story!
Im Winter letzten Jahres gab es zwei TV-Animes, die die Beliebtheitsskala anführten: Fruits Basket und Scryed. Zwar gibt es keinen Hit-Anime, der nicht beide Geschlechter anspricht, doch diesmal waren die Grenzen so klar wie schon lange nicht mehr. Fruits Basket (Bericht s. FUNime 25, Seite 22-24) zielte mit seinen subtilen Botschaften, seiner gefühlvollen Erzählweise und seinen eindringlichen Bildern klar auf die weibliche Klientel. Scryed dagegen ist durch und durch auf männliche Zuschauer zugeschnitten: Denn Scryed ist brutal. Verdammt brutal sogar. Es gibt nicht nur endlos viele Kämpfe in Scryed, eigentlich ist alles an Scryed brutal: Die Charaktere sind brutal wild, der Humor ist brutal gemein, das Design ist brutal klar und selbst die Story ist brutal böse. Was das Schlimmste aber ist: Die Serie ist sogar brutal gegen den Zuschauer. So passiert schon in den ersten zwei Folgen das, was bei einem Fortsetzungsanime nicht passieren sollte: Ein kompletter Perspektivenwechsel, der den Hauptprotagonisten fast in Frage stellt. Und selbst danach wird man nicht in Ruhe gelassen. Schlag auf Schlag wird alles umgedreht, zurückgedreht und umgestürzt. Immer wieder wird man von irrsinnigen Handlungen der Charaktere und inhaltlichen Wendungen überrascht − brutal überrascht. Im Laufe der Serie muß man Abschied von vielen liebgewonnenen Charakteren nehmen (von den unten aufgeführten Charakteren wird nicht mal die Hälfte überleben!).
„Lost Ground”, so nennt man den dunklen, 60 km durchmessenden Fleck auf dem Staatsgebiet Japans, der vor 22 Jahren durch eine gigantische Katastrophe entstanden ist. Ein Ort, wo die pure Anarchie herrscht. Ein Ort, wo der Starke herrscht und der Schwache kuscht. Ein Slum des Elends, in dem die Ausgestoßenen der Gesellschaft mühsam versuchen, ein lebenswertes Leben zu schaffen. Und inmitten all dieser Armut ist eine Stadt. Eine reiche Stadt mit prächtigen Häusern und schönen Parks. Den Bürgern dieser Stadt fehlt es an nichts. Lebensmittel, Konsumgüter, Kapital, alles ist in grenzenlosen Mengen vorhanden. Geschützt werden diese Privilegierten von einer unüberwindbaren Mauer und den schwer bewaffneten Gardisten der Sicherheitsorganisation HOLD. Doch selbst HOLD ist nicht allmächtig, und im Laufe der Zeit werden im Lost Ground immer mehr Menschen geboren, die übermenschliche Kräfte besitzen: die „Alter Tsukai” (Alter User). Die Alter Tsukai werden als solche geboren, und mit ihren Kräften können sie die Materie ihrer Umwelt beliebig verformen. So können manche einen Kampfroboter von der Größe eines sechsstöckigen Gebäudes aus dem Nichts erscheinen lassen oder einen undurchdringlichen Panzer um den eigenen Körper weben. Sie mit konventionellen Waffen zu stoppen, ist praktisch unmöglich. Deshalb wird HOLY gegründet. Eine Unterabteilung von HOLD, die darauf spezialisiert ist, gefährliche Alter Tsukai zu finden und unschädlich zu machen. Und dies ist nur möglich, da HOLY dafür eigene Alter Tsukai einsetzt: die Holy Alter. Um sie offiziell von den im Lost Ground lebenden Alter Tsukai zu unterscheiden, nennt man jene von da an: Native Alter.
Und genau so ein Native Alter ist Kazuma. Und Kazuma ist stark. Deshalb ist das Leben für den selbstbewußten jungen Mann ein Paradies. Er liebt die Freiheit, die er im Lost Ground hat. Um Geld zu verdienen, läßt er sich von seinem Freund Kunihito einige Gelegenheitsaufträge als Räuber, Geldeintreiber, Bodyguard oder Geiselbefreier vermitteln. Doch seine Erfolge machen ihn hochmütig. So hochmütig, daß er die Herausforderung von HOLYs bestem Krieger Ryuu Hou annimmt − und verliert. Diese Niederlage verändert ihn. Doch sein Wille und ein großes Stück Glück verhelfen ihm zu etwas, was noch nie jemand zuvor geschafft hat: der Flucht aus HOLYs Hauptquartier.
