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Inhalt:
Die Auseinandersetzung zwischen einem Vater und seinen Söhnen um die
Anschaffung eines Fernsehapparats führt zu einem Nachbarschaftsstreit.
Die beiden Jungen nehmen die Aufforderung ihres Vaters, den Mund zu
halten, wörtlich, grüßen niemanden mehr und lösen dadurch
einige Missstimmungen aus...
Ausführlicherer Text:
„Guten Morgen!“ - „Ohayo!“ - rufen Minoru und Isamu,
die beiden Söhne
von Keitaro und seiner Frau Tamiko allen zu, denen sie in ihrem Viertel
in der Vorstadt von Tokio begegnen. Ohne sich dessen bewusst zu werden,
werden sie Auslöser eines nachbarlichen Streits. Als ihr Vater sich
weigert, ihnen einen Fernsehapparat zu kaufen, geraten sie mit ihren
Eltern aneinander. Die befehlen den Jungen daraufhin entnervt, den Mund
zu halten. Das nehmen die beiden wörtlich und beschließen, mit keinem
mehr zu reden. Selbst kein „Guten Morgen“ mehr. Die verdutzten Nachbarn
glauben, dass die Mutter Tamiko dahintersteckt, was Missstimmung zwischen
den Familien auslöst. Erst als der Vater einlenkt, geben die Söhne ihr
Schweigen auf und grüßen alle Nachbarn wieder freundlich.
Ähnlich wie in seinem 1932 gedrehten Film Ich wurde geboren, aber...
thematisiert Yasujirô Ozu in Guten Morgen die Situation sozialer
Abhängigkeiten. Angesiedelt im kleinbürgerlichen Milieu, erweist sich
die Geschichte zweier streikender Brüder als ein amüsantes Beispiel
eines sehr speziellen Genres, des Shomin-geki. Yasujirô Ozu gilt als
Meister dieser Beobachtung des japanischen Kleinbürgertums. Mit
Einfühlungsvermögen, leisem Humor und vor allem viel Sympathie für
Figuren und Schauplätze erzählt er von innerfamiliären Konflikten, was
in der schlichten, aber ausbalancierten Inszenierung eine ästhetische
Entsprechung findet. Guten Morgen zählt, wie auch
Sommerblüten,
zu den Klassikern der japanischen Filmgeschichte, zu deren herausragenden
Vertretern Yasujirô Ozu neben Akira Kurosawa und Mikio Naruse gerechnet
wird. Ozus filmischer Einfluss reicht bis nach Europa, wo ihm etwa Wim
Wenders mit Tokyo-Ga (1985) eine sehr persönliche Hommage erwies.
(Text: arte)
Am 12. Dezember 2003 wäre der Filmregisseur Yasujiro Ozu 100 Jahre alt
geworden. Mit den Spielfilmen Sommerblüten und
Guten Morgen erinnert ARTE an den japanischen Altmeister.
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Film-Daten
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Titel: |
Guten Morgen |
Originaltitel: |
Ohayô |
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Komödie, Japan 1959, 90 Min., Deutsch synchronisiert |
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Regie: |
Yasujirô Ozu |
Drehbuch: |
Kôgo Noda, Yasujirô Ozu |
Kamera: |
Yûshun Atsuta (Vorspann: A. Takaharu, arte Homepage: Yushun Atsuda) |
Musik: |
Toshiro Mayuzumi, S. Yoshisaburo |
Beleuchtung: |
A. Akira |
Schnitt: |
H. Yoshiyasu |
Künstlerische Leitung: |
H. Tatsuo |
Produzent: |
Y. Shizuo |
Produktion: |
Shochiku |
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Darsteller: |
Keiji Sata, Yoshiko Kuga, Chishû Ryû
(Keitaro, der Vater), Kuniko Miyake (Tamiko, die Mutter), Haruko Sugimura,
Koji Shigaragi (Minoru, Vorspann: Koji Shidara), Masahiko Shimazu (als Isamu),
Kyoko Izumi, Toyo Takahashi, Sadako Sawamura, Eijiro Tono, Teruko Nagaoka,
Eiko Miyoshi, Haruo Tanaka, Hiroshi Oizumi, S. Fujio, T. Yasushi,
S. Akio, M. Keijiro, S. Mutsuko, T. Hoichi, C. Yoko,
S. Kei, F. Masuo, S. Toshio, S. Michinari |
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Sendedaten: |
Sonntag, 13.06.1971, 15:45 - 17:15, ZDF |
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Donnerstag, 11.12.2003, 20:45 - 22:15, arte |
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Montag, 15.12.2003, 17:25 - 19:00, arte |
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Samstag, 20.12.2003, 00:55 - 02:30, arte |
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