wieder geht ein Jahr zu Ende, und in allen Medien tauchen sie wieder auf, die Kommentare zum
vergangenen Jahr. So auch in der FUNime, aber wir haben auch allen Grund dazu: Was sich schon in den
letzten zwei Jahren abzeichnete und mit der TV-Ausstrahlung von Neon Genesis Evangelion zu
Weihnachten letztes Jahr einen neuen Höhepunkt fand, setzt sich ungebrochen munter weiter fort:
Anime wird mehr und mehr zum Mainstream. Nun haben wir Wedding Peach, Kamikaze Kaitou Jeanne, DoReMi
oder gar Dragon Ball Z fast täglich im Fernsehen, und schon nach ein paar Wochen haben sich
alle dran gewöhnt, es ist normal geworden. Schon sind überall die Rufe nach mehr zu
hören. Das wird auch nicht allzu lange auf sich warten lassen, Escaflowne und Cowboy Bebop
stehen schon vor der Tür, und mitten in die allgemeine Anime-Euphorie platzt die Meldung,
daß Pro 7 sich jetzt offenbar auch ein Stück vom lukrativen Anime-Geschäft sichern
will und mit dem Einkauf von Card Captor Sakura einen erfreulichen Start hinlegt. Die Fans sind
selig, vielleicht war die Zeit einfach reif dafür.
Die Zeit? In anderen Ländern begann der Boom bereits vor Jahren, als wir noch mit
Dauer-Wiederholungen alter Serien abgespeist wurden und die wenigen deutschen Manga überteuert und
wenig attraktiv waren. Doch Quote sei Dank hat sich das ja nun geändert, und manche warnen
sogar vor einem Kollaps des Booms in wenigen Jahren. Den mögen die Anime-Göttinnen
verhindern, und man kann im übrigen ja auch durch überlegtes Handeln dazu beitragen,
daß es nicht soweit kommt. Bis dahin können wir uns aber erstmal an den Genüssen
laben, die uns die neuen Verhältnisse bringen: Soviel Anime und Manga wie nie, und oft in immer
besserer Qualität. Und Anime wird immer etablierter: Allein die allnachmittäglichen
Trailer von RTL II "anime@RTL II" sorgen dafür, daß sich der Begriff in einer ganzen
Generation von neuen Animefans festsetzt, das bringt mehr als alle Animezeitschriften der
vergangenen Jahre zusammen bewegen konnten. Damit ist immerhin schon mal der Begriff einer breiten
Öffentlichkeit bekannt und wird zur Zeit verbunden mit coolem, hippen Zeichentrick aus Nippon,
mit den niedlichen Kulleraugen. Vor ein paar Jahren hieß es dazu noch "billige
Zeichentrickware aus Fernost". Der nächste Schritt ist nun, den vielen Anime-Genres auch bei
uns eine Chance zu geben und Anime nicht nur als Kinderkram, sondern auch als attraktives Programm
für die Jugend und anspruchsvolles Fernsehen für Erwachsene zu etablieren. Die Manga
werden dabei auch hier wieder eine Vorreiterrolle übernehmen. Ob es gelingt, auch im Fernsehen
die Zielgruppe zu erweitern, wird sich zeigen. RTL II hat ja bereits signalisiert, daß
über eine weitere Serie im Vorabendprogramm nachgedacht wird, und am Wochenende ist es bei uns
Anime-mäßig im TV vergleichsweise mäuschenstill
noch. Aber sicher nicht mehr
lange. Man darf gespannt sein, was das neue Jahr bringen wird.
Die FUNime-Redaktion wünscht allen Lesern und allen Fans Kurisumasu de tanoshimi, yoi
shougatsu wo mukaemashou! - Schöne Weihnachten, und ein schönes und erfolgreiches neues
Jahr!
Markus und die Redaktion
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