Auf der anderen Seite ist Ryuu Hou, ein Offizier von HOLY. Obwohl er und die anderen Holy Alter von den „normalen” Menschen verachtet und gefürchtet werden, sieht er es doch als seine Pflicht, die Zivilisierten vor den Native Alter zu schützen. Denn er weiß besser als alle anderen, wieso der Haß der Menschen auf die Alter Tsukai so groß ist: Seine eigene Mutter wurde vor seinen Augen von einem Alter getötet. Seitdem hat er nicht nur hart trainiert, sondern setzt auch alle Ressourcen von HOLY ein, um diesen Native Alter zu finden und zu besiegen.
Doch nun überschlagen sich die Ereignisse: Kiriyuu Mimori, Ryuu Hous Jugendfreundin, ist erschienen und sieht in ihm noch blauäugig den träumerischen Jungen von einst. Sie verhilft sogar einem extrem gefährlichen Native Alter zur Flucht, der von da an beginnt, schwer bewachte Konvois und Arbeitslager anzugreifen und einen Holy Alter nach dem anderen zu besiegen. Ryuu Hou weiß, daß er es war, der den Alter Tsukai NP3228 dazu gebracht hat, und es nun in seiner Pflicht steht, diesen Native Alter mit dem Namen Kazuma zu stoppen.
Langsam werden immer mehr Personen und deren Geschichte eingeführt. Es sind zumeist tragische Einzelschicksale, die sie zu dem gemacht haben, was sie nun sind. Der Unterschied zwischen den „Inner” (den Bewohnern des Lost Grounds) und den HOLY-Mitarbeitern schrumpft stetig. Denn in HOLY sind der Erfolgsdruck und die Konkurrenz so groß, daß sich die Holy Alter keine Niederlagen erlauben dürfen. Sie würden nicht nur ihr Gesicht verlieren, sondern auch ihre gesicherte Existenz, ja überhaupt ihre Lebensberechtigung in der zivilisierten Welt, die in ihnen nur eine unkontrollierbare Bedrohung sieht.
Langsam kristallisiert sich die schreckliche Wahrheit heraus, die hinter den von HOLY durchgeführten Deportationen der gefangenen Native Alter steckt. Und das Festland beginnt, seine Einflüsse in der Sonderzone Lost Ground auszudehnen und Komplotte zu spinnen, was nicht nur die Inner, sondern auch die alteingesessenen Holy Alter mit Argwohn sehen. Die Fronten verwischen, und plötzlich müssen sogar Freunde auf Leben und Tod miteinander kämpfen und Feinde sich miteinander verbünden. Doch egal wie kompliziert und verwickelt die Geschichte auch wird. All das ist nur Fassade um die Haß-Freundschaft der beiden S-Klasse-Alter Tsukai Kazuma und Ryuu Hou. Ihr gegenseitiger Haß wird immer größer, trotzdem werden sie gleichzeitig immer vertrauter mit ihrem Gegenüber und dessen Umwelt. Und obwohl absolut kein logischer Grund besteht, so stehen sie sich am Ende erneut gegenüber. Beide sind sich zu ähnlich, als daß sie nebeneinander existieren könnten. Weder Ideale noch Stolz treiben sie dazu, es sind die unbeschreiblichen Triebe tief im Manne.
Deshalb ist Scryed ein reines Action-Spektakel für Männer, welches sich zu Prügel-Orgien wie Fist of the Northstar oder Grappler Baki gesellen kann. Die Kämpfe sind meistens Zweikämpfe zwischen zwei starken Kämpfern oder zwischen einem und einer Horde gleichgestaltiger Angreifer. Gesiegt wird dabei unterschiedlich. Ryuu Hou benutzt seine Schnelligkeit und seine antrainierten Kampftechniken, während Kazuma seinen Mut und seine Kraft einsetzt. Mit den immer stärker werdenden Kämpfern verlieren diese Werte aber immer mehr an Bedeutung. Es zählt dann nur noch der Wille, der Wille zu siegen. So ist der letzte Kampf zwischen beiden Kontrahenten am besten mit dem Wort „Streetfighting” zu bezeichnen. Es ist ein Kampf auf niedrigstem Niveau: Sie ziehen sich an den Haaren, sie geben sich Kopfnüsse und schleudern sich Dreck ins Gesicht. Deshalb kann man bei Scryed nicht von einer Heroisierung des Kampfes sprechen. Denn der Kampf und das Sterben werden nicht schön dargestellt. Der einzige Tod in Scryed, der als heroisch gelten könnte, ist nicht der eines starken Kriegers, sondern der eines schwachen Mädchens − und nicht einmal im Kampf, sondern in ihrer selbstlosen Hingabe. Nicht die starken Krieger sind die wahren Sieger, sondern die scheinbar Schwachen.
