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Inhalt:
Japan Ende der 20er Jahre: Die wirtschaftliche Depression lässt viele
Menschen Selbstmord begehen. Nach dem Freitod ihres Vaters wird die
junge Sumiko von ihrem Onkel an einen Zirkus verkauft. Mit einem
Freund flieht sie vor den Demütigungen, denen sie dort ausgesetzt ist.
Doch auch ihr gemeinsames Leben ist von Not und Willkür geprägt.
Der gemeinsame Selbstmord scheitert und Sumiko gerät in ein streng
geführtes Heim für alleinstehende Frauen.
Ausführlicherer Text:
Japan Ende der 20er Jahre: Die wirtschaftliche Depression des Landes
schlägt sich in der Stimmung der Bevölkerung nieder. Aus Verzweiflung
begehen viele Menschen Selbstmord, so auch der Vater von Sumiko.
Das Mädchen begibt sich in die vermeintliche Obhut ihres Onkels, doch
dieser schlägt aus ihrer Not Profit und verkauft sie an einen Zirkus.
Auch hier ist sie Demütigungen ausgeliefert. Sie flieht mit ihrem Freund.
Die beiden werden auf ihrer Flucht getrennt, und Sumikos Odyssee,
die sie von einem Unglück ins nächste führt, setzt sich fort.
Wohin sie auch kommt, leidet sie an Körper und Seele. Sie ist Hunger,
Demütigungen und sexuellen Übergriffen ausgesetzt.
Als sie nach Jahren
zufällig ihren Freund wiedertrifft, heiraten die beiden und glauben
ihr Glück gefunden zu haben. Dieses währt nicht lange, denn ihr Mann
verliert bald seine Arbeit. Sumiko ist nicht länger bereit, Opfer und
der Willkür anderer ausgeliefert zu sein. Sie beschließt mit ihrem Mann
den Freitod im Meer zu suchen. Doch sie wird gerettet und es verschlägt
sie in ein christliches Heim für junge Frauen, das dem strengen Regiment
einer bigotten, frömmelnden Oberin untersteht. Deren sadistische
Neigungen treiben Sumiko dazu, das Heim in Brand zu setzen und sich
gewaltsam aller von außen auferlegten Zwänge zu befreien.
(Text: arte)
Der Film wurde 1930 als Stummfilm produziert und galt als Meisterwerk
des sozialkritischen Films. Viele japanische Filme wurden nach der
Auswertung zerschnitten. Deshalb galt auch dieser Film lange als
verschollen. 1993 wurde er im Filmarchiv Gosfilmofond wiederentdeckt.
In dieser Fassung fehlen die erste und die letzte Rolle. Sie wurden
ersetzt mit Texttafeln anhand der originalen Zwischentitelliste.
Die neue Musik entstand 1998 auf Initiative des Goethe-Instituts Kyoto.
Bemerkung:
Die für die Restaurierung zuständige Firma Sanpord präsentierte
den Film im Rahmen der Filmfestivals von Tokyo und Kyoto (1997).
Ausgezeichnet als „Bester Film“, Kinema Junpo, 1930
Film-Daten
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Titel: |
Das Mädchen Sumiko – Warum hat sie das getan? |
Originaltitel: |
Nani ga kanojo o sô saseta ka |
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Stummfilm, Japan 1929, 83 Min., restaurierte Fassung von 1997 |
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Regie: |
Shigeyoshi Suzuki |
Drehbuch: |
Shigeyoshi Suzuki |
Buch/Autor: |
Seikichi Fujimori |
Kamera: |
Seiji Tsukagoshi |
Produktion: |
Teikoku - Kinema AG, 1929 |
Darsteller: |
Keiko Takatsu (Sumiko Nakamura) |
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Rintarô Fujima (Akimitsu Hasegawa) |
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Yôyô Kojima (Sahei Sakamoto) |
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Tamako Nijô (Hideko Akiyama) |
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Ryuujin Unno (Sumikos Freund Shintaro Ichikawa) (Laut Vorspann: Tatsuhito Unno) |
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Takashi Asano (Sumikos Onkel Kanta Yamada) (Laut Vorspann: Setsu Asano) |
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Kaku Hamada (Zirkusdirektor) |
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Koemon Kataoka (der alte Kuli) |
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Regie und Untertitel: |
Yoneo Ota |
Musik: |
Günter A. Buchwald (restaurierte Fassung) |
Restaurierung: |
Terue Yamakawa, Sanpord AG |
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Sendedaten: |
Freitag, 31.10.2003, 23:10 - 00:35, arte, Erstausstrahlung |
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