Wer gemein ist, kann in Scryed ein mit Gaogaigar-Inhalten aufgepepptes Infinite Ryvius sehen (sogar die Charaktere scheinen wie älter gewordene Klone der Protagonisten), was nicht zuletzt daran liegt, daß das Team von Scryed aus den besten Köpfen der zwei Kult-Animes zusammengestellt worden ist. Und genauso sind auch wieder die zwei Riesen TV-Tokyo und Sunrise mit von der Partie, so daß praktisch unbegrenzte Ressourcen bereit standen. Die Animationsqualität ist dementsprechend auf höchstem Niveau und erreicht OVA-Qualität. Die Musik ist eine Mischung aus fetzigem Jazz und heißen spanischen Rhythmen. Das Charakterdesign ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, paßt aber gut zu den Charakteren und zur Geschichte. Nur leider wurden wieder qualitativ unterschiedliche Zeichner-Gruppen verwendet, so daß manchmal das Artwork von Folge zu Folge schwanken kann. Mehr als ausgeglichen wird dies von der gewohnten Spitzenarbeit des Regisseurs Taniguchi und dem Drehbuchautor Kuroda, die nicht nur einen gut ausgewogenen Handlungs-Mix aus Humor und Spannung geschaffen haben, sondern auch eine inhaltlich solide Geschichte erzählen, dessen brutal-absurdes Ende zwar einen bitteren, aber dafür ehrlichen Nachgeschmack hinterläßt. Da ist es auch nicht verwunderlich, daß die Leser des „Newtype”-Magazins Scryed 5 Monate hintereinander zur besten Serie gekürt haben.
Fan-Yi
HAUPTPERSONEN:
Die Inner:
Kazuma (16) (Seiyuu: Hoshi Souichiro (Son Goku / Saiyuki)) „1 Mio. Volt im Arm und oben brennt kein Licht”: Kazuma ist der vielleicht stärkste menschliche Native Alter. Und so benimmt er sich auch − wenn er gerade einen Job hat. Ansonsten ist er der dumme Junge, der stets versucht, sich vor irgendwelchen Arbeiten zu drücken. Von Kimijima abgesehen, gibt es niemanden in seinem Bekanntenkreis, der von seinen Fähigkeiten weiß. Er liebt die Freiheit und das einfache Leben im Lost Ground und ist bereit, alles dafür zu geben.
Sein Alter „Shell-Bullet” macht aus seinem rechten Arm eine höchst gefährliche Waffe. Richtig eingesetzt kann er damit sogar fliegen. Seine stärksten Angriffe sind seine 3 „Bullet”- Angriffe.
Yuta Kanami (8) (Seiyuu: Tamura Yukari (Ranpha / Galaxy Angel)) Kazumas „Lebensgefährtin” ist ein kleines Mädchen, das ihm in puncto Intelligenz weit überlegen ist. Sie hilft täglich auf einer Farm aus und versucht Kazuma dazu zu zwingen, es ihr gleich zu tun. Im Schlaf träumt sie ständig von einem starken Alter Tsukai, an dessen Gefühlen sie teilhaben kann. Sie lebt seit einigen Jahren mit Kazuma zusammen. Woher sie stammt und ob sie auch Alter-Kräfte hat, ist unbekannt.
Kimijima Kunihiko (17) (Seiyuu: Yamazaki Takumi (Mappy / Dragon Half)) Ein kleiner Schieber, der Kazuma regelmäßig Jobs vermittelt. Er ist körperlich schwach und unansehnlich, weshalb er in im Geheimen Kazuma beneidet, aber auch bewundert. Dies macht er jedoch mit seinem klaren Kopf wieder wett und kann so stets genug Geld verdienen, um sich mit neuen Fahrzeugen auszustatten (die dann von Kazuma wieder zerstört werden). Ihn und Kazuma verbindet eine tiefe Freundschaft. Er liebt die Alter Tsukai Ayase, deren Alter „Noble Tempest” Wasser kontrollieren kann.
HOLY:
Ryuu Hou (17) (Seiyuu: Midorikawa Hikaru (Schuldig / Weißkreuz))
Er stammt von einer mächtigen Familie ab, die fast das gesamte „Lost Ground” beherrschte. Bei dem großen „Alter-Zwischenfall” vor 7 Jahren verlor er seine Mutter, was ihn dazu brachte, seine Kampf- und Alterfähigkeiten bis zur Perfektion zu trainieren und zu einem Holy Alter zu werden. Seitdem sucht er nach dem Alter Tsukai, „der Blitze kontrollieren kann und einen weißen und einen schwarzen Arm hat”. Seiner Jugendfreundin Mimori gegenüber benimmt er sich sehr reserviert, denn er weiß, daß HOLY nicht nur wegen der Native User ein gefährlicher Arbeitsplatz ist. Unter den Holy Alter hat er viele Bewunderer wie Sheeris oder den Wassermelonen verschlingenden Uruzane, aber auch Feinde.
Sein blitzschneller Alter „Zetsuei” besitzt zwei rasiermesserscharfe peitschenartige Schlingen und trägt eine Zwangsjacke, die seine wahre Kraft und Gestalt eingesperrt hält.
Kiriyuu Mimori (18) (Seiyuu: Nagashima Yuuko (Erina / Nadesico))
Die Tochter der reichen Kiriyuu-Familie kommt als Forscherin zu HOLY. Ihre eigentliche Intention ist es aber, Ryuu Hou wiederzusehen. Ihre Aufrichtigkeit und ihr Gerechtigkeitssinn machen sie schnell zu einer unbeliebten Person bei der Führung von HOLY.
Ajaani Sheeris (15) (Seiyuu: Kurata Masayo (Shinobu / Love Hina))
Wenn es ein Maskottchen für HOLY gibt, dann ist es bestimmt Sheeris. Niemand trägt ihren Rock so kurz wie sie oder benimmt sich so kindisch. Sie hängt ständig an Ryuu Hou, macht aber ansonsten nichts gescheites. Doch, wenn es nötig ist, kennt ihre Opferbereitschaft keine Grenzen.
Ihre mächtiger Alter „Eternal Devote” kann Alterkräfte kurzzeitig verstärken und hat Heilkräfte.
Straight Cougar (21) (Seiyuu: Tsukui Kyousei (Sekiguchi / Chibi Maruko-chan))
Niemand ist so schnell wie der einstige Native Alter und Lehrmeister von Kazuma. Er ist in allen Bereichen des Lebens ziemlich schnell und direkt. Er weiß deshalb auch um die Geheimnisse von HOLY, behält dieses Wissen aber für sich. Er kann keinen Namen richtig aussprechen und liebt es, besonders „Minori-san” (Mimori) zu ärgern, aber er schützt sie auch gegen HOLY.
Sein Alter „Radical Good Speed” ist eine gewaltige Rennmaschine oder ein modischer Kampfanzug.
Martin Sigmar (26) (Seiyuu: Takada Yuushi)
HOLYs Kommandant war der erste bekannte Alter Tsukai und ist durch und durch durchtrieben. Er verfolgt mit HOLY eigene Ziele, die er mit allen Mitteln erreichen will. Für ihn sind nicht die Alter Tsukai, sondern die Menschen diejenigen, die vernichtet werden sollten. Zu seinen Handlangern gehört der junge, ihm sehr verbundene Holy Alter Iilian und der „Drehbuchschreiber” Unkei.
Er kämpft zusammen mit seinem Alter „Elias” im Verbund.
Tachibana Asuka (15?) (Seiyuu: Iwanaga Tetsuya (Kensuke / Evangelion))
Bevor er gegen Kazuma verlor, zählte er zu den größten Talenten von HOLY. Sein Versagen zwingt ihn, HOLY zu verlassen und ein neues, ungewisses Leben im „Lost Ground” zu beginnen.
Sein Alter „Eternal Eight” besteht aus 8 Kugeln, die er als Fluggerät, Waffe, Schild und zum Kontrollieren von Lebewesen benutzen kann.
Andere:
Der Alter mit dem weißen und dem schwarzem Arm Ein Alter (Tsukai?), der im „Alter-Wald” lebt, einem Ort zwischen den Dimensionen, wo jedes Tier Alter-Fähigkeiten besitzt. Er ist derjenige, der den großen „Alter-Zwischenfall”, der zur Bildung von HOLY führte, verursacht hat.
Mujin Kyouji (??) Ein mysteriöser „Festländer”, der zum neuen Kommandanten von HOLY ernannt wird. Er scheint das Geheimnis der Alter-Kräfte zu kennen und spinnt schon lange seine Intrigen. Zu seinen Untergebenen gehören die geheimnisvollen 3 Tokonatsu-Schwestern, sowie Iillian3 und Iilian4, zwei Alter Tsukai, die HOLYs Iilian verdammt ähnlich sind.
Seine Alter-Fähigkeiten sind unbekannt, aber sehr stark.
S.CRY.ED
TV-Anime, 26 Folgen, 4. Juli 2001 − 26. Dez. 2001
Regie:Taniguchi Goro (Infinite Ryvius)
Drehbuch:Kuroda Yosuke (Infinite Ryvius)
Charakterdesign:Hirai Hisashi (Infinite Ryvius)
Musik:Nakagawa Kotaro
Produzent: TV-TOKYO
Co-Produzent: SUNRISE
Sender: TV-TOKYO
http://www.tv-tokyo.co.jp (offizielle HP, jpn.)
Tokimeki Memorial 3 − Dating Game
Keine Lust mehr, die Welt zu retten? Anstatt dutzender befreiter Prinzessinnen wäre Euch eine Freundin lieber? Nichts leichter als das − mit Tokimeki Memorial 3.
Tokimeki Memorial 3 ist nämlich eine Dating-Simulation: Inhalt des Spiels ist genau das, was der aussagekräftige Name des Genres verspricht. Euer Ziel ist es, daß Euch am Ende des durch das Spiel festgelegten Zeitraums ein Mädchen seine Liebe gesteht. Im dritten Teil von Konamis beliebter Serie − diverse Omakes und Sidestories einmal außer acht gelassen − könnt Ihr es Euch mit insgesamt acht davon verscherzen, wovon jedoch zwei versteckt sind und nur über bestimmte Events „freigespielt” werden können.
Am Anfang des Spiels findet man sich als frisch auf die Momoegino High gewechselter Schüler wieder, an der man ab sofort sein Glück versuchen darf. Dort trifft man auch gleich auf seine Kindheitsfreundin Makihara Yukiko − und zwei männliche Mitschüler, die sich später als recht hartnäckige Rivalen im Kampf um die Gunst jeglicher Schülerinnen entpuppen.
Montags bis Freitags hält man sich in der Schule auf, wo die Betätigung in einem von vier Fächern und einem der vielen Schülerclubs möglich ist. Außerdem kann man sich hier ausruhen. Da die Schülerinnen unterschiedliche Interessen haben, trifft man mit der Wahl der Aktivitäten gleich eine Art Vorentscheidung, mit welchen man sich überhaupt anfreundet.
An den Wochenenden ist man zunächst zu Hause und kann dort die Zeit nutzen, sich telefonisch zu verabreden, einem der zahlreichen verfügbaren Hobbies zu frönen (wer wollte nicht schon einmal ein Space Battleship Yamato-Modell bauen?), im Internet zu surfen, wo man unter anderem Informationen zu neuen Locations, Events, Festen etc. findet, oder eben auszugehen. Geht man auf ein Date, sollte man sich genau überlegen, was man anzieht; hier kann man kolossal viel falsch machen. Dies trifft auch auf den weiteren Verlauf zu: im Dialog sollte man nichts Falsches sagen, oder das Date kann schon mal schnell vorbei sein und man sinkt in der Gunst seiner Angebeteten. An besonderen Tagen kann man ihr auch Geschenke machen, die entweder aus dem eigenen Kleidungsrepertoire stammen (Achtung, nicht die komplette Garderobe verschenken!) oder in mühsamer Arbeit hergestellt wurden.
Das Spiel verfügt über durchgehende Sprachausgabe. Da in Gesprächen auch der Name des Spielers vorkommt, der natürlich frei wählbar ist, gibt es das EVS (Emotional Voice System). Man gibt dem Spiel in Hiragana die Aussprache des Namens vor, und er wird für jeden der relevanten Charaktere berechnet und in die Dialoge eingebunden. Dies funktioniert sogar mit hiesigen Namen recht gut, wenngleich die Aussprache manchmal holprig klingt. Ein EVS-Set ist auf Memory Card speicherbar.
Die Hintergrundmusik ist passend, jedoch wirklich nur als solche geeignet. Das Opening-Thema „Seven Rainbow” und die beiden Endings werden von ZARD gesungen und sind durchweg hörenswert.
In Puncto Grafik hat man sich wieder einmal einer Cel-Shading-Engine bedient, die bekanntermaßen 3D-Modelle im „Anime-Look” erscheinen läßt. Sie ist gepaart mit der lebendigen Animation der Charaktere wirklich ansehnlich; lediglich die Umrisslinien sind ein wenig dünn geraten und neigen zu Unterbrechungen.
Abschließend ist dennoch zu sagen, daß Konami mit Tokimeki Memorial 3 das Dating-Simulation-Genre erfolgreich auf die PS2-Plattform portiert hat, nicht zuletzt durch das Ausnutzen der neuen technischen Möglichkeiten. Herausgekommen ist ein Spiel, das vor allem auch Scharen faszinierter Zuschauer an den Bildschirm fesselt: einer spielt, zwei übersetzen, ein Dutzend schaut zu.
Doch auch für die andere Hälfte der Menschheit, die sich vielleicht gerade „Männerdomäne” in den meistens nicht vorhandenen Bart murmelt, bahnt sich Abhilfe an: Tokimeki Memorial Girl’s Side, das den Spieß einmal umdreht, ist für den 20. Juni angekündigt.
Maximilian & Bastian
Memorial 3
Plattform: Playstation 2
Genre: Dating-Simulation
Hersteller/Vertrieb: Konami Computer Entertainment Tokyo
Spieleranzahl: 1
Größe: 1 DVD
Speicherbedarf: 159KB pro Spielstand; EVS: 1380KB
Erstveröffentlichung (J/US/D): 12/2001 / nicht geplant / nicht geplant
Preis: ¥6.800 (ca. EUR 60)
Star Ocean − Treasure & Second Treasure
Das beliebte, auch hierzulande erschienene Rollenspiel für die Playstation, Star Ocean − The second Story, wurde mittlerweile erfolgreich als Anime-TV-Serie umgesetzt.
Verantwortlich für das Charakterdesign des Konsolenspiels sowie für das Manga zeichnet Azuma Mayumi. Star Ocean-Fans uneingeschränkt zu empfehlen sind die zwei Hardcover-Artbooks Treasure und Second Treasure, die ich euch hier vorstellen möchte, die alle Illustrationen der Zeichnerin zu Star Ocean enthalten. Der Aufbau der beiden Bücher ist identisch: den Anfang macht ein ausklappbares Poster. Es folgen kurze steckbriefähnliche Vorstellungen der Hauptcharaktere. Anschließend finden sich jede Menge ganz- und doppelseitige, größtenteils fröhlich bunte Bilder, nur die wenigsten wirken bedrohlich oder stimmen nachdenklich.
Unter dem Titel „Opening Drawings” werden noch einmal Mangaausschnitte sowie Schwarzweißzeichnungen gezeigt. Zu guter letzt darf natürlich auch ein „Illustration File” nicht fehlen, in dem alle abgedruckten Illustrationen mit Kommentar der Schöpferin zusammengefaßt werden. Sowohl Treasure als auch Second Treasure schaffen es, allein schon aufgrund der Abwechslung zu gefallen. Die Bilder sind nicht nur auf einige Hauptcharaktere beschränkt, sondern würdigen jede Figur, die sich der Truppe im Kampf irgendwann einmal angeschlossen hat, mit mehreren Auftritten. Mal in anmutigen Kampfposen, in Alltagssituationen oder in SD-Form werden die Personen in einer für Mayumi typischen farbenfrohen Art dargestellt. Zum Anschauen dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein: niedliche Mädels, Frauen mit wohlgeformten Rundungen und Männer, die mit „Schnuffis” aus anderen Serien durchaus mithalten können − hier fehlt es an nichts. Der Zeichenstil Mayumis zeichnet sich durch eine zum Teil recht harte Strich- und Konturenführung, dafür aber um so weicher eingearbeitete Farben aus. Für Star Ocean-Fans heißt es definitiv: Zugreifen!
Cathrin
Star Ocean − The second Story
Mayumi Azuma Illustrations
Treasure
Verlag: Enix
Erschienen: 27.10.2000
ISBN: 4-7575-0333-4
Preis: ¥2.381 (ca. EUR 20)
Importpreis: EUR 40-45
Format: ca. DIN A4, Hardcover
Umfang: 88 Seiten, davon 64 in Farbe
Star Ocean − The second Story
Mayumi Azuma Illustrations
Second Treasure
Verlag: Enix
Erschienen: 28.07.2001
ISBN: 4-7575-0497-7
Preis: ¥2.381 (ca. EUR 20)
Importpreis: EUR 40-45
Format: ca. DIN A4, Hardcover
Umfang: 80 Seiten, davon 64 in Farbe